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    #31
    Als letztes Post, eben gefunden:

    Neues Gutachten zu Ciprofloxacin und Risikoberwertung der BfArM https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RV_STP/a-f/fluorchinolone-bewegungsapparat.html

    Ich hoffe die Urologie wird bei den Biopsien umdenken!

    Thomas

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      #32
      Zitat von rolando Beitrag anzeigen
      Ich bin bei dir, wenn es darum geht das PSA-Screening und die Notwendigkeit von Biopsien kritisch zu hinterfragen - ich bin nicht mehr bei dir, wenn man deren Risiken überhöht darstellt und damit unnötige Ängste schürt.
      Die gesundheitlichen Probleme, die sich für dich aus den Vorsorgemaßnahmen ergeben haben, sind sehr bedauerlich, sollten jedoch niemanden vor einer notwendigen Biopsie abhalten, denn deine Geschichte ist eher ein Ausnahmefall. So etwas sollte nicht passieren, lässt sich aber leider auf keinem medizinischen Fachgebiet gänzlich vermeiden - vor allem, wenn dabei zuvor nicht bekannte allergische Reaktionen ins Spiel kommen.
      Die Beiträge eines Forums der betroffenen Patienten sind nach meinem Verständnis in zwei verschiedene Klassen einzuordnen:
      1. Klasse: persönliche Erfahrungen, nur zu gewichten nach Klarheit der Schilderung und eventuellen Belegen
      2. Klasse: Wiedergabe, Kritik und Diskussion der allgemeinen medizinischen Situation, letztlich zu messen an den Kriterien wissenschaftlicher Erkenntnis.
      Die 1. Klasse mag zwar Ängste schüren - das liegt aber am Betrachter. "Ausgewogenheit" ist nur zu erreichen, indem man andere Erfahrungen konsumiert und vergleicht. Die 1. Klasse muss sich keiner Kritik dieser Art stellen - sie hat "Vorrang": das hier ist ein Betroffenenforum und kein Kolloqium an der Uni.
      Wer in der 2. Klasse fährt, muss sich schon mal Unverschämtheiten anhören, wenn er tatsächlichen oder vermeintlichen Unsinn postet.

      Rolando, ich werde keine Mutmaßungen anstellen, welche Traumata du noch nicht verarbeitet hast, aber irgendwas muss dich an Thomas' Äußerungen übermäßig provoziert haben, so daß du blind in der Sache selbst wurdest. Der "Ausnahmefall" ist so eine Ausnahme nicht: schließlich wird das Screening unter anderem deswegen von der Leitlinie abgelehnt. Dummerweise wird auch das Medikament erstmal gegeben und dann tritt die "zuvor nicht bekannte allergische Reaktion" ein - auch erst Wochen oder Monate nach Einnahme. Die Prophylaxe mit Ciprofloxacin ist seit mindestens 2016 eine Gratwanderung, über die der Patient entsprechend aufgeklärt werden sollte.
      Auch handelt es sich nicht um "Vorsorge" sondern "Früherkennung" - für Vorsorge mag man höhere Risiken eingehen. Die meisten Männer entwickeln sowieso ein PCa.

      Solange Früherkennung alleine auf PSA und folgender Biopsie basiert, wird und muss sie umstritten bleiben und jeder Mann darf seine eigene Abwägung treffen. Wenn sich Leitlinie, GBA und GKV zu einer Finanzierung anderer Maßnahmen durchringen, wird das anders aussehen. Kosten/Nutzen-Studien zu den Vorteilen früher Bildgebung gibt es bereits.

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        #33
        Die Klassifizierung der Beiträge hier im Forum würde für mich noch weitere Klassen umfassen , aber lassen wir das hier im Thread von Jens.

        Ich würde jedermann raten, etwas mehr Zurückhaltung zu üben, bezüglich irgendwelcher Ferndiagnosen, insbesondere über das psychische Befinden über jemand. Das geht nicht.
        Die Beiträge von Thomas als persönliche Erfahrung sind genauso wertvoll in einem Forum wie andere Beiträge auch.
        Hoffe, dass Thomas seine Entscheidung nochmals überdenkt, dem Forum nichts mehr beizutragen.

        So, jetzt aber meine unwichtige Meinung zum Thema Früherkennung, und dann sind wir ja eigentlich auch wieder bei Jens.
        Ich hatte ja auch ziemlich schlechte Erfahrungen mit der Biopsie. Bei mir war es eine durch die Biopsie verursachte Infektion, welche mir einen 10-tägigen Krankenhausaufenthalt bescherte.
        Andere könnten auch auf der Intensivstation landen, wie ich gelesen habe. Will hier aber auch nicht auf Panik machen, kommt selten vor.

        Zurück zu Jens. Es ist gut, dass er ein mpMRT jetzt hat. Auf dessen Resultat bin ich auch gespannt.
        Wenn da höchstens PIRADS 2 herauskommt, scheint mir erstmal Entspannung angesagt. Mindestens PIRADS 4 müsste es schon sein, bevor ich mich zu einer Biopsie
        unter diesen Umständen überreden lassen könnte. Ansonsten einfach weiter alle 3-6 Monate PSA messen und erst wenn wirklich ein konstanter PSA Anstieg über 3 Werte
        zu verzeichnen ist, dann Biopsie.

        Tritus

        Meine PCa-Geschichte:
        https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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          #34
          Danke für den Link, Thomas, hab in der Vergangenheit immer wieder Cipro nehmen müssen, seit ca 6 Monaten Schmerzen in den Oberarmen und in der Brust, lt. Befund US ständige Entzündung der Bizepssehnen, werd nächstens den Arzt mal ansprechen bzgl. dem Cipro

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            #35
            Für mich wäre nach schlechten Erfahrungen (die ich selbst nach der Biopsie hatte) auch eminent wichtig, die Frage zu klären, ob man das irgendwie hätte vermeiden können. Und die Entzündung der Sehnen würde ich tatsächlich mal abklären...
            LG Achim
            Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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              #36
              Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
              ...Die 1. Klasse muss sich keiner Kritik dieser Art stellen - sie hat "Vorrang": das hier ist ein Betroffenenforum und kein Kolloqium an der Uni...
              Als selbsternannter 2. Klasse Patient sehe ich das natürlich ganz anders.
              Ich möchte dazu etwas ausholen, indem ich aus einem FAS Artikel vom Wochenende zitiere:

              Dörr ist Assistenzarzt in der Anästhesie und Intensivmedizin. Auf seiner Station liegen Menschen, die sich nicht selten am Scheideweg von Leben und Tod befinden. Dörr muss mit seinen Patienten und deren Angehörigen also nicht irgendwelche, sondern oftmals existentielle Fragen erörtern. Und tatsächlich ist ihm das eine Herzenssache; das merkt man, wenn man dem Siebenunddreißigjährigen zuhört. Er will nicht als Mediziner sagen: Da geht es lang. Sondern er will gemeinsam mit dem Patienten entscheiden, wohin es geht....
              Das klappt, wie wir alle wissen, nicht immer in ausreichendem Maße. Als Gründe wird auf eine Studie der Bertelmann Stiftung verwiesen:

              Die Hauptgründe, warum das so ist, die (auch) in der Bertelsmann-Stiftung-Studie klar genannt werden, sind relativ schnell zusammengefasst und typisch für die hiesige Lage am Krankenbett: Wirtschaftlicher Druck in Kliniken hemmt gemeinsames Entscheiden, ebenso wie die Haltung von und der Führungsstil unter Ärzten. Dazu kommt, dass Mediziner für diese Art von Gesprächen nicht ausgebildet sind; im Studium wird ihnen immer noch vor allem Fachwissen vermittelt. Aber – und auch das zeigt die Studie – Patienten sind ebenfalls in der Pflicht. Bei ihnen fehlt es an Gesundheitswissen und Motivation.
              Es besteht also, in den Augen der Medizin, auch eine Pflicht der Patienten sich in der Sache einzubringen, um das seit 2013 wirksame Patientenrechtegesetz aktiv ausgestalten zu können. Und da helfen Erfahrungsberichte, so schön oder bitter sie manchmal klingen, nicht viel. Auch deshalb bin ich ganz entschieden der Meinung, JA, etwas 'Kolloqium an der Uni' tut gut, und es ist auch Aufgabe der Patientenvertretungen, wie auch immer sie sich darstellt, die Patientenkompetenz zu fördern.
              Who'll survive and who will die?
              Up to Kriegsglück to decide

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                #37
                LowRoad, bei "Patientenkompetenz" stimme ich dir vollkommen zu. Allerdings: Erfahrungsberichte sind der Anfang aller (praxisrelevanten) Erkenntnis und der Prüfstein der Theorie. Ein einzelner Bericht kann entscheidend sein. Er kann auch dazu anregen, ein Thema weiter zu verfolgen. Auch im "Kolloqium" sind Fallstudien zulässig und üblicherweise der Beginn einer neuen Therapie. Natürlich haben sie die niedrigste Evidenzstufe. In dieses Forum hier gehören sie aber auf jeden Fall, auch wenn sie manchmal sehr emotional sind.

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                  #38
                  Ich habe mich jetzt nicht über alle aktuellen Kriterien, Werte und Grenzen belesen. Aber ich bin ja auch regelmäßig zur Nachkontrolle und tausche mich gelegentlich über Vorsorge-Termine meine Kollegen und Bekannten aus. Aber, dass 2,27 ein Wert der Bersorgnis sein soll war mir neu. Anyway, für den Betroffenen alles Gute und ich bin dann raus aus der Nummer. ...werde mich erst mal über Cut-Off Werte und sonstige neue Erkentnisse belesen.

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                    #39
                    Vollkommen richtig, Kennedy. Ein Wert PSA 2.27 ng/mL ist an und für sich kein besorgniserregender Wert. Mein Hausarzt hat bei mir bei gemessenen 3.9 ng/mL, damals war ich 58-jährig, auch gesagt: Glück gehabt. PSA ist unter dem Grenzwert von 4.0 ng/mL und damit in einem Jahr wieder messen. Es ist aber auch die Anstiegsgeschwindigkeit ein (inoffizielles) Kriterium, was leider noch kein Eingang in die heutigen offiziellen Grenzwerte gefunden hat.
                    Wenn man jahrelang immer 0.5 ng/mL hatte und dann plötzlich jährlich gemessen, 1.0 und dann 2.0 ng/mL, dann wäre das durchaus schon eine Indikation für eine genauere Abklärung.

                    Bei Jens hingegen, mit diesen vergangenen hohen PSA-Werten wegen Prostataentzündungen, bin ich nach wie vor überzeugt, dass nichts Beunruhigendes vorliegt.
                    Ich hoffe, wir haben Jens nicht allzu verschreckt, mit all unserem seitenlangen am Deinem Thema vorbei diskutieren.

                    An Jens: Ich (und ich glaube alle Lesende hier auch) sind sehr gespannt, was Du uns weiter berichten kannst über das Ergebnis des MRT.

                    Tritus
                    Meine PCa-Geschichte:
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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