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fallender PSA (ohne Therapie) - trotzdem Therapie beginnen?

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    #61
    Ich bin noch immer zufrieden!

    9 Monate nach Bestrahlungsende:

    PSA-Wert sinkt immer noch. Aktuell 0,39 ng/ml. https://de.myprostate.eu/?req=user&id=902&page=graphic
    Dafür, dass ich noch eine funktionierende Prostata habe, ist das ganz schön niedrig, finde ich.

    Leider hat sich inzwischen der Durchfluss bei der Blasenentleerung immer mehr verschlechtert, so dass ich nach 3 Monaten Pause jetzt doch wieder täglich Tamsulosin nehme. Damit wird's besser.

    Ich rätsle im Moment, was die Ursache sein kann. Die Prostata ist (als Bestrahlungs-"Nebenwirkung") nicht mehr vergrößert (unter 30 cm³).
    Da ich auch etwas Brennen in der Hanrröhre spüre, gehen meine Überlegungen in Richtung einer leichten Entzündung.
    Die Urinprobe vor 2 Wochen war aber ohne Befund.

    Ich habe demnächst noch einen Nachsorgetermin bei der Strahlentherapie und dann einen Termin beim Urologen. Ich hoffe dort kann ich klären, was im Moment passiert.
    Aber vielleicht hat einer von Euch noch gute Ideen, was da los ist, und was man ggf. untersuchen sollte.

    Vielleicht ist ja auch einfach die Harnröhre im Bereich der Prostata, die ja die volle Strahlendosis (fast 80 Gy) abbekommen hat etwas geschädigt? Passiert das so?
    Verstanden habe ich das so, dass die mitbestrahlten gesunden Zellen eben auch Probleme bei der Reproduktion bekommen. Das führt z.B. zu einer schlechteren Wundheilung, wodurch Operationen nach der Bestrahlung schwierig sind..
    Plausibel fände ich eine leichte Harnwegsentzündung, die die Harnröhre einengt, und wegen der Schädigung der Zellen schlecht abheilt.

    Leider gibt es nur wenige Männer, die eine Strahlentherapie als primäre Therapie machen, und Erfahrungen dazu haben (könnten). Aber wenn, dann gibt es die hier!

    Ich bin für jede Idee dankbar!

    Paul

    Kommentar


      #62
      10 Monate nach Bestrahlungsende - Nebenwirkungen?

      Der Urologe ist sehr zufrieden mit mir. Ich auch fast...
      Eigentlich hätte ich jetzt noch einen Nachsorgetermin bei der Strahlentherapie-Praxis gehabt. Der ist aber leider abgesagt worden.
      Schade, ich hatte viele Fragen, mit denen ich Euch jetzt nerven muss...;-)

      Wie es aussieht, komme ich wohl doch nicht ganz ohne Nebenwirkungen der Bestrahlung davon. In den letzten Monaten war ich ja völlig beschwerdefrei, aber aktuell ist es wieder so ähnlich wie in den letzten Bestrahlungswochen:
      • Ich muss öfter mal die Blase entleeren. Es kommen dann meistens (nur) so 200 bis 300 ml raus (im November war ich bei 500). Nachts muss ich fast nie.
      • Stuhlgang habe ich auch etwas öfter, vielleicht so 3 Mal am Tag. Eher weich, aber sonst ok.

      Beides überhaupt nicht schwerwiegend, aber Sorgen macht mir, dass das der Anfang von Etwas schlimmeren sein könnte.

      Irgendwo schrieb hier jemand, Nebenwirkungen nach 9 Monaten wären genau "laut Lehrbuch". Ist das so?
      Womit muss ich rechnen - dass so etwas in Phasen kommt und geht, oder dass es stetig schlechter wird?

      Die Schädigung der gesunden Zellen durch Bestrahlung stellt sich wohl vor allem als Nekrose (Absterben von Zellen) und verschlechterte Sauerstoffversorgung dar.
      Plausibel erscheint mit, dass bei der Harnröhre in der Prostata, die ja die volle Strahlendosis bekommen hat viele Zellen absterben. Darauf gibt es eine Entzündungsreaktion mit etwas Schwellung, was den aktuell verschlechterten Durchfluss erklären würde.
      Der Urologe meine allerdings: keine Entzündung laut der letzten Urinprobe - verschlechterter Durchfluss weil die Harnröhre verhärtet/weniger elastisch ist.
      Noch habe ich ja nicht die Hoffnung aufgegeben, dass die mitbestrahlten gesunden Zellen sich noch irgendwie regenerieren könnten. Zumindest die Drüsenzellen in der Prostata arbeiten noch wie zuvor (produzieren Flüssigkeit).

      Wie könnte ich das Regenerieren unterstützen?
      • gute Versorgung mit Selen, Vitamin D usw.?
      • für gute Durchblutung sorgen, z.B. durch Sport?

      Perfekt wäre natürlich eine Hyperbare Sauerstofftherapie https://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?11005-Strahlenproktitis-Z-n-Prostatalogenbestrahlung-Hyperbare-Sauerstofftherapie-(HBO)&p=115731#post115731
      Aber die bezahlt die Kasse nicht. Trotzdem mache ich mir Gedanken, ob es (privat bezahlt) sinnvoll sein könnte, so etwas lieber früher als später zu machen, also noch lebende Zellen gar nicht erst sterben zu lassen.

      Hat einer von Euch ein paar Antworten für mich (oder Lesestoff zu dem Thema)?

      Lasst Euch nicht Anstecken!
      Paul

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        #63
        Hallo Paul,

        bin zwar "protonenbestrahlt", aber bei den evtl. Nebenwirkungen macht dies glaube ich keinen Unterschied, so man sie doch bekommt.

        Zum Thema Blase kann ich nichts sagen, war bei mir nach wenigen Wochen kein Problem mehr.

        Zum Thema Stuhlgang habe ich bei myprostate.eu bei meinem Bericht folgendes nach ca. 7 Monaten nach Bestrahlungsende vermerkt:

        Ultraschalluntersuchung alles O.K., keinerlei Beschwerden, einzige kleine Nebenwirkung seit ca. 5 Wochen erhöhte Darmtätigkeit, muss zwischen 2 und 4 mal täglich den Thron aufsuchen. :-) Lt. Urologe noch kein Problem, kann immer nach Bestrahlungen in unterschiedlichen Zeitabständen auftreten.


        Das Thema war dann tatsächlich nach ca. 6 Wochen wieder vollkommen bis heute erledigt. Soll Dir nur zeigen, das Nebenwirkungen auch wirklich noch nach Monaten auftreten können, diese aber zu mindestens bei mir wieder von alleine verschwunden sind.

        Alles Gute und passt auf Euch auf.

        VG Tom


        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=842

        Kommentar


          #64
          Paul,
          "Genau 9 Monate" meint wohl eher: Median ist 9 Monate. Jedenfalls sind Spätfolgen nicht so selten (5-7%): https://www.thieme-connect.com/produ...s-0032-1324217
          Hier geht man von bis zu 12% nach 5 Jahrwen aus: https://www.springermedizin.de/emedp...42-41168-7_222
          Hier von 8-16 Monaten (mit Therapievorschlägen): https://www.onkodin.de/e6/e95624/e101596/e101616/
          Späte Nebenwirkungen sind meist chronisch und werden nur lindernt behandelt. Allerdings hast du dafür keine Symptome.

          "Zumindest die Drüsenzellen in der Prostata arbeiten noch wie zuvor (produzieren Flüssigkeit)": klare Flüssigkeit oder alles so wie früher? Es könnte auch Flüssigkeit aus der Bulbourethraldrüse sein.

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            #65
            Danke für Eure Antworten!

            Tom, Dein Verlauf beruhigt mich etwas, ich gehe einfach Mal davon auf, dass es auch bei mir jetzt nicht stetig schlechter wird!

            Martin, Danke für Deine wertvollen Links. Ich hab angefangen zu lesen, aber brauche noch etwas Zeit ...

            "Zumindest die Drüsenzellen in der Prostata arbeiten noch wie zuvor (produzieren Flüssigkeit)": klare Flüssigkeit oder alles so wie früher? Es könnte auch Flüssigkeit aus der Bulbourethraldrüse sein.
            Nein, ich denke schon dass alles noch funktioniert wie früher, kommt mir nicht verändert vor. Gelegentlich gibt es eine trockene Ejakulation, das halte ich aber für einen Effekt vom Tamsulosin. Im letzten Herbst hatte ich das auch schon, und ohne Tamsulosin war dann alles wieder normal. Erektion ist übrigens noch unverändert gut.
            Gelegentlich werde ich das Tamsulosin wieder absetzen, aber im Moment ist kein guter Zeitpunkt für solche Experimente (mit Harnverhalt zur Notaufnahme ist nie schön, aber jetzt gerade muss das wirklich nicht sein...)

            Ach ja: Seit ein paar Wochen schmerzt meine Lendenwirbelsäule morgens - im Laufe des Tages wird das besser. Wahrscheinlich hat das überhaupt nichts damit zu tun, aber der Gedanke kam mir:
            Die Bestrahlung hat das untere Ende der Wirbelsäule ja auch etwas erwischt. Die war zwar in den Bildern der Bestrahlungsfelder weitgehend ausgespart, aber etwas hat sie sicherlich abbekommen.

            Wurde so etwas schon berichtet: Schmerzen in der Lendenwirbelsäule als Folge der Prostata-Bestrahlung?

            Paul

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              #66
              Ein Jahr nach der Strahlentherapie

              PSA-Verlauf zeigt weiterhin nach unten https://de.myprostate.eu/?req=user&id=902&page=graphic
              Ich staune ja, dass so niedrige Werte (z.B. 0,26 ng/ml) mit vorhandener und funktionierender Prostata möglich sind. Das bringt mich zu der Annahme, dass auch schon ein PSA-Wert von z.B. 1,0 ng/ml ein Zeichen für mutierte Prostatazellen ist - die sind "undicht" und verlieren PSA an den Blutkreislauf, aber breiten sich noch nicht (sehr) invasiv aus. Eben eine "gutartige" Vergrößerung.
              Alternativer Erklärungsansatz für den niedrigen Wert: bei mir ist nur noch ein kleiner Teil der Prostatazellen funktionsfähig, die meisten wurden durch die Bestrahlung zerstört.

              Leider brauche ich weiterhin Tamsulosin, anderenfalls habe ich einen geringen Durchfluss und kann nur ca. 250 ml Blasenvolumen nutzen. Warum das so ist, habe ich noch nicht so ganz verstanden. Den schlechten Durchfluss kann ich ja noch mit verhärtetem Gewebe durch Nekrose im Bereich der Harnröhre in der Prostata verstehen (wieso kann das Tamsulosin das verbessern?).
              Aber warum das verringerte nutzbare Volumen? Wenn die Prostata nicht mehr vergrößert ist, kann sie auch nicht in den Bereich der Blase hineindrücken und Restharn bewirken. Also habe ich wohl Harndrang schon bei "halb voll"?
              Ich wollte eigentlich versuchen mir das beim Nachsorgetermin von der Strahlentherapeutin erklären zu lassen, aber die machen zur Zeit wg. Coronavirus überhaupt keine Nachsorge.
              Beim Urologen fand auch nur Blutentnahme statt, aber ich sollte vielleicht in drei Monaten wieder einen Gesprächstermin "buchen".

              Stuhlgang ist inzwischen wieder normal, so wie's auch bei Dir war, Tom.

              Die Lendenwirbelsäule schmerzt noch immer jeden Morgen. Ich habe mir gerade die MRT-Bilder angesehen: für eine Schädigung durch die Bestrahlung ist das die falsche Stelle! Auf Höhe der Prostata liegen die allerletzten Wirbel. Wie auch immer, mit der Strahlentherapie hat das wohl nicht zu tun.

              Paul

              Kommentar


                #67
                Wirbelsäule? Man hat mir mal gesagt, wenn man über 40 ist und morgens tut nicht irgend etwas weh, ist man tot...
                Zitat von Paul_aus_Berlin Beitrag anzeigen
                Das bringt mich zu der Annahme, dass auch schon ein PSA-Wert von z.B. 1,0 ng/ml ein Zeichen für mutierte Prostatazellen ist - die sind "undicht" und verlieren PSA an den Blutkreislauf, aber breiten sich noch nicht (sehr) invasiv aus. Eben eine "gutartige" Vergrößerung.
                Alternativer Erklärungsansatz für den niedrigen Wert: bei mir ist nur noch ein kleiner Teil der Prostatazellen funktionsfähig, die meisten wurden durch die Bestrahlung zerstört.
                Wohl eher die Alternative. Oder möchtest du damit eine neue Diskussion über den Sinn des PSA-Screenings einleiten? Dann ist das ein schlechter Beginn. Denn definitiv steht fest: bei 1,0 und weniger hat praktisch niemand ein PCa.

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                  #68
                  Zitat von Paul_aus_Berlin Beitrag anzeigen
                  Ich staune ja, dass so niedrige Werte (z.B. 0,26 ng/ml) mit vorhandener und funktionierender Prostata möglich sind. (...)
                  Paul,
                  es geht noch weitaus niedriger. Bei mir PSA um die 0,06 ng/ml.
                  Was meinst du mit "funktionierender" Prostata? Samenerguß geht noch? Eher nicht. Oder?
                  Grüße
                  Hartmut

                  Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                    #69
                    Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                    ... Denn definitiv steht fest: bei 1,0 und weniger hat praktisch niemand ein PCa.
                    Nein, das bestreite ich ja gar nicht. Ich denke nur, das was vor dem Erreichen der Definition "Krebs" passiert, sind ja auch Mutationen der Prostata-Zellen (Gleason Grad 1 bis 2), und im Fall der "gutartigen" Vergrößerung breiten sich diese auch mehr aus, als es gut wäre. Aber es gibt da noch keinen akuten Handlungsbedarf.
                    Meine Annahme ist eben die, dass diese Mutationen die Ursache für das langsame Ansteigen des PSA-Wertes im Laufe des Lebens sind.
                    Aber die Beweislage nur mit mir selbst als Proband ist etwas dünn...

                    Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
                    Was meinst du mit "funktionierender" Prostata? Samenerguß geht noch? Eher nicht. Oder?
                    Doch, genau so hatte ich das gemeint. Samenerguss funktioniert noch wie zuvor. Ich habe sogar, weil ich Zweifel hatte, ob ich mich täusche noch mal die Flüssigkeitsmenge ermittelt. Das sind ca. 6 g = 6 ml. Vor einem halben Jahr hatte ich das schon mal gemessen, und war ebenfalls auf 6 g gekommen. Laut diesem Artikel

                    in dem es heißt;
                    Beim Samenerguss werden ab der Pubertät, wenn die Hoden mit der Spermienproduktion begonnen haben (Spermarche), beim Mann etwa zwei bis sechs Milliliter Sperma (Ejakulat) mit individuell oder von Ejakulation zu Ejakulation sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit ausgestoßen.[11]
                    wäre das sogar relativ viel. Die Quelle für diese Information scheint aber wohl
                    A. C. Kinsey et al.: Sexual Behavior in the human female. Saunders, 1953
                    zu sein, nicht gerade brandaktuell.

                    Wie auch immer - ich bleibe dabei:

                    Meine Prostata scheint noch in normaler Weise Sekret zu erzeugen, obwohl der PSA-Wert auf 0,26 ng/ml gesunken ist.
                    Die positive Deutung: es sind nach der Bestrahlung nur die gesunden Drüsenzellen übriggeblieben. Nicht nur die Krebszellen sind weg, sondern auch die wenig malignen Zellen, die relaiv viel PSA abgeben.
                    Negativere Deutung: da sind noch die letzten Tröpfchen bevorratet, und in Kürze kommt da gar nix mehr.

                    Letztlich ist es egal und ein Luxusproblem - wirklich freue ich mich über den stetigen PSA-Abfall, der mich hoffen lässt, dass es für Jahrzehnte (bin ja "jung" mit 54) nicht wieder steil hochgeht.

                    Paul

                    Kommentar


                      #70
                      Zitat von Paul_aus_Berlin Beitrag anzeigen
                      Doch, genau so hatte ich das gemeint. Samenerguss funktioniert noch wie zuvor.
                      Uff, da muß ich dann wohl meinen Wissensstand korrigieren. Bislang war ich davon ausgegangen, dass nach einer Bestrahlung der Prostata - zumal wenn der PSA anschließend auf Tiefstwert steht - die Kontraktionsfähigkeit wie auch die Fähigkeit zur Sekreterzeugung derart in Mitleidenschaft gezogen wird, dass nur noch ein trockener Orgasmus möglich ist. Mein Urologe hatte dies meiner Erinnerung nach auch entsprechend angedeutet gehabt. Bei mir jedenfalls kommt es nicht mehr zur Ejakulation.
                      Frage an die Runde: Welche Funktionalitäten mögen bei mir im Gefolge meiner Bestrahlung beeinträchtigt sein? (Bewegt sich außerhalb des thread-Themas, aber vielleicht doch eine kurze Antwort möglich.)
                      Grüße
                      Hartmut

                      Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

                      Kommentar


                        #71
                        Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                        "Zumindest die Drüsenzellen in der Prostata arbeiten noch wie zuvor (produzieren Flüssigkeit)": klare Flüssigkeit oder alles so wie früher? Es könnte auch Flüssigkeit aus der Bulbourethraldrüse sein.
                        Ich habe noch mal genau hingeguckt, und muss jetzt korrigieren:
                        Ja die Flüssigkeit ist nicht mehr so milchig wie früher, sondern eher klar.
                        Insofern hast Du vielleicht doch Recht, dass diese Flüssigkeit nicht von den Drüsenzellen der Prostata erzeugt wird.
                        Letztlich ist es auch egal, aber damit wird dann ein sehr niedriger PSA-Wert plausibler.

                        Strahentherapie soll theoretisch die Krebszellen zerstören und die anderen Zellen sich regenerieren lassen. Gerade in den Anfangszeiten hat die Strahlentherapie wohl eher einfach alle Zellen zerstört.
                        Der aktuelle Stand bei mir wird wohl irgendwo dazwischen liegen. Wie nah an dem einen oder anderen Ende der Skala, wird sich dann noch zeigen.

                        Paul

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                          #72
                          Hinke ich einem Irrtum hinterher oder ist es so, dass besonders in der Zellteilung befindliche Zellen, vor allen Dingen Tumorzellen durch ionisierende Strahlen in ihrer DNA so verändert werden, dass sie in die Apoptose geschickt werden. Aber gesunde, nicht in der Zellteilung befindliche Zellen (auch Drüsenzellen) die Bestrahlung zum Teil unbeschadet überstehen.
                          Diese Drüsenzellen produzieren auch weiter Sekret zur Ejakulation und haben nur eine geringe PSA-Leckage.

                          Außerdem ist die Cowpersche Drüse je nach Erregungszustand an der Sekretion mehr oder weniger mit beteiligt.
                          Wenn das alles einem Irrtum unterliegt, bitte um Richtigstellung.

                          Heribert

                          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                          myProstate.eu
                          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                          (Luciano de Crescenzo)

                          Kommentar


                            #73
                            15 Monate nach Strahlentherapie Ende: konstant leichte Nebenwirkungen

                            Sorry, meine Antwort dazu kommt etwas spät...:
                            Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
                            Hinke ich einem Irrtum hinterher oder ist es so, dass besonders in der Zellteilung befindliche Zellen, vor allen Dingen Tumorzellen durch ionisierende Strahlen in ihrer DNA so verändert werden, dass sie in die Apoptose geschickt werden. Aber gesunde, nicht in der Zellteilung befindliche Zellen (auch Drüsenzellen) die Bestrahlung zum Teil unbeschadet überstehen.
                            Diese Drüsenzellen produzieren auch weiter Sekret zur Ejakulation und haben nur eine geringe PSA-Leckage.
                            Ja, genau so habe ich das auch verstanden. Das klappt vermutlich um so besser, wenn die Bestrahlungstechnik gut ist, und übermäßige Strahlendosen für die gesunden Zellen vermieden werden können.
                            Und ich bin guter Hoffnung, dass das bei mir im Wesentlichen geklappt haben könnte. Mein PSA-Wert sinkt weiter, inzwischen auf 0,21 ng/ml
                            Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs

                            (trotz noch funktionierender Prostata). Vor allem, dass er ohne Ausreißer stetig abwärts geht, lässt mich annehmen dass das wirklich eine erfolgreiche Therapie war.

                            Leider komme ich nicht völlig ohne Nebenwirkungen davon. Die sind nur leicht, aber seit etwa Anfang des Jahres
                            • ist der Urin-Durchfluss etwas schwach (mal besser, mal schlechter – geschätzt so 10 ml/s), trotz Tamsulosin
                            • bekomme ich nur noch 200-350 ml aus der Blase, wenn es sich anfühlt wie „ganz voll“ – das war Ende 2019 mal bei 500 ml
                            • habe ich so 3-5 Mal am Tage eine kleine Menge Stuhlgang

                            Ich hatte jetzt mal wieder Nachsorgetermine beim Urologen und der Strahlentherapie und bekam dazu (zusammengefasst) folgende Aussagen:

                            Die Bestrahlung hat (in Prostata, Blase, Darm) eine Fibrose bewirkt, also eine Verhärtung/Vernarbung des Bindegewebes. Dieses Gewebe ist jetzt weniger elastisch mit der Wirkung
                            • Harnröhre in der Prostata ist enger → schlechterer Durchfluss
                            • Blase ist weniger elastisch → es passt weniger rein
                            • Enddarm ist weniger elastisch → es passt weniger rein

                            Beide Ärzte sehen kaum Wahrscheinlichkeit für eine „Heilung“ aber auch gute Chancen, dass es nicht schlechter wird.
                            Empfohlen wurde gute Ernährung, Sport und das Vermeiden von Entzündungen.

                            Was ich da nicht mehr fragen konnte, frage ich jetzt hier:
                            Wäre es denkbar, das Blasenvolumen zu trainieren, und damit das Nutzvolumen wieder etwas zu steigern?

                            Ansonsten: Ich hatte das Tamsulosin im Frühling mal abgesetzt, dann ging die Blasenentleerung wieder richtig schlecht. So richtig plausibel ist es aber nicht, warum das gegen verhärtetes Bindegewebe überhaupt helfen kann. Vielleicht ist der schlechte Durchfluss ja eine Kombination aus „angespannter“ Prostata (vom Medikament verbessert) und Fibrose (nicht zu beeinflussen).

                            Wie immer freue ich mich über alle Hinweise/Bemerkungen zum Thema!

                            Paul

                            Kommentar


                              #74
                              Hallo Paul,

                              ob die Blase, die Prostata oder die Harnröhre durch Gegenwehr elastischer wird, wage ich zu bezweifeln. Aus der Erfahrung des Absetzens von Tamsulosin sollte eigentlich klar sein, dass die beste Wirkung durch Entspannung zu erzielen ist.
                              Jede Art des Einsatzes der Bauchpresse wird die Verhärtungen des Gewebes eher verstärken und manchmal kleine Blutungen aus der Harnröhre hervorrufen, was weitere Vernarbungen in den ableitenden Harnwegen hervorruft.

                              Ich habe nach zwei Harnverhalten mit anschließender Bougierung und Katheterisierung den Tipp vom Klinikurologen bekommen, tiefenentspannt zu urinieren, was möglichst im Stehen oder Liegen erfolgen sollte.
                              Seit dem habe ich eine Urinflasche an meinem Bett befestigt, um auch des Nachts und vor allen Dingen des Morgens noch seitlich im Bett liegend, vollkommen entspannt den Harn abzulassen.

                              Gruß Heribert

                              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                              myProstate.eu
                              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                              (Luciano de Crescenzo)

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                                #75
                                Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
                                Hinke ich einem Irrtum hinterher oder ist es so, dass besonders in der Zellteilung befindliche Zellen, vor allen Dingen Tumorzellen durch ionisierende Strahlen in ihrer DNA so verändert werden, dass sie in die Apoptose geschickt werden. Aber gesunde, nicht in der Zellteilung befindliche Zellen (auch Drüsenzellen) die Bestrahlung zum Teil unbeschadet überstehen.
                                Der Prozeß ist hier ganz gut beschrieben: http://wwwuser.gwdg.de/~vgepper/modu...lenwirkung.pdf
                                Und hier: https://www.degro.org/wp-content/upl...B6del_2017.pdf
                                Und hier: https://www.uniklinikum-saarland.de/...pie_SS2015.pdf

                                Gesunde Zellen überstehen das auch nicht unbeschadet. Sie leiden genauso wie die Krebszellen. Nur teilen sie sich nicht so häufig, so daß sie in aller Ruhe ihre DNA reparieren können (was häufig nicht gelingt, daher die Nebenwirkungen). Die 24 Stunden bis zur nächsten Fraktion reichen dafür aus. Einige Krebszellen sind bei jeder Fraktion in der Teilung bzw. bald danach und dieser komplexe Prozeß wird durch die in obigen Texten beschriebenen Strahlenwirkungen gestört. Viel weniger gesunde Zellen werden auch in dieser Phase erwischt.
                                Wenn häufig genug und mit ausreichend hohen Dosen bestrahlt wird sind alle Krebszellen weg. Da das ein statistischer Prozeß ist muß die Dosis sehr hoch sein, um eine Garantie zu geben. In der Praxis besteht das Risiko, dass in einigen Bereichen Krebszellen überleben, wenn auch im Arrest (typisch als polyploide Riesenzellen), in dem sie sogar jahrelang bleiben können.
                                Das andere Risiko ist die Schädigung der gesunden Zellen im Zielgebiet (Prostata) oder in der Umgebung (Rektum, Blase, Harnröhre, ...). Denn die Reparatur ist häufig nicht perfekt - die vormals "gesunden" Zellen sind nachher mutiert und funktionieren nicht zu 100%. Im schlimmsten Fall wird ein neuer Tumor induziert.

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