Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Grenzfall lokal fortgeschritten - oder schon metastasiert: Welche Therapie?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Liebe Mitforisten,

    vielen Dank für Eure Antworten. Alleine das tut schon sehr gut, man fühlt sich aufgenommen, verstanden und spürt, dass man nicht allein ist. Folgt man den Studien CHAARTED und STAMPEDE, so haben sowohl eine frühe Chemo als auch die frühe Einnahme von Abirateron einen signifikant positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit. Eine vergleichende Studiezwischen Chemo und Abirateron, die eine genügende Evidenz aufzeigt, gibt es derzeit noch nicht.

    Die Martiniklinik hat mir in ihrem Arztbericht glücklicherweise beide Methoden empfohlen. Damit kann mein Urologe auch die Verordnung von Abirateron gegenüber meiner Krankenkasse rechtfertigen. Eine Rückfrage meinerseits bei meiner Krankenkasse ergab, dass die Empfehlung der Martiniklinik ausreiche, die Verordnung von Abirateron zu akzeptieren.

    Nach längeren Überlegungen, die manchmal zu der Einen, manchmal zu der anderen Seite tendieren, habe ich mich jetzt entschlossen, die Chemo Ende Oktober zu beginnen (vorher möchte ich mit meiner Frau nochmal eine Woche nach Venedig fliegen). Der Beginn der Chemo bzw. Abirateron sollte ja laut "CHAARTED und STAMPEDE" innerhalb der ersten 4 Monate beginnen, damit liege ich innerhalb des Zeitfensters.

    Vor meiner Entscheidung habe ich nochmal mit der Ärztin der Martiniklinik gesprochen: Sie hält auch beide Methoden, anhand der derzeitig verfügbaren wissenschaftlichen Ergebnisse, für gleichwertig. Auch sie bevorzugt anlässlich der derzeitigen Datenlage die Chemo, mit dem Argument, dass man die Chemo nach 4 Monaten überstanden habe, während man Abirateron, mit all seinen auch nicht gerade sympathischen Nebenwirkungen, bis zum Ende der Antihormon-Fahnenstange nehmen müsse.

    Sie meinte darüber hinaus, dass ich mich nach Ende der Chemo nochmals vorstellen soll, um anhand aktueller Bilder erneut die Frage der Operation zu diskutieren.

    Ich suche mir jetzt eine onkologische Praxis heraus und werde mit dem Onkologen diskutieren, ob er mir eine Dosis von 50mg/m2 Körperoberfläche jede 2. Woche empfehlen kann, statt 75mg/m2 Körperoberfläche jede 3. Woche, der besseren Verträglichkeit halber.

    Ich werde auf meinem Profil ein Tagebuch führen, wie es mir mit der Chemo ergeht. Derlei gibt es zwar schon Einige, aber als Betroffener empfinde ich es als sehr hilfreich, die unterschiedlichsten Erfahrungen mit der Chemo zu lesen und damit eine Abschätzung zu bekommen, was Einen minimal / maximal erwartet.

    LG
    Lothar

    Kommentar


      #17
      Guten Abend, vor der Chemotherapie wäre es aus meiner Sicht sehr empfehlenswert, sich über Kühlung als Schutzversuch vor durch das Medikament hervorgerufene Nervenschäden ( auch den Geschmackssinn betreffend) und Haarausfall zu informieren. Also u.a. Kühlung von Händen und Füßen und das Lutschen von Eiswürfeln…während der Chemotherapie erwägen.
      Und Vorsicht bei der Anwendung von Bicalutamid, hierzu schreibt der Urologe fs am 05.05.2014 beispielsweise „…die Zeit von Bicalutamid ist eigentlich vorbei - zumal in einer Subgruppenanalyse gezeigt werden konnte, dass eine spätere Gabe von Abiraterone (und möglicher Weise auch Enzalutamid) deutlich schlechter anspricht!Gruß fs…“ oder am 27.09.2016 „…das Forum weiss, dass ich von Bicalutamid nicht so sehr viel halte,,,“ und am 21.3.2017 „…Bei Gleason 9 ist - wie leider auch hier zu sehen - Bicalutamid recht ungünstig, weil es schnell zu einer Androgenrezeptor-Mutation (ARM) kommen kann. Bicalutamid ist nur ein partieller Antagonist…“ (alles Zitate). Nun ist natürlich vor der Anwendung eines GnRH- Antagonisten eine Vorbehandlung erforderlich, um einem ungewollten Testosteronanstieg entgegenzuwirken.
      Gruß und eine wunderschöne Reise nach Venedig
      Thomas

      Kommentar


        #18
        Zitat von PartnerundZuhörer Beitrag anzeigen
        Und Vorsicht bei der Anwendung von Bicalutamid...
        Thomas,
        vorsicht vor so pauschalen Beurteilungen, die wissenschaftlich kaum haltbar wären. Bicalutamid ist ein sehr wirksames Antiandrogen, was seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt wird. Es ist zwischenzeitlich auch preiswert, da kein Patentschutz mehr besteht.

        Ergänzende Information dazu _hier_.



        BTW: ich nehme Bicalutamid seit über 9 Jahren.
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

        Kommentar


          #19
          Hallo Thomas,
          Zitat von PartnerundZuhörer Beitrag anzeigen
          Nun ist natürlich vor der Anwendung eines GnRH-Antagonisten eine Vorbehandlung erforderlich, um einem ungewollten Testosteronanstieg entgegenzuwirken.
          kleine Korrektur, damit hier nichts durcheinander gerät: Es sind die GnRH-Agonisten, vor deren Verabreichung ein Antiandrogen eingenommen werden sollte. Bei den GnRH-Antagonisten ist dies gerade nicht nötig, weil nach deren Einnahme der Testosteronspiegel sehr schnell und ohne flare-up abfällt. Die Antagonisten sind Abarelix (Plenaxis®) und Degarelix (Firmagon®), zu denen sich das derzeit in der Phase-III-Erprobung befindliche Relugolix gesellen könnte, das den unschlagbaren Vorteil hätte, dass es als Tablette eingenommen wird.

          Ralf

          Kommentar


            #20
            Hallo Ralf,
            was bedeutet Phase-III- Studie für Relugolix ? ab wann verfügbar ?
            Adam

            Kommentar


              #21
              Hallo,
              zum Thema Bicalutamid möchte ich abschließend noch auf einen Thread aus 2016 verweisen: „Bicalutamid- (Antiandrogen-) Therapie bei metastasiertem Prostatakarzinom“, zu finden unter Forum-Prostatakrebs-Androgenentzugstherapien (einen Link vermag ich nicht zu legen). Lothar, da Du in Dresden wohnst, nächste Woche findet dort der 70. DGU ( Deutsche Gesellschaft für Urologie) Kongress statt, vielleicht hast Du da ja Zeit und Interesse an einer Teilnahme an einem der Veranstaltungstage. Das Programm ist im Internet zu finden.


              Einen schönen Tag wünscht

              Thomas

              Kommentar


                #22
                Hallo Thomas,

                es ist zwar richtig, dass in der nächsten Woche in Dresden der 70. Kongress der DGU stattfindet, aber er ist für das normale Publikum nicht frei zugänglich. Nichtmitglieder der DGU / des BvDU zahlen einen Eintrittspreis von 420,- € bzw. 230,- € für einen Tag, siehe hier.

                Ich werde allerdings zusammen mit einigen Hotline-Kollegen dort sein, und wir zahlen nicht selbst, sondern es dient unserer Fortbildung.

                Ralf

                Kommentar

                Lädt...
                X