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Kritische Stimmen zur PSMA-Therapie

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    Kritische Stimmen zur PSMA-Therapie

    In einem heutigen Artikel auf „Spiegel Online“ wird kritisch über den Einsatz der PSMA-Therapie berichtet.



    Kennt ihr noch andere Veröffentlichungen die sich kritisch damit auseinandersetzen?

    Grüße

    Lothar

    #2
    Unverantwortlicher Bericht des Spiegels!

    Die Überschrift müsste heißen: Das Geschäft des Spiegels mit der Sensation.

    Der Autor hätte sich vielleicht erkundigen sollen wie hoch die Lebenserwartung bei Knochenmetastasen ist.
    Wenn dann bei einem Drittel der Patienten die Therapie wirkt, bei einem Drittel ändert sich nichts und bei einem weiteren Drittel der Patienten wächst der Krebs weiter; ist das besser als das Sterben.
    Zweifelhaft ist nur die Berichterstattung des Spiegels.

    Hoffe jemand verklagt den Spiegel für dieses Machwerk.


    Rudolf

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      #3
      Sie brauchen für diesen Artikel momentan nicht verklagt werden. Sie haben viel Ärger in der nächsten Zeit. Wieder ist einer erwischt worden der sich Artikel aus dem Fingern gezogen hat. Er bekam sogar Auszeichnungen dafür bis bemerkt wurde das alles getürkt war.
      Immer positiv denken!!!

      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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        #4
        Wer im Rahmen einer Studie sich auf eine nicht zugelassene Therapie einlässt sollte eigentlich über die Risiken Bescheid wissen. Dazu braucht es keinen Aufmacher bei Spiegel.

        Novartis hat erst die Rechte an Lu 177 gekauft. Die Zulassung wird noch eine Weile Zeit in Anspruch nehmen.

        Thomas

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          #5
          Hallo Lothar,
          Zitat von Lothar M Beitrag anzeigen
          In einem heutigen Artikel auf „Spiegel Online“ wird kritisch über den Einsatz der PSMA-Therapie berichtet.
          es wird nicht kritisch über die Therapie berichtet, sondern über ihren bedenkenlosen Einsatz, insbesondere durch einen Arzt an der Uniklinik Ffm. Im Text steht dies:
          Für Prostatakrebs ist die Leitlinie mit dem höchsten Empfehlungsgrad S3 eindeutig: Lutetium-PSMA soll nur angeboten werden "nach Ausschöpfen der empfohlenen Therapieoptionen" - also nach Antihormontherapie und Chemo - sowie auf Empfehlung der Tumorkonferenz, in der Ärzte mehrerer Fachrichtungen über die beste Behandlung beraten.
          und das ist korrekt. Die Lutetium-Therapie ist die letzte Option, wenn alles Andere ausgeschöpft ist.

          Ralf

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            #6
            Auf jeden Fall könnte der Artikel von Claas Relotius geschrieben worden sein!
            R.

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              #7
              Der Spiegelartikel hat im Forum sehr schnell eine Reihe von unterschiedlichen und differenzierten Kommentaren ausgelöst.



              Meiner Meinung nach verunsichert der Artikel mehr, als er über diese fortschrittliche und wichtige neue Behandlungsmethode beim fortgeschrittenen Prostatakrebs informiert.

              Lothar

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                #8
                Ich war lange mit einem Forumteilnehmer per Email in Kontakt, der sich von Dr. Bergter behandeln ließ. Er kam mit Knochen- und Lymphknotenmetastasen sowie einem PSA Wert über Hundert zum Arzt und entschied sich dann statt Operation zu einer Behandlung bei Dr. Bergter. Als nach zwei Zyklen nur noch Tumor in der Prostata sichtbar war, hat er eine NanoKnife Operation gemacht. Dr. Bergter hat ihn bekniet nur auf die PSMA Therapie zu setzen. Als dann Resistenz gegen ADT eintrat und die Metastasen zurückkehrten, hat dies auch gemacht.

                Kuriert hat ihn Dr. Bergter nicht, ich denke aber es wurde eine Verzögerung des Tumors erreicht. Zuletzt schrieb er mir, dass es ihm gar nicht gut ginge.

                So weit ich sagen kann, war oder ist Dr. Bergter wirklich überzeugt mit der PSMA Therapie ein Wundermittel gegen Prostatakrebs gefunden zu haben. Ich denke nicht, dass er aus Geldschneiderei handelte, wie ihm der Spiegel unterstellt. Er meint auch, dass ADT den Behandlungserfolg einer PSMA Therapie reduzieren würde und rät davon ab, diese begleitend zur PSMA Therapie einzusetzen. Das konnte ich nie nachvollziehen.

                Herr Dr. Bergter musste die Klinik in Frankfurt verlassen und diese lehnte anschließend weitere Prostatakrebsbehandlungen mit PSMA ab. Der von mir erwähnte Patient war darüber sehr wütend und konnte schließlich doch einen weiteren Zyklus in Frankfurt durchsetzen.

                Dr. Bergter hat dieses Jahr in Bad Pyrmont eine eigene Klinik gegründet. Ob er dort schon Patienten behandeln kann ist mir nicht bekannt.

                Der Spiegel meint ja offenbar, man dürfe nur entsprechend der Leitlinie behandeln, alles andere sei verkehrt. Die meisten Ärzte, die die PSMA Therapie anwenden, gehen davon aus, dass diese schrittweise in früheren Stadien als heute eingesetzt werden wird. Aber eine kurative Therapie wird es wohl nie sein. Es ist eine weitere, sehr vielversprechende Möglichkeit, den Prostatakrebs mit einer Bestrahlung zu bekämpfen.
                Sie wird auch vielfach ohne vorherige Chemotherapie eingesetzt, da die meisten Ärzte erwarten, dass sie besser wirkt und mit weniger Nebenwirkungen verbunden ist als eine Chemotherapie. Ein Onkologe in einer Tumorkonferenz wird das sicher anders sehen und den Spiegel entsprechend "briefen".

                Georg

                Kommentar


                  #9
                  Lothar,
                  Meiner Meinung nach verunsichert der Artikel mehr, als er über diese fortschrittliche und wichtige neue Behandlungsmethode beim fortgeschrittenen Prostatakrebs informiert.
                  Das trifft den Nagel auf den Kopf. Leider gibt es auch noch Kommentare dazu, die von Mangel an Information zeugen.

                  Ralf,
                  sondern über ihren bedenkenlosen Einsatz, insbesondere durch einen Arzt an der Uniklinik Ffm.
                  Dir muss ich hier doch deutlich widersprechen. Der Einsatz ist nicht bedenkenlos. Gut, ich war nicht in FfM, aber ich habe diese Therapie angefragt und wie ich hier auch schon gelesen habe, wurde sie anderen Betroffenen eben nicht angeboten. Dass sie nach den Leitlinien erst kurz vor dem Ende angeboten werden soll, halte ich persönlich für einen Witz. Bis jetzt habe ich noch niemanden gefunden, der mir schlüssig erklären kann, warum ich zunächst Therapien mit zum Teil heftigen Nebenwirkungen über mich ergehen lassen soll, von denen man auch schon von vornherein weiß, dass sie nicht kurativ sind.

                  Arnold
                  Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

                  Kommentar


                    #10
                    Wesentlich informativer als dieser Spiegelartikel ist „unserer“ Thread zu diesem Thema und natürlich die damaligen Beiträge von Konrad:

                    Kommentar


                      #11
                      Jetzt habe ich auch noch eine interessante Veröffentlichung gefunden: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29247284
                      Da werden 177-Lu-PSMA RLT-Studien retrospektiv verglichen mit sog. Drittlinientherapien. Da fühle ich mich direkt bestätigt, obwohl - noch - nicht kastrationsresistent.
                      Arnold
                      Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von Barnold Beitrag anzeigen
                        Jetzt habe ich auch noch eine interessante Veröffentlichung gefunden: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29247284
                        Da werden 177-Lu-PSMA RLT-Studien retrospektiv verglichen mit sog. Drittlinientherapien. Da fühle ich mich direkt bestätigt, obwohl - noch - nicht kastrationsresistent.
                        Arnold

                        Danke Arnold für den Link

                        Rudolf

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                          #13
                          Stellungnahme des aerzteblatt.de vom 20.12.2018

                          Eine Stellungnahme dazu im aerzteblatt.de vom 20.12.2018

                          Ärger um Therapie von Krebspatienten am Universitätsklinikum Frankfurt

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Arnold,
                            Zitat von Barnold Beitrag anzeigen
                            Dir muss ich hier doch deutlich widersprechen. Der Einsatz ist nicht bedenkenlos.
                            ok, ich habe mich nicht präzise ausgedrückt. Es hätte heißen müssen "der gemäß dem Bericht auf SPIEGEL-Online bedenkenlose Einsatz als Ersttherapie". Ob es sich tatsächich so zugetragen hat wie berichtet, wissen wir beide nicht.

                            Ralf

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                              #15
                              Ich habe jetzt den Spiegel - Autoren geantwortet. Sie haben schließlich explizit eine Mailadresse angegeben: spon.hur@spiegel.de

                              Anbei mein Text:

                              Hallo Spiegel Team,

                              mein Name ist Sepp Schmidbauer und ich habe fortgeschrittenen Prostatakrebs. Ich stehe auch kurz vor einer LU177 Therapie am Klinikum r.d. Isar in München bei Dr. Robert Tauber. Ich bin 59 Jahre alt und habe mittlerweile 10 Jahre Prostatakrebs überlebt.

                              Ich habe OP, Chemo, ADT/HAT, chir. Kastration, Xofigo, Xtandi, … hinter mir und wäre sogar nach den S3 Leitlinien jetzt ein Aspirant für die LU177 - PSMA-Therapie.

                              Ich bin auch tätig in den BPS Foren, in dem Euer Artikel auch heftig kritisiert wird:

                              Mein Benutzername da ist „SeppS58“.

                              Euer Artikel ist ein Schlag ins Gesicht jedes fortgeschrittenen Krebskranken. – Jede Krebserkrankung ist individuell und sollte auch individuell behandelt werden. Dazu gibt es Leitlinien, z.B. die S3, die als Wegweiser dient. Das soll aber nicht heißen, dass nur anhand dieser Leitlinien behandelt werden darf – vergleichbar einer Straßenwalze, die über alle Krebspatienten gleichmäßig hinweg rollt.

                              Klar sind die Behandlungen teuer. Eine Monatsdosis Xtandi kostet etwa ca. 3.500 EUR – da sind die 7.000 EUR für eine einmalige LU177 Gabe vergleichsweise billig.

                              Ihr habt diesen Artikel reißerisch geschrieben. Sensation: Arzt zockt ab!! – Aber Euch fehlt das ganze Hintergrundwissen, was die Behandlung und auch die Begleitung tödlich erkrankter Krebspatienten angeht. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass jemand – wie ich auch – die ganze Wirbelsäule voller Metastasen hat und über kurz oder lang im Rollstuhl sitzen oder gar bettlägerig werden wird, weil die Metastasen ihm das Rückenmark abdrücken. Natürlich bei entsprechenden Knochenschmerzen! Und dieser Patient muss dann vllt. erst noch durch eine Docetaxel Chemo (ich hatte sie schon, ich bin ja relativ jung), damit er mit LU177 behandelt werden darf! Wo bleibt da die Lebensqualität!

                              Ihr kommt mir vor, wie die Feuerwehrleute, die 1933 den Reichstagsbrand nicht löschten, weil auf dem Rasen davor Schilder aufgestellt waren auf denen stand „Rasen betreten verboten“.

                              Wer hat Euch den die Story erzählt? Und mit wie vielen Betroffenen hat Ihr wirklich gesprochen? Euern Patient Fiedler zitiert Ihr mit: „Diese Therapien sind längst nicht so schlimm, wie ich immer dachte. Da ist nichts, vor dem man Angst haben müsste" – aber die Chemo kennt er noch gar nicht!! – Das ist unverantwortlich!!

                              Vor Jahren geisterte die Verteufelung der PSA-Vorsorge rum. Jetzt weiß man, dass die damaligen Statistiken falsch waren und die Vorsorge mit PSA-Wert Bestimmung durchaus Leben rettet. Ihr stellt mit Eurem Artikel die LU177 Therapie an den Pranger, unwissend, dass diese Therapie noch am Anfang steht und vllt. bald die Behandlung generell revolutionieren kann. Ja, an Uni-Kliniken muss auch geforscht werden! Und jeder Lu177 Patient weiß, dass er derzeit beim LU177 nur eine Drittel Change hat! Je nachdem wie gut er auf PSMA anspricht (aber das kann vorab getestet werden).

                              Aber bei Eurem Artikel stellen sich bei mir jedenfalls die (noch verbliebenen) Haare auf und fast möchte man fragen, wer Euch für diese einseitige Darstellung bestochen hat! Ihr seid noch weit weg vom Tod. Aber ich weiß, dass ich keine Heilung mehr haben werde. Nur vllt. ein paar Monate halbwegs gutes Leben – mit oder ohne diese PSMA – Therapie!

                              Frohe Weihnacht dann,
                              Sepp Schmidbauer

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