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    Vorläufige Entscheidungsfindung

    An anderer Stelle hatte ich schon das gestrige Ergebnis der Blutentnahme eingestellt. Obwohl ich weiterhin meine optimistische Einstellung zu meinem Krebsgeschehen noch beibehalten möchte, habe ich gestern den folgenden Text per E-Mail an 3 Professoren, zu denen ich schon seit etlichen Jahre einen sehr persönlichen Kontakt habe, gesandt:

    "Sehr geehrter Herr Professor....,

    das: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=112&page=report ist meine PKH

    und das: https://de.myprostate.eu/?req=user&id=112&page=psa sind die PSA-Werte.

    Was sollte ich tun? Ich habe keine Schmerzen!

    Sollte ich jetzt schon PSMA/PET/CT machen lassen oder warten, bis ich evtl. Knochenschmerzen habe?

    Für Ihre Stellungnahme bzw. Meinung wäre ich sehr dankbar.

    Herzliche Grüße

    Harald"


    Bis gestern abend hatte ich 3 Antworten. Zwei Mediziner raten dringend zur sofortigen PSMA/PET, wobei einer betont, dass das mittlerweile auch von der gesetzlichen Krankenkasse komplett übernommen wird.

    Einer schreibt allerdings: Sie ahnen vielleicht meine Meinung. Watchfull Waiting wäre angebracht, also kein PSA (!!), keine Bilder (auf keinen Fall PET) und keine Therapie. Nur (extrem unwahrscheinlich) tumorbedingte Beschwerden (Knochenschmerzen) wären eine Indikation für (eine Diagnostik und/oder gleich) eine Therapie.

    Inzwischen habe ich den PSMA/PET empfehlenden Professoren mitgeteilt, dass ich mich zunächst für Watchfull Waiting entschieden habe und mich aber zu gegebener evtl. beim ITM = https://w2.umm.de/interdisziplinaeres-tumorzentrum/ für ein Gespräch anmelden würde.

    Ich gehe mal davon aus, dass meine voräufige Entscheidung im Forum kontrovers beurteilt werden wird. Trotzdem würde ich mich auch über nicht zustimmende Hinweise zu meiner Entscheidung freuen.

    Harald

    #2
    Harald,
    es tut mir unendlich leid, dass Du Dich doch noch mit dem Thema PSA Rezidiv beschäftigen musst.
    In Anbetracht Deines stattlichen Alters, was vielleicht beim schnellen Überfliegen Deiner Beiträge nicht klar ersichtlich ist, kann eine WW Strategie angebracht sein, und ich würde sie auch empfehlen, wenn, ja wenn Du nicht schon bisher sehr bedacht warst was die PSA Entwicklung anging. Damit zeigt sich, meiner Meinung nach, dass Du eher für Aufklärung, denn für Augen-zu-und-durch tendierst. Konsequent solltest Du dann auch ein PSMA-PET folgen lassen, entgegen des Ratschlags aus Magdeburg. Damit hast Du wahrscheinlich aber auch die Qual der Erkenntnis, und dessen therapeutische Umsetzung an der Backe. So ist das dann eben, wenn man sich dafür entscheidet proaktiv zu agieren, und nicht abwartet, bis es nur noch eine Möglichkeit gibt, die dann alternativlos wäre.

    Als Kompromiss könnte man auch noch den nächsten PSA Wert abwarten. Wäre er erhöht, was eher zu erwarten ist, dann wirst Du sowieso keine Ruhe mehr haben. Bis dahin kannst Du Deine Geduld testen und Dich damit trösten, dass das alles, egal wies es kommt, eher nicht lebensbedrohlich enden wird.


    Hundert Tage stand ich
    Mit der Klinge in der Hand
    Huntert Mal ging ich durchs Feuer,
    Hundert Mal hab ich gebrannt
    Tausend Narben zieren
    Meine Hände und Gesicht
    Mein Herz war tausendfach gebrochen,
    Doch ich selber nicht

    [Nachtgeschrei; Ungebrochen]
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

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      #3
      Harald,

      nach einem PSMA PET/CT wüsstest Du, woher der PSA Anstieg resultiert. Auf der Basis kann man besser entscheiden, wie man weiter vorgeht. Wie bekannt, würde ich die Metastase bestrahlen lassen.

      Bei watchful waiting wirst Du Dir überlegen, ab welchem PSA Wert Du in die Hormontherapie einsteigen willst. In sechs Monaten wird dieser Wert über 10 liegen, da würden spätestens die meisten Patienten mit Hormontherapie beginnen. Aber Du sollst deshalb keine PSA Messungen durchführen lassen, sagt der Arzt.

      Georg

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        #4
        Moin Harald,

        ich persönlich würde wissen wollen, was den Anstieg verursacht. Danach kannst Du Dir immer noch Gedanken über eine Therapie machen (ob nun WW, Bestrahlung oder AHT werde ich nicht raten, du kennst die Alternativen).

        Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du bei diesem PSA und vor allem der Verdoppelungszeit von knapp 6 Monaten nur ruhig abwarten kannst, wie denn der nächste Wert sein wird.

        Wünsche Dir die richtige Wahl.

        Uwe
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

        Kommentar


          #5
          Harald,

          du wirst dieses Jahr 86 und hast ein Gleason 7a.
          Angesichts dieser Ausgangslage würde ich warten, bis der PSA 10 oder 15 oder 20 übersteigt und dann für 6-12 Monate HB 1fach machen (sofern keine anderen gesundheitlichen Fakten dagegen sprechen).
          Danach dürftest du wieder für etliche Jahre Ruhe haben.

          Aber ich bin kein Professor, sondern nur

          Detlef
          Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
          Meine Krankheitsdaten:
          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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            #6
            Hallo Harald,

            ich möchte noch einen Gedanken anführen, den ich mir in Deiner Situation machen würde. Ich hielte es für sehr wichtig zu wissen, wo das Problem sitzt und zwar unabhängig vom PSA-Wert. Ist es an einer eher unkritischen Stelle ist vielleicht WW eine Option, ist es das nicht, wäre schnelleres Handeln vermutlich von Vorteil. Wie schnell aus einem vermutet kleinen Problem ein ziemlich großes werden kann, durfte ich bei meinem Schwiegervater erleben (allerdings andere Art von Krebs). Aus diesem Grund würde ich zu einem PSMA PET/CT tendieren.

            Viele Grüße

            Achim
            Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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              #7
              Hallo Harald,
              Puhhh..! Ich hatte mit dir gehofft, dass der PSA-Anstieg moderat bleibt. Aber das jetzt ist schon happig. Schade, das tut mir leid. Du bist zwar in hohem Alter, hast aber noch einige Jahre vor dir –denke ich doch -, auch wenn dein Bericht über deine Gehschwierigkeiten vielleicht signalisiert, dass deine Mobilität sukzessive abnimmt. Ist dies so? Sind dies alterbedingte Beschwerden oder solche, die therapeutisch einigermaßen zurückgedrängt werden können? Wie ernst ist es mit dieser Baustelle wirklich? Das sollte man ja auch mitbedenken bei deiner Entscheidung.
              Statistisch gesehen würde ich sofort dem WW-Empfehlungen zustimmen, denn danach wärst du ja schon verstorben. Mir scheint jedoch, du warst bis zuletzt immer ein rüstiger Typ, wenn man mal deine Reise- und Wanderlust zur Beurteilung heranzieht. Demnach solltest du eigentlich die Statistik weit hinter dich lassen und hast eigentlch ein Leben bis weit in die 90er vor dir. Mit WW kommst du m.E. nicht bis dahin. Natürlich, es gibt auch PSA 50, 100 oder 1000 und noch mehr ohne Beschwerden. Aber das ist die Ausnahme und darauf kannst du dich nicht verlassen. Es wird wahrscheinlich weitaus vorher zwicken, was auch heftig sein kann.
              Es kommt halt auch darauf an, wie du dich allgemein gesundheitlich fühlst. Ich würde an deiner Stelle kein WW machen, aber auch nicht unbedingt PSMA/PET, was ja dann eine Behandlungkonsequenz nach sich zieht, die – so würde ich vermuten – in deinem Alter möglicherweise eher kritisch zu beurteilen wäre. Ich würde Bicalutamid, also einen Rezeptorblocker, plus Dutasterid nehmen. Letztes kann man vielleicht auch weglassen. Dem Abbau deiner Rüstigkeit durch eine Testosteronblockade kannst du so einigermaßen aus dem Wege gehen. Dann sehen, wie der PSA reagiert und dann ggf. intermittieren. Vielleicht kannst du dich so viele Jahre durchhangeln, weil die den Progress verursachenden Tumorzellen noch hormonsensibel genug sind. Ich sehe da bei deiner PK-Historie beste Chancen, Ist dem nicht so und der Progress geht weiter, muß man erneut entscheiden.
              Dennoch, Respekt für deine WW-Entscheidung, natürlich sind die Chancen nicht schlecht, dass das gut geht. Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute.
              Grüße
              Hartmut

              Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                #8
                Zitat von LowRoad
                Als Kompromiss könnte man auch noch den nächsten PSA Wert abwarten. Wäre er erhöht, was eher zu erwarten ist, dann wirst Du sowieso keine Ruhe mehr haben. Bis dahin kannst Du Deine Geduld testen und Dich damit trösten, dass das alles, egal wies es kommt, eher nicht lebensbedrohlich enden wird.
                Ja, Andi, ein weiterer PSA-Wert wäre schon ein triftiges Signal, wenn der ähnlich heftig ansteigen sollte. Andererseits kenne ich aus näherem Bekanntenkreis durch meine Frau einen Mann mit mehr als 5000 ng/ml, der dennoch fast 10 Jahre lang mit leichten Gehbeschwerden sein Leben fortsetzen konnten. Er starb mit 88 Jahren ohne Schmerzen ganz friedlich und ohne Medikamente.

                Zitat von Georg_
                nach einem PSMA PET/CT wüsstest Du, woher der PSA Anstieg resultiert.
                Das ist natürlich richtig, erfordert dann sinngemäß eine Reaktion, d.h Therapie. Vielleicht habe ich das Glück, dass Schmerzempfindungen noch lange ausbleiben?

                Zitat von uwes2403
                Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du bei diesem PSA und vor allem der Verdoppelungszeit von knapp 6 Monaten nur ruhig abwarten kannst, wie denn der nächste Wert sein wird.
                Lieber Landsmann,

                mein Nervenkostüm hat schon so manche Katastrophe durchgestanden. Ich hoffe auch jetzt noch auf den richtigen Daumen oder besser beide.

                Zitat von muggelino
                Angesichts dieser Ausgangslage würde ich warten, bis der PSA 10 oder 15 oder 20 übersteigt und dann für 6-12 Monate HB 1fach machen (sofern keine anderen gesundheitlichen Fakten dagegen sprechen).
                Danach dürftest du wieder für etliche Jahre Ruhe haben.
                Lieber Detlef,

                das liest sich gut, und das hätte ich mit meinem früheren eher noch eingegrenzten Wissen wohl auch so gemacht. Aber dennoch so ganz abwegig sehe ich das auch heute nicht.

                Zitat von buschreiter
                Ich hielte es für sehr wichtig zu wissen, wo das Problem sitzt und zwar unabhängig vom PSA-Wert. Ist es an einer eher unkritischen Stelle ist vielleicht WW eine Option, ist es das nicht, wäre schnelleres Handeln vermutlich von Vorteil.
                Achim,

                wenn man weiß, wo es herkommt, neigt man doch dazu, etwas einleiten zu müssen. Manchmal ist es vielleicht besser, nicht zu wissen, wo es herkommt. Natürlich schützt Unwissenheit nicht vor Schaden.

                Zitat von hartmuth
                Ich sehe da bei deiner PK-Historie beste Chancen, Ist dem nicht so und der Progress geht weiter, muß man erneut entscheiden.
                Dennoch, Respekt für deine WW-Entscheidung, natürlich sind die Chancen nicht schlecht, dass das gut geht. Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute.
                Lieber Hartmut,

                danke! Es wird schon gut werden. Man muss nur feste dran glauben. In dem von mir besuchten Sportstudio hört man häufiger scherzhaft den Harald tönen: "nicht nachlassen".

                Harald

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