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fallender PSA (ohne Therapie) - trotzdem Therapie beginnen?

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    #76
    Hallo Martin,
    vielen Dank für Deine Recherche zur weiteren Klärung.

    In der Diskussion geht es lediglich darum eine Erklärung zu finden, warum trotz Strahlentherapie der Prostata, ihre Drüsenzellen so weit funktionsfähig bleiben, dass sowohl die Sekretion in die prostatische Harnröhre ermöglicht bleibt, als auch in diesen Zellen produziertes PSA in die Lymph- und Blutbahn ausgestoßen werden kann.

    Das hierfür während der Bestrahlung die Reparaturmechanismen von gesunden, nicht in der Zellteilung befindliche Zellen die besseren Voraussetzungen haben zu regenerieren, wird in den, von Dir eingestellten Links hinreichend erklärt.

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

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      #77
      Blasenvolumen

      Martin,

      vielen Dank für Deine wie immer hervorragenden Informationen! Bei den schönen Präsentationen bekomme ich Lust, mich mal in die entsprechende Veranstaltung zu setzen (als "Gasthörer"...). Aber dazu müsste ich wohl nach Frankfurt oder ins Saarland.

      Letztlich hatte ich die Kerninformationen über die Funktionsweise der Strahlentherapie aber schon vor der Therapieentscheidung verstanden - und auf Grund dessen die Entscheidung so getroffen. Wegen der geringeren aber doch vorhandenen Regeneration der Krebszellen (Link aus dem Saarland, Seite 34) zwischen den einzelnen Bestrahlungsterminen wollte ich unbedingt eine (klassische) Bestrahlung über viele Termine. Die Dauer von zwei Monaten mit 5 x pro Woche war zwar etwas anstrengend, aber ich bin froh das so gemacht zu haben.

      Zum Blasenvolumen.

      Bevor ich zur letzten Nachsorge war, nahm ich an, das verringerte Nutzvolumen hat folgende Ursachen:
      1. Restharn wegen schlechtem Durchfluss
      2. vorzeitiger Harndrang wegen geschädigtem Gewebe auch am Blasenausgang (Rezeptoren für Füllstandsmeldung melden sich zu früh)

      Nun sagten beide Ärzte, es läge an
      3. verlorener Elastizität der Blase durch Strahlenfibrose, also verhärtetes Bindegewebe.


      Inzwischen glaube ich, alle drei Dinge könnten eine Rolle spielen, aus folgenden Gründen:
      • Wenn ich abends noch eine große Tasse Tee trinke, muss ich nachts auf die Toilette (sonst nicht!). Dann bekomme ich ca. 400 ml heraus. Tagsüber sind es oft nur 200 ml, wenn es sich anfühlt als könnte ich es nicht länger aushalten. Diesen Unterschied kann es nicht geben, wenn es nur an der Elastizität liegen würde. Also auch vorzeitiger Harndrang?
      • Der Durchfluss ist meistens schlecht. Wenn ich von unten gegen die Prostata drücke, wird er besser. Wenn von alleine nichts mehr rausfließt, kann ich durch Drücken der Prostata noch ein paar Milliliter rausholen. Also auch Restharn?
      • Während der gesamten Strahlentherapie war immer die Blase prall gefüllt. Dadurch sollte der größte Teil der Blase gar nicht einer hohen Strahlendosis ausgesetzt gewesen sein, also auch keine starke Fibrose ausbilden.

      Ich denke, dass sowohl der Harndrang als auch das maximale Volumen sich trainieren lassen.

      Allerdings schreibst Du zu Recht, Heribert:
      Jede Art des Einsatzes der Bauchpresse wird die Verhärtungen des Gewebes eher verstärken und manchmal kleine Blutungen aus der Harnröhre hervorrufen, was weitere Vernarbungen in den ableitenden Harnwegen hervorruft.
      Bisher hatte ich zwar kein Blut im Urin, aber die Blasenschleimhaut am unteren Ende der Blase (und die Harnröhre in der Prostata sowieso) hat natürlich die volle Strahlendosis abbekommen. Die sollte ich unbedingt schonen, und vermeiden dass dort durch übermäßige Dehnung Verletzungen entstehen.
      Wenn ich aber durch Training schaffen würde, auch tagsüber bis 400 ml durchzuhalten, würde ich die Blase nicht mehr belasten als sie nachts sowieso gefüllt wird. Ich würde dann nur (wenn es denn klappt) den Harndrang trainieren und nicht die Elastizität. Vielleicht versuche ich das erst mal, sehe aber zu, dabei auf keinen Fall die 400 ml zu überschreiten.

      Paul

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        #78
        Teststeron-Spiegel prüfen?

        So, wieder ein Paar Monate vergangen.
        Mit dem PSA-Verlauf bin ich nach wie vor sehr zuftrieden: https://de.myprostate.eu/?req=user&id=902&page=graphic
        (1,5 Jahre nach Stahlentherapie unter 0,2 ng/ml, das sind nur 10% von dem was ich vor 10 Jahren hatte - und ich hab' noch eine Prostata).

        Wenn nicht ein paar kleine Wewehchen wären, wäre alle perfekt. Wie immer habe ich dazu ein paar Fragen an Euch...

        Harndrang
        Ich bin noch immer unzufrieden mit dem Harndrang. Aktuell bekomme ich zwischen 200 und 400 ml raus wenn es sich anfühlt wie "ganz voll".
        Es muss ein Problem mit der Füllstandsmeldung geben, ich denke das hat etwas mit strahlengeschädigten Nerven am Blasenhals zu tun.
        Wahrscheinlich (?) kann man da nicht viel machen. Vielleicht doch vorsichtig trainieren? Aber wenn es nicht schlechter wird, komme ich damit zurecht.
        Heribert, das mit dem tiefenentspannten Urinieren werde ich mal gezielt versuchen. Falls ich damit nach einer 200 ml-Entleerung noch mehr herausbekomme, heißt das Restharn, falls nicht zu frühe "Voll"-Meldung

        Durchfluss
        Der Urologe meinte im Herbst, ich soll doch mal das Tamsulosin absetzen, denn der schlechte Durchfluss käme ja von der Strahlenfibrose, wo das Tamsulosin ja nichts nützt.
        Meine Therorie war ja eher, dass die (von der Bestrahlung erholte) Prostata sich langsam wieder vergrößert. Auf meinen Wunsch hin hatte der Urologe mit rektalem US das Volumen ermittelt und kam auf "nur" 40 cm³. Ein Jahr zuvor hatte ich allerdings 30 cm³.
        Ich habe mich jetzt endlich mal getraut das Absetzen des Tamsulosins auszuprobieren, seit ca. einer Woche, und der Durchfluss ist (nochmals) deutlich verschlechtert, auf ca. die Hälfte würde ich schätzen.
        Falls ich Recht haben sollte, bin ich damit ("jung" bestrahlt als Ersttherapie und nachfolgend BPH) wahrscheinlich ein seltener Fall, zu dem es kaum Erfahrungen und Therapievorschläge gibt.

        Testosteron-Spiegel
        Ein neues Thema für mich. In der letzten Zeit werden die Erektionen etwas schlechter. Nicht dass man damit nichts mehr anfangen könnte, aber ich merke eine Veränderung. Außerdem schwitze ich nachts manchmal stark, was ich vorher noch nie hatte. Beides sind Dinge, die bei Hormonentzug auftreten, oder? Ich muss in Kürze zur Nachsorge Blutentnahme für den PSA-Wert, und überlege, ob ich auch den Testosteron Spiegel ermitteln lassen sollte. Das ist bisher noch nie gemacht worden.
        Die Frage ist, ob das Ergebnis irgendwelchen Nutzen bringt (Therapeutische Konsequenzen?).
        Als Ursache fällt mir ein:
        1. die Hoden produzieren jetzt weniger Testosteron, weil sie durch die Bestrahlung beschädigt wurden
        2. ich werde alt (bin Mitte 50)

        Falls der Testosteron-Spiegel tatsächlich sinkt - könnte der auch die Ursache für Rückenschmerzen (verhärtete Muskulatur in der Lendenwirbelsäule seit ca. einem Jahr) sein, für die ich noch keine andere Ursache gefunden habe?

        Ich freue mich auf Eure Kommentare!
        Paul

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          #79
          Paul, die Ermittlung des Prostatavolumens ist generell nicht genau. Ein mpMRT sollte für mein Verständnis genauer sein: doch wurde mir erklärt, dass das Volumen auch nur geschätzt wird, man müßte sonst eine langwierige Volumetrie machen, das war dem Radiologen zuviel (er hielt es auch nicht für relevant).
          Mein Blasenvolumen hat sich auch verringert. Aber das hat schon vor meiner Behandlung angefangen, und mit ein paar ml Prostatavergrößerung läßt sich das nicht erklären. Mein Hausarzt hat die Theorie, dass sich die Größenverhältnisse im Unterbauch geändert haben, unter anderem durch mein Krafttraining (das ich erst im Alter von 40 begonnen habe, vorher praktisch kein Sport). Ein Indiz dafür: ein voller Darm führt bei mir unweigerlich zu Harndrang - auch das hatte ich früher nicht. Und mein Beckenboden ist gut trainiert. Es gibt zu diesem Thema auch kaum hilfreiche Studien.
          Was ich nicht glaube ist allerdings, dass der "schlechte Durchfluss" wesentlich für Restharn oder Harndrang verantwortlich ist. Die Harnröhre ist nur eine Röhre, die ist entweder zu (Harnverhalt) oder offen. Wenn der Durchmesser sinkt, ist entweder mehr Druck erforderlich (Muskel: kann trainiert werden) oder es dauert länger (Muskelspannung muss länger aufrecht erhalten werden). Das kann im Einzelfall unangenehm sein oder sogar schmerzhaft, und dann bleibt nur eine TURP oder eine hoffentlich schonendere Alternative.

          Testosteron ohne individuellen Referenzwert wird dir momentan nichts nützen. Die Werte schwanken stark und sind individuell unterschiedlich. Es ist natürlich nie zu spät, einen Referenzwert zu etablieren. Wenn der Wert aber nicht sehr niedrig oder sehr hoch ist läßt sich wenig sagen. Hitzewallungen (und Stimmungsschwankungen) habe ich auch seit einigen Jahren - in den 50ern ist das nach allem was ich gehört habe normal. Aber diese Effekte sind harmlos im Vergleich zu dem, was Frauen durchmachen (und was viele daher mit Hormonsubstitution abmildern) - oder Männer, die ADT machen.
          Blut für Testosteron muss morgens und nüchtern entnommen werden.

          Was sind "schlechte Erektionen"? Medizinisch gibt es den IIEF-5-Test https://urologium-essen.de/selbsttes...-iief-5-score/
          Erst wenn der eine Impotenz bescheinigt kommt eine Therapie in Betracht. Alles darunter muss "mann" mit sich selbst (und Partner/Partnerin) ausmachen. Da ist viel "Kopf" dabei.

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            #80
            Hallo Paul,

            in den 50ern hatte ich auch sehr oft nachts heftige Schwitzanfälle. Ich musste dann oft Kopfkissen und Bettdecke wenden, um weiterschlafen zu können. Alles war nass geschwitzt. Ich denke auch, dass das was mit einer Umstellung des Hormonhaushalts zu tun hat.

            Die Hitzeattacken in der ADT, bin da seit gut 2 Jahren drin, sind bei mir anders. Sie kommen zeitweise regelmäßig jede Stunde Tag und Nacht wie aus dem Nichts. Wenn man das noch nicht kennengelernt hat, weiß man erst gar nicht, was los ist. Z. B. Mitten im Gespräch sieht man am fragenden Blick seines Gegenübers, dass der sich wundert, warum man plötzlich einfach so ein schweissnasses Gesicht bekommen hat... es ist manchmal schon urkomisch ... ich versuche, es mit Humor zu nehmen ...
            Zur Zeit sind die Hitzewallungen mal wieder sehr schwach ... auch gut.

            Gruß Lutz
            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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              #81
              Hallo Paul,
              vielleicht kann ich etwas dazu beitragen, was dir hilft. Ich bin 2014 mit einem VMAT-Gerät bestrahlt worden, Prostata und Beckenbereich, 80 Gy und adjuvant Abiraterone.

              Ich hatte nach der RT Probleme mit dem häufigen Wasserlassen. Mit Tamsulosin 1x täglich waren diese behoben. Ich versuchte diese nach ca. 1 Jahr abzusetzen. Aber leider blieb einfach zuviel Urin in der Blase, so dass ich auch nachts auf die Toilette mußte. Ich habe dann statt täglich nur 1 Kapsel jeden 2. Tag genommen. Und das klappt ohne nächtlichen Toilettengang, obwohl ich wegen gelegentlichen Nierenproblemen generell sehr viel Flüssigkeit zu mir nehme. Aber wenn bei dir 1 Kapsel täglich die Probleme nicht behebt, wird wohl die halbe Dosis daran auch nichts ändern.

              Mit dem niedrigen Testosteron hatte ich nach der RT ebenfalls Probleme. Nicht nur wegen sexueller Lustlosigkeit und Müdigkeit, auch mental und von der psychischen Verfassung her spürte ich Defizite. Auch Schweißausbrüche gab es bisweilen. Der T-Wert blieb nach Ende der ADT bei mir bei ca. 1,5 ng/ml hängen und kam nicht mehr weiter hoch, warum auch immer. Am Hypothalamus oder der Hypophyse lag’s nicht. Ende 2015 dann begann ich, Testosteron transdermal zu supplementieren. Das mag sich angesichts der Krebserkrankung verrückt anhören. Ich hatte jedoch keine Bedenken und es half dramatisch. Ich fühlte mich rundum besser. Der Wert war auf 4 ng/ml gestiegen, manchmal mehr, manchmal weniger. Manchmal vergesse ich das Auftragen, ist aber auch kein Problem.
              Deshalb: Laß mal dein Testo beim nächsten Mal messen. Vielleicht ist dein Wert so niedrig, dass dein Arzt dir einen Hypogonadismus bescheinigen und dir ein Testo-Rezept ausstellen kann. Bei mir hat’s geklappt. Dein PSA-Wert bewegt sich ja bestens im Soll. Kannst es vielleicht schon riskieren.
              Alles Gute.
              Grüße
              Hartmut

              Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                #82
                Danke für Eure Antworten!

                Der Hinweis mit dem Testosterontest morgens und nüchtern war wichtig - ich habe gar nicht erst versucht (mittags), als ich zur PSA-Blutentnahme beim Urologen war noch über eine Testosteronmessung zu verhandeln. Dann rede ich lieber mit dem Hausarzt darüber, bei dem ich auch in Kürze einen Termin habe. Auch wenn aktuell da nichts bedeutsames passiert, möchte ich dann doch mal einen Referenzwert haben, und werde den ggf. selber bezahlen. Hab' gerade geguckt, ist auch nicht teurer als PSA (ca. 20 Euro).

                Der Errektionsstörungs-Score kommt mir bekannt vor - den habe ich schon ein paar Mal ausgefüllt, z.B. bei der AHB.
                Naja, ich komme auf 23 Punkte = "Keine erektile Dysfunktion". Vor ein paar Monaten hätte ich noch 25 Punkte angekreuzt, aber das ist wohl Jammern auf hohem Niveau, und vielleicht wirklich eine normale Altersentwickung.

                Und das Gleiche gilt wohl für die nächtlichen Schwitzanfälle. Die sind auch bei mir genau so, wie Du es beschrieben hast, Lutz. Ich muss Decke+Kissen umdrehen, dann kann ich weiterschlafen.

                Hartmuth: doch, mit einer täglichen Tablette Tamsulosin komme ich zurecht, aber auf so einen tollen Durchfluss wie ca. 6 Monate nach der Strahlentherapie komme ich damit nicht wieder. Ganz ohne Tamsulosin wird der Durchfluss noch schlechter, und es gibt ein nerviges Nachtröpfeln.
                Deinen Vorschlag mit einer Tablette alle zwei Tage probiere ich seit ein paar Tagen aus. Ich habe das Gefühl, mit der halben Dosis ist es auch ok.
                Deinen Bericht auf myprostate finde ich auch sehr interessant.
                Vor allem auch jeder frisch-Diagnostizierte, der denkt er müsse nächste Woche an seinem Gleason 3+3 sterben, sollte sich unbedingt mal solche Langzeit-Berichte z.B. bei Dir über fast 14 Jahre angucken. Weiter so!

                Noch immer nicht klar ist mir, warum ich manchmal bei 200 ml oder weniger glaube die Blase wäre voll. Am nächsten Tag passen dann (manchmal) über 400 ml rein. Letztlich kann das wohl nur ein beschädigter Füllstandsmelde-Mechanismus ein, also durch Strahleneinwirkung am Blasenausgang beschädigte Nerven?.

                Ich wünsche Euch allen ein sonniges Wochenende (so wie hier)!
                Paul

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                  #83
                  Zitat von Paul_aus_Berlin Beitrag anzeigen
                  Naja, ich komme auf 23 Punkte = "Keine erektile Dysfunktion". Vor ein paar Monaten hätte ich noch 25 Punkte angekreuzt, aber das ist wohl Jammern auf hohem Niveau, und vielleicht wirklich eine normale Altersentwickung.
                  Die Frage ist, was "immer oder fast immer" (4 Punkte) von "meistens" (5 Punkte) unterscheidet. Die englische Version gibt vor:
                  3 Punkte: ungefähr in der Hälfte der Fälle
                  4 Punkte: viel mehr als bei der Hälfte
                  5 Punkte: halt das, was zwischen "viel mehr als bei der Hälfte" und "immer" liegt.
                  Das ist nicht sehr genau und wenn Frage 1 oder 2 mit wenig Punkten bewertet werden kann es auch bei den weiteren Fragen nicht gut gehen. Der Test taugt gerade mal so als Indiz für weitere Diagnostik.

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                    #84
                    Nadir?

                    Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                    Die Frage ist, was "immer oder fast immer" (4 Punkte) von "meistens" (5 Punkte) unterscheidet. Die englische Version gibt vor:
                    3 Punkte: ungefähr in der Hälfte der Fälle
                    4 Punkte: viel mehr als bei der Hälfte
                    5 Punkte: halt das, was zwischen "viel mehr als bei der Hälfte" und "immer" liegt.
                    ...
                    Ich nehme an der PCO-Studie teil (https://www.pco-study.com/info). Ich glaube, auf deren Fragebögen (auf Deutsch) habe ich auch diese konkreteren Formulierungen gesehen.
                    (Mal sehen, was diese Studie - in ein paar Jahren - für Erkenntnisse bringt.)

                    Ansonsten habe ich jetzt neue Laborwerte:
                    PSA ist jetzt (fast zwei Jahre nach Bestrahlung) zum ersten mal nicht mehr gesunken, sondern identisch mit dem vor drei Monaten: 0,19 ng/ml
                    Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs

                    Das kann ich wahrscheinlich als Nadir auffassen.

                    Außerdem habe ich jetzt mal einen Testosteron-Wert: 5,5 ng/ml. Damit habe ich noch keine Erfahrungen, aber der Wert scheint ziemlich normal zu sein.

                    Paul
                    Zuletzt geändert von Paul_aus_Berlin; 02.03.2021, 10:32. Grund: Titel und Link ergänzt

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                      #85
                      Außerdem habe ich jetzt mal einen Testosteron-Wert: 5,5 ng/ml. Damit habe ich noch keine Erfahrungen, aber der Wert scheint ziemlich normal zu sein.
                      Ist er. Die Spanne reicht, je nach Labor von 1,93 - 7,4 ng/ml oder 3 -12 ng/ml. 5,5 ng/ml sind in jedem Fall im Referenzbereich.
                      Gruß
                      Arnold
                      Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                        #86
                        3,5 Jahre nach Strahlentherapie - Proktitis

                        Hallo nach langer Zeit!

                        Ich war nicht weg, sondern habe regelmäßig bei anderen Themen gelesen. Bei mir war's in der letzten Zeit eher langweilig, so dass es hier nichts zu schreiben gab.

                        Mein PSA-Wert steigt gaaanz langsam an, aber auf niedrigem Niveau, dafür dass ich noch eine funktionsfähige Prostata habe:
                        Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs

                        Inzwischen bin ich auch bei 6 Monate Nachsorge-Abstand.
                        Ansonsten hat sich nichts verändert:
                        • gelegentlich am Tag Harndrang bei nur halbvoller Blase (nachts bzw. am Morgen habe ich schon mal 600 ml geschafft)
                        • Durchflussmenge etwas reduziert - täglich Tamsulosin
                        • keine Inkontinenz
                        • Erektion und Ejakulation funktioniert noch

                        Mir fiel aber inzwischen mehrmals eine Blutung aus dem Darm auf. Manchmal nur ein bisschen am Tolilettenpapier, aber ich hatte auch schon mal das Gefühl "Flüssigkeit im Enddarm", und dann kam tatsächlich ein nennenswerte Menge rote Flüssigkeit heraus. Und das nicht als "Durchfall", sondern zusammen mit Stuhlgang von normaler Konsistenz, so dass es wohl wirklich Blut war.
                        Jedes Mal hörte das bald wieder auf, und der Abstand dieser Ereignisse lag bei vielen Monaten (es kann natürlich sein, dass ich das Blut nicht immer bemekt habe).
                        Jetzt habe ich eine Koloskopie (Darmspiegelung) durchführen lassen, mit dem Ergebnis:
                        "ausgeprägte Teleangiektasien nach Radatio als Blutungsquelle"
                        "Diagnose: Distale radiogene Proktitis als Blutungsquelle"

                        Also gibt es in der Darmschleimhaut "irreversibel erweiterte Kapillargefäße" (https://de.wikipedia.org/wiki/Teleangiektasie).

                        Vorschlag des Arztes:
                        "Therapie mit APC empfohlen"
                        Das ist eine Verödung der Gefäße mittels Hochfrequenz-Chirurgie-Gerät. https://de.wikipedia.org/wiki/Argon-Plasma-Koagulation
                        Hier im Forum (z.B. https://forum.prostatakrebs-bps.de/a...hp/t-6900.html) habe ich folgende Therapievorschläge gefunden:
                        1. Abwarten und beobachten
                        2. Argon Plasma Coagulation (APC)
                        3. Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) z.B. https://www.hbo2.de/ueber-hbo2/kosten-hbo-behandlung/
                        4. Gels, Salben, Zäpfchen

                        Die meisten Infos hier im Forum sind schon viele Jahre alt. Hat eine von Euch "frischere" Informationen zum Thema?
                        Es scheint so zu sein, dass es von Patient zu Patient unterschiedliche Ausprägungen gibt, und dass verschiedene Therapien helfen oder nicht helfen.
                        Kurzfristig werde ich nur beobachten, möchte aber Informationen sammeln.
                        Wikipedia sagt unter https://de.wikipedia.org/wiki/Strahl...erdauungstrakt : "Je früher die Spätfolgen auftreten, desto schwerer verlaufen sie." Mit jetzt 3,5 Jahren nach Bestrahlungsende bin ich wohl kein früher Fall.
                        Die Frage ist, ob das von alleine besser oder schlechter wird - oder unverändert bleibt.

                        Kann ich durch die Ernährung eine Verbesserung erreichen?
                        Wenn die Kapillargefäße irreversibel erweitert sind, wird das wohl nicht klappen. Außerdem kommt ja am Ende des Dickdarms vermutlich nichts mehr von den Stoffen an, die man zu sich genommen hat. Sinnvoll ist sicherlich für eine gute Stuhlkonsistenz zu sorgen, um ein Aufreißen durch harten Stuhlgang zu verhindern. Mit der Stuhlkonsistenz bin ich zufrieden, da gibt es nichts zu verbessern. Ich werde trotzdem wieder gelegentlich Flohsamenschalen einnehmen.

                        Wie immer freue ich mich über alle Hinweise und Bemerkungen zum Thema!

                        Paul

                        P.S.: insgesamt bin ich mit der Entscheidung für eine Strahlentherapie als Erst-/Einzig- Therapie noch immer sehr zufrieden. Das Bisschen was ich bisher an Nebenwirkungen hatte, empfinde ich wirklich als erträglich.

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                          #87
                          Sehr interessante Diskussion für mich (CT-gesteuertes IGRT vor 3 Monaten, Erstbehandlung), mal schauen, was die Zeit für mich noch so vorhält. Bisher kaum Nebenwirkungen, das Leben geht bisher wie gewohnt weiter. Eine erste Billanz werde ich wohl in einem Jahr mal beisteuern.
                          Reiner

                          Kommentar


                            #88
                            Ich hatte ja erwähnt, dass ich an der PCO-Studie teilnehme.
                            Da melde ich jedes Jahr meinen aktuellen Zustand, und da das schon einige Jahre läuft, dachte ich, es müsste auch schon die ersten Ergebnisse geben.
                            Ja die gibt es:
                            https://www.pco-study.com/findings

                            Leider sind die meisten Veröffentlichungen für RPE-Patienten, denn von den Studienteilnehmern haben 87,4% "nur RPE" und nur 12,6% so wie ich "nur Strahlentherapie" gemacht.
                            Aber in diesem Ergebnisbericht https://www.pco-study.com/DownloadDa...-Allgemein.pdf
                            gibt es für beides ein paar Zahlen.
                            Ich habe auch einen Link zu einem RPE Vorhersage-Tool gefunden: https://nora-tabea.shinyapps.io/EPIC-26-Prediction/
                            Vielleicht ist das ja auch schon bekannt? Ich hatte sowas aus den USA gefunden, aber das hier bezieht sich - wenn man das eingibt auf Deutsche Patienten.
                            Ich habe da mal meine Daten von vor 5 Jahren eingegeben, Mit 53 hätte ich vom Zustand "Topfit" aus durch eine DaVichi-RPE das hier bekommen:

                            Prediction

                            Continence 100 85.00 -15.00 relevant 18.9 %
                            Sexuality 100 46.00 -54.00 relevant 18.7 %
                            bin ganz froh wie's jetzt ist.
                            Paul

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