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PSA sinkt nur langsam

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    PSA sinkt nur langsam

    Hallo

    Ich (68 Jahre) bin neu in diesem Forum und hoffe Antworten auf einige Fragen zu finden, die meiner Ansicht nach von meinen behandelnden Urologen nicht für mich befriedigend beantwortet wurden.

    Am 05. Dezember 2018 wurde meine Prostata nebst 18 Lymphknoten entfernt. Präoperativ hatte ich einen PSA wert von 20 und einen Gleason Score von 7 (3+4) nach einer im Oktober 2018 durchgeführten Biopsie. Eine PET Psma gemachte Untersuchung einige Wochen vor der OP zeigte 2 befallene Lymphknoten, ansonsten keine weiteren Auffälligkeiten, inbesonders keine das Skelett betreffend.

    Dann die böse Überraschung - Von den 18 entnommenen Lymphknoten waren 5 tumorinfiltriert, der pathologische Befund der Prostata zeigte einen Gleason Score von 9 (4 +5, davon 90% 4 Anteil)
    und einen positiven Resektionsrand.
    Vor der Operation hatte der mich behandelnden Professor noch eine kurative Lösung - bei Operation + Hormontherapie + Nachbestrahlung - für möglich gehalten, danach wollte er sich darauf nicht mehr festlegen.

    Nach der OP begann die Behandlung mit Bicalutamid, die vor einigen Tagen abgesetzt wurde weil jetzt zeitnah eine Depotspritze zum Einsatz kommen soll mit nach folgender Bestrahlung.

    PSA ist jetzt, 7 Wochen nach der OP ständig fallend, bei 0,41


    Meine Frage(n) - Sind meine Langzeit Überlebenschancen nach diesem Ergebnis wirklich so schlecht wie ich befürchte und warum ist Der PSA noch so hoch?


    Danke für jede - auch unangenehme - Antwort.



    Uns allen das Wichtigste - Gesundheit



    Amadeus
    https://myprostate.eu/?req=user&id=977

    #2
    Du hast doch in deienm Profil einen PSA von 0,14 angegeben. Was stimmt jetzt. Nicht schlecht wäre auch wenn du dein Alter angeben würdest.
    Immer positiv denken!!!

    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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      #3
      Hallo Amadeus,

      bei Dir steht jetzt eine Bestrahlung der Prostataloge an.
      Dieser Bestrahlung habe ich mich im Sommer 2018 unterzogen.
      Meinen ausführlichen Erfahrungsbericht mit Dokumentation findest Du hier:



      Vor, während und nach der Bestrahlung habe ich noch ergänzende Therapiemassnahmen ergriffen (Metformin, Hyperthermie, Vitamin C-Infusionen, Selen, Vitamin D).

      Zur Prognose einer rezidivfreien Zeit nach der Bestrahlung siehe Link auf eine entsprechende Veröffentlichung:

      Nearly 10 years ago, in 2007, Stephenson et al. published a nomogram that predicted the probability of success of salvage radiation therapy (SRT) after post-prostatectomy biochemical failure. Bioch…


      Wegen eines unklaren Randbefund nach der OP hatte ich vor der Bestrahlung ein PSMA-PET/CT machen lassen, indem dann die Rezidivstelle angezeigt wurde.
      Diese Stelle wurde zusätzlich gezielt mit 2 x 2 Gray bestrahlt.

      Falls Du noch weitere Fragen hast, antworte ich gerne.

      Viele Grüße

      Lothar

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        #4
        "Sind meine Langzeit Überlebenschancen nach diesem Ergebnis wirklich so schlecht wie ich befürchte"

        Um zu versuchen, diese Frage zu beantworten müsste man an sich wissen, was Du befürchtest. Ich bemühe mich immer möglichst positive Prognosen herauszugreifen. Die amerikanische Krebsstatistik sagt, mit Lymphknotenmetastasen hat man eine Wahrscheinlichkeit von 98% über 10 Jahre zu leben. Bei einem Gleason 9 muss man da aber schon die Daumen drücken.

        Das Problem ist, dass die Nebenwirkungen der Therapien die Lebensqualität verschlechtern und man sich außerdem immer gedanklich mit der weiteren Therapie beschäftigt.

        Georg

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          #5
          Der PSA-Wert nach RPE ist mit 0,41 nach 7 Wochen zu hoch. Wegen der Randbildung und den befallenen Lymphknoten wird die Bestrahlung nötig sein, um ihn weiter zu drücken.
          Bei dem Gesamtbefund sind vermutlich schon Fernmetastasen angelegt, die sich in in einigen Jahren zeigen werden.
          Eine Prognose dafür geben die Han-Tabellen: https://www.hopkinsmedicine.org/brad...han-table.html
          Wahrscheinlichkeit für biochemisches Rezidiv:
          3 years after surgery: 57% (25-92)
          5 years after surgery: 75% (37-98)
          7 years after surgery: 87% (49-100)
          10 years after surgery: 93% (58-100)

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            #6
            Hallo Georg,

            eigentlich wollte ich schon etwas länger leben als noch 10 Jahre, die sind schnell rum ....


            Amadeus
            https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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              #7
              Moin Amadeus,

              nur die Ruhe. Alles Statistik, um die Aussage einordnen zu können müsste man wissen, von wann die Statistik stammt.
              Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich ja verändert....

              Grüße

              Uwe
              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                #8
                Hallo Uwe - Danke ...

                Aber wie sagt ein chinesisches Sprichwort: "Auf der Wiese der Hoffnung grasen viele Narren" ....

                Amadeus
                https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                  #9
                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  ... Die amerikanische Krebsstatistik sagt, mit Lymphknotenmetastasen hat man eine Wahrscheinlichkeit von 98% über 10 Jahre zu leben. Bei einem Gleason 9 muss man da aber schon die Daumen drücken.
                  Diese prozentuale Aussage von 98% Überlebenswahrscheinlichkeit bei festgestellten Lymphknotenmetastasen bezieht sich sicherlich auf eine weiterhin therapierte PCa-Erkrankung.

                  Insofern verstehe ich folgende Aussage nicht wirklich:
                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  Das Problem ist, dass die Nebenwirkungen der Therapien die Lebensqualität verschlechtern und man sich außerdem immer gedanklich mit der weiteren Therapie beschäftigt.
                  Soll Amadeus etwa auf jetzt notwendige Therapien verzichten, nur um vielleicht mögliche, mehr oder weniger starke Einschränkungen seiner Lebensqualität für einen gewissen, bei Gleason 9, sehr wahrscheinlich eher kürzeren Zeitraum zu vermeiden? Und mit weiteren Therapien muss er sich gedanklich bei vorliegendem Status ohnehin beschäftigen.
                  Es geht eher darum, wie ausgedehnt und schnell die weiteren Therapien erfolgen sollten (nur ADT, RT, ADT+RT, nur Logenbestrahlung, Logenbestrahlung+ Lymphabflusswege, gezielte RT oder OP nach PSMA-PET/CT, Zeitdauer der ADT,....???) und welche Chancen und Risiken sich daraus ergeben.

                  Gruß
                  Roland
                  Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Roland,

                    ".. bei Gleason 9 eher kürzeren Zeitraum..." ist leider auch nicht so richtig aufbauend... :-)

                    Entspricht zwar meiner Angst, aber seltsamerweise nicht der Ansicht, wenn nicht vorgespielt, von immerhin 6 Urologen, die ich mit dem Befund konfrontiert habe, u.a. Professor Heidenreich, der mich operiert hat. Schwierig sich zu entscheiden, was ich glauben möchte und was ich glauben kann.

                    Gruss

                    Amadeus
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                      #11
                      Ich nochmal....das kürzeren Zeitraum in Rolandos Post bezog sich auf den Zustand ohne weitere Therapie...und der ist bei
                      einem GS 9 statistisch (!) nun Mal kürzer als bei einem GS 6.

                      Also dranbleiben....nach der geplanten Bestrahlung wirst du sehen, wo der PSA landet und ob er da bleibt.

                      Grüße

                      Uwe
                      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                        #12
                        Hallo Amadeus,
                        also, alles der Reihe nach und die Ruhe bewahren! Viele von uns hatten/haben Angst.

                        Wie Roland eben ganz zu Recht sagt, gilt es jetzt schnell die weiteren anstehenden Therapien zu entscheiden und in Angriff zu nehmen.
                        Zur Angstbewältigung habe ich nach der OP eine psychoonkologische Therapie durchgeführt.
                        Auch die Anschlussheilbehandlung hat mit dahingehend sehr geholfen.

                        Die Prostatakrebstherapie ist sehr umfangreich und es wird viel geforscht. Neue Behandlungswege wurden eröffnet und weitere zeichnen sich ab.
                        Bitte lies Dir bitte das „Basiswissen“ (Wichtige Links zum Thema Prostatakrebs) bezogen auf Deinen Behandlungsstand durch.

                        Gruss

                        Lothar

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                          #13
                          Roland,

                          ich meinte, auch wenn man über 10 Jahre mit seinem Prostatakrebs leben kann, so ist diese Zeit doch mit Einschränkungen durch die Nebenwirkungen der Therapien verbunden und man würde nicht so oft an seinen Tumor denken, wenn man die Krankheit nicht hätte. Auch dies ist eine Nebenwirkung.

                          Damit wollte ich auf die Lebensqualität in den genannten 10 Jahren eingehen und keine Therapieempfehlung aussprechen.

                          Georg

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                            #14
                            An meine Mitbetroffenen...

                            Erst einmal Danke für den Zuspruch.. Und den brauche ich auch.Vieles ist schief gelaufen in den vergangenen Wochen und läuft auch jetzt noch schief.

                            Vor der OP war ich nach der Biopsie erst einmal begrenzt optimistisch. Der Tumor sollte nach Ansicht meines niedergelassenen Urologen ein Tumor mittlerer Agressitivität sein, der vielfache Therapiemöglichkeiten ermöglichte.Die pathologische Beurteilung nach der OP war nun mal leider schlechter, was die Agressitivität anbelangt.
                            Der Heilungsverlauf nach der Op am 05.12.18 verlief anscheinend ohne Störungen und ich wurde am 13.12.18, ein Donnerstag, aus der Universtätsklinik Köln entlassen. Operiert hatte mich Professor Heidenreich, der mir in seinem Abschlussbericht teine allgemein gute körperliche Verfassung bescheinigte.
                            Ich hatte bei dem Entlassunggespräch darauf hingewiesen, daß die Hoden schmerzempfindlich seien, ebenso der Dammbereich. Als mögliche Ursache wurde mir ein nicht ungewöhnlicher postoperativer Wundschmerz, eventuell auch eine Nebenhodenentzündung genannt.
                            Wieder zu hause,verstärkten sich die Schmerzen.Jetzt schmerzte auch die Harnröhre und weil das alles noch nicht reichte, habe ich mir auch noch eine Analfissur (Schmerzt höllisch)zugezogen, weil ich nach tagelangen Schwierigkeiten normalen Stuhlgang zu haben zu fest gepresst habe. Seit dem nicht unerhebliche Einnahme von Schmerzmedikamenten - 4 x Ibuprofen 600, 4 x Novalgin 500, jeden Tag.
                            Montag den 17.12. in der Uniklinik vorstellig geworden.Urinprobe abgegeben- kein Befund. Verdachtsdiagnose Nebenhodenentzündung- Antibiose.Keine Besserung.

                            Am 26.12 Reha in Bad Wildungen begonnen.Das Ziel der Reha, Verbesserung der Kontinenz, allgemeine postoperative Erholung, konnte nicht erreicht werden wegen der beständigen Schmerzsituation, die noch am erträglichsten war, wenn ich rückseitig auf dem Bett lag.Mehrfach mit den Urologen der Rehaklinik über mein Problem gesprochen, Urin abgegeben, Ultraschalluntersuchung, Blutprobe - keine Auffälligkeiten, welche die Schmerzen erklären konnten.
                            Nach meiner Rückkehr aus der Reha meinen Urologen aufgesucht. Dessen Meinung : Mögliche Engstelle der Blasen/ Harnröhrenaht. Eine Untersuchung in seiner Praxis war nicht möglich, weil bereits der Versuch ein oberflächenbetäubendes Gel für die Kathederuntersuchung einzuführen wegen starker Schmerzen nicht möglich war. Wurde dann ein paar Tage später in der Uniklinik unter Narkose gemacht. Auch diese Untersuchung von Blase und Harnröhre erbrachte kein Ergebnis bezüglich der Schmerzen in der Harnröhre. Wieder Antibiose, keine Besserung.
                            Nach Ansicht einer Oberärztin der Urologie der Uniklinik besteht noch als Erklärungmöglichkeit nervenschmerzen, weil auf Grund der Grösse des Tumors bei der Op tief geschnitten wurde.
                            (Am ehesten lässt sich der Schmerz im Penis/Harnröhre beschreiben, als wenn ein Katheder in der entzündeten Harnröhre steckte)
                            Während ich das hier schreibe, sitze ich auf einem Gummiring wegen der Analfissur, die auch nach 6 Wochen keine Quelle der Freude ist,und hoffe, daß sich vielleicht jemand findet, der bezüglich der Schmerzen in der Harnröhre Ähnliches erlebt hat und eine Idee hat, wie lange so ein Problem anhalten kann.

                            Bis denne ....

                            Amadeus
                            https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                              #15
                              Hallo Amadeus,

                              ich wollte dich mit den Anmerkungen zu einem Gleason 9 keinesfalls ängstigen, sondern, so wie Uwe es gesagt hat, darauf hinweisen, dass ein PCa mit diesem Status ohne weitere Therapie wohl eher schnell fortschreiten wird.

                              Das mit den noch vorhandenen Nebenwirkungen der RPE tut mir leid für dich. Hatte einst auch Begleiterscheinungen nach der OP, allerdings in einer anderer Art - Lymphödem und undichte Anastomose. Wenn bei dir Nerven verletzt wurden, brauchst du Geduld, denn diese Strukturen regenerieren leider nur sehr langsam.

                              Ich hatte in 2012 mit 53 Jahren einen postoperativen Status T3b, R1, N1(5/21), L1, Gleason 8 (4+4) und habe mir dennoch vorgenommen 80 Jahre alt zu werden - also noch 27 Jahre zu leben.
                              Du bist bei ähnlicher Histologie 68 Jahre alt, nimm dir mal 22 Jahre Überlebenszeit vor, dann wärst du 90 - ein doch recht gesegnetes Alter.
                              Was ich damit sagen will - man sollte nicht gleich den Mut verlieren, sondern trotz aller Unwägbarkeiten und einer etwas schlechteren Ausgangslage weiterhin versuchen die Sache positiv anzugehen.

                              Ich glaube übrigens, dein Urologe hat mit der frühen Einleitung einer ADT bisher nicht viel falsch gemacht. Ein zeitnahes PSMA-PET/CT könnte für die weitere Vorgehensweise bei der anstehenden Bestrahlung hilfreich sein. Diese Untersuchungsmethode gab es 2012 leider noch nicht.

                              Noch was - deine erwähnte Analfissur und auch die möglichen Nervenverletzungen könnten aktuell Aufschubkriterien für die Bestrahlung darstellen und sollten unbedingt beim Gespräch mit dem Strahlentherapeuten angesprochen werden.

                              Dir gute Besserung und die richtigen Entscheidungen bei der anstehenden weiteren Therapie.

                              Roland
                              Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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