Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Neue Waffe gegen PCa?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #2
    So neu ist das Thema auch wieder nicht, aber interessant zu lesen.

    Ich zitiere aus dem Focus:

    "Die Röntgenbilder sind der Traum eines Onkologen. Vor der Behandlung ist auf den Aufnahmen des Deutschen Krebsforschungszentrums ein von Metastasen durchsetzter Körper zu sehen , nach der Behandlung nur noch wesentlich kleinere Tumoren oder gar keine sichtbaren Hinweise auf den Krebs."

    Klingt gut, aber auch ich hatte einen von Metastasen durchsetzten Körper und nach laufendem Hormonentzug und früher Chemo war erstmal auch nichts zu sehen.
    Die Frage ist für wie lange, aber das gilt auch beim Lutetium.

    "Eine Prognose über die gewonnene Lebenszeit ist schwierig, weil die Mediziner noch nicht ganz verstehen, welche Immunprozesse die Behandlung auslöst. Während der Krebs einiger Patienten weiter voranschreitet, geht er bei anderen stärker zurück als erwartet"

    Also noch vieles unklar, auch bei den Nieren.

    und die Patienten
    ". Sie fürchten besonders die Folgen des standardmäßig durchgeführten Hormonentzugs wie Impotenz und Gewichtszunahme. " Na sowas von schlimm!"


    Lutetium ist sicher kein Wundermittel um den ungeliebten Hormonentzug eins auszuwischen. Lutetium wird sich etablieren und es wird ein mögliches Mittel im Endstadium sein, wenn es darum geht noch ein paar Monate herauszuholen egal um welchen (gesundheitlichen) Preis.


    Aber Lutetium sollte nicht den Hormonentzug ersetzen.
    Ich kann mit meiner Impotenz leben, meine Freundin hat mich deswegen noch nicht verlassen und die Gewichtszunahme, bisher habe ich es geschafft durch Bewegung mein Gewicht zu halten.


    Daher weht wohl der Wind:

    "Im günstigsten Fall könnte die US-Arzneimittelbehörde FDA die Therapie noch vor 2020 zulassen. Das Endocyte-Management freut sich auf ein Umsatzpotenzial in Milliardenhöhe."

    Klar, wenn es entsprechen beworben wird. Werde mir mal ein paar Aktien von der Firma besorgen.

    Meine Summary:
    Ich sehe Möglichkeiten für Lutetium als ein Mittel im Endstadium, aber mehr nicht.


    Franz

    Kommentar


      #3
      Hallo Franz,
      Zitat von Optimist Beitrag anzeigen
      Meine Summary: Ich sehe Möglichkeiten für Lutetium als ein Mittel im Endstadium, aber mehr nicht.
      so halten es zur Zeit wohl alle Kliniken, die Lutetium, Actinium usw. einsetzen, weil man über die etwaigen Spätfolgen wie beispielsweise Leukämie infolge Schädigung des Knochenmarks noch nichts sagen kann.

      Ralf

      Kommentar


        #4
        ...etwaigen Spätfolgen wie beispielsweise Leukämie infolge Schädigung des Knochenmarks..
        Die Gefahr sehe ich nicht. Die mit dem Lutetium oder Actinium dotierten Liganden koppeln sich nur an das PSMA, das ganz überwiegend von Prostatakrebszellen exprimiert wird. Ansonsten wird das Mittel ausgeschieden. Das Knochenmark kann nur angegriffen werden, wenn Knochenmetastasen vorhanden sind und dann nur im engeren Bereich der Knochenmetastase. Bekannt ist die Schädigung der Speicheldrüsen bei wiederholter Anwendung der PSMA Therapie.

        Bei einer Anwendung der PSMA Therapie in einem frühen Stadium wird im Vergleich wenig bestrahlt, da nur wenige Metastasen vorhanden sind. In diesem Stadium werden oft eine oder zwei Spritzen ausreichen um die auf dem PSMA PET/CT sichtbaren Metastasen zu entfernen. Sinnvoll ist hier eine Therapiekontrolle jeder Spritze mit einem PSMA PET/CT. Dies heißt nicht, dass nicht andere Metastasen nachwachsen werden, die zu wenig PSMA exprimiert haben, um mit der PSMA Therapie bekämpft werden zu können.

        Georg

        Kommentar


          #5
          Hallo Georg,

          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
          Die Gefahr sehe ich nicht.
          ich schrieb "beispielsweise Leukämie", und so wurde es uns (den Hotline-Beratern) in der vorletzten Woche vom Chefarzt einer nuklearmedizinischen Abteilung gesagt. Die Zeit, seit Patienten mit der Radioligandentherapie (RLT) behandelt werden, ist einfach zu kurz, um Spätfolgen abschätzen zu können. Die RLT ist darum derzeit die letzte Option.

          Ralf

          Kommentar


            #6
            Georg:
            " Das Knochenmark kann nur angegriffen werden, wenn Knochenmetastasen vorhanden sind und dann nur im engeren Bereich der Knochenmetastase. "



            Knochenmetastasen sind häufig beim fortgeschrittenen PK zu finden.
            Die Urologie v. Rechts der Isar weist bei den Nebenwirkungen auf Leukämie hin.


            Patienteninformation
            Urologische Klinik & Poliklinik

            Klinikum rechts der Isar
            Technische Universität München

            Nuklearmedizinische Klinik & Poliklinik

            Aufklärung – individueller Heilversuch 177Lu-PSMA mCRPC

            Weitere Nebenwirkungen:

            Während oder nach der 177Lutetium-PSMA Gabe kann es zu Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen
            kommen. Eine allergische/anaphylaktische Reaktion wurde für die Radiopeptidtherapie mit 177Lutetium
            für neuroendokrine Tumore beschrieben. Für 177Lutetium-PSMA gibt es bis jetzt keine derartigen
            Berichte. Die Sicherheit und Wirksamkeit von 177Lutetium-PSMA bei Patienten mit Morbus Crohn oder
            Colitis ulcerosa wurden nicht untersucht und sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-
            Bewertung angewendet werden. Die langfristige kumulative Strahlenexposition durch 177Lutetium kann
            mit einem erhöhten Risiko für Krebs (Osteosarkome, myelodysplastisches Syndrom und) und
            Erbgutdefekte verbunden sein. Insbesondere kann das Risiko für Leukämien erhöht sein.
            Eine Zeugung sollte bis zu 6 Monate nach der Therapie vermieden werden.

            Der link aus dem der Text stammt, funktioniert leider nicht, ansonsten habe ich mit links keine Probleme.

            www.nuk.mri.tum.de/sites/...de/.../Lu177-PSMA%20-%20Aufklärung%20180212.pdf

            Franz

            Kommentar


              #7
              Über Spätfolgen bei Lu-177-Therapie des PCa kann man noch nichts sagen? Ich denke doch. Natürlich gibt es bisher keine Studien der höchsten Evidenzstufen. Die wird es aber wahrscheinlich auch nie geben. Also steckt man den Kopf in den Sand - oder man benutzt ihn. Lu-177 ist so neu nicht und wird woanders schon länger eingesetzt. Dort nämlich, wo man so etwas Bequemes wie die ADT nicht hat.

              Leukämie ist bei der Behandlung von neuroendokrinen Tumoren in 2% der Fälle belegt: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5908296/
              "During follow-up, MDS or leukemia developed in 22 (2%) patients (Table ​(Table4),4), which developed after a mean of 8 years after diagnosis of the neuroendocrine neoplasia and was most prevalent in patients with NEN of pancreatic or small bowel. Possible risk factors included previous chemotherapy and external beam radiation. Most patients developing MDS or leukemia had a high tumor load with hepatic metastases."
              Vermutlich sind etliche Fälle auch auf die vorherige Therapie zurückzuführen. Insoweit gilt dort Lu-177 als sicher. Bei PCa wäre ein solcher Wert auch für viele Patienten in früheren Stadien akzeptabel, die sonst eine lange Hormontherapie vor sich hätten.

              Die Strahlenbelastung ist so gering, dass die Patienten in Australien nach der PCa Lu-177-Therapie nach Hause gehen dürfen. Natürlich wird auch das Knochenmark bestrahlt, denn die injizierte Dosis zirkuliert im Blut und die Lu-177-Atome strahlen ständig. Aber die Menge ist doch sehr gering und die Wirkung entsteht durch die dauerhafte Andockung an den Rezeptor, das heißt im Wesentlichen nur am Tumor.

              Vor 20 Jahren wurde das PET/CT "erfunden" - letztlich nur eine Kombination von zwei damals schon reifen Techniken. Heute wird immer noch über die Notwendigkeit des PSMA PET/CT diskutiert. Dabei geht es noch nicht einmal um "Spätfolgen" - die Strahlenbelastung der Prozedur ist bekannt und nicht gefährlicher als ein CT.
              Bis Studien vorliegen, die die relative Langzeit-Ungefährlichkeit dieser Therapie (z.B. gegenüber RPE oder EBRT) belegen, so daß eine Anwendung auch im frühen Stadium in die Leitlinie kommt, werden viel mehr Jahre vergehen. Es wird dann bereits andere Therapien geben und das Thema wird obsolet sein.
              In der Zwischenzeit werden einzelne Mitglieder der Gruppe der Selbstzahler und Privatpatienten die Therapie nach Bewertung der jeweils vorhandenen Studien mit Hilfe von mutigeren Ärzten auch vor Kastrationsresistenz des PCa wählen.

              Kommentar


                #8
                zur Therapie in Australien 1:

                schaut für mich auch nicht anders aus, laufende und beginnende Studien für Patienten bei denen Docetaxel und ADT nicht mehr helfen oder alternativ zu Cabazitaxel.
                https://www.anzup.org.au/content.aspx?page=lutetiumprostatecancertrial


                Franz

                Kommentar


                  #9
                  Therapie Australien 2:

                  mein Fenster akzeptiert nur 1 link

                  Theranostics is a personalised treatment combining diagnostics and therapies to detect and treat a range of cancers.



                  Ihr könnt ja selber noch auf den australischen Seiten suchen.

                  Franz

                  Kommentar


                    #10
                    Australien? Habe nie gesagt, dass da etwas anders ist außer dass die Patienten als für ihre Umgebung ähnlich ungefährlich angesehen werden wie bei uns nach PSMA PET/CT mit Ga68.
                    Der Punkt ist doch, dass in anderen Bereichen bereits seit Anfang des Jahrtausends Erfahrungen mit Lu-177 gesammelt wurden.

                    Kommentar


                      #11
                      Natürlich kann man die Spätfolgen der PSMA Therapie noch nicht abschätzen, aber man setzt ja bereits Therapien ein, obwohl deren Spätfolgen bekannt sind: Operation, Bestrahlung, Hormontherapie, Chemo, usw. So ist Mitoxantron zugelassen für Prostatakrebs obwohl bekannt ist, dass dieses Mittel oft einen Sekundärkrebs auslöst.

                      Als Hotline-Berater würde ich auch nicht sagen: „was wollen Sie mit einer Prostataoperation, heutzutage macht man dies mit einer PSMA Therapie!“

                      Aber hier im Forum sind auch fortgeschrittene Patienten, die eine Spätfolgenabschätzung der PSMA Therapie nicht mehr erleben werden. Diese müssen das Risiko von Spätfolgen für sich selbst einschätzen und es kann sehr sinnvoll sein, die PSMA Therapie nicht nur in einer austherapierten Situation einzusetzen.

                      Die Patienteninformation der Technischen Universität München spricht von einem erhöhten Risiko für Krebs bei "langfristiger kumulativer Strahlenexposition". Dies wird aber nur bei austherapierten Patienten vorkommen. Je früher man die PSMA Therapie anwendet, desto weniger Zyklen benötigt man. So lese ich jedenfalls aus Berichten von Patienten, die die PSMA Therapie schon im hormonsensitiven Stadium angewendet haben. Dann besteht keine langfristige kumulative Strahlenexposition.
                      Außerdem wird bei der vorgedruckten Patientenaufklärung zur IMRT Bestrahlung auch auf ein höheres Risiko von Krebs durch die Bestrahlung hingewiesen.

                      Georg

                      Kommentar


                        #12
                        Ich bin jetzt erstmal über die "austherapierten Patienten" und Lutetium-Behandlung gestolpert.
                        "Austherapiert" bedeutet im wortwörtlichen Sinne: nichts hilft mehr, der Patient benötigt Schmerzmittel aber irgendwelche Therapien gibt es für ihn nicht mehr.

                        Wenn der Arzt Patienten nach Operation, Hormonentzug, Chemo, Enzalutamid, Abirateron usw als nächsten (letzten) Schritt mit Lutetium oder auch mit Cabazitaxel behandelt, muss der Patient gewisse Voraussetzungen mitbringen (halbwegs robuste Gesundheit, Blutbild, Leber und Nierenwerte müssen akzeptabel sein). Trifft das nicht zu kann er nicht behandelt werden und ist dann tatsächlich austherapiert.

                        Ist der weit fortgeschritten erkrankte Patient für Lutetium geeignet, bedeutet dies eine mehrmonatige (vielleicht auch etwas mehr) Verlängerung der Zeit ohne erkennbaren Progress, über die Auswirkung auf die restliche Lebenszeit gibt es widersprüchliche Angaben. Von einer "langfristigen kumulativen Strahlenexposition" ist hier nur im Ausnahmefall auszugehen. Oder anders gesagt, seinen möglichen Zweitkrebs erlebt der Patient aufgrund des fortgeschrittenen Erstkrebses nicht mehr.

                        Der Patient, der sich, weil er den Hormonentzug ablehnt mit Lutetium behandeln lässt, hat noch 5, 10 oder 20 Jahre vor sich. Metastasen fangen sehr klein an und auch das PSMA PET-CT kann die allerwinzigsten nicht erfassen. Der Patient muss sich in gewissen Zeitabständen untersuchen lassen und dann kommt bei Bedarf das nächste Lutetium. Diese langfristige Behandlung sehe ich als "langfristige kumulative Strahlenexposition".

                        Georg,
                        da haben wir ziemlich unterschiedliche Vorstellungen zur Lutetium- Strahlung. Und die Langzeitfolgen von Operation oder Hormonentzug, die gibts, aber bitte nicht mit Lutetium vergleichen.

                        Franz

                        Kommentar


                          #13
                          Die UKBonn stellt folgende Informationen zur 177Lu-PSMA-Therapie im Netz zur Verfügung:

                          https://www.nuklearmedizin-ukbonn.de/startseite/therapien/lu-177-psma-therapie/


                          https://sf7eb84de5d7443b7.jimcontent.com/download/version/1454610779/module/10982315124/name/Flyer%20PSMA%20Therapie%20UKB.pdf

                          Die Verträglichkeit soll gut sein.

                          Gruss

                          Lothar


                          Kommentar


                            #14
                            Franz,

                            die Patientenaufklärung, die Du gefunden hast, (ich hoffe der Link geht jetzt) dient in erster Linie dazu, Haftungsprobleme für die Ärzte zu beseitigen. Wenn man hinsichtlich der in diesen vorgedruckten Bögen erwähnten Nebenwirkungen Bedenken hat, wird man praktisch keine Behandlung über sich ergehen lassen können.

                            Ich habe einige Studien über PSMA Therapie gelesen, aber die Gefahr eines Sekundärtumors wird nicht erwähnt. Kann ja auch nicht, über Spätfolgen weiß man noch nichts. Daher wissen aber auch die Ärzte in München nichts über diese Spätfolgen, wollen diese aber, wie bei anderen Strahlenbehandlungen auch, nicht ausschließen.

                            Ich habe die Patientenaufklärungsbogen für meine Strahlenbehandlungen (3D und SBRT) durchgesehen. Zwei habe ich gefunden, dort steht gleichlautend:
                            Spätfolgen: „Das natürliche Risiko, in späteren Jahren ein Zweitgeschwulst (einschließlich Leukämie) zu entwickeln, ist durch die Bestrahlung geringfügig erhöht.“ Ich habe mich trotzdem bestrahlen lassen, ich hatte mich ja für die Behandlung entschieden.

                            Gruß

                            Georg

                            P.S. Zum Thema Links: ich markiere eine Stelle im Text des Beitrags, die der Link werden soll. (Dies aber erst nachträglich nachdem der ganze Text geschrieben ist, sonst treibt einen das System zur Verzweiflung). Dann klicke ich das Link-Symbol an und gebe die URL-Adresse ein (Ctrl-C der markierten Adresse, dann Ctrl-V als Eingabe). Manchmal noch zusätzlich eine Unterstreichung, damit der Link nicht "untergeht".

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo allseits,

                              ja, die Verträglichkeit ... soll gut sein!

                              Zitat von Lothar M Beitrag anzeigen
                              ...
                              Die Verträglichkeit soll gut sein.

                              Aber das ist die Krux an dem ganzen. Ich hab Xofigo schon nicht gut vertragen ... und fürchte mich vor dem Lu177.

                              Helmut Müller lag zum Schluss nur noch im Bett und Konrad ging's auch nicht gut. Ich kenn keine "positiven" Probanden.

                              Und ich überlege mir das auch sehr genau! 3 -4 Monate Lebenszeit, aber tote Tage.

                              Sorry, aber ich habe Angst davor.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X