Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Nichts hilft....Verzweifelung pur

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Nichts hilft....Verzweifelung pur

    Ich eröffne mal eine neues Thema, da ich einfach Hilfe brauche:

    mein Papa hat folgende Situation:

    11/2015

    ED Prostata Ca nach Biopsie, Gleason Score 9., PSA 9,7

    01/2016

    Prostataektomie mit Lymphektomie, Martini Klinik Hamburg , Gleason Score 9, T3b N1 M0, R1

    04/ 2016 PSA postoperativ 0,2 - PSMA PET CT - LK Metastase inguinal und Resttumor im Anastomosenbereich


    07-08/2016 Bestrahlung Prostataloge, Lymphknoten und Lymphabflussgebiet, gleichzeitig Beginn mit Bicalutamid 150mg

    09/2016 PSA 0,06

    03/2017 PSA 1,99, PSMA PET CT - Metastatse Femur rechts

    04/2017 Beginn mit Firmagon 240mg; Cyberknife Metastase Femur rechts

    05/2017 PSA 0,45 Testosteron 0,2

    07/2017 PSA 0,09 Testosteron 0,2

    09/2017 PSA 0,29 Testosteron 0,25

    PSMA PET CT keine Auffälligkeiten


    Behandlung Prof. Schostak, MD - aktuell asymptomatisch - demzufolge keine Therapie notwendig, kein weiteres Firmagon (bleibt also bei einmaliger Gabe im April 2017)

    01/2018 PSA 15 Testosteron 3,28

    PSMA PET CT mehrere ossäre Metastasen Femur rechts, LWK 1

    Beginn mit Firmagon 240mg

    02/2018 neben 4wöchiger Firmagon Gabe von 80mg

    PSA 10 Testosteron 0,2

    Beginn mit Docetaxel 50mg/m2 alle 14 Tage - 8x

    letzte 2 Zyklen mit 75mg/m2 - Ende 10.Juli 2018

    08/2018 PSA 3,8 Testosteron 0,15

    PSMA PET CT Metastase Schenkelhals rechts, LWK 1, HWK 2/3

    09/2018 Beginn mit Zytiga/Prednison begleitend Firmagon

    10/2018 PSA 8; Testosteron nicht messbar


    Mein Papa erholt sich gerade recht gut von der Chemo, die Muskeln sind natürlich noch weg. Er hat keine Schmerzen und wenn man nicht wüsste das die Kack... in ihm wächst wäre alles recht gut - auch ein Grund warum ich nicht unbedingt anstrebe bald wieder eine nächste Systemtherapie (nächste Chemo zum Beispiel) anzustreben.....wahrscheinlich hat man dann ganz so wenig Wirkung wie bislang und Nebenwirkungen ohne Ende (und mit frühzeitigem Lebensende)....

    Er ist bei Prof. Schostak in Behandlung, wo wir wirklich sehr zufrieden sind - er schlägt vor, in 4 Wochen ein PET CT zu machen und dann weiter zu entscheiden. Was er bislang komplett (nach immer wieder nachfragen unsererseits) ablehnt ist eine lokale konventionelle Bestrahlung der Oberschenkel- und Wirbelmetastase.

    Ich denke mir dabei, das man damit einfach Tumormasse reduziert, um die zeit bis zur nächsten Systemtherapie hinauszuzögern bei doch überschaubaren Nebenwirkungen, gerade weil es sich um Knochenmetastasen handelt.

    Wahrscheinlich gibt es wenige hier in den Forum die ähnliche Situationen haben, aber vielleicht gibt es den einen oder anderen guten Rat....

    Katrin
    https://myprostate.eu/?req=user&id=931

    #2
    Katrin,

    du schreibst:
    "04/2017 Beginn mit Firmagon 240mg; Cyberknife Metastase Femur rechts"
    und
    "01/2018 PSA 15 Testosteron 3,28
    PSMA PET CT mehrere ossäre Metastasen Femur rechts, LWK 1"

    Ich vermute mal, dies sind bereits zuviele Metastasen als dass man nochmal mit Cyberknife bestrahlen will. Aber ihr könntet bei Eurem Strahlentherapeuten nochmal nachfragen um Euch zu vergewissern. Vielleicht hat dieser wieder eine andere Meinung. Prof. Schostak ist ja kein Strahlentherapeut.

    Man kann jetzt Mittel gegen Knochenmetastasen einsetzen wie Xofigo (nicht solange Zytiga genommen wird) oder Samarium-153. Xofigo hat erhebliche Nebenwirkungen und der PSA Wert steigt während der Behandlung deutlich. Nach sechs Zyklen soll es aber recht gut gegen Knochenmetastasen wirken.

    Ansonsten, wie LowRoad schrieb, eine PSMA Therapie (diese in jedem Fall machen, gibt es in Bad Berka mit langen Wartezeiten oder in Berlin) oder an einer Studie mit Olaparib teilnehmen.

    Georg

    Kommentar


      #3
      Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
      Ansonsten, wie LowRoad schrieb, eine PSMA Therapie (diese in jedem Fall machen, gibt es in Bad Berka mit langen Wartezeiten oder in Berlin)
      Dieser Liste kann entnommen werden, welche Kliniken noch die Radioligandentherapie anbieten.

      Ralf

      Kommentar


        #4
        Georg schrieb
        Man kann jetzt Mittel gegen Knochenmetastasen einsetzen wie Xofigo (nicht solange Zytiga genommen wird) oder Samarium-153. Xofigo hat erhebliche Nebenwirkungen und der PSA Wert steigt während der Behandlung deutlich. Nach sechs Zyklen soll es aber recht gut gegen Knochenmetastasen wirken.
        Meiner Meinung nach wäre ein Versuch mit 177Lu-PSMA-617 hilfreich, weil er weniger Nebenwirkungen hat und trotzdem auch Knochenmetastasen eliminieren kann. Bezüglich der möglichen Kliniken verweise ich auf obigen Post von Ralf.
        Momentan habe ich immerhin mithilfe dieser Therapie gut 10 Monate PCa (Gleason 4+5 = 9 und jeder Menge Metastasen) praktisch nebenwirkungsfrei überlebt und gedenke das auch weiterhin zu tun.

        Arnold
        Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

        Kommentar


          #5
          Arnold,

          ich hatte das wohl etwas versteckt geschrieben: "eine PSMA Therapie (diese in jedem Fall machen". Das ist sicher meist sehr wirksam und vergleichsweise ohne große Nebenwirkungen. Konrad hatte diese Therapie mehrfach durchgeführt, das wird aber wohl nicht häufig so gemacht. Darüber hinaus wollte ich noch weitere Mittel erwähnen, die vielleicht auch der Arzt ansprechen wird und die man noch zusätzlich machen könnte.

          Hinsichtlich der PSMA Therapie hatte ich zwei Standorte genannt, die wohl in erreichbarer Entfernung zu Magdeburg liegen.

          Georg

          Kommentar


            #6
            Georg,

            keinesfalls wollte ich deinen Post kritisieren, mir ging es nur darum, stärker auf 177Lu-PSMA hinzuweisen, besonders nach den schlechten Erfahrungen von Sepp mit Xofigo.

            Arnold
            Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

            Kommentar


              #7
              Hallo@all,

              wir sollten Katrin auch gleich - wenn wir Luthetium 177-PSMA - einbringen Sie auch auf die derzeitigen Weiterentwicklungen aufmerksam machen.
              Mittlerweile ist bekannt, dass die PSA Rückgänge als auch die Bildgebungsregressionen nicht von Dauer sind bei Lu 177/ 617
              Daher wird die Kombi mit dem Alphastrahler Ac 225 ja nicht nur in Heidelberg vermehrt präferiert, sondern auch in Bad Berka und wie bei dir @Arnold bei Prof. E. in Bad Homburg auch.
              Offenbar wird die Dosierung hier in unterschiedlichen Bq. in Kombi zu Lu 177 gebracht.
              Ich finde, wir sollten dieses miteinbringen, selbst wenn hier noch experimentiert wird. Aber es wird an Verbesserungen gearbeitet.

              Auch gibt es genügend Studien und mehr und mehr fällt die alte These im metastasierten Bereich keinen kurativen Ansatz mehr zu verfolgen.
              Der doch vorliegende Fall bei Katrin wurde doch im Ansatz schon als Oligometastasiert angesehen und behandelt. Warum nicht noch die wenigen M. weiter so reduzieren.

              Ihr viel Glück und ein Blick in Kisp ( Dr. Kwon und Georgs Beitrag ) geben das nötige Hintergrundwissen dazu. Übrigens gute Darstellung und brandaktuell.

              Hans-J.
              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

              Kommentar


                #8
                Nächste Woche sollen auf der ASTRO Konferenz die Ergebnisse der SABR-COMET Studie vorgestellt werden. In dieser Studie konnte das Gesamtüberleben der Patienten in der Studie erheblich verlängert werden, sofern die vorhandenen Metastasen mit stereotaktischer Bestrahlung beseitigt wurden. Wenn die Patienten bis zu fünf Metastasen hatten, so verlängerte sich das Überleben um 13 Monate, und zwar von 28 Monaten auf 41 Monate. Das war allerdings eine Studie nicht nur für Prostatakrebs sondern für verschiedene Tumorarten.

                Hier die Vorankündigung für diese Präsentation, in Englisch und auf Deutsch übersetzt. Der Titel bezieht sich leider nur auf die Bestrahlung und nicht auf die Metastasen.

                Ich muss sagen, dass man in Deutschland auch von Strahlentherapeuten erstmal leitliniengerecht auf die Hormontherapie verwiesen wird, wenn man seine Metastasen bestrahlt haben möchte. Sich in dieser Weise behandeln zu lassen bedarf schon einiger Energie von seiten des Patienten. Außerdem möchte man ja weiterleben, wenn dann nach ca. 13 Monaten neue Metastasen nachgewachsen sind. Von einer jährlichen Bestrahlung der Metastasen kann man einen deutschen Strahlentherapeuten aber nicht überzeugen.

                Georg

                Kommentar


                  #9
                  Vielen Dank für die vielen Antworten. Ich tendiere ja klassisch zu "normalen Bestrahlung" der Metastasen, um dann im Falle eines Rückfalles noch die Möglichkeiten der PSAM Therapie als Reserve zu haben. Kann eine PSMA Therapie auch bei schon bestrahltem Gewebe durchgeführt werden - doch sicher oder. Natürlich müssen wir jetzt erstmal das PET CT Ergebnisse abwarten, aber ich gehen davon aus, dass es sich um eine solide Metastase weiterhin im Oberschenkelhals und im 1. LWK handelt. Sollte eine konventionelle Bestrahlung nicht erfolgreich sein, dann können wir weiter Richtung PSMA Therapien gehen. ich denke eine konventionelle Bestrahlung in diesen Bereich bringt doch weniger Nebenwirkungen mit sich und gibt uns längere Erholungszeit.....und zeit in der die Wissenschaft wieder einen Schritt weiter ist.

                  Vielen Dank!
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=931

                  Kommentar


                    #10
                    Katrin,

                    bei konventioneller Bestrahlung musst Du aufpassen. Die Leitlinie empfiehlt eine Bestrahlung in einer Sitzung mit 8 Gy. Das dient aber nur zur Schmerzlinderung, die Metastasen werden damit aber nicht "erledigt". Das geht nur mit einer stereotaktischen Bestrahlung in etwa drei Sitzungen oder mit sechs Wochen täglicher konventioneller Bestrahlung.

                    Die konventionelle Bestrahlung kann im gleichen Bereich nicht wiederholt werden, man kann dann aber noch PSMA Therapie machen. Es gibt auch Hinweise, dass die PSMA Therapie besser wirkt, je früher man sie anwendet.

                    Georg

                    Kommentar


                      #11
                      Danke für den Hinweis Georg. Wir werden das mit dem Strahlentherapeuten nach PET CT Ergebnis besprechen. Einen Termin zwecks PSMA Therapie werde ich in Rostock machen - das ist logistisch für uns gut gelegen und ich hoffe das man in Rostock auch individuell die Therapien wählt und nicht alles und alle gleich (nach Leitlinie) behandelt ... hat jemand Erfahrungen mit Rostock ?
                      https://myprostate.eu/?req=user&id=931

                      Kommentar


                        #12
                        Moin,

                        bei mir wurden die Knochenmetastasen mit 13 x 3 Gray bestrahlt, gesamt 39 Gray - Ziel war nicht nur Schmerzlinderung sondern möglichst Eliminierung....geht also auch....

                        Alles Gute

                        Uwe
                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

                        Kommentar


                          #13
                          Ja genau...gucken wir mal...zudem ist das Wort "Leitlinie" zu meinem Unwort des Lebens geworden.....ich bin selbst Ärztin in eigener Niederlassung und handele nach individueller medizinischer Beurteilung und somit nicht nur nach "Leitlinien". Leitlinien ist für mich ein Ausdruck nicht von sicherer Medizin, sondern von unsicherer Medizin. Mediziner sind heutzutage leider nicht mehr in der Lage (bedingt durch die Strukturen im Gesundheitssystem und eigener Bequemlichkeit) selbst Verantwortung für ihre Entscheidungen zu übernehmen und trauen sich einfach nichts mehr zu...Schade...da hofft man dann nur, dass wenn es um die Wurst geht, an Personen zu geraten, die doch mal ihre Ar...backen zusammenkneifen und die Patienten individuelle und nach eigenem Ermessen zu behandeln.

                          CARPE DIEM!
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=931

                          Kommentar


                            #14
                            Meine Frau auch (gleiche Fachrichtung wie Du)..... es gehört aber immer auch ein Patient dazu, der den "nicht leitliniengerechten Ansatz" mitträgt.....alle Verantwortung auf den Arzt zu übertragen ist etwas kurz gesprungen - oder ? Aber die Diskussion würde jetzt abschweifen....

                            Schöne Grüße

                            Uwe
                            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

                            Kommentar


                              #15
                              Ein Fachanwalt für medizinisches Recht hat einmal bei einer Weiterbilgungsveranstaltung sinngemäß gesagt, die Leitlinie sei der medizinische Standard, der Arzt könne davon abweichen, er müsse es aber,wenn es sein muss, begründen können.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X