Ihr scheint alle eine andere Ausgabe der betreffenden Seite auf SPIEGEL online gelesen zu haben als ich. Auf der Seite, die ich gelesen habe, wurde Kritik an zwei Punkten geübt:
- Die Behandlung war nicht leitliniengerecht. Gemäß Leitlinie soll die Lu-177-Radioligandentherapie die letzte Option in der Therapiekaskade nach einem Rezidiv sein, nach ADT Abirateron/Enzalutamid und Chemotherapie mit Taxotere, dann ggf. Cabazitaxel. Diese Reihenfolge ist keine Schikane gegenüber den Patienten, sondern hat ihren Grund darin, dass man eventuelle Spätfolgen der Radioligandentherapie noch nicht kennt, wie Leukämie durch Schädigung des Knochenmarks sowie Nierenschäden. Das Lu-177 wird über die Nieren ausgeschieden.
Im geschilderten Fall wurde die Radioligandentherapie als Ersttherapie angepriesen und auch verabreicht. - Gemäß dem Artikel wurde dem Patienten Heilung versprochen, jedenfalls hatte er es so verstanden und den SO-Redakteuren wohl auch so gesagt. Ob es sich tatsächlich so abgespielt hat, wissen wir nicht, keiner von uns war dabei. Was wir von der Beratungshotline aber wissen ist, dass manche Patienten im Arztgespräch das heraushören, was sie gerne hören würden.
Wenn Dr. Bergter der Ansicht ist, dass hier falsch berichtet wurde, wird er aller Voraussicht nach juristisch gegen SPIEGEL Online vorgehen. Warten wir das also ab.
Ich sehe in dem Artikel nicht, dass falsch zur Radioligandentherapie berichtet worden wäre. Alle diesbezügliche Aufregung hier ist mir unverständlich.
Ralf