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PSMA geführte Lymphadenektomie überlegen

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    PSMA geführte Lymphadenektomie überlegen

    Dr. Maurer hat in München die PSMA geführte Lymphadenektomie entwickelt. Dabei werden Lymphknotenmetastasen mit PSMA-Liganden markiert und können während der Operation dadurch genau lokalisiert werden. Dr. Maurer arbeitet jetzt an der Martini-Klinik in Hamburg und hat jetzt eine Studie über diese Technik veröffentlicht.

    In aller Regel wird eine solche Lymphadenektomie gemacht, wenn nach einer Operation der PSA Wert wieder ansteigt und auf einem PSMA PET/CT eine oder mehrere Lymphknotenmetastasen erkannt werden. Hier in diesem Forum gab es, so weit ich mich erinnere, zwei Patientenberichte, die eine solche Lymphadenektomie haben machen lassen und sich dann beschwerten, dass die im PSMA PET/CT erkannten Lymphknotenmetastasen nach der Lymphadenektomie immer noch auf einem neuen PSMA PET/CT sichtbar waren. Es waren bei der Operation einige Lymphknoten entnommen worden, der befallene Lymphknoten war aber nicht dabei. Der Operateur kann ja während der Operation nicht sehen, ob die Lymphknoten befallen sind und manche Lymphknoten liegen auch ziemlich versteckt.

    Hier hat die PSMA geführte Lymphadenektomie Vorteile. In der Studie wurden 29 Patienten mit einer normalen Lymphadenektomie operiert und 13 Patienten mit der PSMA geführten Lymphadenektomie. Es wurde dann verglichen, wie weit der PSA Wert nach der Operation abfiel. Dies ist ein Indikator, in wie weit die den PSA Wert verursachenden Metastasen entfernt werden konnten.

    Das sind die Ergebnisse:

    PSA Rückgang in
    beliebiger Höhe
    PSA Rückgang
    mehr als 50%
    PSA Rückgang
    mehr als 90%
    Normale LND 50% 29% 7%
    PSMA LND 100% 92% 53%
    Also z.B. erreichten 92% der mit einer PSMA geführten Lymphadenektomie behandelten Patienten einen Rückgang des PSA Wertes von mehr als 50%.

    Wenn man seine Lymphknotenmetastasen nicht mit SBRT Bestrahlung los werden will, was ich selbst angesichts der geringen Nebenwirkungen bevorzuge, so weist diese Studie den Weg zu Dr. Maurer nach Hamburg. Der Erfolg der Operation hängt auch hier von der Erfahrung und dem Geschick des Operateurs ab.

    Diese Behandlung kann wahrscheinlich den Fortschritt des Tumors verlangsamen, aber meist wachsen irgendwann neue Metastasen nach.

    Georg

    #2
    Leider war es bei der geringen Zahl an Patienten wohl nicht möglich, die beiden Gruppen zu "pairen", also jedem Patienten in Gruppe 1 aufgrund der bekannten Risikofaktoren/Diagnose einen aus Gruppe 2 zuzuordnen. Die konventionell operierten Patienten hatten jedenfalls in jeder Kategorie ein etwas höheres Risiko. Sie wurden im Mittel 16 Monate früher behandelt (nach PCa Erstbehandlung gerechnet); vermutlich, weil Bildgebung und PSA früher anschlugen, auch das ein Indiz für höheres Risiko. Insoweit sind die beiden Gruppen nicht vergleichbar. Was soll also mit dem kurzfristigen PSA-Rückgang bewiesen werden?

    Beachtlich ist immerhin, dass ungefähr die doppelte Anzahl an Metastasen entfernt wurde als bei dem konventionellen Verfahren, und auch gegenüber der Bildgebung. Vermutlich "sieht" man mit der Sonde im radioaktiv markierten Gewebe besser als mit dem PET in der Röhre. Das Verfahren hat demnach Vorteile gegenüber der Behandlung nur aufgrund PSMA PET/CT, so wie Georg sie durchführen würde. Allerdings würden die konventionell nicht gesehenen Metastasen weiter wachsen und wären beim nächsten Zyklus sichtbar und dann auch mit SBRT behandelbar, was vermutlich für das Gesamtüberleben keinen Unterschied macht (die Operation wird im Mittel mehr Nebenwirkungen haben).

    Kommentar


      #3
      hallo Georg,
      das ist wohl ein ansatz wo man drüber nachdenken sollte,
      viele betroffene haben ja eine herkömmliche lymphadenektomie hinter sich mit mässigem erfolg. (weil wohl befallene Lympfknoten übersehen wurden )
      der ansatz ist gut und wenn es gelingt die ADT nach hinten zu schieben um so besser.
      die meisten sind wahrscheinlich eh in einem systhemischen progress.
      ich selbst hatte die OP damals abgelehnt und mit Bicalutamid begonnen,dann leuprone was den Testospiegel nicht weit genug abgesenkt hat.
      jetzt hab ich Pamorelin, die messung steht noch aus.
      am donnerstag gehts zu urologen,danach weiss ich ein bisschen mehr.
      habe selbst in hamburg mal angefragt ob das noch mal einen sinn macht die ADT zu unterbrechen um es dann bei anstieg des PSA die Radioguided methode anzuwenden.
      man hat dann mitgeteilt ich sollte meine bisherigen unterlagen,OP- Arztberichte - PSMAPETCT -CD'S übersenden.
      man wollte sich das mal anschauen.
      das steht noch aus,werde berichten.

      das wars erst mal
      gruss
      Adam

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        #4
        Lymphadenektomie

        Zitat von adam 60 Beitrag anzeigen
        hallo Georg,
        das ist wohl ein ansatz wo man drüber nachdenken sollte,
        viele betroffene haben ja eine herkömmliche lymphadenektomie hinter sich mit mässigem erfolg. (weil wohl befallene Lympfknoten übersehen wurden )
        (...)
        Adam
        Bei mir wurde 8 1/2 Jahren nach der Prostatektomie und einem PSA Wert während dieser Zeit von < 0,07 ng/ml im Feb. 18 bei 0,49 ng/ml ein befallener Lymphknoten mittels PSMA PET/CT festgestellt. Nach längerer Überlegung und Rücksprache mit der Uniklinik Großhadern habe ich mich, entgegen dem leisen Rat meines Urologen, für eine Lymphadenektomie entschlossen, anstatt einer entsprechenden Bestrahlung.
        Die OP fand im Feb. 18 statt, 3 folgende PSA Werte April, Juli und Oktober 18 ergaben einen PSA Wert von < 0,0,7 ng/ml, also unterhalb der Nachweisgrenze. Allerdings hat der Operateur sämtliche Lymphknoten, denen er habhaft wurde, im Bauchraum entfernt. (Man konnte also keine Lymphknoten übersehen)
        Nebenwirkungen habe ich bis heute keine.
        Ich denke, die Entscheidung für eine "experimentelle" Therapie, wie sich mein Urologe ausdrückte, war die richtige.

        Alles Gute, Volker
        Mein Beitrag zu myprostate.eu
        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=124

        Kommentar


          #5
          Hallo Adam,

          die PSMA Expression und der PSA Wert sind keine 1:1 Relation. Unter Hormontherapie fällt der PSA Wert, aber die PSMA Expression erstmal nicht. Das erfolgt langsam bei langfristiger Hormontherapie. Wenn es nicht so teuer wäre, würde man mit einem PSMA PET/CT sehen, ob noch ausreichend PSMA Expression da ist.

          @Volker: Dr. Maurer hat einmal erwähnt, wohl um sein Verfahren zu loben, dass es auch sehr versteckte Lymphknoten gibt, die bei einer Operation normalerweise nicht entfernt werden. Diese können befallen sein, müssen es natürlich nicht. Bei Dir waren sie offenbar nicht befallen.

          Georg

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