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In Sachen Metastasierungsverlauf bin ich wohl ein Sonderfall und werde meinen Krankheitsverlauf nur selten in Studien wiederfinden.
Der Meinung bin ich auch. Auch dass nach der Chemo alle Lungenmetastasen verschwunden sind, ist ein ausgesprochen gutes Ansprechen oder einfach "der Hammer". Jedenfalls kannst Du Dich jetzt nicht zu den üblicherweise in den Studien angesprochenen viszeralen Patienten zuordnen.
Hallo Rudi,
danke für deine Mitteilung, aber wie ich schon Georg erklärt habe, möchte ich hier im Thema keine Empfehlungen (auch wenn sie gut gemeint sind) zur Behandlung meiner künftigen PK-Entwicklung, die sich gegenwärtig auch noch nicht absehen lässt. Ich arbeite daran den aktuellen Zustand sehr lange zu halten.
Jeder Prostatakrebs ist etwas anders und die künftige Behandlung (falls nötig) werde ich mit meinen Ärzten zur gegebenen Zeit besprechen.
Und für mich als Optimisten ist das Rezidiv auf längere Sicht kein Thema.
Hallo Rudi,
ich entschuldige mich erst mal für meine gestrige unmögliche Antwort auf deinen sehr informativen Beitrag zur Thematik.
Die Reihenfolge der Medikamente mit Beginn der Kastrationsresistenz ist wichtig. Danke für deinen Beitrag, der sehr gut zur Thematik "Cabazitaxel" passt, Cabazitaxel wird in der Abbildung deines links als mögliche Option gebracht.
Für die Zeit der Behandlung zwischen Kastrationsresistenz und erneutem Progress wird Docetaxel erwähnt. In einem online-Vortrag von Prof. Heidenreich (Therapie des Rezidivs) wurde auch die Frage gestellt ob ein Patient bei guter Verträglichkeit ein zweites Mal mit Docetaxel behandelt werden kann. Darauf antwortete Prof. Heidenreich mit ja, falls der Patient geeignet ist.
Diese Option würde ich für mich favorisieren und das Cabazitaxel für später aufheben.
Rudi, ich schwanke gelegentliich bei der Einschätzung meiner Prognose. Meistens bin ich der Meinung, dass es den Strohhalm gibt und ich ihn finden könnte. Das ist Optimismus.
Und manchmal bin ich auch überzeugt, dass ich ihn schon gefunden habe, da kommt auch schon manisches Denken auf und ich lasse mir von keinen etwas dreinreden. Die Vernunft setzt dann aus. Das ist Mist.
Und in so einem Zustand hast du mich mit deinem Beitrag erwischt.
Rudi, deine Beiträge sind eine Bereicherung. Lass dich nicht abschrecken weitere in von mir begründete Themen zu stelle. Das gilt auch für alle anderen Foristen.
ich entschuldige mich erst mal für meine gestrige unmögliche Antwort auf deinen sehr informativen Beitrag zur Thematik.
Die Reihenfolge der Medikamente mit Beginn der Kastrationsresistenz ist wichtig. Danke für deinen Beitrag, der sehr gut zur Thematik "Cabazitaxel" passt, Cabazitaxel wird in der Abbildung deines links als mögliche Option gebracht.
Für die Zeit der Behandlung zwischen Kastrationsresistenz und erneutem Progress wird Docetaxel erwähnt. In einem online-Vortrag von Prof. Heidenreich (Therapie des Rezidivs) wurde auch die Frage gestellt ob ein Patient bei guter Verträglichkeit ein zweites Mal mit Docetaxel behandelt werden kann. Darauf antwortete Prof. Heidenreich mit ja, falls der Patient geeignet ist.
Diese Option würde ich für mich favorisieren und das Cabazitaxel für später aufheben.
Rudi, ich schwanke gelegentliich bei der Einschätzung meiner Prognose. Meistens bin ich der Meinung, dass es den Strohhalm gibt und ich ihn finden könnte. Das ist Optimismus.
Und manchmal bin ich auch überzeugt, dass ich ihn schon gefunden habe, da kommt auch schon manisches Denken auf und ich lasse mir von keinen etwas dreinreden. Die Vernunft setzt dann aus. Das ist Mist.
Hallo Franz
gar kein Problem - keine Entschuldigung nötig; Du suchst für Dich die besten Therapie-Optionen mit der besten Therapie-Abfolge. Die wirst Du sicherlich finden.
Was den Strohhalm betrifft, fürchte ich aber, den gibt es zu Zeit noch nicht. Aber wenn es mit Deiner (und auch meiner) Therapie weiter gut läuft erleben wir den Strohhalm in Form einer revolutionären neuen Therapie noch. Bis dahin werden wir leider auch noch etliche Rückschläge einstecken müssen.
Und falls es nicht klappt - dann hast Du alles Versucht was möglich war.
Und in so einem Zustand hast du mich mit deinem Beitrag erwischt.
Dazu kommt natürlich auch der Hormonentzug. Kenne ich gut.
Viele Grüße
Rudi
Starke Menschen bleiben ihrer Natur treu, mögen sie auch in schlechte Lebenslagen geraten, ihr Charakter bleibt fest, und ihr Sinn wird niemals schwankend.
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Blicke in dich. In deinem Inneren ist eine Quelle, die nie versiegt, wenn du nur zu graben verstehst.
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Bei der Beurteilung der unterschiedlichen Therapien bei metastasiertem PCA sollte man eigentlich doch immer auch die gleichen Bewertungskriterien anwenden!? ...Das ist aber, zumindest bei der Radioligandentherapie, nicht der Fall. Bei PSMA Lu177 o.ä. wird als Bewertung eigentlich immer nur die SUV Abnahme nach Behandlung als Bewertungskriterium gesehen, alle anderen Therapien, werden eher nach RECIST (Response evaluation criteria in solid tumors) Kriterien beurteilt. Aber ob eine SUV Abnahme nach Radioligandentherapie wirklich auch eine Tumorschrumpfung bedeutet, das ist bisher eher wenig erforscht. Ich hatte diesbezüglich schon mal mit Konrad gestritten, der fest der Überzeugung war, dass SUV Abnahme mit Tumorschrumpfung einherginge. Aber ist das wirklich so?
Das beim PSMA PET/CT anfallende CT wird durchaus einbezogen und die Größenveränderungen werden beobachtet. Dazu z.B. http://jnm.snmjournals.org/content/5...t_2/1547.short
Zusätzlich können Szintigramme einbezogen werden. Es gibt sogar auf dieser Basis den Versuch, ein Vorhersagemodell für die Wirksamkeit der Therapie zu schaffen: http://jnm.snmjournals.org/content/60/1/65.short
Hier wurde RECIST zugrunde gelegt: http://jnm.snmjournals.org/content/5...nt_1/523.short
Zitat: "RECIST-criteria for response and stable disease were met in 47% of cases with LM. Of note, RECIST-criteria would have missed PSMA-positive lymph nodes at baseline in 25% of cases, potentially limiting its value for therapy control." (LM = Lymphmetastasen).
Die RECIST-Kriterien schließen Tumormarker explizit aus, verlangen aber, dass ein erhöhter Marker nach Therapie gesunken sein muss, zusätzlich zu einer Schrumpfung. Vielleicht sollte man da etwas anpassen, um den heutzutage möglichen Ligandentherapien besser gerecht zu werden.
wollte Dich auf folgende Studien aufmerksam machen:
SCOPE (geschlossen nur noch Follow-UP )Studiendesign: Phase IV, Anwendungsbeobachtung
Primäres Studienziel: Unterschiede im PFS zwischen den Sequenzen Docetaxel - Cabazitale vs. Docetaxel - AR-gezielte medikation - Cabazitaxel
Sekundäre Ziele: Zahl der Cabazitaxel-zyklen, PSA-Verlauf
CARD (geschlossen, nur noch Follow-UP)
A randomized, open label, multicenter study of Cabazitaxel versus an Androgen Receptor (AR)-targeted agent (abiraterone or enzalutamide) in mCRPC patients previously treated with Docetaxel and who rapidly failed a prior AR-targeted agent (CARD)
Studiendesign: Randomisiert, Phase III , Cabazitaxel vs. AR-gezielte Mediaktion
Primäres Studienziel: Progressionsfreies Überleben
Sekundäre Ziele: PSA, Zeit bis zur Progression
CABASTY (In Vorbereitung) Randomized, multicentre Phase III
2 Cabazitaxel-Schemata (2 vs. 3-wöchentlich) bei älteren Männern (> 70Y) mit mCRPC nach Docetaxel
Ich habe aber leider selbst bei einer ersten oberflächlichen Suche keine weiteren Informationen gefunden.
Alle Therapieoptionen ausgeschöpft – Können Patienten mit einem metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs wiederholt mit Cabazitaxel behandelt werden?
In einer Studie wurde herausgefunden, dass Cabazitaxel auch dann noch wirksam sein kann, wenn der Patient bereits mehrere Therapien – auch bereits eine mit Cabazitaxel – hinter sich hatte. Etwa 80 % ausgewählter Patienten sprachen auf die wiederholte Therapie mit Cabazitaxel an. Die Nebenwirkungen hielten sich dabei in Grenzen.
Klinische Daten wurden rückwirkend in 17 Zentren in Europa erhoben. Die zugelassenen Patienten hatten nach drei vorangegangenen Behandlungslinien (Docetaxel, Hormontherapie mit Enzalutamid oder Abirateron, Cabazitaxel, in beliebiger Reihenfolge) eine Wiederholung mit Cabazitaxel erhalten. Das Gesamtüberleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS) wurden mit der Kaplan-Meier-Methode geschätzt. Es wurden Daten über Toxizitäten gesammelt. Die Wiederholung einer Behandlung mit Cabazitaxel kann eine Behandlungsoption ohne kumulative Toxizität bei stark vorbehandelten Patienten mit mCRPC sein, die noch fit sind und eine Progression >3 Monate nach den letzten Cabazitaxel-Injektionen hatten.
Alle Therapieoptionen ausgeschöpft – Können Patienten mit einem metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs wiederholt mit Cabazitaxel behandelt werden?
In einer Studie wurde herausgefunden, dass Cabazitaxel auch dann noch wirksam sein kann, wenn der Patient bereits mehrere Therapien – auch bereits eine mit Cabazitaxel – hinter sich hatte. Etwa 80 % ausgewählter Patienten sprachen auf die wiederholte Therapie mit Cabazitaxel an. Die Nebenwirkungen hielten sich dabei in Grenzen.
Klinische Daten wurden rückwirkend in 17 Zentren in Europa erhoben. Die zugelassenen Patienten hatten nach drei vorangegangenen Behandlungslinien (Docetaxel, Hormontherapie mit Enzalutamid oder Abirateron, Cabazitaxel, in beliebiger Reihenfolge) eine Wiederholung mit Cabazitaxel erhalten. Das Gesamtüberleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS) wurden mit der Kaplan-Meier-Methode geschätzt. Es wurden Daten über Toxizitäten gesammelt. Die Wiederholung einer Behandlung mit Cabazitaxel kann eine Behandlungsoption ohne kumulative Toxizität bei stark vorbehandelten Patienten mit mCRPC sein, die noch fit sind und eine Progression >3 Monate nach den letzten Cabazitaxel-Injektionen hatten.
Danke für die Information über Cabazitaxel,
bin dabei meine zukünfte Behandlung schon mal so weit wie möglich zu planen. Da kann ich alle Infos über mögliche Therapie-Abfolgen sehr gut gebrauchen.
Viele Grüße und vielen Dank wie immer
Rudi
Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener.
Carl Hilty (* 28. Februar 1833 † 12. Oktober 1909)
Aus dem Abstract
"Die ausgewertete Literatur beschränkte sich auf klinische Studien, die nach Oktober 2010 durchgeführt wurden und sich mit der Dauer der Behandlung, der Wirksamkeit einer niedrigeren Dosis, Nebenwirkungen, der Sequenz von Cabazitaxel im Vergleich zu anderen Therapielinien und der Verwendung bei naiven Chemotherapiepatienten beschäftigten. Die aktuellen Erkenntnisse belegen den Nutzen und die Sicherheit von Cabazitaxel als Zweit- oder Drittlinienmittel nach Docetaxel oder als Alternative zu Docetaxel im chemotherapeutisch-naiven Umfeld. Zusammenfassend kann Cabazitaxel das Überleben bei kastratresistentem Prostatakrebs mit einem akzeptablen Toxizitätsrisiko verbessern. Studien bestätigten die Wirksamkeit der reduzierten Dosis und des Nutzens bei Patienten ohne vorherige Chemotherapie."
Umfangreiche Literaturliste am Ende des Textes zum Aufklappen.
"…. Gegenwärtig behandeln Ärzte ältere Patienten mit metastasierendem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) mit neuen auf die Androgenrezeptoren (AR) ausgerichteten Wirkstoffen, wie Abirateronacetat oder Enzalutamid, da sie das Gesamtüberleben nachweislich verlängern. Da Prostatakrebs jedoch eine heterogene Erkrankung ist, sprechen nicht alle Patienten auf AR-zielgerichtete Wirkstoffe an. Cabasty ist eine internationale, randomisierte, multizentrische Phase III-Studie, welche 2 verschiedene Dosierungen von Cabazitaxel + Prednisolon bei älteren Männern mit kastrationsresistentem metastasierten Prostatakrebs randomisiert überprüft. …
….Die etwas ausgeprägtere Hämatotoxizität dieser Medikation gegenüber Docetaxel gab den Anlass zur Überprüfung, ob in einem randomisierten Setting mit einer geringeren als der Standarddosierung gleiche onkologische Ergebnisse bei weniger (febriler) Neutropenie erzielt werden können…… … G-CSF, ein Wachstumsfaktor zur Anregung der Bildung weißer Blutkörperchen, wird systematisch jedem Patienten bei niedrigem Risiko in jedem Zyklus dazu gegeben....“
diese Cabasty Studie, Viomedo nennt Prof. Schostak in Magdeburg als Ansprechpartner, verwendet Cabazitaxel mit 25 mg alle drei Wochen sowie alternativ mit 16 mg alle 15 Tage.
Ich frage mich immer, warum der Onkologe stets mit der höchsten Dosis anfängt und erst, wenn der Patient wegen Nebenwirkungen die Therapie aufgeben will, die Dosis reduziert. Der Arzt könnte doch auch mit reduzierter Dosis anfangen und sehen, wie der Patient es verträgt. Wenn dieser es sehr gut verträgt, kann die Dosis erhöht werden. Die Studien zeigen doch, dass die reduzierte Dosis offenbar genauso gut wirkt.
Zumal auch das Gewicht des Patienten eine Rolle bei der Dosierung spielen sollte.
Lothar,
das Gewicht spielt bei einer Chemo im Gegensatz zum Hormonentzug eine große Rolle. Die Dosierung des Medikamentes richtet sich nach der Körperoberfläche des Patienten. In die Berechnung der Körperoberfläche fließen Körpergröße und Gewicht ein.
Die Dosierung ist nicht wie Georg schrieb 25 mg alle 3 Wochen sondern 25 mg/qm Körperoberfläche alle drei Wochen. Da ergeben sich schon Unterschiede bei der verabreichten Dosis bei den einzelnen Patienten.
Mann 170 cm, 60 kg, Körperoberfläche ca. 1,68 qm, insgesamt ca. 42 mg Cab./alle 3 Wochen
Mann 180 cm, 75 kg, Körperoberfläche ca. 1,94 qm, insgesamt ca. 48,5 mg Cab./alle 3 Wochen
Mann 180 cm, 130 kg, Körperoberfläche ca. 2,55 qm, insgesamt 63,7 mg Cab./alle 3 Wochen (Berechnung o. Gewähr)
Für das näherungsweise Berechnen der Körperoberfläche gibt es die Dubois-Formel, die ich hier nicht einstellen kann. Wer's genau wissen will: Sie ist zu finden im Basiswissen auf S. 149. Körpergewicht und -größe gehen da ein.
Die Formel findet sich auf z.B. DocCheckFlexicon. Zitat:
Die Dubois-Formel ist eine Gleichung zur Berechnung der Körperoberfläche:
Körperoberfläche [m2] = 0.007184 x Körpergröße [cm] 0.725 x Körpergewicht [kg] 0.425
Alternativ: Körperoberfläche [m2] = 0.20247 x Körpergröße [m] 0.725 x Körpergewicht [kg] 0.425
Die Dubois-Formel dient der Bestimmung von Dosen in der Chemotherapie, sie ist die klassische Formel zur Berechnung der Körperoberfläche. Allerdings wurden die Parameter aus den Daten von nur neun Individuen abgeleitet, so dass andere Formeln ggf. exaktere Werte liefern.
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