Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

mein Ehemann ist erkrankt Fragen!

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    Christel,

    damals wäre die einzige leitliniengerechte Option nach Versagen der Hormontherapie eine Chemotherapie gewesen. Diese hätte aber nur eine begrenzte Wirkung gehabt. Ansonsten gab es off-label Ketoconazol, damals statt Abirateron eingesetzt. Das war aber wohl nicht leitliniengerecht. Man wird aus der Akte erfahren, warum keine Chemo eingesetzt wurde. Ob man damit viel anfangen kann, weiß ich nicht.

    @Martin: ob die Klinik bereit ist ihre Prozesse zu verbessern, da habe ich meine Zweifel. Man lässt sich ja auch nicht nach ISO 9000 zertifizieren, was für ein Krankenhaus sicher eine gute Sache wäre. Dann würde man ständig die Prozesse verbessern.

    Georg

    Kommentar


      #62
      Georg, das ist ein inzwischen privatisiertes Krankenhaus der Maximalversorgung, das auch Ärzte ausbildet ("Lehrkrankenhaus"): einerseits werden die genug Druck haben, Standards einzuhalten, andererseits auch genug Druck zu sparen.
      Aus Patientensicht ist aber nicht die Klinik die Beste, die eine bestimmte Methode 99,99% fehlerfrei ausführt, sondern die, die die für den jeweiligen Patienten beste Methode anwendet. Dass sie das dann auch möglichst perfekt machen sollte, versteht sich eigentlich von selbst.

      Zertifizierungen sind so eine Sache. Bei ISO 9000 definiert ja die Klinik selbst ihre Prozesse und es wird nur die formale Korrektkeit und die Compliance zertifiziert. Ob dann immer zur Operation oder immer zur Bestrahlung geraten wird, bleibt außen vor. Und wenn das strukturell nicht abgefangen wird, verbringt das hochqualifizierte Personal zuviel Zeit, die Fragebögen und Statistiken auszufüllen.
      Ich habe mir vor längerem den Spaß gemacht, die Zertifizierungsvoraussetzungen für die "zertifizierten Prostatakrebszentren" herunterzuladen. Das ist so ein Wunschkatalog, man fragt sich, wann die eigentlich noch behandeln wollen. Natürlich ist es schön, wenn Selbsthilfegruppen in die Prozesse integriert sind und dafür Ärzte abgestellt werden, aber letztlich müssen dann im Alltag Prioritäten gesetzt werden. Das Zertifikat droht dann zum Marketinginstrument zu werden.

      Kommentar


        #63
        Martin,

        ich meinte Krankenhäuser allgemein und hatte an keine bestimmte Klinik gedacht. Mit ISO 9000 kann man auch den Prozess definieren, dass der Patient "richtig" beraten wird. Was immer die Klinik für richtig hält, sie wird sich aber keinen Unsinn als Vorgabe machen.
        Ich dachte aber eher daran, dass keine Medikamente verwechselt werden, der Patient nicht drei Stunden auf eine Beratung warten muss, die Notaufnahme die Patienten sofort behandelt und nicht im Warteraum fast sterben lässt, Krankenhauskeime bekämpft werden, die Ärzte geregelte Arbeitszeiten haben, Vertretungsregelungen funktionieren usw. usw. Das ließe sich mit ISO 9000 durchaus verbessern. Man beschreibt die Prozesse wie sie eigentlich funktionieren sollen und kontrolliert ob sie dann auch so ablaufen. Wenn nicht, klärt man warum nicht und verbessert die Situation.

        Georg

        Kommentar


          #64
          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
          Christel,

          damals wäre die einzige leitliniengerechte Option nach Versagen der Hormontherapie eine Chemotherapie gewesen. Diese hätte aber nur eine begrenzte Wirkung gehabt. Ansonsten gab es off-label Ketoconazol, damals statt Abirateron eingesetzt. Das war aber wohl nicht leitliniengerecht. Man wird aus der Akte erfahren, warum keine Chemo eingesetzt wurde. Ob man damit viel anfangen kann, weiß ich nicht.

          Georg
          Es war ja so, dass gar nichts bei meinem Vater unternommen wurde. Ich hatte mich während der Krankheit und nach dem Tod meines Vaters regelmäßig mit meinem damaligen Schulleiter ausgetauscht, der ebenfalls im gleichen KH von den gleichen Ärzten behandelt wurde -mittlerweile aber leider auch an PCa verstorben ist-und mich schon damals gewundert, weil bei meinem Schulleiter immer wieder neue Behandlungen durchgeführt wurden, u.a. auch eine Strahlentherapie mit Seeds....und gleichzeitig bei meinem Vater nichts unternommen wurde. Wenn ich ihn auf den hohen PSA angesprochen und ihn gefragt hatte, was die Ärzte in der Klinik dazu meinten, war die Antwort immer, das sei normal und kein Grund zur Besorgnis, das hinge mit seinen Nierenwerten zusammen.


          Danke Martin auch dir für die Infos, ich werde höflich und nett anfragen, ob ich eine Chance auf die Herausgabe der Unterlagen habe, den neu gestalteten Paragraphen 630g natürlich schon auch erwähnen....... sollten sie in der Klinik wirklich ganz stur sein, so werde ich nicht mehr weiter insistieren, will mich ja nicht unbedingt bei den Ärzten, die ja auch meinen Mann behandeln, unbeliebt machen.:-)
          https://myprostate.eu/?req=user&id=974

          Kommentar


            #65
            Zitat von Espera Beitrag anzeigen
            kann mir nur der frühere Hausarzt beantworten, der mich gar nicht kennt und sich auch sicher etwas wundern würde, wenn ich erst jetzt nach 6 Jahren bei ihm aufwarten würde...... außerdem darf er mir auch aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht gar keine Auskunft geben.
            Liebe Christel,
            versuch es doch einfach mal im Guten. Ruf den Hausarzt an und bitte um eine Gespräch. Sag ihm einfach, dass Du durch die Krankheit deines Mannes jetzt plötzlich soviele Fragen in Bezug auf deinen Vater hast und das dich das nicht in Ruhe läßt.

            Vielleicht hat dein Vater ja weiterer Behandlungen abgelehnt und vielleicht steht genau das in den Unterlagen des Hausarztes. Mehr als "Nein" sagen kann er doch nicht und ein Telefonat kostet heute doch nix mehr. 50 KM Entfernung ist doch auch nicht viel.

            Die Ärzte meiner Eltern haben beide auf die Schweigepflicht verzichtet und mir Auskunft gegeben.

            Liebe Grüße und Danke für deine Wünsche
            Sternennacht

            Kommentar


              #66
              Zitat von Espera Beitrag anzeigen
              .... sollten sie in der Klinik wirklich ganz stur sein, so werde ich nicht mehr weiter insistieren, will mich ja nicht unbedingt bei den Ärzten, die ja auch meinen Mann behandeln, unbeliebt machen.:-)
              Die Ärzte lieben Patienten, die keinen Ärger machen, und das ist ja auch verständlich. Besonders kümmern wird man sich allerdings eher um diejenigen, die sich bemerkbar machen in begründeten Fällen. Offenbar hast du kein Vertrauen in diese Ärzte, bis nicht aufgeklärt ist, ob damals mit deinem Vater alles richtig lief. Also gibt es doch nur zwei Möglichkeiten:
              1. die Sache aufzuklären oder
              2. die Ärzte zu wechseln.
              Beides nicht zu machen wird deinem Mann nicht helfen.

              Kommentar


                #67
                Zitat von Sternennacht Beitrag anzeigen
                Die Ärzte meiner Eltern haben beide auf die Schweigepflicht verzichtet und mir Auskunft gegeben.
                Die Ärzte konnten nicht verzichten, sie hätten sich damit strafbar gemacht: https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__203.html
                Nur der Patient kann einwilligen, zum Beispiel mittels einer Vollmacht, die die Personen explizit benennt. Da deine Eltern wohl schon verstorben waren, waren die Ärzte gemäß 603g verpflichtet, Auskunft zu erteilen. Ansonsten kann die Einwilligung gemutmaßt werden ("der Schorsch wollte das so...", "hat er mir so gesagt..."), aber das ist natürlich ein heißes Eisen.

                Kommentar


                  #68
                  Liebe Martin,

                  ich hatte ursprünglich geschrieben: Die Ärzte haben auf die Schweigepflicht ges**********.

                  Aber diese Formulierung erschien mir nicht angebracht, deshalb habe ich das Wort mit den Sternchen einfach ersetzt

                  Kommentar


                    #69
                    H*ly S*it !
                    Ja wo kein Kläger da kein Richter, dann geht das.

                    Kommentar


                      #70
                      Zitat von Sternennacht Beitrag anzeigen
                      ........versuch es doch einfach mal im Guten. Ruf den Hausarzt an und bitte um eine Gespräch. Sag ihm einfach, dass Du durch die Krankheit deines Mannes jetzt plötzlich soviele Fragen in Bezug auf deinen Vater hast und das dich das nicht in Ruhe läßt.
                      Liebe @Sternennacht,
                      ich werde es auf jeden Fall im Guten versuchen, bin ja schon von Natur aus ein sehr harmoniebedürftiger Mensch:-), werde allerdings gleich die Uniklinik aufsuchen und als Begründung auch genau so argumentieren, wie du es vorschlägst.
                      Mein Sohn, der zurzeit an dieser Uniklinik studiert, hört sich jetzt erst mal um, an wen ich mich da konkret wenden sollte.
                      Bin gespannt, auf welche Resonanz ich stoße.


                      Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                      . Offenbar hast du kein Vertrauen in diese Ärzte, bis nicht aufgeklärt ist, ob damals mit deinem Vater alles richtig lief. .
                      Lieber Martin, das ist genau der springende Punkt. Die gleichen Ärzte haben bei meinem Mann absolut top operiert und ihn hervorragend betreut.....aber warum nicht bei meinem Vater? Er war auch Privatpatient, da will ich jetzt einfach die Informationen haben, die mir fehlen, um es zu verstehen.
                      Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Behandlungen abgelehnt hatte, er war immer so positiv und voller Lebensfreude, ließ sich nie hängen wegen seiner Erkrankung, das würde überhaupt nicht zu ihm passen.

                      Liebe Grüße
                      Christel
                      https://myprostate.eu/?req=user&id=974

                      Kommentar


                        #71
                        Kurze off-topic Nachricht:
                        Bin gerade mit meinem Mann in Teneriffa gelandet, im Flugzeug neben mir saß der Urologe meines Mannes🙈..... der Flug war somit sehr kurzweilig, wir haben uns nett unterhalten, als wir jetzt gelandet sind, meinte er, dass ich nach diesem umfangreichen urologischen Input mir zwei Monate lang die Selbsthilfegruppe erspart hätte😃
                        Auf jeden Fall bin ich mir nun sicher, dass mein Mann bei ihm in besten Händen ist.

                        Sonnige Grüße aus Teneriffa und einen guten Rutsch an alle
                        Christel
                        https://myprostate.eu/?req=user&id=974

                        Kommentar


                          #72
                          Nach langer Pause melde ich mich mal wieder zurück, aber nicht, weil es Neues in der Krankheitsentwicklung meines Mannes gibt, da ist Gott sei Dank alles immer noch im grünen Bereich, sondern weil ich ein wenig verunsichert bin:

                          Ich habe in einem anderen Thread zum ersten Mal den Ausdruck „kribriformes Muster“ gelesen, verbunden mit der Aussage, dass dadurch die Wahrscheinlichkeit für Metastasen deutlich erhöht wird bzw. die Langfristprognose sich deutlich verschlechtert.
                          Umso erschrockener war ich dann, als ich dieses „böse“ Wort im pathologischen Gutachten meines Mannes entdecken musste,...... sofort das Kopfkino gestartet : sah damit die Heilungschancen für meinen Mann drastisch schwinden, was mir dann gleich schon mal ne schlaflose Nacht beschert hatte.
                          Ich habe dann am nächsten Tag gegoogelt und gelesen, dass kribriforme Muster eigentlich nichts anderes sind als die Zellmuster 4, so dass eigentlich doch jede Gleason 7 Pathologie diese kribriforme Muster enthält.

                          Also mit anderen Worten: wenn ich statistisch davon ausgehe, dass bei Gleason 7 B, die Rezidivwahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten 5 Jahre 35 % beträgt, dann wird auch die Erwähnung „kribriformes Muster“ im pathologischen Gutachten meines Mannes an dieser statistischen Prognose nichts ändern (weil kribriforme Muster ja per se in den 4er-Muster enthalten sind)....oder doch?????

                          Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt

                          Liebe Grüße, Christel
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=974

                          Kommentar


                            #73
                            ......gelesen, dass kribriforme Muster eigentlich nichts anderes sind als die Zellmuster 4, so dass eigentlich doch jede Gleason 7 Pathologie diese kribriforme Muster enthält.
                            Kannst Du den Link dazu posten? Dies ist nicht die "Mehrheitsmeinung".

                            Kommentar


                              #74
                              Ich habe es auf der Webseite entdeckt, die der User „Jack“ aus „myprostate.eu“ (ich glaube er ist auch User hier in unserem Forum) zusammengestellt hat...


                              Ich habe hier ein Screenshot erstellt, diese Info habe ich so verstanden, dass das Muster 4 immer aus kribriformen Mustern besteht.

                              oh, ich sehe gerade , mein Screenshot lässt sich nicht einfügen, ich kopiere dann einfach mal die Info:

                              • Gleason Grad 1-2 : einfache, runde Drüsen, relativ gleichmäßig, Mit aktuellen Methoden wird nur sehr selten zugewiesen.
                              • Gleason Grad 3: Unregelmäßige Zell,-Drüsengröße, keine abgestorbene Zellen, Gleason 3 wird am häufigsten beobachtet.
                              • Gleason Grad 4: Kribriformes Muster (vom Aussehen siebartig), Verschmelzung kleinerer Drüsen
                              • Gleason Grad 5: Unregelmäßige Zellen ohne erkennbaren Drüsenstrukturen, abgestorbenes Gewebe (zentrale Nekrosen)

                              https://myprostate.eu/?req=user&id=974

                              Kommentar


                                #75
                                Hallo Christel,
                                Zitat von Espera Beitrag anzeigen
                                Ich habe es auf der Webseite entdeckt, die der User „Jack“ aus „myprostate.eu“ (ich glaube er ist auch User hier in unserem Forum) zusammengestellt hat...
                                da ist Jack (Jacek) wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen. Nicht jedes Gleason-Grad-4-Muster ist kribriform. Ein kribriformes Muster, so vorhanden, wird aber mit zum Gleason-Grad 4 gerechnet. In diesem Bild ist das dargestellt:

                                • Grade 4 Fused glands (verschmolzene Drüsen)
                                • Grade 4 Cribriform glands (kribriforme Drüsen)


                                Beiden Formen können, müssen aber nicht, gemeinsam auftreten. Wenn im pathologischen Bericht nichts von "kribriform" steht, dann hat der Pathologe wohl auch kein solches Muster gesehen.

                                Ralf

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X