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    In eigener Sache

    Gestern wähnte ich, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Normalerweise habe ich eher weniger mit schwitzen bzw. transpirieren Probleme. Selbst in Gegenden mit Temperaturen gen 50 Grad und beim Aufsteigen über hohe Treppenstufen zwar Atemnot, aber kein extremer Schweißausbruch wie gestern. Warum also? Das PSA ist kurioserweise zuletzt etwas gesunken, obwohl es eigentlich hätte ansteigen sollen/müssen.

    In der 2. Julihälfte werde ich erneut Blutwerte ermitteln lassen. Nach wie vor zögere ich die Ermittlung der Ursache oder der Ursachen eines wahrscheinlichen Rezidivs per PSMA/PET/CT noch hinaus.

    Nachzulesen unter: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=112&page=report

    Gruß Harald

    #2
    Hallo Harald,

    in myprostate schreibst du heute, dass dir neben den Schweissausbrüchen auch schwindelig wurde. Und nachdem Schwitzen bedingt durch Hormonentzug bei dir auszuschließen ist, solltest du beim Arzt die Ursache abklären lassen.

    Dein PSA-Wert ist in den letzten Monaten kräftig angestiegen und liegt jetzt in einer Größenordnung, bei der ein PSMA/PET/CT zuverlässige Ergebnisse liefert.

    Nicht zögern und verdrängen, sondern die Ursache des PSA-Anstiegs abklären lassen und dann gezielt dagegen vorgehen.

    alles Gute
    Franz

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      #3
      Hallo Franz,

      hab Dank für Deine fürsorgliche Einschätzung.

      Schon als das PSA innerhalb eines halben Jahres von 4.01 auf 7.48 ng/ml anstieg, informierte ich drei kompetente Mediziner, zu denen ich sehr persönliche Kontakte habe, hierüber. Zwei rieten zur sofortigen Abklärung per PSMA/PET/CT. Es war Prof. Schostak, der zunächst auf Abwarten hinwies und vor einer voreiligen Therapie warnte. Bitte lies Auszug aus:



      "3.3 Systemisches Rezidiv. Wenn sich Metastasen außerhalb der Prostata gebildet haben, spricht man von einer „systemischen“ Erkrankung. Es kann dabei um einen Befall von Lymphknoten oder um so genannte Organmetastasen gehen. Bei Prostatakrebs handelt es sich meistens um Knochenmetastasen."

      Ich habe bislang keine Schmerzen, die im Zusammenhang mit Knochenmetastasen stehen könnten. Darüber bin ich noch sehr froh.

      Zitat von Optimist
      in myprostate schreibst du heute, dass dir neben den Schweissausbrüchen auch schwindelig wurde. Und nachdem Schwitzen bedingt durch Hormonentzug bei dir auszuschließen ist, solltest du beim Arzt die Ursache abklären lassen.
      Die Schwindelattacken hatte ich damals erstmals , als ich in Sachen Hormonblockade mit Casodex und Zoladex experimentierte. Das ist längst Vergangenheit. Das Gefühl, dass einem schwarz vor Augen wird, ist damit nicht vergleichbar.

      Die wohl auch durch die DHB ausgelöste Polyneuropathie unklarer Genese behindert mich aktuell am meisten. Der Professor in der ZNA (Zentrale-Not-Aufnahme) im Mannheimer Klinikum brachte es vor ein paar Wochen beruhigend auf den Punkt: Polyneuropathie kommt mal so und mal so und meist ganz plötzlich. Trotzdem möchte ich mich nicht im Haus verkriechen, sondern mich gehend bewegen, obwohl die Beine immer schwerer erscheinen und jedes Fußheben Kraft kostet. Genug des Gejammers. Ich möchte dennoch noch lange leben, weil ich eine ganz besondere Frau habe. Allein dafür lohnt es sich.

      Gruß Harald

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        #4
        Zwei rieten zur sofortigen Abklärung per PSMA/PET/CT.
        Dem stimme ich auch zu. Was nützt Nichtwissen?

        Streng leitliniengerecht ist natürlich abzuwarten bis Knochenmetastasen Schmerzen verursachen. Ob diese Schmerzen dann aber mit Hormontherapie wieder beseitigt werden können ist nicht sicher. Und diese Schmerzen können einen sehr mitnehmen. "Was zu tun" kann nach den vorliegenden Studien das Überleben nicht verlängern, aber den Tumorprogress aufhalten. Vielleicht damit auch die Dauer, über die man diese Schmerzen aushalten muss.

        Zum Schwitzen kann ich nichts beitragen.

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          #5
          Zitat von Georg_
          Was nützt Nichtwissen?
          Wissen ist Macht. Aber bei zu viel Wissen kommt man ans Grübeln. Eher jungfräulich könnte man sinnieren, ähnlich, wie es unlängst ein Forumsuser formulierte:

          Zitat von Rastaman
          Ich gehöre nicht zu denen, die gern von bewußterem Leben usw. nach/mit Krebs reden, ich hätte das selige Nichtwissen vor Diagnose ganz gern zurück, allein – es ist unmöglich!
          Georg, wenn ich denn Fakten vor mir liegen haben würde, wäre doch Therapie angesagt und welche denn dann? Ich neige noch immer zum Garnichtsmachen oder wie die Hamburger sagen würden: "ganichumkümmern"

          Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
          (Albert Einstein)

          Liebe Grüße

          Harald

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            #6
            Du weist ja, dass der Tumor wächst und Metastasen bildet. Du weisst nur nicht genau wo. Wenn Du dies allerdings siehst, ist es natürlich schwer zu sagen, dagegen will ich nichts unternehmen.

            Ich will Dich aber zu nichts überreden.

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              #7
              Zitat von Georg_
              Zum Schwitzen kann ich nichts beitragen.
              Lieber Georg,

              es war wohl auch die hohe Luftfeuchtigkeit von 80 %, die mir zu schaffen machte. Heute habe ich mich sehr früh aufgerafft, um zum Training zu fahren, um früh genug der angesagten Hitze zu entkommen. Ich habe intensiv an mehreren Geräten trainiert, ohne nennenswert zu transpirieren. Eine leichte Brise erzeugte heute zudem im Freien Wohlbefinden.

              Zitat von Georg
              Ich will Dich aber zu nichts überreden.
              Ich schätze Deine klaren Worte und gebe zu, dass meine Nonchalance ein wenig überheblich daherkommt. Es ist eher als Zweckoptimismus zu verstehen, den ich versuche mir selbst vorzugaukeln. In Wirklichkeit aber bin ich Realist genug, um doch noch rechtzeitig, wie auch schon früher, gegenzusteuern. Ich lass mich mal zunächst selbst von der weiteren Entwicklung überraschen.

              Herzliche Grüße

              Harald

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                #8
                Guten Morgen,

                Zitat von Daniel Schmidt
                Das PSMA-PET-CT bringt aber keinen Vorteil, wenn man dabei 5 LK- und 3 kleine Knochenmetastasen entdeckt, da könnte man genauso abwarten und später das Ganze festlegen bzw. behandeln.
                Die gestrige Meinung von Dr. Schmidt dürfte auch für mich gelten: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=112&page=report

                Harald

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                  #9
                  Du weißt ja nicht wieviele Metastasen Du hast, vielleicht sind es ja nur zwei. Die von Dr. Schmidt beschriebenen 8 Metastasen wird man mit Hormontherapie "behandeln". Was mit "später das Ganze festlegen bzw. behandeln" gemeint ist, ist mir unklar. Wenn man 8 Metastasen heute nicht behandeln will, will man dann besser 30 später behandeln? Bei Hormontherapie tritt in ca. 2 Jahren Resistenz ein und es geht mit Chemo oder Zytiga weiter. Irgendwann ist man dann gegen alle Medikamente resistent. Abgesehen von den Nebenwirkungen dieser Medikamente, die man über die ganze Zeit erträgt.

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                    #10
                    Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                    Bei Hormontherapie tritt in ca. 2 Jahren Resistenz ein...
                    Georg,
                    Dir ist ja wohl selber klar, dass dieses pauschale Statement so nicht richtig ist. Die Dauer der Wirksamkeit einer ADT bis zur Kastrationsresistenz ist stark von den individuellen Eigenschaften des einzelnen Patienten abhängig. Hohe PSA Werte, hohe Metastasenlast und hoher Gleason Score sind negative Prädiktoren, da kann eventuell von 2 Jahren Wirksamkeit gesprochen werden – ansonsten auch deutlich mehr. In welche Kategorie Harald fällt, das wissen wir nicht.

                    Es gibt, speziell aus der Hopkins group ernst gemeinte Ideen, die ADT erst bei Komplikationen einzusetzen. Prof. Schostak ist offensichtlich ein Anhänger dieser Sichtweise, andere Ärzte sind eher vom Gegenteil, also einer frühen systemischen Intervention (ADT) überzeugt – ich auch.

                    ------------------------------
                    [1]: Time to progression to castration-resistant prostate cancer after commencing combined androgen blockade for advanced hormone-sensitive prostate cancer; Oncotarget. 2018
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      #11
                      LowRoad,

                      bei 5 Lymphknoten- und 3 Knochenmetastasen halte ich dies für eine realistische Einschätzung. Die Latitude Studie beschreibt bei vier und mehr Knochenmetastasen eine mittlere Zeit bis zur Resistenz von 7,4 Monaten in der Kontrollgruppe (Median time to PSA progression (mo) 7.4). Da liege ich mit zwei Jahren schon weit darüber.

                      Natürlich hast Du Recht mit den verschiedenen Faktoren, die die Dauer bis zur Resistenz beeinflussen. Aber zwei Jahre war meine Schätzung in diesem Fall. Und ich habe sehr oft in der Einleitung diverser Studien gelesen, es seien 2-3 Jahre bis zur Resistenz.

                      Georg

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                        #12
                        Die ADT erst bei Komplikationen einzusetzen ist die Empfehlung der deutschen und europäischen Leitlinie. Nur hält sich in diesem Punkt praktisch kein Urologe daran. Er denkt, der Patient will, dass etwas unternommen wird gegen den steigenden PSA Wert. Bei Michi wird daher schon bei einem PSA Wert von 0,27 damit begonnen. Da wird die Resistenz natürlich viel, viel später eintreten.

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                          #13
                          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                          Die ADT erst bei Komplikationen einzusetzen ist die Empfehlung der deutschen und europäischen Leitlinie. Nur hält sich in diesem Punkt praktisch kein Urologe daran. Er denkt, der Patient will, dass etwas unternommen wird gegen den steigenden PSA Wert. Bei Michi wird daher schon bei einem PSA Wert von 0,27 damit begonnen. Da wird die Resistenz natürlich viel, viel später eintreten.
                          .. oder auf die Lebenszeit gesehen vielleicht auch FRÜHER
                          Zwei Jahre früher mit HT beginnen und ein Jahr später Resistenz würde effektiv ein Jahr früher crPC bedeuten ...
                          ... solange ich nicht hormonell therapiere, beginnt der "individuelle Resistenz-Counter auch nicht zu laufen"
                          ----------------------------------------------------------
                          Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                          sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                          wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                          vor Ort ersetzen

                          Gruss
                          fs
                          ----------------------------------------------------------

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                            #14
                            Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                            Die ADT erst bei Komplikationen einzusetzen ist die Empfehlung der deutschen und europäischen Leitlinie...
                            Georg,
                            auch hier liegst Du mit Deiner Pauschalmeinung nicht ganz richtig. In der S3 Leitlinien heißt es:
                            6.2.3.
                            Hormonablative Therapie bei PSA-Rezidiv oder PSA-Progression

                            Die hormonablative Therapie ist beim PSA-Rezidiv oder bei PSA-Progression keine Standardtherapie
                            Es wird auf die dünne Evidenzlage (Level of Evidence: 4) hingewiesen, d.h. dieses Vorgehen ist durchaus noch nicht hinreichend belegt. Deshalb wird einschränkend vermerkt, dass man auch eine ADT machen könnte, wenn:

                            Eine antiandrogene Therapie sollte demzufolge nur eingesetzt werden bei:
                            • einer PSA-Verdopplungszeit <3 Monate;
                            • symptomatischer lokaler Progression;
                            • nachgewiesener Fernmetastasierung

                            Haralds PSADTs waren in der Vergangenheit schon bedenklich nahe an diesen 3 Monaten, und lokale Progression und/oder Fernmetastasen könnten schnell und einfach durch eine Bildgebung aufgeklärt werden. Dann wäre auch eine ADT leitliniengerecht.

                            Etwas ausführlicher bescheibt die NCCN Leitlinie was zu tun wäre: Bei M1 nach Bildgebung -> ADT ergänzt um eine RT auf tragende Knochenstruktur wenn befallen.

                            So ähnlich drücken sich alle bekannten Leitlinien aus. Ob man darüberhinaus noch einzelne Metastasen, auch wenn sie erstmal unproblematisch erscheinen, behandelt, das kann dann individuell entschieden werden. Ich wäre durchaus dafür aufgeschlossen, wenn dies in Ergänzung zur systemischen ADT erfolgen würde.
                            Who'll survive and who will die?
                            Up to Kriegsglück to decide

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                              #15
                              Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
                              ... solange ich nicht hormonell therapiere, beginnt der "individuelle Resistenz-Counter auch nicht zu laufen
                              Das mündet letztendlich in der schon zur Genüge geführten Diskussion "frühe oder späte ADT". Bisher konnten die Studien keine Vorteile bei einer späten ADT zeigen - ganz im Gegenteil. Es ist und bleibt aber immer eine individuelle Entscheiung zwischen Chancen und Risiken.
                              Who'll survive and who will die?
                              Up to Kriegsglück to decide

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