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Flare Up nach mehrerenn LHRH Spritzen?

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    Flare Up nach mehrerenn LHRH Spritzen?

    Hallo zusammen,

    ich bekomme seit 15 Monaten Lupron Spritze (3-monats Depot). Als PSA auf 0,7 gefallen ist habe ich bei der nächsten Spritze einen PSA Anstieg
    von 40% innerhalb der ersten 10 Tage gemessen. Danach ging PSA innerhalb weiterer 10 Tage hoch um 10% und hat sich danach viel langsamer nach oben bewegt (VZ 1Jahr).
    Mein Urologe glaubte daran nicht und wollte nichts messen (Testosteron, LH etc). Dasselbe hat sich bei weiteren 2 Spritzen wiederholt (PSA durch diese Sprünge 4,12).
    Ich habe dann selber versucht zu messen, leider zu spät ( 10 Tage nach der Spritze) und mein Testosteron war wieder auf dem Wert vor der Spritze.
    Es gibt eine Studie die gezeigt hat dass der Testosteronanstieg bei 30% Patienten bei jeder Spritze in den ersten 4 Tagen stattfindet und sich bis zum 10-en Tag beruhigt.
    Meine aktuelle Überlegungen sind:

    a: Flutamid eine Woche davor und danach zu nehmen. Bicautamid habe ich schon im Laufe der Therapie genommen und bin nicht sicher ob es noch wirkt oder kontraproduktiv wirken wird.
    b: Wechsel auf Firmagon mit allen Unannehmlichkeiten (Monatsintervalle und Schwellungen/Rötungen). Dazu noch, mein Testosteron ist im Bereich 4ng/dl ( tief im Kastrationsbereich) und ich bin nicht sicher ob Firmagon denselben Wert so stabil halten wird.

    Ich suche nach einer Lösung und würde mich auf Eure Erfahrungen, Antworten und Rat freuen.

    Gruß
    Rkoma

    #2
    Hallo R.koma,

    Du hat leider etwas wenig Daten zu Dir hier hinterlegt. Aber wenn Du den "Gold Standard" erreichen willst, dann lass Dich chir. kastieren. Das wirkt sicher und wenn Dir das Testosteron dann zu sehr fehlt, kannst Du es immer noch per Creme zuführen.

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      #3
      Degarelix hält das Testosteron oft sogar niedriger als Lupron, da würde ich mir keine Sorgen machen.

      Die Pharmavertreterin von Pamorelin sagte mir, der Vorteil von Pamorelin wäre, dass es zu keinem Flare Up nach einer neuen Spritze käme. Das könntest Du also auch versuchen.

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        #4
        Weiß jemand ob beim Pamorelin das ausbleibende "Flare Up" nach einer neuen Spritze nur innerhalb des Behandlungszyklus gilt, oder auch für ein längeres Absetzen von Pamorelin für 6 oder mehr Monate beim Intermittieren?
        Bin mal wieder am Überlegen, da meine Kondition trotz täglichen Trainings nicht so ist wie vor dem Hormonentzug.


        Und ein anderer Gedanke:
        Zitat Georg: "Die Pharmavertreterin von Pamorelin sagte mir, der Vorteil von Pamorelin wäre, dass es zu keinem Flare Up nach einer neuen Spritze käme."

        Kann man daraus ableiten, dass zum Beispiel beim Hormonentzug mit einem anderen LHRH-Analoga, nach jeder Spritze im Behandlungszyklus kurzzeitig ein "Flare UP" bemerkbar ist ?
        Dann sollte die PSA-Messung möglichst kurz vor der neuen Spritze erfolgen.

        Franz

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          #5
          Franz,

          wenn Du sechs Monate ausgesetzt hast würde ich vor der Pamorelin Spritze erstmal drei Wochen Bicalutamid nehmen. Pamorelin und Lupron haben den gleichen Wirkmechanismus, da ist mit einem Flare-Up zu rechnen.

          Bei Lupron hat man festgestellt, dass nach jeder neuen Spritze ein kleiner Flare-Up bei vielen Patienten beobachtet werden kann. Natürlich gibt es keine Studien, die die Wirkung dieser kleinen Flare-Ups auf das Gesamtüberleben ermittelt haben. Aber ein kurzfristiger Anstieg des Testosterons könnte dem Tumor ermöglichen "kurz Luft zu Schnappen".

          Ob dies sofort zu einem Anstieg des PSA Wertes führt, kann ich nicht sagen.

          Georg

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            #6
            Zitat von Optimist Beitrag anzeigen
            Kann man daraus ableiten, dass zum Beispiel beim Hormonentzug mit einem anderen LHRH-Analoga, nach jeder Spritze im Behandlungszyklus kurzzeitig ein "Flare Up" bemerkbar ist ? Dann sollte die PSA-Messung möglichst kurz vor der neuen Spritze erfolgen.
            Georg,
            mit der PSA-Messung habe ich Unsinn geschrieben. Das mögliche Flare Up nach der Spritze bewirkt einen Testosteronanstieg. In Folge dieses Testosteronanstieges könnten sich Metastasen erholen und den PSA-Wert erhöhen. Falls der PSA steigt, dann zeitlich verzögert zum Testosteronanstieg.
            Die PSA-Messung kann so betrachtet auch wenige Tage nach der Spritze erfolgen, oder zeitgleich, was für den Patienten einen Praxisbesuch weniger bedeutet.

            Zur Auswirkung des Testosteron-Flare Ups auf den möglichen zeitlich befristeten Anstieg des PSA-Wertes habe ich auch keine Studien gefunden.
            Scheint mir sehr aufwendig, da mehrmals in kurzen zeitlichen Abständen nach LHRH-Analoga-Spritze die Entwicklung des Testosteron- und des PSA-Wertes gemessen werden müsste.

            Franz

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              #7
              Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
              ...keine Studien...
              Liebe Weggefährten,
              das Nichtauffinden von Studien bedeutet nicht, dass es die nicht gibt! Ihr seid noch nicht so lange im Geschäft, denn die Älteren erinnern sich sicher noch an die Forschungen von Morote, der die Bedeutung des Testosteronwertes unter ADT erforscht hat. Das zu einer Zeit, als unsere geliebten Urologen davon überhaupt nichts wissen wollten. Er schrieb schon 2007 nach langer Forschung:

              CONCLUSIONS:
              In the current report the lowest testosterone castration level with clinical relevance in medically castrated patients with prostate cancer was 32 ng/dl. Breakthrough increases greater than this threshold predicted a lower survival free of androgen independent progression. Maximal androgen blockade might benefit medically castrated cases of prostate cancer with breakthrough increases of more than 50 ng/dl.
              Verlängerung der Kastrationsresistenz ist nicht gleichbedeutend für Lebenszeitverlängerung, das ist völlig klar, aber ich würde trotzdem Wert darauf legen hier nichts zu verpassen!

              Vor 10 Jahren rief mich Dr. Eichhorn ganz aufgeregt an, weil mein Testosteronwert bei erneuter Verabreichung der Depotspritze einen kleinen Hüpfer auf 0.72ng/ml machte. Ja, es gab schon kompetente Ärzte. Manchmal denke ich, heutzutage ist das nicht immer so einfach, einen zu finden. Und leider geht auch das Basiswissen aus alten Tagen bei den Patienten verloren im Hype um PSMA-Diagnostik und Metastasen gerichteter Therapie.
              Who'll survive and who will die?
              Up to Kriegsglück to decide

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                #8
                Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                Liebe Weggefährten,
                das Nichtauffinden von Studien bedeutet nicht, dass es die nicht gibt! Ihr seid noch nicht so lange im Geschäft, denn die Älteren erinnern sich sicher noch an die Forschungen von Morote, der die Bedeutung des Testosteronwertes unter ADT erforscht hat. Das zu einer Zeit, als unsere geliebten Urologen davon überhaupt nichts wissen wollten.
                Danke LowRoad,
                für den Hinweis auf Morote und seine Forschung.

                Ich hätte nur bei

                nachlesen müssen. Das wäre einfacher als mit viel Mühe zu versuchen, das Rad zum xten Mal zu erfinden.

                Wer die Thematik weiter vertiefen möchte:
                Morote ist als Haupt- oder Co-Autor zum Thema Testosteron in gut zwanzig Veröffentlichungen (auch von 2018) z. B. bei PubMed zu finden.



                Suchen mit: morote und testosterone.

                Franz



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                  #9
                  Die Aussage von LowRoad zu den Urologen und deren Bewertung der Patientenlage deckt sich 100% mit meinem Fall. Es wird wenig Interesse gezeigt das Problem zu analysieren und Lösungsvorschlag auszuarbeiten.
                  Laut Studien Aussagen haben die Patienten mit hohem Testosteronwert bei der Erstdiagnose ( meiner war 900!!!) mit hoher Wahrscheinlichkeit FlareUp über 50ng/dl nach jeder LHRH Spritze. Das sind ca. 4% der Betroffener. Die restlichen ca 25% liegen unter dem Wert den LowRoad gennant hat und haben keine Nachteile davon.
                  Ohne Flare Up wäre mein PSA ~2 statt 4. Bei der VZ von 9 Monaten ( die vor den Spritzen gerechnet wurde) hätte ich PSA=4 erst 9 Monate später!!!
                  Ich habe mich diesmal für Firmagon entscheiden und werde das Ergebnis melden. Mit Emla Pflaster spürte ich die Spritzen ( erstes mal 2) nicht, aber die Rötung und Schwellung kann man nicht vermeiden.
                  Noch ein Punkt, Firmagon unterdrückt viel besser FSH (30% niedriger als bei Lupron).
                  Schöne Grüße
                  Rkoma

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