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Ciprofloxacin und Co.

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    #16
    Zitat von Tomilein Beitrag anzeigen
    Das eigentliche Problem ist die unbekümmerte und unkritische Anwendung. Mein erster Urologe wusste nichts, oder wollte nichts von den schwerwiegenden Nebenwirkungen wissen.
    Ja, leider machen es sich manche Ärzte einfach. Zur Ausübung eines akademischen Berufs mit Verantwortung für "Leib und Leben" gehört auch die ständige Hinterfragung, ob man alles richtig macht. Passives Konsumieren von Fortbildungen reicht nicht aus.

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      #17
      Ich habe vor Jahren wegen einer Blasenentzündung Levofloxacin verordnet bekommen.

      Bereits nach der Einnahme von zwei Tabletten habe ich heftigste Archillessehnenschmerzen bekommen.
      Nach Recherche im Internet habe ich das Medikament sofort abgesetzt. Ich konnte kaum gehen und die Schmerzen haben eindreiviertel Jahr angehalten.

      Alles Gute für euch.

      Wolfgang

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        #18
        Wolfgang,

        die Dunkelziffer von "Flox" Geschädigten schätzt man als sehr hoch, da viele nicht bei ihrem Verordner vorstellig wurden oder man die Probleme auf andere Ursachen schob.

        Wichtig ist, falls es wieder zu einer Verordnung käme wäre eine dringende Information von den beobachteten Nebenwirkungen an den Arzt notwendig. Unabhängig davon müsste auch jeder Arzt die Risiken vor einer Verordnung abklären. Insbesondere der vorherigen Einnahme von kortisonhaltigen Präparaten (auch Cremes und Salben), sowie Komorbiditäten. Bei bereits bekannten Nebenwirkungen käme der Einsatz von Medikamente der Fluorchinolongruppe nur noch im äußersten Notfall in Frage.

        In einer finnischen Untersuchung aus 2018 wird eine DNA Schädigung durch Fluorchinolone (in dem Fall Cipro) vermutet. Auch hier wird bereits von Nebenwirkungen, wenige Stunden nach der Einnahme, berichtet.



        Unterm Strich bleibt für den Patienten nur die kritische Nachfrage oder der Frage nach Alternativen zu einer Verordnung bei seinem Arzt. Auch wir Patienten selbst müssen unsere Haltung und Position ändern. Nicht jeder Infekt benötigt ein Antibiotikum wenn dieser virale Ursachen hat. Keine Biopsie bringt Sicherheit wenn sie nicht dem Nachweis dient. Längerfristige PSA Verläufe oder vorgeschaltete mpMRT können aussagekräftiger sein als eine negative Stanzerei.

        Thomas

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          #19
          Zu diesem Thema:
          Danke für die Info. Auch ich habe März 2016 Ciprofloxacin zur Behandlung einer akuten Divertrikulitis eine Woche verordnet bekommen.
          Prostatabezogen lief seit Januar 2016 eine Behandlung mit Bicalutamid, die bis März 2019 angedacht ist.
          Ich bekam damals Schmerzen im Schulterbereich - das ist heute noch (aber zum Glück geringer) der Fall.
          Ich hatte es immer auf das Bicalutamid geschoben!
          Nun gehe ich davon aus, dass es wohl durch das Ciprofloxacin verursacht worden sein könnte...
          Mit freundlichem Gruss
          Uli

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            #20
            Hab auch nach der letzten Cipro"kur" massive Schmerzen in der Schulter gehabt, Ultraschall hat eine Entzündung ergeben, das ging recht lange - hab dann begonnen Magnesium zu nehmen (und nimm es heute noch) damit wurde es allmählich besser - kann aber nicht sagen ob es nicht auch so abgeklungen wäre.

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              #21
              Durch dieses Thema hier bin ich mir jetzt ziemlich sicher was ich habe.
              Drei Klinikaufenthalte der letzten 6 Jahre haben mir immer bescheinigt mir würde nichts fehlen.
              Nervenwasser, Wirbelsäule mit 3T-MRT, nicht einen Anhaltspunkt.
              Ich hatte wegen der Prostata 2004 Ciprofloxazin 4 Wochen.
              Keine Probleme.

              Dezember 2012 nochmal 4 Wochen Cipro, aber wegen der Nase.
              Hat nichts gebracht, 2 Jahre später die Polypen entfernen lassen, das war die Ursache.

              3 Wochen im Januar 2013 ging alles normal weiter bis ich am 24. Januar 2013 früh 4 Uhr mit rasendem Herzen aufwachte.
              Der Blutdruck spielte verrückt, sprang wie ein Yoyo den ganzen Tag rauf und runter.
              Hausarzt EKG, o.B.
              Der Herzinternist schickte mich mit einer Handvoll Blutdrucktabletten wieder nach Hause.
              Die Waden begannen zu schmerzen, Schlafstörungen.
              Mein Treppenlauftraining musste ich - nur wegen der Schmerzen - einstellen.
              Bin dann zum Check mal für eine Woche in eine Klinik, Abteilung Inneres.
              Befund: Wir haben nichts gefunden - suchen sie auch nicht

              Die Schmerzen breiteten sich bis Ende 2013 über den ganzen Körper aus.
              2014 begannen Problem mit den Augen, mit der Synchronisation.
              Da meine Gleitsichtbrille schon älter war bin ich zum Optiker.
              Er tat sich schwer vernünfige Daten hinzubekommen.
              4 Wochen später Brille geholt und am nächsten Tag reklamiert.
              Er wieder gemessen - ihre Augen sind ja jetzt ganz anders, gehen sie erst mal zum Augenarzt.
              Wenige Jahre danach hatte sich das wieder normalisiert.

              Der Neurologieaufenthalt 2013 brachte auch nichts Handfestes.

              2017 nochmaliger Versuch in einer anderen Neurologie.
              Kein Anhaltspunkt.
              Mein zaghafter Hinweis auf das Antibiotikum wurde vom Chefarzt mit der Begründung weggewischt, dass nach 4 Wochen nichts auftreten könne weil ja alles aus dem Körper raus sei.
              Kraft habe ich teilweise über dem Altersdurchschnitt, Fitnesscenter gemessen, das ist kein Problem.
              Nur vom Ausdauertraining muss ich die Finger lassen, auch von Spaziergängen über 4-5 km.
              Dann werde ich für 2-3 Tage mit stark erhöhtem Schmerzpegel in den Muskeln bestraft, gegen den außer Voltaren nichts hilft.
              Es ist etwa so, als wenn die Energielieferung in die Muskelzellen eingeschränkt ist, der Akku relativ schnell leer ist.
              Ich hatte diesbezüglich einen MAD-Mangel vermutet, der aber diagnostisch ausgeschlossen wurde.

              Durch diesen Thread hier und die angegeben Links mit dem Hinweis auf die Mitochondrien - die Kraftwerke in den Zellen - bin ich mir relativ sicher, der Lösung des Rätsels nahe zu sein.
              Die körperlichen Einschränkungen sind nicht sehr groß, aber schmerzhaft ist die Sache schon.
              Wobei es aber auch Tage gibt, wo man denkt, die Symptome sind verschwunden.

              Ich werde den (netten) Neurologen der letzten Klinik informieren, auch wenn er therapeutisch nichts zu bieten hat.
              Vielleicht hilft ihm das bei der Diagnose anderer.
              Besser wäre es allerdings, es würde sich in der Ärzteschaft zum Schutz der Patienten rumsprechen.

              Gruß Ludwig
              Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

              https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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