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Prostatakrebs im mittleren Alter?

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    Prostatakrebs im mittleren Alter?

    Hallo zusammen,

    nachdem mein Vater im letzten November Jahres an PCa verstorben ist und ich für ihn einen entsprechenden Thread eröffnet hatte, kennt mich vielleicht der ein oder andere hier bereits.

    Ich bin männlch und 48 Jahre alt. Vom Chefarzt der Uni Heidelberg wurde mir 2015 nahegelegt, die Vorsorgeuntersuchungen zu machen, weil ich wegen meines Vaters Diagnose ein erhöhtes Risiko auf PCa habe. Daraufhin habe ich 2015 (mit 45) auch gleich einen Urologen-Termin gemacht, um die Vorsorge in Angriff zu nehmen. Bis dahin war ich dort nur wegen irgendwelcher Entzündungen bei Nebenhoden und Harnröhre dort vorstellig. Nachdem 2015 alles OK war (PSA um ca. 1 herum), habe ich es bis letzte Woche schleifen lassen, um nun den nächsten Termin wahrzunehmen. Die Untersuchung verlief auch recht unauffällig, Tasten, Ultraschall alles OK. Prostatavolumen bei 19cm³. Alles wie erhofft. Stutzig hat mich allerdings gemacht, dass zuerst untersucht und dann gemessen wird. Ich weiß nicht, ob das 2015 auch so war. Die Meinung hierzu ist doch forenweit eindeutig, oder? Zuerst Blut und dann die Untersuchung, oder?

    Leider bekomme ich heute den Anruf, dass der PSA auf 7,4 stehen würde und dass ich nun ein Antibiotikum für 10 Tage einnehmen soll. Die nächste Messung wäre dann heute in 3 Wochen.

    Ich könnte so kotzen. Sorry, wenn ich das so unverblümt schreibe. Einige werden wahrscheinlich sagen, dass ich doch noch keine Diagnose habe und nichts gesichert ist, aber nachdem ich noch vor ein paar Wochen gerade erst mit einem Melanomverdacht zu kämpfen hatte, bin ich echt mit den Nerven am Ende, dass bei mir nun die nächste Baustelle auftaucht. Der Melanomverdacht hat sich übrigens "nur" als Vorstufe erwiesen. Glück im Unglück also.

    Was meint Ihr? Kann ich außer warten noch irgendetwas sinnvolles tun, bis die nächste Messung vorliegt?

    Vielen Dank!
    Ulrich

    PS
    Vielleicht wäre es günstig, wenn man ein eigenes Unterforum für die PCa-Verdächtigen einrichtet. Es ist ja ein großer Unterschied, ob ein Verdacht oder eine Diagnose vorliegt. Aber wem sag ich das?
    Profil von meinem Vater bei myProstate.eu

    #2
    Hallo Ulrich,

    keine Panik, du stehst ganz am Anfang der Diagnostik. Lass jetzt erst mal das Antibiotikum wirken und schau dir den PSA Wert nach einigen Wochen noch mal an. Je nach Tendenz lasse dann in zeitlichem Abstand noch mal messen. Geht der Trend des PSA weiter nach oben, spreche mit deinem Uro über ein mpMRT und entscheide danach wie es weiter gehen soll.

    Nach meiner eigenen Erfahrung sind PSA Werte stark schwankend und können auch grundlos erhöht sein. Bei mir wurde wegen erhöhter Werte und bei gleicher Famlienanamnese zwei Biopsien gemacht. Ein Karzinom konnte bisher nie nachgewiesen werden. Also keep cool!

    Thomas

    PS Mit den heutigen Erkenntnissen hätte ich nie die Biopsien machen lassen. Noch was, die Reihenfolge der Untersuchung lässt nicht auf einen erfahrenen Doc schliessen. Immer erst Nadel dann Finger!

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      #3
      Hallo Ulrich,

      aus meiner Achtung - laienhaften Sicht - kannst Du im Moment tatsächlich nur die nächste Messung abwarten. Und ja - erst Blut abnehmen, dann untersuchen....auch Fahrrad fahren und Sex vor der Blutabnahme können das Ergebnis in die Höhe treiben.

      Ich wünsche dir Entwarnung in 3 Wochen....

      Gruß

      Uwe
      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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        #4
        Hallo Thomas,

        danke für das Feedback! Die Panik im Zaum halten, ist sicherlich das größte Problem im Moment. Bei google habe ich das gefunden: https://www.alta-klinik.de/psa-wert/

        Wenn man dem Link glauben darf, wäre mpMRT jetzt das optimale Mittel, oder? Leider bin ich GKV-versichert. Wenn es aber sinnvoll ist, würde ich das auch selbst bezahlen.

        Bei meinem Vater hat mein Urologe immer auf der Standard-Biopsie bestanden und dann auch von Leitlinien etc. gesprochen. Was ja nicht falsch ist. Aber mein Vater hat das aus verschiedenen Gründen lange Zeit abgelehnt. Insofern weiß ich aber, dass der Urologe bei mir auch wieder das Standard-Programm fahren wird, wenn ich es zulasse. D.h. ich muss mir jetzt schon parallel Gedanken machen, was ich in welchem Fall tun will.

        Von der Antibiotikatherapie selbst als Behandlungsversuch bin ich auch nicht sonderlich begeistert. Man weiß nicht, ob es eine Entzündung ist. Man weiß nicht, wenn es eine Entzündung ist, ob es das richtige Antibiotikum ist und nach 3 Wochen bin ich im worst case genauso nass.

        Ulrich
        Profil von meinem Vater bei myProstate.eu

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          #5
          Hallo Ulrich,

          ja, erst Blut abnehmen und dann abtasten. Aber es gibt anscheind immer noch Ärzte die Männer unter 50 für zu jung für PCa halten.
          Auch mein Vater hat PCa und auch ich hab deswegen relativ früh mit Vorsorge begonnen. Mit 45 hatte ich einen PSA von knapp unter 4 beim Hausarzt, der meinte ich soll keine Panik schieben es würde sich sicher nur um eine Entzündung handeln. Aber keine Überweisung zum Urologen sondern nur in einem halben Jahr wieder neu messen. Auch ich hatte es dann 2 Jahre schleifen lassen und mit 47 hatte ich dann einen PSA von knapp unter 8. Da hab ich mich dann ruckzuck bei einem Urologen eingefunden. Antibiotikum war dann schon gar keine Option mehr sondern gleich Biopsie. Ich hatte dann erst noch auf eigene Kosten ein MRT machen lassen und auf Grund von 2 schlechten Erfahrungen mit niedergelasenen Urologen bin ich dann dirket zu einer Uni-Klinik. Dort wurde ich dann anhand meiner mitegbrachten MRT-CD biopsiert.
          Ergebnis PCa in 3 verschiedenen Stellen.
          Ich wünsche Dir von Herzen das es "nur" eine Entzündung ist!

          Gruß
          Dieter

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            #6
            Also ich halte ein MRT auch auf jeden Fall für sinnvoll, meins hatte damals etwa 400 Euro gekostet. Aber da konnte man dann schon 2 auffällige Stellen erkennen.
            Die Rechnung hatte ich dann bei meiner GK eingereicht, leider ohne Erfolg. Ich hätte dann noch dagegen klagen können, aber da stand dann schon die OP im Raum und ich hatte keine Nerven mich mit der Kasse rumzuärgern.

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              #7
              Irgendwie hört sich das so an als hättest du nicht mehr das ganze Vertrauen in deinen Uro. In dem Fall kann ich dir nur, auch aus eigener Erfahrung, einen Wechsel empfehlen. Einen Arzt der die Familiengeschichte nicht kennt und nicht auf Standard setzt, getreu dem Motto, der muss jetzt auch Krebs haben.

              Antibiotikum nur auf Verdacht ist eigentlich so eine 0815 Sache, da man durch eine Spermauntersuchung schon mal eine Entzündung eingrenzen kann.

              Das mpMRT als Triage vor eine Biopsie zu setzen ist moderne Denke und kommt dem Wunsch entgegen bei der Früherkennung umzudenken. Durch die PIRAD Einstufung erfahrener Radiologen weiss man heute sehr gut was in der Prostata abgeht. Lass dich da nicht unter kriegen und bei der Kasse würde ich es einfach mit der Kostenübernahme probieren. Ansonsten kostet das mpMRT für Selbstzahler heute auch nicht mehr als ein Satz neuer Brensscheiben in einer Fachwerkstatt.

              Falls dich interessiert lese mein erstes Posting hier im Forum. Du bist auf jedem Fall schon cleverer als ich

              Thomas

              PS In Heidelberg gibt es eine erfahrene Privatpraxis die mpMRT durchführt.

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                #8
                Zitat von Dieter1968 Beitrag anzeigen
                Also ich halte ein MRT auch auf jeden Fall für sinnvoll, meins hatte damals etwa 400 Euro gekostet.
                Jetzt in meiner Situation oder generell vor einer Biopsie?

                Zitat von Tomilein Beitrag anzeigen
                Irgendwie hört sich das so an als hättest du nicht mehr das ganze Vertrauen in deinen Uro. In dem Fall kann ich dir nur, auch aus eigener Erfahrung, einen Wechsel empfehlen. Einen Arzt der die Familiengeschichte nicht kennt und nicht auf Standard setzt, getreu dem Motto, der muss jetzt auch Krebs haben.
                Meinem Urologe vertraue ich, was die Standard-Untersuchungen angeht, solange keine Biopsie ansteht. Er hat es nicht geschafft, meinen Vater von der Biopsie zu überzeugen. Ich war der Meinung, dass man aus verschiedenen Gründen bei meinem Vater statt der Standard- eine Damm-Biopsie machen soll. Letztendlich wurde das auch gemacht, aber erst in der Uni HD. Vorher hat sich mein Vater verweigert und damit Zeit verloren. Bei der Diagnosestellung 2015 gab es dann leider schon Metastasen. Interessanterweise konnte das unser Urologe nicht wirklich akzeptieren.

                Zitat von Tomilein Beitrag anzeigen
                PS In Heidelberg gibt es eine erfahrene Privatpraxis die mpMRT durchführt.
                Es gibt einige Praxen, die das mittlerweile anbieten:

                Profil von meinem Vater bei myProstate.eu

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                  #9
                  Ich halte es generell für sinnvoll und speziell auch in deiner Situation. Zumindest kann man dann gezielt (sofern im MRT erkennbar) auffällige Stellen biopsieren.
                  Ich hatte meine Biopsie unter Vollnarkose in einer Klinik und musste auch zur Beobachtung die Nacht bleiben.
                  Bei einem Urologen in der Praxis würde ich das nicht machen lassen.

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                    #10
                    Mit deiner Meinung liegst du auch nicht ganz verkehrt. Eine perineale Biopsie ist von den Risiken betrachtet die bessere Variante. Wenn vorher schon ein mpMRT gemacht wurde bietet sich eine perineale Fudionsbiopsie an.

                    Aber so weit bist du ja noch lange nicht. Bei Verdacht auf eine Prostatitis wäre auf jedem Fall ein Antibiogramm des Spermas bzw. eine generelle Untersuchung auf eine Entzündung sinnvoll. Nur wenn der Erreger bekannt ist, kann auch gezielt dagegen angegangen werden. Zudem umschiffst du das Thema Resistenzen, das bei jeder Antibiotikagabe heute in den Raum gestellt werden muss.

                    Ein Antibiogramm über ein Rektalabstrich musst du auf jedem Fall vor einer transrektalen Biopsie machen lassen. Dein Leben kann davon abhängen.

                    Thomas

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                      #11
                      Zitat von Dieter1968 Beitrag anzeigen
                      Ich halte es generell für sinnvoll und speziell auch in deiner Situation. Zumindest kann man dann gezielt (sofern im MRT erkennbar) auffällige Stellen biopsieren.
                      Ich hatte meine Biopsie unter Vollnarkose in einer Klinik und musste auch zur Beobachtung die Nacht bleiben.
                      Bei einem Urologen in der Praxis würde ich das nicht machen lassen.
                      OK, ich denke, ich rufe mal bei einer Radiologie-Praxis in der Nähe an.

                      Zitat von Tomilein Beitrag anzeigen
                      Zudem umschiffst du das Thema Resistenzen, das bei jeder Antibiotikagabe heute in den Raum gestellt werden muss.
                      Stand jetzt, soll ich ein Rezept in der Praxs abholen, d.h. es ist kein weiteres Arztgespräch geplant. Der Urologe ist der Meinung, wir machen jetzt die Standardtherapie und schauen in 3 Wochen weiter. Insofern ist das Antibiogramm erst dann möglich.
                      Profil von meinem Vater bei myProstate.eu

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                        #12
                        Dreispitz, ich konnte bei Stichproben nicht sehen, dass die im Link zu findenden Praxen besonders auf Prostata spezialisiert sind. Es gibt Dutzende von einstellbaren Parametern beim MRT. Manche schwören auch auf die Rektalspule (die etwas mehr Aufwand bedeutet).
                        Ich habe die Biopsie so lange es ging vermieden (sie führt - wie ich inzwischen herausgefunden habe - zur Streuung von Krebszellen). Nach einem "normalen" MRT 2010 (es gab damals kein mpMRT) habe ich 2016 ein mpMRT machen lassen und dann aufgrund PI-RADS 5 eine transperineale Fusionsbiopsie (siehe Profil). Das MRT wurde hier gemacht: https://radiologie-nuklearmedizin-ad...iete/prostata/

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                          #13
                          Mmhhh, einfach mal auf Verdacht ein Antibiotikum verordnet, Cipro nehme ich an, ist mal galant mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Eigentlich sollte doch schon klar sein, dass es sich um eine Entzündung handelt. Was spricht gegen eine erneute Vorstellung oder der telefonische Beratung und dem Wunsch nach einen ordentlichen Diagnostik? Bleibt ja auch noch die Möglichkeit einer Zweitmeinung z.B. beim Hausarzt?

                          Thomas

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                            #14
                            Hallo Ulrich,

                            ich weiss nicht, ob der erhöhte PSA-Wert nur durch die falsche Reihenfolge Untersuchung-Blutentnahme zustande gekommen sein kann.
                            Falls ja (kann hier jemand da was zu sagen?), dann könntest du, um die 3 Wochen Warten zu entschärfen, zu deinem Hausarzt gehen und nochmal auf eigene Kosten (20-30 Euro) einen PSA-Test machen lassen.
                            Dann hast du in 2-3 Tagen ein Ergebnis, das zwar aufgrund evtl. unterschiedlicher Labore nicht 100%ig vergleichbar ist, aber mehr aussagt als der PSA nach einer Untersuchung.

                            Detlef
                            Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                            Meine Krankheitsdaten:
                            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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                              #15
                              Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                              Ich habe die Biopsie so lange es ging vermieden (sie führt - wie ich inzwischen herausgefunden habe - zur Streuung von Krebszellen).
                              Kein seriöser Urologe wird das bestätigen.

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