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    #16
    Hallo,

    hier ein kleines Update. Die Messung vom vergangenen Donnerstag ergab nun einen Wert von 3,32, d.h. der PSA-Wert ist innerhalb von vier Tagen um etwa 0,6 gesunken. Mir ist bewusst, dass das auch ein Strohfeuer sein kann, aber ein wenig Erleichterung leisten wir uns heute.

    Euch allen einen angenehmen Tag.

    Anja

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      #17
      Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
      Hallo Rudi,

      der Einsatz von Ketoconazol (Nizoral®) war immer ein Off-label-use. Es wurde zur Behandlung von kastrationsresistentem PCa eingesetzt, weil es die Testosteronproduktion der Nebennierenrinde hemmte, eigentlich eine unerwünschte Nebenwirkung für ein Anti-Pilz-Mittel. Damit erreichte man aber praktisch einen Totalausfall der T-Produktion im Körper. Seit der Entwicklung und Zulassung von Abirateron und Enzalutamid (und künftig Apalutamid und Darolutamid) ist es aber obsolet, zumal es ziemliche Nebenwirkungen hatte.
      Du kannst hier, hier und hier noch dazu nachlesen, falls Du historisches Interesse hast.

      Ralf
      Abiraterone ist ein modifiziertes Ketoconazol ...
      ----------------------------------------------------------
      Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
      sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
      wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
      vor Ort ersetzen

      Gruss
      fs
      ----------------------------------------------------------

      Kommentar


        #18
        Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
        Abiraterone ist ein modifiziertes Ketoconazol ...
        Das habe ich nicht gewusst. Danke für die Info!

        Ralf

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          #19
          Naja, das ist wohl eher funktionell gemeint, denn die Strukturformeln haben eigentlich so gar nichts gemeinsam. Auch wenn man sich an die Geschichten von Abiraterone und Gerry Potter erinnert, dann bot Keto hierbei vielleicht eine gedankliche Anregung eines möglichen Signalweges, denn als direkte chemische Ausgangsbasis eine Rolle.

          Ketoconazol:



          Abirateron:



          Die meiner Meinung nach unrühmliche Rolle der Deutschen Urologie bezüglich Keto, aber auch anfänglich Abi gegenüber möchte ich hier nicht nochmal aufwärmen, sonst wird’s wild… und das wollen wir ja nicht!
          Who'll survive and who will die?
          Up to Kriegsglück to decide

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            #20
            Die Strukturformeln sind sehr unterschiedlich, aber Ketoconazol und Abirateron haben eine sehr ähnliche Wirkung. Beides sind CYP17 Hemmer, die die Testosteron Produktion in den Hoden und in der Nebenniere hemmen. Abirateron hemmt außerdem die Testosteron-Produktion in den Prostatakrebszellen. Dies ist bei Ketoconazole nicht so klar, wird aber in dieser Studie aus 2018 angenommen.

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              #21
              Die von mir schon häufig vorgetragenen Einwände, dass Zytiga bei zukünftigen Immuntherapien ein Ausschlusskriterium sein wird, erweitert sich leider.

              Dong et al., Shanghai, China, Abstract #368

              Durch gezieltes Sequenzieren von Tumor-DNA-Sequenzen kann die Prognose von mCRPC-Patienten vorhergesagt werden


              Patienten, die mit Abirateron behandelt wurden, mit BRCA2- und pathogener ATM-Veränderung, sowie auch jene mit P53-Mutation hatten bei Behandlung mit Abirateron oder Docetaxel ein schlechteres klinisches Ergebnis. 75% der Patienten mit DNA-Reparaturweg-Genveränderungen, die PARPi oder eine Platin-basierte Chemotherapie erhalten hatten, zeigten ein erstes Ansprechen.
              Fazit: Diese Ergebnisse haben die genomischen Faktoren der Resistenz gegen Androgenrezeptor-zielgerichtete Firstline- und Secondline-Therapien und die Chemotherapie bei mCRPC nachgewiesen.
              Zur Strahlenresistenz

              Nestler T., et al., Köln, Deutschland, Abstract #724

              Identifizierung von unterschiedlich exprimierten Genen zur Vorhersage der Strahlenresistenz

              Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung von Gen-Expressionsmustern für die Vorhersage der Strahlenresistenz beim PCa. Es wurden tissue microarrays entwickelt und für 15 Proteine, welche bei in vitro-Studien eine Strahlenresistenz gezeigt haben, immunhistochemisch gefärbt. Von allen untersuchten Proteinen zeigten sich in strahlenresistenten Prostatakarzinomen nur der Androgenrezeptor (AR) und das Aldo-Keto Reductase Family 1 Member C3- Protein (AKR1C3) überexprimiert. Beide Proteine kamen darüber hinaus in Gleason Pattern 4+5 Karzinomen vor. Dies ist die erste Studie, die Gen-Expressions-Profile zur Vorhersage von Strahlenresistenz untersucht hat. Der AR und AKR1C3 scheinen am vielversprechendsten zu sein.
              Zur Testosteron Ersatztherapie

              Dr. Judith Stangl-Kremser

              Towe M. et al, Orange, USA, Abstract #646

              Testosteronersatztherapie verhindert das Fortschreiten der Erkrankung bei Männern, die sich einer radikalen Prostatektomie unterziehen


              Es wurde bei 850 Patienten, die sich zur primären Behandlung eines lokalisiertem Prostatakarzinoms einer roboterassistierten RP unterzogen hatten, das biochemische Rezidiv (BCR) evaluiert. 152 Patienten wurden postoperativ mit Testosteronersatztherapie (TRT) behandelt. Ergebnis: TRT-Patienten entwickelten weniger häufiger ein BCR (9.9% vs. 23.5%). 85 Patienten hatten innerhalb eines Jahres ein BCR und 4.7% dieser Patienten waren unter TRT. Fazit: Die Verwendung von TRT bei Patienten mit Prostatakrebs erwies sich als vorteilhaft, da die Zeit bis zum BCR verzögert wurde.
              Hans-J.
              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                #22
                Hans-Jürgen,
                es scheint mir, Du bist irgendwo falsch abgebogen? Immuntherapien spielen bei den von Dir eingestellten Textstellen keine Rolle! Es geht:
                1. Um die geringe Wirksamkeit der ADT bei vorliegenden DNA Reparaturdefiziten. Das ist bekannt, weshalb der ergänzende Einsatz von Platin-Chemos und/oder PARP-Inhibitors diskutiert wird.
                2. Um Petrischalen Experimente (Akademische Fingerübungen), die irgendwelche Genexpressionen mit einer erhöhten Strahlenresistenz assoziiert sehen. Ob das klinische Relevanz hat, ist völlig offen.
                3. Um die Behandlung von Männer nach Prostatektomie mit Testosteronergänzung. Leider habe ich keine Details gefunden, wer wann warum behandelt wurde, oder eben nicht behandelt wurde.
                Bisher erscheint es risikoarm Männern mit niedrigen Testosteronwerten (Hypogonadismus) nach Prostatektomie aufgrund eines lokalisierten niedrig Risiko Karzinoms, nach einer Bestätigungszeit von zumindest 6 Monaten, in der der PSA Wert im nicht nachweisbaren Bereich liegen muss, eine Testosteronergänzung anzubieten. Das sollte dann zumindest anfänglich streng überwacht werden. Randomisierte Studien dazu sind mir aber nicht bekannt.
                Generell allen Patienten nach Prostatektomie Testosteron anzubieten verbietet sich meiner Meinung nach, wenn Mikrometastasierung nicht ausgeschlossen werden kann. Ganz im Gegenteil konnte man zeigen, dass es in pN1/M1 Situationen günstig ist eine frühe ADT der Operation folgen zu lassen.
                Who'll survive and who will die?
                Up to Kriegsglück to decide

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                  #23
                  Andreas,

                  ich habe die unterschiedlichen Themen durch eine fette Überschrift entsprechend getrennt. Daraus ergibt sich eine klare Abgrenzung was zu Zytiga gehört und was nicht.
                  Abgebogen bin ich, ja, bei den Ausschlusskriterien durch die Einnahme von Zytiga. Darüber habe ich mehrmals in unterschiedlichen Threads hingewiesen, sodass ich es langweilig finde das immer wieder darzulegen und zu wiederholen.

                  Die neuen Erkenntnisse unter 1-3 wurden auf dem Uro Kongress in Barcelona vom 15-19.02.19 diskutiert. Das müßte zu finden sein. Immerhin, bei den Urologen tut sich was.

                  Liebe Leserinnen und Leser,

                  Wir bringen urologische Kongresse zu Ihnen! Sie erhalten mit dem die Hot Topics zum gesamten Spectrum der Urologie auf täglicher Basis. Ort des Geschehens ist wenige Wochen nach dem ASCO GU die vom 15.-19.2. in Barcelona stattfindende Jahrestagung der European Association of Urology, kurz EAU.

                  Wir filtern täglich hochrelevante Neuigkeiten aus einer Vielzahl von Sitzungen. Unsere Kurznews bewerten wir in den Kategorien „Innovation“, „Qualität der Daten“ und „Praxisrelevanz“ mit einem Sternesystem. Neu: Der Live-Charakter wird nochmals upgegradet – wir drehen Handyvideos am Kongress.

                  Wir hoffen, dass wir mit diesem Service Ihrem Bedürfnis nach rascher und effizienter Kongress-Information nachkommen.

                  Hans-J.
                  Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                    #24
                    Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                    Leider habe ich keine Details gefunden...
                    Als Nachtrag, ein paar Details zur Testosteron Studie nach Operation:

                    Das Team arbeitete mit 834 Patienten, die sich einer radikalen Prostatektomie unterzogen hatten. Davon behandelten sie 152 Patienten mit niedrigem Risiko, die keine Anzeichen einer Erkrankung zeigten, mit einer Testosteronersatztherapie. Nach einem medianen Zeitraum von 3,1 Jahren nach der Operation testeten sie alle Patienten auf ein biochemisches Rezidiv, was durch die Messung des PSA-Wertes angezeigt wird. Sie fanden heraus, dass sich biochemische Rezidive nur bei etwa 5% der mit Testosteron behandelten Patienten zeigte, jedoch bei 15% der Patienten, die kein Testosteron erhielten...
                    Das ist ein klassischer retrospektiver Ansatz, denn die für die Testosteronersatztherapie geeigneten 152 Patienten wurden nicht in zwei Gruppen randomisiert, sondern die, aus welchen Gründen auch immer, als ungeeignet eingestuften 682 Patienten bildete die Kontrollgruppe.

                    Ich möchte damit nicht behaupten, dass das Ergebnis falsch ist, es ist lediglich wissenschaftlich betrachtet unzureichend. Der Wert eines hohen Testosteronwertes zur Prävention und auch gelegentlich zur Behandlung von Prostatakrebs ist eigentlich unbestritten. Niedrige Testosteronwerte und besonders niedrige Werte von freiem Testosteron sind ein negativer Prädiktor für fortgeschrittene Erkrankungen!
                    Who'll survive and who will die?
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                      #25
                      Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                      ...sodass ich es langweilig finde...
                      Hans-Jürgen,
                      danke für den Link, und bevor Du einschläfst verrate uns noch, was das alles zu tun hat mit: "Zytiga bei zukünftigen Immuntherapien ein Ausschlusskriterium sein wird..."
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