Hallo Zusammen,
bisher habe ich nur still mitgelesen und wollte erst einmal sagen, dass ich froh bin, dass es solche Foren gibt, denn Ärzte sind manchmal etwas zurückhaltend mit Informationen und bisher konnte ich mich hier immer gut informieren. Ich selbst bin allerdings nicht betroffen, sondern es geht um meinen Vater. Bei ihm (62 Jahre) wurde vor kurzem Prostatakrebs festgestellt. Vor knapp 6 Wochen hatte er die OP bei der die Prostata nervenschonend komplett entfernt wurde.
Nun liegt uns der Bericht vor und wir fühlen uns damit ein wenig allein gelassen. Den Operateur haben wir nach der OP nicht mehr gesehen, vom Krankenhaus hat uns niemand den Bericht erklärt und der Termin beim Urologen ist erst Ende des Monats bzw. hatte der schon einen Blick auf den Bericht geworfen und nur gemeint, dass wir ja froh sein können, dass die Lymphknoten nicht befallen seien und ansonsten würde der Bericht ja zeigen, dass es gut war, dass alles raus ist. Das ist nur bedingt hilfreich, wir haben Fragen, die wir uns leider selbst nicht beantworten können, vielleicht kann hier ja jemand weiterhelfen:
Das ist der Bericht:
I: Radikales Vesikuloprostatektomiepräparat mit Infiltration beider Prostatalappen durch ein überwiegend azinäres Prostataadenokarzinom (zu 5% duktale Differenzierung) mit bifokaler extraprostatischer Tumorausbreitung (minimal invasiv) links latero-dorsal.
Infiltrationsgrad rechtsseitig: ca. 11%, Tumorknoten bis 12mm.
Infiltrationsgrad linksseitig ca. 42%, Tumorknoten bis 27mm.
Multiple Perineuralscheideninfiltration. Keine Hämagiosis oder Lymphangiosis carcinomatosa. Zusätzlich high grade PINs.
Resektionsrandbildung am Hauptpräparat links laterol-dorsal im Gefäßnervenbündelbereich (basale Lamelle 6) von 1mm Länge.
II: 7 immunhistochemisch und konventionell morphologisch tumorfreie liposkleröse Lymphknoten, pelvin rechts (0/7 re.). Kein Anhalt für Malignität.
III: 8 immunhistochemisch und konventionell morphologisch tumorfreie liposkleröse Lymphknoten, pelvin links (0/8 re.). Kein Anhalt für Malignität.
IV: Gefäß- und nervenreiches, tumorfreies extraprostatisches Nachresektat Bündel links mit einem Gesamtdurchmesser von 9mm. Kein Anhalt für Malignität.
V: Gefäß- und nervenreiches, tumorfreies extraprostatisches Nachresektat links basal. Kein Anhalt für Malignität.
Endgültige TNM-Klassifikation (8. Auflage):
pT3a, pN0 (0/15), R0 (s. Kommentar), L0, V0, Pn1
WHO (ISUP)-Gruppe: 3
ICD-O 8140/3
Tumorblock 1 und B
Kommentar: Wenn bei pathologisch anatomisch korrekter Zuordnung das Nachresektat links Bündel die kleinherdige 1mm lange Resektionsrandbildung im Hauptpräparat abdeckt, liegt eine R0 Situation vor. (im Zwischenbericht stand noch etwas von sehr knapper R0-Situation…)
Das meiste können wir interpretieren, da wir auch schon viel recherchiert haben, aber uns irritiert nun vor allem der Kommentar ganz unten. Kann man irgendwo rauslesen, ob nun eine R0 Situation vorliegt oder nicht? Wurde das Problem des Resektionsrand durch Nachschneiden behoben oder nicht? Oder wie ist das zu verstehen?
Und was ist, wenn es nun doch R1 ist, ist dann eine Bestrahlung notwendig bzw. ratsam?
Im Zwischenbericht (Schnellschnitt) heißt es zudem: Im Paraffin eingebetteten Material zeigt sich im Gefäßnervenbündel links ein dichtes Tumorinfiltrat, welches unter 0,1mm an den Resektionsrand heran reicht, ohne direkte Randbildung. Ich denke darauf bezieht sich der Kommentar. Kann man daraus auch schließen, dass das Nervenbündel entfernt wurde? Wurde mein Vater dann nur einseitig nervschonend operiert? Oder weiß das nur der Operateur?
Und kann man hier auch irgendwo rauslesen, ob die Samenblasen befallen waren?
Vielen Dank schon einmal für eure Hilfe!
Damaris
bisher habe ich nur still mitgelesen und wollte erst einmal sagen, dass ich froh bin, dass es solche Foren gibt, denn Ärzte sind manchmal etwas zurückhaltend mit Informationen und bisher konnte ich mich hier immer gut informieren. Ich selbst bin allerdings nicht betroffen, sondern es geht um meinen Vater. Bei ihm (62 Jahre) wurde vor kurzem Prostatakrebs festgestellt. Vor knapp 6 Wochen hatte er die OP bei der die Prostata nervenschonend komplett entfernt wurde.
Nun liegt uns der Bericht vor und wir fühlen uns damit ein wenig allein gelassen. Den Operateur haben wir nach der OP nicht mehr gesehen, vom Krankenhaus hat uns niemand den Bericht erklärt und der Termin beim Urologen ist erst Ende des Monats bzw. hatte der schon einen Blick auf den Bericht geworfen und nur gemeint, dass wir ja froh sein können, dass die Lymphknoten nicht befallen seien und ansonsten würde der Bericht ja zeigen, dass es gut war, dass alles raus ist. Das ist nur bedingt hilfreich, wir haben Fragen, die wir uns leider selbst nicht beantworten können, vielleicht kann hier ja jemand weiterhelfen:
Das ist der Bericht:
I: Radikales Vesikuloprostatektomiepräparat mit Infiltration beider Prostatalappen durch ein überwiegend azinäres Prostataadenokarzinom (zu 5% duktale Differenzierung) mit bifokaler extraprostatischer Tumorausbreitung (minimal invasiv) links latero-dorsal.
Infiltrationsgrad rechtsseitig: ca. 11%, Tumorknoten bis 12mm.
Infiltrationsgrad linksseitig ca. 42%, Tumorknoten bis 27mm.
Multiple Perineuralscheideninfiltration. Keine Hämagiosis oder Lymphangiosis carcinomatosa. Zusätzlich high grade PINs.
Resektionsrandbildung am Hauptpräparat links laterol-dorsal im Gefäßnervenbündelbereich (basale Lamelle 6) von 1mm Länge.
II: 7 immunhistochemisch und konventionell morphologisch tumorfreie liposkleröse Lymphknoten, pelvin rechts (0/7 re.). Kein Anhalt für Malignität.
III: 8 immunhistochemisch und konventionell morphologisch tumorfreie liposkleröse Lymphknoten, pelvin links (0/8 re.). Kein Anhalt für Malignität.
IV: Gefäß- und nervenreiches, tumorfreies extraprostatisches Nachresektat Bündel links mit einem Gesamtdurchmesser von 9mm. Kein Anhalt für Malignität.
V: Gefäß- und nervenreiches, tumorfreies extraprostatisches Nachresektat links basal. Kein Anhalt für Malignität.
Endgültige TNM-Klassifikation (8. Auflage):
pT3a, pN0 (0/15), R0 (s. Kommentar), L0, V0, Pn1
WHO (ISUP)-Gruppe: 3
ICD-O 8140/3
Tumorblock 1 und B
Kommentar: Wenn bei pathologisch anatomisch korrekter Zuordnung das Nachresektat links Bündel die kleinherdige 1mm lange Resektionsrandbildung im Hauptpräparat abdeckt, liegt eine R0 Situation vor. (im Zwischenbericht stand noch etwas von sehr knapper R0-Situation…)
Das meiste können wir interpretieren, da wir auch schon viel recherchiert haben, aber uns irritiert nun vor allem der Kommentar ganz unten. Kann man irgendwo rauslesen, ob nun eine R0 Situation vorliegt oder nicht? Wurde das Problem des Resektionsrand durch Nachschneiden behoben oder nicht? Oder wie ist das zu verstehen?
Und was ist, wenn es nun doch R1 ist, ist dann eine Bestrahlung notwendig bzw. ratsam?
Im Zwischenbericht (Schnellschnitt) heißt es zudem: Im Paraffin eingebetteten Material zeigt sich im Gefäßnervenbündel links ein dichtes Tumorinfiltrat, welches unter 0,1mm an den Resektionsrand heran reicht, ohne direkte Randbildung. Ich denke darauf bezieht sich der Kommentar. Kann man daraus auch schließen, dass das Nervenbündel entfernt wurde? Wurde mein Vater dann nur einseitig nervschonend operiert? Oder weiß das nur der Operateur?
Und kann man hier auch irgendwo rauslesen, ob die Samenblasen befallen waren?
Vielen Dank schon einmal für eure Hilfe!
Damaris
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