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    Wer kann mir weiterhelfen

    Hallo liebe Foren- Gemeinde,
    ich habe mich hier angemeldet weil ich erst im September und im Dezember ein Blasentumor entfernt bekommen habe.
    Wie sich aber im Dezember heraus stellte muss ich auch an der Prostata etwas haben.
    Da ich hier keine Anhänge einfügen kann, versuche ich vom Befund das wichtigste ab-zu- schreiben.

    Befund 1 24.12.2018
    Diagnosen: C67.2 Urothelkarzinom der Harnblase Ta, G2, low-grade (ED-08/18)
    D40.0 Neubildung unsicheren Verhalten der Prostata bei PSA- Werterhöhung auf 5.2 ng/ml
    I10.00 Arterielle Hypertonie
    E78.5 Hyperlipidämie
    Z90.4 Zustand nach Cholezystektomie

    Operationen: 1/661/ Diagnostische Urethrozystoskopie unter PDD
    5-573.41 Bedingung mit Nachresektion
    1-464.00 Transrektale ultraschallgezielte 12 fach Biopsie der Prostata

    Endbefund vom 11.01.19

    Diagnose: C61 Adenokarzinom der Prostata T1c, Nx, Mx, G1- Gleason 3+3- 6

    Im Rahmen einer Interdisziplinären Fallbesprechung wurde eine Active Surveillance des Patienten empfohlen. Bei Therapiewunsch kämen sowohl eine Radikaloperation als auch eine Bestrahlungstherapie
    in Frage.


    Ich habe erst nächste Woche einen Termin bei meinem Urologen!

    Die Ärztesprache verstehe ich leider nicht, und somit weiß ich auch nicht was die Abkürzungen alles bedeuten.

    Ich bin allen dankbar wenn Ihr mir sagen könnt was das alles bedeutet.
    Bin auch ziemlich mit den Nerven am Ende, weil ich ja erst eine Blasen- OP ( Tumor entfernt) hinter mir habe, und jetzt das.

    Ich werde in ein paar Tagen 57 Jahre

    Vielen Dank für Eure Mühe

    #2
    Hallo Andy,
    Diagnose: C61 Adenokarzinom der Prostata T1c, Nx, Mx, G1- Gleason 3+3- 6
    es wäre etwas mühsam, Dir hier im Einzelnen auseinanderzuklamüsern, was diese Codes bedeuten. Bitte lade Dir das "Basiswissen" und das "Verzeichnis der Begriffe und Abkürzungen" herunter und lies im "Basiswissen" ab Abschnitt 6.6 in aller Ruhe, was es damit auf sich hat und was diese Begriffe aussagen. Eins vorweg: Ein Gleason Score von 3+3 = 6 ist die "harmloseste" = am wenigsten aggressive Stufe des Prostatakrebses. In Abschnitt 8.7.1 kannst Du zur "Active Surveillance" nachlesen.

    Alles Gute,

    Ralf

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      #3
      Bei der Biopsie hat man einen Gleason 6 festgestellt. Das ist Prostatakrebs (Adenokarzinom der Prostata) der niedrigsten Risikostufe. Nach der medizinischen Theorie würdest Du damit ohne Behandlung 90 Jahre alt. Die meisten Patienten haben aber trotzdem den Wunsch ihren Prostatakrebs loszuwerden und daher steht da: "Bei Therapiewunsch kämen sowohl eine Radikaloperation als auch eine Bestrahlungstherapie in Frage." Das sind beiden Therapien, die weitaus am häufigsten verwendet werden.

      Jedenfalls hast Du hinsichtlich des Prostatakrebses jede Menge Zeit. Ich würde mich erstmal von der Blasenkrebsoperation erholen und dann entscheiden.

      Georg

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        #4
        Hallo Andy

        Eines vorweg, ich war zum Zeitpunkt meiner Diagnose gerade 43 Jahre alt, habe mich zeitnah operieren lassen, und es geht mir heute gut. Das war vor 13 Jahren und -6- Monaten.

        Hier im Forum sind fast nur "Fortgeschrittene ältere Herren" aktiv, die den kurativen Ansatz verpasst haben und bei ähnlicher Fragestellung stets zur Ruhe und Gelassenheit mahnen. Mir stellt sich hierbei die Frage, ob sie in selbiger, scheinbar günstiger Situation, ähnlich gelassen wären.

        Ich vermute mal nicht.

        Mit diesem Tumor wirst du ohne Behandlung sicher keine 90 Jahre alt, wenn du erst 56 bist !!!!

        In meiner Biopsie wurde 2+3 festgestellt, postoperativ war der Grad der Bösartigkeit 4+4. Das ist nicht die Regel, aber dieser Upgrade ist auch nicht selten. Die Biopsie ist nur ein kleiner Ausschnitt deiner Erkrankung und stellt selten die Erkrankung in vollem Umfang dar. Es gibt keine Hinweise, in welchem Verhältnis der Tumor zur Kapsel steht; meist wächst dieser recht kapselnah in der peripheren Zone und neigt schon bei kleinem Volumen die Kapsel zu infiltrieren bzw. zu durchbrechen.

        Im übrigen ist es gerade Sinn der Früherkennung einen Tumor dann zu erkennen, wenn dieser noch nicht unmittelbar eine konkrete Gefährdung darstellt, zumal dir kein Professor dieser Welt den genauen Cut-Off mitteilen kann, ab wann genau der Tumor therapiebedürftig ist.

        Mit 56 Jahren käme für mich keine abwartende Haltung, in welcher Form auch immer, in Frage...

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          #5
          Spertel,

          ich möchte dazu auf diese Studie hinweisen. In dem Artikel heißt es: "Die durchschnittliche Lebenserwartung wurde durch die Operation um 2,9 Jahre verlängert. Für diesen Gewinn müssen die Männer allerdings über durchschnittlich 23 Jahre die negativen Folgen einer Operation ertragen."

          Das sind doch Zeiträume, die da betrachtet werden, da muss man doch jetzt nicht schnell nach einer Blasen-OP eine Prostata-OP machen um sein Überleben zu sichern.

          Ich glaube auch nicht, dass Andy auf Grund meines Beitrags bis 90 wartet mit einer Therapie. Nur schnelles Handeln und sich Sorgen machen ist nicht erforderlich. Wie im Artikel gesagt, mit den Nebenwirkungen der OP muss man dann den Rest seines Lebens verbringen.

          Georg

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            #6
            Ein PCa ist mit 56 Jahren nicht ungewöhnlich, ein Gleason 3+3 schon garnicht. PCa und Blasenkrebs kommen statistisch gesehen häufiger zusammen vor (nicht unbedingt zeitgleich).
            "Active Surveillance" bedeutet "keine Therapie vorerst" und wird bei bestimmtem niedrigen Risiko empfohlen, weil die schulmedizinisch etablierten Therapien häufig Nebenwirkungen haben, die die Lebensqualität einschränken, während man mit dem PCa noch einige Jahre (vielleicht bis 90?) ungestört weiterleben kann. Nach Leitlinie ist die Anzahl der befallenen Stanzen ein Kriterium - wie sieht der Biopsiebefund genau aus?

            RPE und Strahlentherapie sind keine harmlosen Eingriffe. Mit mehreren PSA-Messungen in den nächsten Monaten kann man die Verdoppelungszeit ermitteln und mit einem multiparametrischen MRT kann man verdächtige Areale sehen.

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              #7
              Mag ja alles sein.....

              Ich habe mich ja nicht operieren lassen, weil ich den Bauchschnitt so unheimlich schick fand, sondern weil ich mir die Folgen einer Krebserkrankung, die hier ja bekannt sein dürften, ersparen wollte. Ob es mir letztendlich gelungen ist wird die Zukunft zeigen.

              Dass dies selbstverständlich mit möglichen Nebenwirkungen und Risiken verbunden war, habe ich in Kauf genommen, weil eine unkalkulierbare Metasasierung ebenfalls nicht zur Lebensqualität beiträgt.

              Nun gut, es muss jeder für sich selbst entscheiden.....Andy wird hoffentlich wissen, was er tut.

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                #8
                Schließe mich spertel´s Meinung im vollen Umfang an. Viele warten zu lange und setzen auf Alternativen die dann leider nicht den gewünschten Erfolg bringen.
                ein Bsp von vielen: Wolfgang aus Berlin der einmal selbst erwähnte zu lange gewartet zu haben.
                Gruß skipper
                http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                  #9
                  spertel, mit ältere Männer hast du bei mir schon recht, ich zähle mich auch schon dazu. Meine OP war vor 3,5 Jahren. Ein jahr danach hatte ich Bestrahlungen dann war 2,5 Jahre alles in Ordnung. Jetzt meldet sich der PSA wieder mit leichter Erhöhung. Muss jetzt wieder öfters zur Messung gesehn und erst gestern habe ich eine Brief vom URO bekommen in dem stand wenn der PSA noch einmal steigt schlägt er ein PSMA-PET-CT vor. So wie ich hier gelesen habe kostet das ja nicht wenig und ich muss mich dann mal erkundigen ob das von der Kasse bezahlt wird.
                  Immer positiv denken!!!

                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                    #10
                    Ich bin kein Freund der "Active Surveillance". Die Leitlinie gibt damit vor, die Belastung vieler Männer durch unnötige Behandlungen anzuerkennen - de facto behindert das die Entwicklung von schonenderen Methoden jenseits von Stahl und Strahl. Wenn ich aber nur die Schiene Biopsie->Stahl->Strahl als leitliniengerecht (und kassenbezahlt) vor mir sehe so kann das (leitliniengerechte) Hinauszögern schon Sinn machen. Ich zitiere:
                    "Voraussetzung für die Wahl einer Strategie der Aktiven Überwachung sollen folgende Parameter sein: • PSA-Wert ≤ 10 ng/ml; • Gleason-Score ≤ 6; • cT1 und cT2a; • Tumor in ≤ 2 Stanzen bei leitliniengerechter Entnahme von 10-12 Stanzen; • ≤ 50 % Tumor pro Stanze."
                    "Wenn die Einschlusskriterien in einem Kriterium nicht mehr erfüllt sind, oder sich die PSA-Verdopplungszeit auf weniger als drei Jahre verkürzt, soll zu einer Beendigung der Aktiven Überwachung geraten werden."
                    Dafür gibt es hinreichende Evidenz - aber in Einzelfällen mag die Prognose falsch ein: "das Leben ist ein Glücksspiel"
                    Ca. 30% der Gleason 3+3 erweisen sich nach RPE und Reevaluation der Schnitte als 7a. "Reevaluation" heißt, dass archivierte Schnitte im Rahmen einer Studie untersucht wurden; dabei werden regelmäßig mehr Tumorstellen und höhere Grade entdeckt als bei der Befundung direkt nach RPE, die Forscher arbeiten sorgfältiger als die pathologische Routine!
                    Bei 7a sind sich die Experten nicht so einig:
                    "Bei Gleason 3+4 (7a) sollte die Aktive Überwachung im Rahmen von Studien geprüft werden."
                    Die Evidenz dazu ist u.a.
                    "Im Schwedischen Tumorregister wird die Gruppe mit niedrigem und intermediärem Risiko (Gleason ≤ 7, PSA bis 20 ng/ml, T2) unter Aktiver Überwachung gemeinsam ausgewertet und die tumorspezifische 10-Jahres-Mortalität mit 3,6 % angegeben."
                    Hier sind 7a und 7b zusammen geworfen.
                    "Die Ergebnisse der prospektiven Studien mit einer Nachbeobachtung von mindestens fünf Jahren zeigen bislang bei Anwendung von Aktiver Überwachung keine Unterschiede im Outcome von Patienten mit Gleason-Score 7 (mittleres Risiko) im Vergleich zu Gleason-Score 6."

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                      #11
                      Martin, bei Active Surveillance muss nach einem Jahr eine Kontroll-Biopsie gemacht werden. Man geht wohl davon aus, dass zwei Biopsien ein sichereres Ergebnis liefern als eine. Jedenfalls wird anfangs der Krankheitsstatus so beurteilt, dass man problemlos ein Jahr mit einer Therapie warten kann. Außerdem machen die wenigsten Patient wirklich jahrelang Active Surveillance. Irgendwann gehen sie zum Arzt und sagen: bitte beseitigen sie den Tumor.
                      Ergänzend dazu die ProtecT Studie. Danach ergibt sich im Ablauf von 10 Jahren kein Unterschied zwischen Operation, Bestrahlung oder Active Surveillance.

                      Ich habe erst nächste Woche einen Termin bei meinem Urologen!
                      Was wird der Urologe sagen? Ich denke er sagt: am besten wir operieren möglichst bald. Am Freitag habe ich Operationstag und nächste Woche können wird die Operation schon durchführen.

                      Damit dürfte unsere Diskussion über Active Surveillance ad acta gelegt sein.

                      Georg

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                        #12
                        Hallo @ All,
                        vielen dank für Eure reichlichen Antworten. Es freut mich das Ihr so zahlreich geantwortet habt.

                        meine Version ist eigendlich eindeutig! Ich will das Ding loswerden, weil ich dafür Gründe habe.
                        Ich habe seid ungefähr 3 Monaten täglich Unterbauch- beschwerden, wo wir erst an der Blase gedacht haben. Doch nach der zweiten OP der Blase hat sich nichts geändert, eher verschlimmert.
                        Die Beschwerden ziehen sich vom Unterbauch zum Oberbauch und hinter zum Rücken. Ich weiß nicht wo es herkommen soll.
                        CT Röntgen wurde zweimal gemacht, aber ohne Ergebnis. Nur eines haben sie noch festgestell, das ich paar Nierensteine hätte. Das ist aber erst einmal unwichtig für mich, weil ich der Annahme bin
                        das meine Beschwerden von irgend einen Krebs, ob es Blase oder Prostata ist, herrührt.

                        Ich weiß nicht was mein Urologe am Donnerstag mit mir besprechen will, aber sollte er der Meinung sein das eine OP das beste wäre, würde ich sogar zustimmen in der Hoffnung das ich die
                        Beschwerden los bin.

                        Andy

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                          #13
                          Hallo,

                          das Thema ist für mich (pTc1c, Gleason 3+3=6), der sich aktuell in der AS-Phase befindet, sehr spannend und interessant. Meine Kontrollbiopsie ist für den März terminiert, aber ich merke, dass ich unruhig werde und mich immer mehr mit einer evtl. folgenden OP befasse. OP deshalb, weil dies lt. Aussagen von vier unterschiedlichen Urologen/Ärzten als die in meinem Alter (66 Jahre) beste Therapie wäre, die AS-Zeit fast immer begrenzt wäre und relativ häufig beendet wird/beendet werden muss.
                          Erwähnt wurde schon, dass in den ersten zehn Jahren keine (großen) Unterschiede zwischen einer OP oder Bestrahlung sei, aber danach wäre bei einer Bestrahlung als Ersttherapie die folgenden schwieriger. Bei einem z. B. 75jährigen könnte eine Bestrahlung durchaus die erste Option sein. Eine weiterhin anhaltende AS wird annähernd ausgeschlossen, u. a. weil in 12/2018 erstmalig Tastbefund "Suspekt" in dem auffälligen Bereich.

                          Gibt es in/zu der Studie Altersangaben der Teilnehmer?
                          VG
                          Jens
                          https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

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                            #14
                            Die Entscheidung, das "Ding" los zu werden, halte ich für gut und richtig.

                            Allerdings habe ich arge Zweifel, ob deine geschilderten Beschwerden in kausalem Zusammenhang mit dem Prostatakrebs stehen.

                            Deine Erkrankung ist mutmaßlich in einem frühen und kurativen Stadium, wo Symptome in der Regel nicht auftreten. Ob diese in Zusammenhang mit deinem Blasenkrebs stehen kann ich nicht beurteilen, ist aber nicht auszuschließen.

                            Ich vermute, dass deine Beschwerden eher eine Folge der Op´s sind, gut möglich, dass auch die Nierensteine hier eine Rolle spielen, ein direkten Zusammenhang, vor allem mit dem neu diagnostizierten PK, sehe ich zumindest aus der Distanz nicht.

                            Lass uns wissen, was der Urologe zu sagen hat.........

                            Zu deiner Beruhigung : Ein Freund von mir wurde kürzlich per Bauchschnitt ohne Nerverhalt operiert, Dienstag vormittag war die Op, Freitagabend hat er schon zu Hause ohne Probleme auf der Couch gelegen. Keine Schmerzen, keine Inkontinenz, allerdings hat die Popperei nun ein Ende.

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                              #15
                              Jens, wenn sowieso "feststeht" dass Du eine Operation machen lassen willst, dann würde ich in jedem Fall auf die Kontrollbiopsie verzichten. Die kann nämlich auch ihre Nebenwirkungen haben. Ralf hat z.B. im Basiswissen zu dem problematischen Antibiotika geschrieben, das meist verwendet wird.

                              Ansonsten, meine Empfehlung, nicht beim freundlichen Urologen machen lassen sondern z.B. in der Martini-Klinik in Hamburg.

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