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    SABR/RFA/IMRT/Cyberknife

    Guten Abend,

    ich war auf Wunsch des Urologen im örtlichen Klinkum Passau in der Radiologie zur Vorstellung.
    Der Passauer Radiologe meinte ihre Bestrahlung sei genauso gut wie Cyberknife. Es sei eine Mischung IMRT/Stereotaktische Bestrahlung in 5 Sitzungen x 7 Gy. Ich hätte fast zugesagt, möchte jedoch den Termin in München Grosshadern Cyberknife abwarten, die wollen vor der Besprechung jedoch auch ein MRT machen, ob sie das 2x zahlen? Nach Heidelberg habe ich auch eine Anfrage gestellt, dort läuft derzeit eine Studie mit IMRT. Da gibt es so vieles, da weiss man gar nicht wem man glauben sollte.
    Mein Favorit war eigentlich RFA oder Cyberknife was ja von der Krankenkasse übernommen wird. Wer kennt sich da noch aus? Ich nicht mehr, bitte um Hilfestellung.

    Dankeschön.

    Gruß Max

    #2
    Hallo Max,

    SABR und Cyberknife sind zwei Worte für die gleiche Behandlung. Mit RFA kenne ich mich nicht aus, dies ist Radiofrequenzablation. IMRT ist die wohl am häufigsten verwendete Bestrahlung, in der Regel dauert sie sechs Wochen mit täglicher Bestrahlung. Kann bei einer Knochenmetastase etwas anders sein.

    Mit einem Knochenszinitgramm, so wie ich Deine bisherigen Beiträge verstanden habe wurde damit die Knochenmetastase entdeckt, ist nicht die empfindlichste Untersuchung. Das derzeit beste Verfahren ist ein PSMA PET/CT. Damit werden aber bei Dir voraussichtlich mehr Knochenmetastasen entdeckt als mit dem Knochenszinitgramm. Dann ist es nur ein kleiner Teilerfolg, nur die im Knochenszinitgramm sichtbare Metastase zu bestrahlen. Die anderen wachsen ja weiter. Da ein PSMA PET/CT recht teuer ist, wird man wohl in Großhadern mit einem MRT versuchen zu prüfen, ob noch weitere Knochenmetastasen erkennbar sind. Dabei kann sich auch schon mehr zeigen als mit einem Knochenszinitgramm. Grundsätzlich ist Prof. Muacevic sehr zu empfehlen.

    Die Dosis 5x7 Gy in Passau eine deutet auf eine SABR/SBRT Bestrahlung hin, das geht teilweise auch mit anderen Geräten als Cyberknife. Allerdings würde ich selbst Großhadern mehr vertrauen.

    Die Studie mit IMRT in Heidelberg wird fahrtechnisch eine Belastung sein. Du kannst ja kaum wochenlang jeden Tag von Passau nach Heidelberg fahren um dort bestrahlt zu werden. Abgesehen davon, dass nach einiger Zeit Erschöpfung oder andere Nebenwirkungen durch die Bestrahlung auftreten und Du Dich dann fahren lassen musst.

    Ich würde mich nicht auf der Basis eines Knochenszinitgramms bestrahlen lassen, das Risiko ist zu hoch, dass weitere Knochenmetastasen verhanden sind, die das Knochenszinitgramm nicht angezeigt hat. Richtig wäre es, erst ein PSMA PET/CT oder PSMA PET/MRT machen zu lassen. Wenn man in Großhadern mit dem MRT schon weitere Knochenmetastasen entdeckt, wird man mit Dir besprechen, welche Wege es dann für Dich gibt.

    Georg

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      #3
      Hallo Georg,

      vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ich habe am 25.03.19 ein PSMA PET CT machen lassen und es blieb bei der einen Metastase am ISG.
      Heidelberg wird schwierig zu realisieren obwohl ich hierbei das beste Gefühl hätte.
      Ich habe am 23.4.19 einen Termin im Cyberknife Zentrum München mit MRT.
      Sollte ich mich dann doch für Passau entscheiden (nochmaliger Termin 07.05.19) spielt da die Krankenkasse mit?
      Der Passauer Arzt meinte sie würden mich für Cyberknife nicht nehmen wegen der Größe der Metastase. Das Cyberknife Zentrum hat die CD meiner PET deshalb gehe ich davon aus dass sie die Behandlung bei mir machen wollen und können.

      Gruß Max

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        #4
        Und im Klinikum Passau wurde gegen Cyberknife gesprochen da dies nur 1 Behandlung sei und nicht 5 mit je 7 GY.
        Wieviel GY ist Cyberknife?

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          #5
          Passau möchte Dich natürlich auch gerne bestrahlen. Da versucht man die eigene Bestrahlung als besonders positiv darzustellen.

          Ich wurde mit 3 x 10 Gy mit Cyberknife bestrahlt. In Großhadern setzt man z.B. 1 x 20 Gy ein. Diese Dosen kann man auf einen gemeinsamen Nenner umrechnen, das ist die biologisch effektive Dosis BED. Z.B. mit diesem Rechner. Dabei muss man einen a/b Faktor verwenden, Prostatakrebs hat 1.5, ob dies auch für Metastasen gilt ist unsicher. Wenn ich aber 1.5 nehme, so gibt 5x7 Gy=198.3 BED, 3x10 Gy=230 BED und 1x20 Gy=286.7 BED. Alles hoch genug um eine Knochenmetastase zu erledigen. Du kannst aber in Großhadern nachfragen warum die nur einmal bestrahlen. Eine Behandlung ist natürlich am bequemsten für den Patienten. Wenn man mit 20 Gy bestrahlt, muss man schon sehr genau "zielen".

          Georg

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            #6
            Guten Morgen,

            d.h. von der Treffsicherheit wäre Passau besser? Ich denke wenn Cyberknife Großhadern mit 1x20 GY bestrahlt werden sie bei mir keine Ausnahme machen.
            Passau oder München, jetzt weiß ich es noch weniger?

            Max

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              #7
              Hallo Max,

              in Großhadern machen sie es seit über 10 Jahren täglich so. Die können zielen.

              Georg

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                #8
                Der Vollständigkeit halber noch die Dosis meiner Knochenmetastase mittels IMRT/VMAT:
                28 X 2 Gy =130.7 BED (mit a/b Faktor = 1.5 angenommen).

                Tritus
                Meine PCa-Geschichte:
                https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                  #9
                  Nach dieser Studie wäre BED=200Gy der Grenzwert, über dem der Nutzen marginal wird: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26028229.
                  Tritus, demnach wärst du eher palliativ behandelt worden.
                  Andererseits ist die Annahme von a/b=1,5 nicht gesichert. Niedrigere Werte und damit höhere BED sind möglich. Auf Blatt 37 ist hier die Bedeutung von a/b erklärt: Seminar_Strahlentherapie_SS2015.pdf
                  Das Seminarskript gibt auch sonst einen guten Überblick.
                  Georg, auf der von dir verlinkten Website mit der Formel für BED wird übrigens a/b=1,1 für PCa angegeben.
                  In der Praxis gilt: Dosis so hoch wie es die Kollateralschäden zulassen. Insoweit ist weniger a/b für den Tumor als für das umliegende Gewebe interessant. Diese Werte sind auch mehr gesichert.

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                    #10
                    Martin,

                    die von Dir angegebene Studie geht von einem a/b=1.5 für Prostatakrebs aus und dies ist der am häufigsten verwendete Faktor für Prostatakrebs. Ich habe allerdings auch schon gesehen, dass 3.0 oder sogar 10 verwendet wurde. Dies kann ich aber nicht nachvollziehen, 10 wird glaube ich verwendet, wenn man den a/b Faktor eines Tumors nicht kennt.

                    Die Bestrahlung von Tritus ergibt 130.7 BED. Nachdem was ich gelesen habe, reichen 120 BED für Metastasen aus, dann ist diese Bestrahlung also mit einer ausreichenden Dosis erfolgt.

                    Palliativ wäre 1x8 Gy entsprechend der Leitlinie, das sind 50.7 BED. Werte um die 80 BED sind in der Regel nicht als palliativ gedacht, aber zu niedrig. Diese Werte werden wohl angewendet, wenn man auf eine genaue Fixierung des Patienten verzichten möchte.

                    Georg

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                      #11
                      Georg, ich wollte dem von dir angenommenen Wert nicht widersprechen. Der ist ohne Zweifel vernünftig. Die Schwankungsbreite in der Literatur ist allerdings heftig.
                      Wo steht das denn, dass eine BED von 120Gy bei Knochenmetastasen ausreicht? Die Quellen interessieren mich.
                      "Palliativ" verwende ich nur gemäß Leitlinie, wenn ich mich auf diese beziehe, ansonsten bewerte ich das nach der erwarteten Wirksamkeit. Meiner Erfahrung nach nehmen Ärzte nachteilige Nebenwirkungen, die bei Standardtherapien, die wenig oder keine Justagemöglichkeiten haben, unvermeidlich auftreten, nicht so wichtig, denn das ist ja "üblich". Alternativen zum Standard werden entsprechend selten angeboten. Da, wo sie justieren können (Dosis, Bereich, ...), werden Nebenwirkungen eher gefürchtet (denn sie fallen ja direkt in die eigene Verantwortung) und die Dosierung erfolgt eher vorsichtig.

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                        #12
                        Martin, die 120 BED, die ich im Kopf hatte, stammen von Muldermans, der in seiner Studie zu dem Schluß kam, man sollte mindestens 1x18 Gy einsetzen. Über 120 BED ergeben sich daraus aber bei einem a/b Faktor von 3,0. Sonst, bei einem a/b von 1,5 liegt die Dosis, in BED berechnet, viel höher.

                        Ich hatte mich in diesem Beitrag schon mit den verschiedenen, angewandten Bestrahlungsdosen auseinandergesetzt.

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                          #13
                          Georg, vielen Dank. Da ich September 2016 noch "gesund" gewesen bin, kannte ich das Forum nicht und auch nicht diesen Beitrag.

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                            #14
                            Hallo BED Freaks,

                            habe diesen Thread - mal wieder - sehr spät gesehen.
                            In der Radiotherapie wird schon viel, viel weiter gedacht und bestrahlt. Auch außerhalb der Degro wird versucht mehrfach vorbehandelte Metastasen nicht nur mit hoher BED zu begegnen sondern mit dem Einsatz der derzeitigen Technik auch anders.

                            Mittlerweile ist Cyberknife nicht mehr das Maß aller Dinge, sondern andere Bestrahlungsarten haben Cyberknife schon überholt.

                            Die Wissenschaft zeigt zunehmend klarer auf, das mehrfach vorbehandelte Metastasen ( Chemo, Bestrahlung, ADT ) sich stärker einer Bestrahlung widersetzen als eine jungfräuliche M. und nicht nur deshalb, weil sie einer von 6 möglichen Resistenzgruppen zugehören könnten.
                            Was nun.

                            Ob die Kombi einer Bestrahlung hartnäckige M zu irreparable Doppelstrangbrüchen verleiten kann wird probiert.
                            Z.B. durch aufmodulierende IMRT, Arc stop, weiter und Abdeckung bei wenig involviertem Befall, Kollimatorenabdeckung, IGRT Kontrolle und nötigenfalls mit VMAT.

                            Das alles ist möglich, wenn der Betroffene das Risiko mitgeht. Welches Risiko?

                            Die immer wieder vorgetragene neuroendokrine Differenzierung mit der Folge von Strahlenresistenz gibt es nicht nur alleine.
                            Auch das duktuale spricht nicht an und noch vier weitere. ( Irgendwo habe ich sie )

                            Jedoch eines geht immer bei den hartnäckigen M. und natürlich dort wo es möglich ist. Hitze durch RFA oder MgFUS. 72° C waren bei mir zu wenig - Rezidiv - aber ab 80° C war Schluß mit lustig für die M.

                            Da durch die Bestrahlungen das Knochenmark zusätzlich zum Krebs noch geschädigt wird, sollte die Schonung des Knochenmarkes sehr beachtet werden und nicht nur mit hohen BED drauflosballern.

                            Zunehmend werden Knochenmetastasen biopsiert um sie besser auf Bestrahlungsgängigkeit zu überprüfen. Jedoch auch um sie einer möglichen Immuntherapie zuzuführen.
                            Also, es tut sich was.

                            @Martin u.a. Interessierte, bleibt da mit dran und lasst die Leitlinien außen vor, sonst wird das nichts.

                            Gruss
                            Hans-J.

                            und jetzt ab in die Türkei, hier kommen die Eisheiligen.
                            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                              #15
                              Hallo Hans J.

                              Danke für den Beitrag....wo hast du denn deine Metastasen mit Hitze behandeln lassen, soweit ich weiß geht MgFUS nur in Frankfurt und nur bei lokalem Prostata Ca Gleason unter 7, PSA unter 10 etc und nicht bei einzelnen Metastasen...vielleicht wäre das ja durchaus eine Therapiemethode für meinen Papa...Metastasen müssen weg und das möglichst effektiv

                              Danke Katrin
                              https://myprostate.eu/?req=user&id=931

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