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Wie lange Hormontheapie

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    Wie lange Hormontheapie

    Hallo liebe Leidensgenossen und Experten,

    habe seit Februar 2017 nach Biopsie und Pet-CT zeitgleich eine Strahlentherapie (IMRT Technik mit 42 Bestrahlungen) und Hormontherapie (Eligard 22,5 mg) begonnen. Prostataektomie ist wegen des Verdachts auf Lymphdrüsenbefall zu Gunsten der Strahlentherapie nicht erfolgt. Dies war eine Zweitmeinung der Urologie eines Bonner Krankenhauses, mein Urologe hatte leider keine Empfehlung, nur die Therapiemöglichkeiten aufgezeigt. Die Hormontherapie ist noch im Gange. Letzte Werte Mai 2018 PSA 0,045, Testo 0,14. Neue Werte erfolgen in 1 Woche. Mein Urologe möchte die Hormontherapie nach 2 Jahren, also im Februar 2019 erst mal einstellen und PSA weiter beobachten.

    Frage:
    Wie lange dauert in aller Regel eine Hormontherapie?

    Für zur Beantwortung noch erforderliche weitere Informationen beantworte ich gerne.

    Beste Grüße
    Carnik

    #2
    Hallo Carnik (der Schwarze?)
    Zitat von carnik Beitrag anzeigen
    Frage:
    Wie lange dauert in aller Regel eine Hormontherapie?
    Mir ist keine Regel bekannt. Das macht jeder Urologe so, wie er es für richtig hält. Eine alte Meinung besagt aber, dass sie nicht länger als zwei Jahre dauern sollte, weil dann die Gefahr für das Ausbilden einer Osteoporose zu groß wird. So gesehen, scheint Dein Doc nicht so schlecht zu liegen. Zwei Jahre unter ADT sind zwar nicht schön, aber man kann es überleben (ich spreche aus Erfahrung).

    Ralf

    Kommentar


      #3
      Danke Ralf, diese Begründung für eine begrenzte Hormontherapie war mir bislang nicht bekannt, vielmehr ist nach meiner Erinnerung die Hormontherapie nur eine begrenzte Zeit wirksam, weil sie Resistenzen bildet, daher war meine Frage auf diese Zeit der Wirksamkeit ausgerichtet.

      Bernd

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        #4
        ich habe seit 8 Jahren Hormonblockade und keine Osteoporose.
        Bei einem aggressivem PK (ab Gleason score 8) ist es gefährlich die ADT zu unterbrechen, da die Metastasen sich schnell entwickeln können.
        Ich habe 2 mal die ADT unterbrochen und seit dem kämpfe ich gegen die Metastasen in der Wirbelsäle.

        Gegen Osteoporose spritze ich mir jede 2 Monate Xgeva (Denosumab). Die letzte Knochendichtemessung vor 1 Monatat hat sogar eine verbesserung der Knochendichte gezeigt.

        Jacek

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        Meine Internet Seiten:
        Prostatakrebs RATGEBER, Selbsthilfegruppe Ostfildern, Selbsthilfegruppe Bietigheim,
        Prostata,

        mein PK Verlauf: https://myprostate.de/ (meine Seite)
        https://myprostate.eu/?req=user&id=252

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          #5
          Hallo Bernd,

          Ich erlaube mir einfach mal, Georg_ aus einem früherem Beitrag zu zitieren, welche auf Deine Situation zutreffen könnte. Nichts genaues weiss man ja nicht, bitte doch Dein Profil mit ein bisschen Infos ergänzen. Aus ASCO Meeting 2017:
          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
          Dauer der Hormontherapie bei einem Hochrisiko-Prostatakrebspatienten nach Bestrahlung: Endgültige Ergebnisse einer randomisierten Phase III Studie
          [Duration of androgen deprivation therapy in high risk prostate cancer: Final results of a randomized phase III trial]
          Abstract No: 5008

          Hintergrund:
          Bei Patienten mit hohem Risiko wird nach der Bestrahlung in der Regel eine Hormontherapie von bis zu drei Jahren empfohlen. Im Rahmen einer Phase III Studie (NCT00223171) wurde untersucht wie 18 Monate oder 36 Monate Hormontherapie das Gesamtüberleben und die Lebensqualität beeinflussten.

          Methoden:

          Es wurden entsprechend zwei Gruppen (310 und 320 Patienten) untersucht, die eine Bestrahlung auf die Prostataloge und die Lymphabflusswege und anschließend eine Hormontherapie von 36 bzw. 18 Monaten erhielten.

          Ergebnisse:

          Nach 9,4 Jahren waren 147 Patienten in der 36 Monate-Gruppe und 143 Patienten in der 18 Monate-Gruppe verstorben. Also kein signifikanter Unterschied, sogar ein leicht besseres Ergebnis in der 18 Monate-Gruppe. Die erfragte Lebensqualität war in der 18 Monate-Gruppe besser.

          Schlussfolgerung:

          Die Dauer der Hormontherapie nach einer Bestrahlung kann mit großer Sicherheit auf 18 Monate reduziert werden und dies sollte jetzt zur Standard-Therapie werden.


          Tritus

          Meine PCa-Geschichte:
          https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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            #6
            Vielen Dank für die Informationen und weiterführenden Links jeweils von Ihnen Tritus und Jacekw, komme leider erst heute dazu, bitte um Verständnis.
            Habe heute zur Frage wie lange Hormontherapie diese AW vom KID des DKFZ erhalten:

            "Eine adjuvante Hormontherapie ist in der Regel zeitlich befristet. Die Hormonentzugstherapie wird noch eine Weile über das Ende der Bestrahlung hinaus fortgesetzt, je nach Rückfallwahrscheinlichkeit. Die Zeitdauer beträgt dabei mindestens 2 Jahre. Die genaue Dauer des Hormonentzugs soll der Arzt davon abhängig machen, wie gut der Patient die Hormonbehandlung verträgt und unter welchen Begleiterkrankungen er zusätzlich leidet.

            Bei einem örtlich begrenztem Tumor und einem hohen Rückfallrisiko soll die Strahlentherapie mit einer Langzeit-Hormontherapie über 2 - 3 Jahre kombiniert werden. Anmerkung : Man geht immer von einer hohen Rückfallwahrscheinlichkeit aus, wenn der Gleason-Score 9 ist.
            Auch bei einer Strahlentherapie des lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms soll die Hormonentzugstherapie über mindestens 2 Jahre, besser aber noch über 3 Jahre erfolgen.
            Unter "lokal fortgeschritten" bezeichnet man Prostatakrebs, bei dem sich der Tumor über das Prostatagewebe hinaus ausgebreitet hat und in benachbarte Strukturen eingewachsen ist."

            Mit dieser Einrichtung habe ich bei Fragen die besten Erfahrungen gwemacht und kann das nur weiter empfehlen, kompetent und ausführlich und nicht nur die AW als solche, sondern auch wie, bin davon beeindruckt.

            Beste Grüße
            Bernd

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              #7
              Bernd,

              die Empfehlungen des KID des DKFZ basieren auf der deutschen Leitlinie. In Zweifelsfällen wird auch die europäische Leitlinie herangezogen. Die von Dir wiedergegebene Empfehlung basiert auf Punkt 5.4.2 der Leitlinie:
              "Die perkutane Strahlentherapie in Kombination mit einer langfristigen hormonablativen Therapie von mindestens 24, besser 36 Monaten ist eine primäre Therapieoption für Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom"

              Die von Tritus und mir erwähnte Studie ist erst letztes Jahr erschienen und daher noch nicht in der Leitlinie berücksichtigt worden. Da sie jedoch eine hohe Qualität besitzt, kannst Du Dich durchaus für zwei Jahre entscheiden, so wie Dein Urologe empfiehlt. Das sollte Deine Lebensqualität verbessern.

              Georg

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                #8
                Danke Georg

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                  #9
                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  .... Das sollte Deine Lebensqualität verbessern.

                  Georg
                  Keine chem. Kastration verbessert die Lebensqualität!!

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von SeppS58 Beitrag anzeigen
                    Keine chem. Kastration verbessert die Lebensqualität!!
                    Hallo Sepp,

                    du musst schon Georgs ganzen Beitrag erfassen und nicht nur einen Halbsatz zitieren.
                    Georg spricht sich für eine Verkürzung der in den Leitlinien empfohlenen Zeitdauer eines Hormonentzugs von 36 auf 24 Monate aus und hält dies für eine Verbesserung der Lebensqualität. Wenn die kürzere ADT wirkungsgleich möglich ist, entspricht das tatsächlich einer Verbesserung der Lebensqualität.

                    Roland
                    Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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