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Neue Waffe gegen PCa?

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    #76
    Hallo Arnold,

    ich halte es für gut, dass Prof. Ezziddin Dir nicht eine weitere PSMA Therapie empfohlen hat, um den Tumor in der Prostata anzugehen. Es besteht ja immer die Gefahr, dass Nebenwirkungen auftreten. Durch das Bicalutamid hast Du ja wohl erstmal Ruhe vor neuen Metastasen.
    Neben der Strahlentherapie gibt es auch noch eine Reihe anderer Verfahren, die man jetzt einsetzen könnte. Ich selbst bevorzuge Cyberknife, da man dann nicht so viele Bestrahlungssitzungen hat.

    Jedenfalls hast Du ja noch Deine Prostata, da kann man gut Goldmarker setzen und dadurch gezielt bestrahlen. Nicht, dass Du in die Schublade "Salvage-Bestrahlung" kommst und man auf Goldmarker verzichtet.

    Georg

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      #77
      Hallo Arnold,

      Danke für die eindrucksvollen PET Bilder auf myprostate.eu. Vorher/nachher Vergleich ist ja wieder ein Lehrbuchbeispiel einer nahezu kompletten Remission, auch wenn wohl nicht
      dauerhaft. Dein Mut Versuchskaninchen zu sein wurde belohnt.

      Interessant ist auch der Ansatz von Prof. Ezziddin, 1-2 Wochen vor der eigentlichen RLT mit Bicalutamid die PSMA Expression der PCa Zellen zu erhöhen,
      um eine bessere Wirksamkeit zu erreichen. Dies sollte doch auch für die reine PSMA Bildgebungs-Diagnostik eine höhere Sensitivität ermöglichen, um z.B. nach
      biochemischen Rezidiven noch früher etwas zu sehen.

      Den Primarius auch noch gezielt anzugehen, sei es nun OP oder Bestrahlung, wird wohl heutzutage auch mehr Zustimmung finden, als noch vor 10 Jahren.
      Die Martini-Klink hat sich auf OP spezialisiert, arbeitet mit der UKE für andere Therapien zusammen.
      Ich denke gut ausgerüstete und kompetente Bestrahlungszentren werden sich viele finden lassen.

      Alles Gute

      Tritus
      Meine PCa-Geschichte:
      https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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        #78
        Hallo Georg
        ich halte es für gut, dass Prof. Ezziddin Dir nicht eine weitere PSMA Therapie empfohlen hat, um den Tumor in der Prostata anzugehen.
        das war auch seine ausdrückliche Aussage. Je größer die Tumorlast, desto besser die Wirkung der RLT.
        Ich selbst bevorzuge Cyberknife, da man dann nicht so viele Bestrahlungssitzungen hat.
        das war auch seine Idee. Er meinte, dass man das heutzutage mit 3 bis max 5 Sitzungen hinkriegen kann. Die Frage ist nur, ob ich eine Klinik finde, die mich unter den gegebenen Umständen auch behandelt. Meistens sind die Ausschlusskriterien nämlich PSA < 15 ng/ml und Gleasonscore max. 7. Da falle ich immer durch.
        @Tritus
        Interessant ist auch der Ansatz von Prof. Ezziddin, 1-2 Wochen vor der eigentlichen RLT mit Bicalutamid die PSMA Expression der PCa Zellen zu erhöhen,
        um eine bessere Wirksamkeit zu erreichen. Dies sollte doch auch für die reine PSMA Bildgebungs-Diagnostik eine höhere Sensitivität ermöglichen, um z.B. nach
        biochemischen Rezidiven noch früher etwas zu sehen.
        Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist die primäre Hormontherapie eher ein Mutationstreiber für den Tumor, als eine zielführende Therapie. Aber bitte, das ist nur meine ganz persönliche Meinung.

        Gruß
        Arnold
        Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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          #79
          Hallo Arnold,

          man könnte Deine Situation als Rezidiv-Situation betrachten. Dann gelten die von Dir genannten Kriterien nicht. Letztlich ist der Strahlentherapeut in seiner Entscheidung frei. In dem von mir verlinkten Vortrag ist ja auch so ein Tumorrest mit Cyberknife behandelt worden. Und ich glaube, bei dem Patienten konnte man keine Goldmarker mehr setzen.

          "Hormontherapie eher ein Mutationstreiber für den Tumor, als eine zielführende Therapie" Also die Hormontherapie ist schon zielführend, sie stoppt das Wachstum des Tumors sehr effektiv. Ein Teil der Zellen stirbt ab, ein anderer dauert aus bis es wieder Testosteron gibt und ein dritter Teil wächst weiter oder mutiert zu androgenunabhängigen Zellen. Siehe auch hier. Unter dem Strich wirkt es aber sehr gut. Eine kurative Therapie ist es nicht. Aber die ist mir auch nicht bekannt, wenn der Tumor schon gestreut hat.

          Georg

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            #80
            Hallo Georg,

            Eine kurative Therapie ist es nicht. Aber die ist mir auch nicht bekannt, wenn der Tumor schon gestreut hat.
            Genau das meine ich. Der erste Urologe, durchaus kompetent, der auch die Biopsie bei mir vorgenommen hat, hat mir allen Ernstes die Hormontherapie empfohlen, weil, und das ärgert mich jetzt noch maßlos, das schon seit 60 Jahren so gemacht wird. Hat er wörtlich so gesagt. Was lese ich dagegen hier im Forum und auch sonst im Internet: Hormontherapie endet nach einer gewissen Zeit definitiv in "Kastrationsresistenz". Soll ich also "sehenden Auges" eine unter Umständen stark nebenwirkungsbehaftete Therapie anwenden, die mir letztendlich nicht wirklich hilft? Da suche ich doch lieber nach Alternativen und kann die jetzt und hoffentlich künftig noch deutlich häufiger auch finden.

            Venceremos
            Arnold
            Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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              #81
              Arnold,

              eine Strahlentherapie wirkt meist in Kombination mit einer Hormontherapie deutlich besser. Das kann auch bei einer PSMA Therapie so sein, es gibt dazu aber noch keine entsprechenden Untersuchungen. Jedenfalls wird Prof. Ezziddin Dich nicht alle sechs Monate mit Lu177 behandeln wollen. Daher empfehle ich Dir das Bicalutamid zu nehmen, auch wenn Du allgemein Hormontherapie ablehnst.

              Georg

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                #82
                Hallo Georg
                Daher empfehle ich Dir das Bicalutamid zu nehmen, auch wenn Du allgemein Hormontherapie ablehnst.
                Das nehme ich jetzt schon. Man lernt ja immer dazu. Grundsätzlich finde ich aber die Hormontherapie in Fällen wie meinem mindestens suboptimal. Ich behaupte jetzt einfach mal. dass ich erst durch die PRLT in die Lage versetzt werde eine fokale Therapie zu erhalten (hoffentlich!), weil bei multiplen Metastasen genau die obsolet sind. Deswegen verstehe ich nicht, dass man die PRLT erst als letzte Option anwenden soll. Im Gegenteil, sie müsste in allen ähnlichen Fällen zuerst angewandt werden, um weitere, möglicherweise dann sogar kurative, Therapien anwenden zu können. Vermutlich ist das aber nur mein ganz persönlicher Wunschtraum.
                Arnold
                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                  #83
                  Arnold,

                  es gibt noch keine langfristigen Studien zur PSMA Therapie, sie ist noch nicht in die Leitlinie aufgenommen und wird nur als individueller Heilversuch angewendet. Ohne Haftungsrisiken einzugehen, dürfen die Ärzte sie nur als letztes Mittel anwenden.

                  Es ist den Ärzten aber schon klar, dass die PSMA Therapie mit gutem Erfolg auch früher angewendet werden kann und das es keinen logischen Grund gibt, dies nicht zu tun. Abgesehen davon, dass man sie wegen der Nebenwirkungen nicht beliebig oft einsetzen sollte. So heißt es in diesem Artikel:

                  "It is likely that further research will place RLT earlier in the treatment sequence.
                  There is a rationale for the application of Lu-177 therapy at an early disease stage, since the penetration of the isotope is best aimed at tumors less than 1-3 mm in size
                  , the maximal tissue penetration of this beta emitter."

                  Georg

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                    #84
                    Georg
                    es gibt noch keine langfristigen Studien zur PSMA Therapie
                    klar, wie denn auch. Die Methode gibt es gerade mal seit 2014. Das Blöde ist halt, dass wir jetzt krank sind und das leider nicht nach hinten schieben können, bis es wissenschaftlich von allen Seiten abgeklopft ist. Bis dahin genügt mir meine persönliche positive Erfahrung.
                    Ohne Haftungsrisiken einzugehen, dürfen die Ärzte sie nur als letztes Mittel anwenden.
                    Das ist auch der Grund, warum z.B. Prof. Ezziddin die Therapie nicht aktiv bewirbt. Ich habe sie ja auch nur bekommen, weil ich insitsiert hatte.
                    Arnold
                    Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                      #85
                      Ich habe sie ja auch nur bekommen, weil ich insistiert hatte.
                      Das ist auch meine Erfahrung. Man muss fest davon überzeugt sein, dass man genau diese Therapie will und das dem Arzt gegenüber vertreten. Die üblichen Argumente "machen sie doch Hormontherapie" muss man begründet zurückweisen. Wenn der Arzt dann dahingehend ausweicht, dass er noch weitere Untersuchungen benötigt, so macht man diese, legt diese vor und fragt: und wann geht es jetzt los? Das dauert natürlich alles seine Zeit. Telefonisch geht das auch nicht.

                      Georg

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                        #86
                        Momentan treibt mich die Frage um, welches Bestrahlungsverfahren für mich geeignet ist. In meiner "Hausklinik", wo auch mein Urologe praktiziert, gibt es immerhin IMRT und VMAT. Nach allem, was ich im Basiswissen gelesen habe sind aber insbesondere SBRT besser geeignet. Zitat aus dem Basiswissen :
                        Mehrere der vorstehend beschriebenen Verfahren erfüllen diese Kriterien und sind somit als SBRT-tauglich zu zählen, es sind dies: CyberKnife®, TrueBeam®, TomoTherapy® und VERO.
                        Nun habe ich mit dem Reisen kein Problem, würde aber mal gerne sozusagen zu Hause bleiben. Mir ist schon klar, dass das letztlich meine Entscheidung ist. Ich möchte dennoch eure Meinung dazu hören bzw. lesen.

                        Gruß
                        Arnold
                        Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                          #87
                          Ergänzend zum Vortrag von Dr. R. Tauber in #39


                          habe ich jetzt hier den link zum Abstract.
                          Es geht um den zweiten Einsatz von Lutetium nach erfolgreichem Ersteinsatz bei sehr fortgeschrittenen Patienten.

                          Aim: To retrospectively evaluate the feasibility of rechallenge 177Lu-Prostate-specific membrane antigen (177Lu-PSMA) radioligandtherapy (RLT). Material & Methods: Rechallenge RLT was defined as subsequent treatment with 177Lu-PSMA after initial exposure with excellent response followed by progression. Biochemical, radiographic, clinical antitumor response and adverse events were analysed. Prostate-specific antigen progression-free survival (PSA-PFS) and overall survival (OS) were calculated. Results: Eight patients underwent a median of 2 (range:1-4) cycles of 177Lu-PSMA-I&T rechallenge. Maximum PSA-decrease of 50% was achieved in 3 (37.5%) of patients. Radiographic response was favorable in 3 patients, whilst 4 exhibited progressive disease. Eastern-Cooperative-Oncology-Group (ECOG) Performance-Status was stable during therapy in all patients. No grade 4 toxicity was noticed and grade 3 toxicity occurred in 3 (37.5%) patients. The median PSA-PFS and OS were 3.2 (95%CI:2.6-3.7) and 14.0 (95%CI:6.2-21.8) months, respectively. Conclusion: In a small patient cohort with initial excellent response 177Lu-PSMA rechallenge is still active, with lower efficacy and increased toxicity levels.


                          Franz

                          Kommentar


                            #88
                            ... und hier wäre das Video zu dem Vortrag: efficacy-and-safety-in-patients-rechallenged-with-177lu-psma-radioligand-therapy



                            @Arnold: Wenn Du jetzt ohne Schmerzen bist und die chem. Kastration das Tumorwachstum zum Stillstand gebracht hat (nach der Lu177 Therapie), würde ich abwarten, bis der PSA wieder stark steigt und dann auch erst mal Zytiga / Xtandi einsetzen. Ich bin kein Freund von zu vielen Bestrahlungen. Und ich bin der Meinung, dass lokale Therapien für die Katz sind (wenn nicht gerade schädlich), wenn schon Fernmetastasen da sind bzw. waren. Die bleiben nämlich, auch wen man im CT bzw. PSAM-PET nichts mehr sieht.

                            Kommentar


                              #89
                              Zitat von SeppS58 Beitrag anzeigen
                              ... und hier wäre das Video zu dem Vortrag: efficacy-and-safety-in-patients-rechallenged-with-177lu-psma-radioligand-therapy

                              https://dgu.conference2web.com/#reso...ligand-therapy


                              Hallo Sepp,

                              hab leider den Link erst jetzt gesehen.

                              Danke toller Vortrag
                              (von Deinen Arzt aus der TU München? Rechts der Isar?)


                              Normalerweise würde ich jetzt schreiben: ich hoffe es geht Dir gut
                              aber da ich Deine Lage kenne schreibe ich lieber:


                              Ich hoffe es geht Dir nicht schlecht
                              Mit den allerbesten Wünschen

                              Rudi

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                                #90
                                @Sepp
                                Danke für den Link oben und Deinen Tipp.
                                Wenn Du jetzt ohne Schmerzen bist und die chem. Kastration das Tumorwachstum zum Stillstand gebracht hat (nach der Lu177 Therapie), würde ich abwarten, bis der PSA wieder stark steigt und dann auch erst mal Zytiga / Xtandi einsetzen.
                                Da bin ich fast ganz Deiner Meinung. Wenn das PSA wieder stark ansteigt, probiere ich das zunächst nochmal mit der Kombi aus Lutetium und Actinium. Schließlich ist mein PSA beide Male deutlich >50% gefallen. Von 621 auf 10,9 ng/ml um 98,2 % und dann von 110,8 auf 20,77 ng/ml um 81,25 %.

                                Gruß
                                Arnold
                                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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