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Tumorlastsenkung bei Fernmetastasen

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    #61
    Tritus, wenn ich denke, "der Meinung bin ich auch", und möchte etwas ergänzen, so schreibe ich das auch.

    Mit den Studien bin ich Deiner Meinung Nur, bei Stampede war eine kleine Zahl, vielleicht 3-5 %, Rezidivpatienten dabei. Damit gilt die Regel, dass das Studienergebnis für alle darin enthaltenen Patientengruppen gilt. Die Leitlinien erlauben daraufhin Abiraterone und Docetaxel auch im Rezidiv-Fall. Ich finde das im Ergebnis auch unbefriedigend, aber wenn Arzt und Patient im Rezidivfall Docetaxel oder Abiraterone anwenden wollen, so soll es nicht an der Krankenkasse scheitern.

    Ob man nun nur die sichtbbaren Lymphknoten bestrahlt oder zur Sicherheit auch die umliegenden Lymphknoten, dafür gibt es keine Studien, die eine eindeutige Entscheidung erlauben. Außerdem kann man auch eine Lymphadenektomie machen, das ist vielleicht auf Dauer mit weniger Nebenwirkungen verbunden. Wenn man hofft, dass die Bestrahlung irgendwie kurativ sein wird, so kann man mit IMRT bestrahlen. Wenn man davon ausgeht, dass irgendwann doch neue Metastasen auftreten, sollte man die Nebenwirkungen im Auge haben. Nach meinem Verständnis versucht man mit der Therapie der Metastasen den Tumorfortschritt zu verzögern. Das macht man mit Chemo, Abiraterone, Enzalutamid auch. Nur mit der metastasengerichteten Therapie macht man dies vor dem Eintritt der Kastrationsresistenz. Und ich hoffe, dass dies mehr als die ca. drei Monate sind, die sich aus den Zulassungsstudien für Docetaxel und Cabazitaxel ergeben. Die neuen Metastasen treten auch nicht unbedingt wieder im Becken auf. Nach dieser Studie traten etwa 30% außerhalb des Beckens neu auf. Auch die richtige Bestrahlungsdosis bei IMRT ist unklar. Wie in diesem Editorial erwähnt wird, sind die üblichen 45 Gy wahrscheinlich nicht ausreichend.

    Zu den Nebenwirkungen einer Bestrahlung der Lymphabflusswege im Becken habe ich folgende, retrospektive Studie gefunden. Danach sind die Nebenwirkungen etwa doppelt so hoch im Vergleich zur alleinigen Prostatabestrahlung. Und nach neun Jahren sogar dreimal so hoch.

    An sich müsste die Leitlinie angeben von welcher Bildgebung sie ausgeht. Sonst führt das auf Grund eines PSMA PET/CT auch zu Entscheidungen, die ich für falsch halte. Früher hat man eine Prostataoperation abgebrochen, da zwecklos, wenn befallene Lymphknoten entdeckt wurden. Heute wird weiter operiert und man geht davon aus, dass die Entfernung der Tumormasse grundsätzlich vorteilhaft ist. Es gibt auch retrospektive Studien, die das zeigen. Ich hatte statt Knochenszinitgramm ein PSMA PET/CT machen lassen, das drei Lymphknotenmetasen zeigte. Die meisten Ärzte stuften mich daraufhin als metastasiert ein und empfahlen nur Hormontherapie. Ohne das PSMA PET/CT wäre Operation oder Bestrahlung empfohlen worden, und das halte ich auch bei Metastasen, vor allem Lymphknotenmetastasen, sog. positiven Knoten, für richtig.

    Georg

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