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Dauer AHT bis zur Kastrationsresistenz

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    Dauer AHT bis zur Kastrationsresistenz

    Hallo zusammen, ich habe mich am Wochenende durch Behandlungsmöglichkeiten und Statistiken gewühlt. Da bin ich auf die durchschnittliche Zeit bis zur Kastrationsresistenz gestoßen (36 Monate).
    Ist das tatsächlich so zu lesen, dass die AHT nach durchschnittlich 36 Monaten nicht mehr greift? Auch bei der Intermittierenden ?

    Es sind doch einige Forumsmitglieder viel länger mit der AHT unterwegs, oder? Ich weiß, die Frage erscheint Manchen vielleicht dumm. Aber vielleicht kann mit jemand die Sache erklären.
    Viele Grüße Sonja

    #2
    Hallo Sonja,

    wie Du richtig schreibst, ist die angegebene Zeit ein Durchschnittswert. Seine Richtigkeit kann ich allerdings im Moment nicht bestätigen, aber die Größenordnung dürfte stimmen. Die tatsächliche Dauer der Wirksamkeit hängt wesentlich von der Aggressivität des Krebses ab, also vom Gleason Score. Bei einem GS 6 oder 7 können es fünf Jahre sein, bei einem GS 8, 9 oder 10 auch weniger als drei Jahre. Die Wirkungsdauer einer ADT lässt sich nach dem DHB-Konzept durch eine anschließende Erhaltungstherapie mit einem der 5alpha-Reduktasehemmer Finasterid oder Dutasterid verlängern, aber das ist außerhalb der Leitlinie. Manche Ärzte machen es, die meisten machen es nicht.

    Ralf

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      #3
      Hallo Sonja,

      selbst habe ich nur 1 x die dreifache Hormonblockade nach Leibowitz, also die DHB in Anspruch genommen. Wie Ralf schon erläutert hat, kommt es individuell auf etliche Faktoren an, was die Wirkung bis zur Resistenz anbelangt. Bitte lies mal unter Benutzer Paul Neuer, was dieser Forumsuser alles schon durchgemacht hat. Bitte ganz oben Community anklicken, um den Namen zu finden.

      Harald

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        #4
        Vielen Dank für Eure Antworten. Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass der Zeitraum länger wäre. Gruß Sonja

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          #5
          Es gibt aber auch Beispiele, bei denen sie deutlich länger wirkt, siehe z.B. LowRoad....
          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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            #6
            Zitat von Frau40 Beitrag anzeigen
            ...Zeit bis zur Kastrationsresistenz gestoßen (36 Monate)...
            Wie schon in einem andren Thread geschrieben, ist das sehr von den Vorbedingungen abhängig. Wesentlich ist erstmal, ob eine ADT gemacht wird, weil nach fehlgeschlagener Operation/Bestrahlung mit kurativer Intention + Salvage-Optionen, die ADT irgendwann begonnen wird, oder nach Primärdiagnose wegen hoher Metastasenlast.

            Im ersten Fall kann die ADT, wenn richtig gemacht, durchaus sehr lange wirken:
            The median time to CRPC development was 140.7 months...
            Im zweiten Fall, wird heute mit Docetaxel/Abiraterone UpFront gearbeitet, und diese 2-3 Jahres Aussage ist da auch nicht mehr richtig. 140 Monate wird man aber eher selten erreichen können.

            Uwe hat mich nun mal als Referenz genannt, das ist aber nicht fair, denn ich mache schon so mein eigenes Ding. Bisher bin ich auch nach über 10 Jahren noch von Kastrationsresistenz verschont geblieben, obwohl Gleason 5+4 und M1b UpFront. Ich bin aber nicht so verwegen, diesen Zustand nur 'meinem Ding' zuzuschreiben, denn Glück, das habe ich erkennen müssen, ist der wichtigste Begleiter auf solch einem Weg. Seht Euch mal den Boro an, der mit deutlich schlechterer Ausgangslage so ne Lari-Fari-Therapie macht und damit auch sehr gut fährt.
            Who'll survive and who will die?
            Up to Kriegsglück to decide

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              #7
              Lieber Andi, damit kann ich was anfangen. Vielen Dank. Wahrscheinlich habe ich missverständlich formuliert. Deine Antwort erklärt Einiges. Vielen Dank, Gruß Sonja

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                #8
                @ Andi, sorry...als "Referenz" war das nicht gemeint, war aber ein Fall, der mir spontan eingefallen ist - mich verunsichert die Aussage der durchschnittlichen 3 Jahre auch immer wieder.
                Insofern war Deine Differenzierung der Ausgangsbedingungen sehr hilfreich...... da hab' ich ja dann - statistisch halt - noch etwas Zeit :-)
                Allerdings erinnere ich mich auch an Konrad, bei dem die ADT deutlich weniger lang wirkte.....

                Grüße

                Uwe
                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                  #9
                  Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                  Im ersten Fall kann die ADT, wenn richtig gemacht, durchaus sehr lange wirken:
                  LowRoad,
                  Hätte gerne gelesen, wie man die ADT richtig macht, dass eine mediane Zeit bis zur Kastrationsresistenz von 140.7 Monaten erreicht werden kann.
                  Hast Du ev. etwas anderes verlinkt oder habe ich was übersehen ?
                  Meine PCa-Geschichte:
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                    #10
                    Entschuldigung, falscher Link. Hier ist der richtige Link:

                    Time to progression to castration-resistant prostate cancer after commencing combined androgen blockade for advanced hormone-sensitive prostate cancer; Oncotarget. 2018
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      #11
                      Hallo,

                      worum geht es hier, um AHT oder ADT.

                      Bei einem Einsatz von AHT wird z.B. Bicalutamid eingesetzt. Dieses Medikament soll verhindern, dass ein PCa Testosteron aufnimmt.

                      Bei einem Einsatz von ADT wird z.B. Zoladex eingesetzt. Dieses Medikament senkt den Testosteronwert gegen 0. (Hoffentlich).

                      Bitte den Unterschied beachten!

                      Grüße

                      Dirk

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                        #12
                        Zitat von Isetta300 Beitrag anzeigen
                        Hallo,

                        worum geht es hier, um AHT oder ADT.

                        Bei einem Einsatz von AHT wird z.B. Bicalutamid eingesetzt. Dieses Medikament soll verhindern, dass ein PCa Testosteron aufnimmt.

                        Bei einem Einsatz von ADT wird z.B. Zoladex eingesetzt. Dieses Medikament senkt den Testosteronwert gegen 0. (Hoffentlich).

                        Bitte den Unterschied beachten!

                        Grüße

                        Dirk
                        Es geht um Beides, und zwar von Anfang an.

                        Gruß Harald

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                          #13
                          LowRoad, vielen Dank für den Link.

                          Die Ergebnisse, auch bezüglich krebsspezifischem 10 Jahre Überleben sehen da wirklich richtig gut aus, auch mit einigen Knochenmetastasen und sogar ohne OP oder Bestrahlung.
                          Was meinst Du, ist das wirklich dem zusätzlichen Bica zu verdanken, oder spielt da noch der Unterschied zwischen Japaner und Europäer hinein ?
                          Meine PCa-Geschichte:
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                            #14
                            Zitat von tritus59 Beitrag anzeigen
                            Was meinst Du, ist das wirklich dem zusätzlichen Bica zu verdanken, oder spielt da noch der Unterschied zwischen Japaner und Europäer hinein ?
                            Beides denke ich. Ich hatte das Thema "Primary ADT outcomes USA vs. JAPAN" schon mal 2013 besprochen. Bitte auch dort mal einen Blick drauf werfen. Meiner Meinung nach ist eine eher an Japanische Verhältnisse ausgerichtete Lebensführung bei palliativ versorgten PCA Patienten vorteilhaft und gehört somit mit in den Topf einer individuellen Therapie.

                            Es geht mir aber auch nicht darum diese 140 Monate zu verteidigen, sondern zu zeigen, dass es ganz erhebliche Unterschiede in der Wirksamkeit einer ADT und keinen Automatismus im Zeitablauf gibt. Es ist nicht so, dass die ADT, egal wann sie begonnen wird, immer 2-3 Jahre wirksam ist und man danach in die Kastrationsresistenz fällt, die bekanntlich schwieriger zu behandeln ist. Dieser Gedanke, einer fixen Zeit der Wirksamkeit, hat sich aber in den Köpfen der Patienten fest verankert, weshalb sie die ADT gerne soweit wie möglich verzögern möchten. Wird das bis ins Extreme getrieben, bis hohe PSA Werte und symptomatische Metastasierung existiert, hat man zwar ein paar Jahre therapiefreie Zeit gewonnen, aber viele Jahre Wirksamkeit der ADT verschenkt. Ich will weder den einen noch den anderen Ansatz irgendwie in Frage stellen, das muss individuell passen. Was aber leider nicht geht, ist das Beste aus beiden Welten zu genießen, also lange therapiefreie Zeit und lange Wirksamkeit der ADT. Soviel Ehrlichkeit sollte man schon aushalten können, bzw. als Arzt auch kommunizieren.
                            Who'll survive and who will die?
                            Up to Kriegsglück to decide

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                              #15
                              Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                              ... denn Glück, das habe ich erkennen müssen, ist der wichtigste Begleiter auf solch einem Weg.
                              Glück verstehe ich so, dass man mehrmals auf seinem Weg eine ungenügend begründete Entscheidung trifft und damit meistens richtig liegt. Es gibt auch die, die dabei meistens falsch liegen.
                              Die Chance, zu der glücklicheren Gruppe zu gehören, hängt demnach davon ab, wie gut die jeweiligen die Begründungen sind. Da solltest du dein Licht nicht unter den Scheffel stellen, du hast dir das immer gut überlegt.

                              Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                              Wird das bis ins Extreme getrieben, bis hohe PSA Werte und symptomatische Metastasierung existiert, hat man zwar ein paar Jahre therapiefreie Zeit gewonnen, aber viele Jahre Wirksamkeit der ADT verschenkt. Ich will weder den einen noch den anderen Ansatz irgendwie in Frage stellen, das muss individuell passen.
                              Es ist auch schwer, die Ansätze zu bewerten, da man noch zu wenig weiß über Metastasierung usw. Wissen würde den Glücksfaktor zurückdrängen.

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