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    #31
    Zitat von Barnold Beitrag anzeigen
    Mein neuester PSA-Wert ist 0,09 ng/ml das zugehörige Testosteron 0,06 µg/l. Ob das PSA dann noch weiter runtergeht, werden wir sehen. Mir geht es momentan eigentlich gut, mal abgesehen von den hauptsächlich nächtlichen Schweißausbrüchen. Interessanterweise ist mein 17-ß-Estradiolspiegel mit 14,4 ng/l bzw. 52,8 pmol/l sogar noch im unteren Referenzbereich. Sollte ich trotzdem Östrogenpflaster nehmen?

    Franz, die OP bzw. sonstige irreversible Maßnahmen will ich mir z.Z. noch ersparen in der Hoffnung, dass da endlich eine wirksame Immuntherapie auf dem Markt erscheint.
    Arnold,
    den Estradiol-Spiegel habe ich bisher nur einmal messen lassen, ca. 1 Jahr nach ADT-Beginn. Er lag ebenfalls im unteren Referenzbereich bei 17 pg/ml. Auf Nachfrage wurde auf einen Zusammenhang mit meinem kräftig erhöhten BMI-Wert verwiesen.

    Eine OP des Primärtumors habe ich zum wiederholten mal überlegt, ist aber momentan kein Thema.


    Franz

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      #32
      Arnold,

      hinsichtlich der Östrogenpflaster hoffe ich, dass sich Lowroad meldet, der diese seit langem nutzt.

      Als Grund für die Einnahme von Abiraterone mit einem fettarmen Frühstück werden Kosteneinsparungen genannt, nicht weniger Nebenwirkungen. Daher würde ich Abiraterone wie vorgeschrieben einnehmen, in Deutschland werden die Kosten voll von der Versicherung übernommen.

      Ich setze jetzt keine Hoffnungen in die Immuntherapie. Sie wird derzeit beim Melanom eingesetzt. Sie wirkt dort etwa zwei Jahre und hat Nebenwirkungen, die ich für schwerer als bei einer Chemo halte. Außerdem wirkt sie nur bei einem Teil der Patienten.

      Georg

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        #33
        Georg,
        die heutige Immuntherapie ist ja noch im Entwicklungsstadium. Ich hoffe darauf, dass durch die gewaltigen Fortschritte in der IT das auch mal in der Therapie ankommt und dort zu ebenso gewaltigen Fortschritten führt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
        Heute habe ich mit meiner Frau zur Feier der wirklich guten Laborwerte mal ein Flasche Rotwein getrunken. Und deinen Rat bezüglich Abiraterone werde ich mal noch ein paar Nächte überschlafen.
        Außerdem möchte ich dir für deine außerordentlich wertvolle Zusammenstellung bezüglich der Hormontherapien danken.

        Arnold
        Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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          #34
          Hallo zusammen,
          im Teil Androgenentzugstherapien habe ich eine Zusammenstellung des Aufbaus der 4 z.Z. gebräuchlichen GnRH-Analoga gepostet. Das wiederhole ich hier. Kann man sich im Netz zusammensuchen.

          GnRH: Pyr-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro-Gly
          Leuprorelin: 5-Oxo-Pro-His-Trp-Ser-Tyr-D-Leu-Arg-N-ethyl-L-prolinamid
          Goserelin: Pyr-Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Ser(tBu)-Leu-Arg-Pro-Azgly
          Buserelin: Pyr-His-Trp-Ser-Tyr-D-Ser(tBu)-Leu-Arg-Pro-NH-Et
          Triptorelin: Pyr-His-Trp-Ser-Tyr-D-Trp-Leu-Arg-Pro-Gly

          Die Unterschiede zum Original ganz oben sind fett und rot hervorgehoben. Es ist leicht zu erkennen, dass Triptorelin die geringsten Unterschiede zum Original aufweist. Für Buserelin habe ich mich nur entschieden, weil mir da noch nicht bekannt war - Danke Franz - dass Triptorelin (Pamorelin) auch subkutan appliziert werden kann.
          Interessant ist die Sache, zumindest für mich, aus folgendem Grund. Der erste Versuch mit Leuprorelin war bei mir nicht erfolgreich. Testosteron blieb über 0,2 ng/ml. Daraufhin habe ich meinem Urologen vorgeschlagen, das Präparat zu wechseln. Er war skeptisch, hätte mich lieber chirurgisch "kastriert", war dann aber doch bereit einen Versuch zu machen. Neue 3-Monatsspritze Profact (Buserelin). Heute gabs die nächste Spritze Profact. Mein Urologe war erstaunt über den Erfolg PSA 0,09 ng/ml Testosteron 0,06 ng/ml. So habe er das bisher noch nie gesehen. Er habe mir nicht geglaubt, als ich mit obiger molekularer Reihenfolge argumentiert habe, ich hätte ihn jetzt aber überzeugt. Das haut genau in die Kerbe, die den meisten von uns wichtig ist : Kümmerer dich selbst, sonst stehst du schnell auf verlorenem Posten. Ich schätze mal, dass künftig auch andere Prostatakarzinompatienten bei ihm davon profitieren werden, hoffe ich wenigstens.

          Arnold
          Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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            #35
            Hallo zusammen,
            nach längerer Pause melde ich mich mal wieder und zwar leicht enttäuscht, weil erstens PSA und Testo leicht angestiegen sind, ich zweitens eine Absage vom WPE Essen erhalten habe ´Metastasen behandeln wir nicht´ und ich drittens hier lesen musste, das das RPTC München Ende des Jahres in Insolvenz geht. Nach längerem hin und her hatte ich mich für die Protonentherapie entschieden und in Essen nachgefragt, weil das näher ist. Sollte ich noch in München nachfragen oder mich gleich um Cyberknife bemühen? Kann natürlich in meiner Situation auch abgelehnt werden. Dann müsste ich mich mit all den ungeliebten Optionen, den Primärtumor zu beseitigen, auseinandersetzen, die ich bisher von mir weg geschoben habe.
            Grüße
            Arnold
            Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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              #36
              Hallo Arnold,

              in Dresden gibt es auch eine Protonentherapie, ist zumindest näher als Loma Linda:


              Ich weiß nicht was Du gelesen hast, aber Protonenbestrahlung zur Entfernung von Metastasen ist mir neu. Ich würde an Cyberknife denken, solange nur bis zu fünf Metatasen da sind. Und selbst dann ist das oft eine längere Diskussion mit dem Strahlentherapeuten.

              Du schreibst: "Leider gehöre ich wohl zu den circa 30-35% bei denen Leuprorelin nicht ausreichend wirkt." Dann würde ich wechseln, z.B. zu Pamorelin oder Zoladex. Oder Abirateron ergänzen, bei Deinen Knochenmetastasen müsste das die Krankenkasse zahlen.

              Georg

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                #37
                Hallo Georg,
                danke für den Link. Irgendwie habe ich die Hoffnung, den Primärtumor mittels Protonentherapie, wenn nicht beseitigen, so doch entscheidend verkleinern und schwächen zu können. Durch die Lektüre hier im Forum hat sich bei mir im Kopf die Vorstellung festgesetzt, dass der Primärtumor so etwas wie der "Server im Metastasennetz" ist. Und wenn ich den ausschalten oder wenigstens nachhaltig stören kann, geht auch das Netz in die Knie. Die Absage aus Essen war lapidar "Metastasen behandeln wir nicht". Danach hatte ich auch gar nicht gefragt, sondern, ob ich in meiner momentanen Situation für Protonentherapie in Frage komme. Dazu hatten die Essener von mir den letzten Arztbrief von meinem Urologen und den Pathologiebericht erhalten. Da haben die wohl Metastasen, obwohl die z,Z. bei mir gar nicht aktiv sind, gelesen und die Sache gleich ad acta gelegt.
                Du schreibst: "Leider gehöre ich wohl zu den circa 30-35% bei denen Leuprorelin nicht ausreichend wirkt." Dann würde ich wechseln, z.B. zu Pamorelin oder Zoladex.
                Das ist ja schon längst geschehen. Momentan ist Buserelin (Profact) mein GnRH-Analogon und das wirkt auch noch.
                Arnold
                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                  #38
                  Hallo Arnold,

                  nach der Biopsie hatte ich mich auch beim WPE erkundigt, ob ich dort eine Protonenbestrahlung machen könnte. Bevor man mit mir sprechen wollte, sollte ich die Finanzierung klären. Irgendwann kam ich dann doch zu einem Arzt durch und dieser sagte mir, man würde Prostatapatienten nicht bestrahlen, wenn der Tumor schon gestreut hätte.

                  Cyberknife wäre wohl eine gute Möglichkeit, dies wird aber nur von einigen Cyberknife-Zentren gemacht, die an einer entsprechenden Studie teilnehmen. Dazu gehört u.a. das Saphir Zentrum in Frankfurt. Ich glaube nicht, dass man dabei Patienten mit Gleason 9 behandeln wird. Ich war damals auch abgeblitzt. Der Strahlentherapeut im nächsten Krankenhaus wollte mich nur ungern behandeln und verwies mich auf (die leitliniengerechte) Hormontherapie. Ich schreibe das nur, um Dich auf entsprechende Enttäuschungen vorzubereiten.

                  Was Du anstrebst ist ja eine zytoreduktive Operation. Das macht in Deutschland Prof. Heidenreich in Köln. Hier ein Vortrag von ihm zu diesem Thema:


                  Ich könnte mir vorstellen, dass dieser zu einer solchen Operation bei Dir bereit ist. Ansonsten wäre auch Prof. Stehling bereit, Dich mit NanoKnife zu behandeln. Das wäre aber aus der eigenen Tasche zu bezahlen und auch nicht nebenwirkungsfrei. Es kommt oft zu einem Harnverhalt, der dann mit einer TURP zu behandeln ist, die inkontinent machen kann.

                  Georg

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                    #39
                    Hallo Arnold,
                    Ich will zwischendurch nur mal sagen, dass ich fasziniert bin davon, wie du mit deinem PCa umgehst und auch über die Ergebnisse der von Dir initiierten Behandlungen. Weiter so!
                    Lutz
                    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                      #40
                      Hallo Georg,

                      dann werde ich in jedem Fall mal in Dresden nachfragen. Im Falle der Ablehnung die Cyberknife-Zentren abklappern und, wenn alle Stricke reißen, mich mit Prof. Heidenreich in Köln in Verbindung setzen. IRE in Offenbach hatte ich schon mal angefragt und sogar eine Zusage bekommen. Nach allem, was ich aber bis heute darüber gelesen habe, werde ich das höchstens als letzte Möglichkeit nutzen. In meinem Alter schreckt mich die Impotenz nicht mehr. Meine Frau und ich haben uns seit Beginn der Hormontherapie daran gewöhnt, dass sexuell nichts mehr geht, aber die Inkontinenz, die z.B. bei der IRE fast immer auftritt, soweit ich das aus den Berichten hier und auf myprostate.eu lesen kann, möchte ich mir jetzt noch gerne ersparen. Wenn es anfängt, überall weh zu tun, sieht das vielleicht anders aus. Übrigens hat mir der Strahlenarzt in meinem Krankenhaus auch dringend vor der Bestrahlung abgeraten (hauptsächlich wg.Nebenwirkungen auf Blase und Darm) und der hat IMRT und VMAT(Arc) Geräte zur Verfügung. Mit ihm bin aber so verblieben, dass er mich bestrahlt, wenn ich das unbedingt möchte. Montag werde ich mit Dresden reden und dann sehe ich weiter.
                      @Lutz
                      Danke für Deine aufmunternden Worte. Kann ich immer gebrauchen.

                      Alles Gute
                      Arnold
                      Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                        #41
                        Hallo Georg,
                        wie ich dem Beitrag an Arnold entnehmen kann bist Du über die operativen Methoden von Prof.Heidenreich gut informiert. Nun hoffe ich, dass Du mir in eigener Sache weiterhelfen kannst. Ich wurde von ihm Anfang dieses Jahres wegen "Loco regionärem Prostatakarzinomrezidiv" mit nachgewiesener Infiltration des Rektums und Harnblase m.pelviner Lymphadenktomie total operiert. Mir wurde vor der Operation mitgeteilt,dass wegen der weitgehenden Infiltration im kleinen Becken (Gleason 10, nachgewiesen durch Bildgebung, eine medikamentöse Therapie keine Regression bringt.

                        Hier jetzt meine Frage: Schriftlich wurde mir vor der OP mitgeteilt, dass aktuell weit über 200 Patienten einen derartigen Eingriff erhalten haben und bei postoperativen Nachuntersuchungen über 90% ein Jahr postoperativ sowie 70% der Pat. 3 Jahre postoperativ symptom-und beschwerdefrei nach diesem umfangreichen operativen Eingriff sind.

                        Mich interessieren alle Veröffentlichugungen, Vorträge bei DGU usw. zu dieser anscheinend ausschließlich von Prof.Heidenreich praktizierten Operationstechnik, die in Europa einmalig sein soll. Noch mehr allerdings hätte ich sehr gern einen Kontakt zu Betroffenen, die entsprechende Erfahrungen haben.
                        Vielen Dank!

                        klaus42

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                          #42
                          Hallo Klaus,

                          Prof. Heidenreich ist ein sehr guter Chirurg und operiert auch Patienten, die andere Ärzte nicht operieren würden. Ob seine Operationstechnik europaweit einmalig ist, kann ich nicht sagen.

                          Hier sind einige Vorträge von Prof. Heidenreich auf der DGU:
                          https://dgu.conference2web.com/#resourcegroups/query=heidenreich&order=primary_event_starts_at&in=authors_names&event_ids=228,177,115&resourcetype_ids=5
                          Die Titel sind teils auf Englisch, aber der verlinkte Vortrag ist trotzdem in Deutsch.

                          In meinem KISP Text „Lokale Therapien beim metastasierten Prostatakarzinom“ hatte ich auch seine Studien zitiert.

                          Außerdem hier ein Bericht über einen Vortrag zur Lymphadenektomie in Magdeburg 2016:


                          Erwähnen möchte ich noch, dass Prof. Heidenreich befallene Lymphknoten nuklearmedizinisch markiert, um sie so während der Operation aufzuspüren. Dies macht auch Dr. Maurer:


                          Georg

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                            #43
                            Hallo Arnold,

                            ganz so schlecht musst Du die IRE nicht machen. Die Ärzte achten schon sehr darauf, dass dabei keine Inkontinenz entsteht. Das ist ja das zentrale Versprechen der IRE Behandlung. Sie arbeiten auch bei der TURP mit Dr. Jungmann in Darmstadt zusammen, der diese ohne Verlust der Kontinenz durchführen kann. Er ist aber der einzige, mir bekannte Urologe, der das nach einer IRE schafft.

                            Wenn man wollte, würde auch trotz Hormontherapie Sex möglich sein. Es fehlt meist nur die Libido. An sich sollte man seine Frau nicht dafür bestrafen, dass man Hormontherapie machen muss.

                            Georg

                            Kommentar


                              #44
                              Lieber Georg,
                              An sich sollte man seine Frau nicht dafür bestrafen, dass man Hormontherapie machen muss.
                              Da musste ich jetzt direkt grinsen. So haben nämlich weder meine Frau noch ich die Sache jemals betrachtet, als Bestrafung. Wir sehen das eher locker. Früher war ich mal begeisterter Fußballspieler, geht auch schon lange nicht mehr, also was solls. Wir haben auch noch so unseren Spaß am Leben und genügend Ablenkung (Stichwort: Enkel)

                              Arnold
                              Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                                #45
                                Meine Harnröhre war bei der Hemiablation definitiv vollständig im Behandlungsfeld, sowohl auf dem MRT sichtbar als auch vom Arzt bestätigt. Außer einer ganz leichten Reizung für etwa 2-4 Wochen und einer gelegentlichen Irritation der Muskeln (die aber nicht zu irgendeiner Form von temporärer Inkontinenz führte) hat die IRE keine Folgen für die Kontinenz gehabt. Das entspricht auch den bekannten Studien. Die Harnröhre (oder auch eine Blutgefäßwand) wird strukturell erhalten und repariert sich sehr schnell (das Urothel überzieht den Träger, wie auch nach RPE die Anamostose überzogen wird). Das macht die IRE bei inoperablen Leber- und Pankreastumoren zu dem Mittel der letzten Wahl, da man direkt neben Gefäßen behandeln kann, unter Einschluß der Gefäße, so daß eine R1-Situation möglichst vermieden wird.
                                Eine mögliche Inkontinenz oder Harnröhrenkomplikation ist ist bei der IRE eher nicht zu erwarten. Ein Harnröhrenverschluß durch Anschwellen des umliegenden Gewebes in den Tagen nach der Behandlung ist möglich; daher wird empfohlen, den Katheter 7-14 Tage zu behalten.
                                Eine durch HIFU oder Bestrahlung "verschmorte" Harnröhre ist eine andere Nummer. Eine Salvage-IRE danach kann die Harnröhre nicht wieder reparieren. Das betrifft zwei Fälle in myprostate - die Diskussion dazu hatten wir schon.
                                @Georg: Was meinst du mit "die Ärzte achten darauf, dass keine Inkontinenz entsteht"? In der Beratung wurde jeweils nur abgewogen, welches Risiko für die Potenz eingegangen werden darf, ein Risiko für die Kontinenz war nie ein Thema. Und behandelt wird immer das im MRT und per Biopsie erkannte befallene Areal mit großem Sicherheitsrand. Es ist dann nur die Frage, ob gleich eine Hemi- oder Komplettablation gemacht werden soll.

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