
Zitat von
tritus59
Was meinst Du, ist das wirklich dem zusätzlichen Bica zu verdanken, oder spielt da noch der Unterschied zwischen Japaner und Europäer hinein ?
Beides denke ich. Ich hatte das Thema "Primary ADT outcomes USA vs. JAPAN" schon mal 2013 besprochen. Bitte auch dort mal einen Blick drauf werfen. Meiner Meinung nach ist eine eher an Japanische Verhältnisse ausgerichtete Lebensführung bei palliativ versorgten PCA Patienten vorteilhaft und gehört somit mit in den Topf einer individuellen Therapie.
Es geht mir aber auch nicht darum diese 140 Monate zu verteidigen, sondern zu zeigen, dass es ganz erhebliche Unterschiede in der Wirksamkeit einer ADT und keinen Automatismus im Zeitablauf gibt. Es ist nicht so, dass die ADT, egal wann sie begonnen wird, immer 2-3 Jahre wirksam ist und man danach in die Kastrationsresistenz fällt, die bekanntlich schwieriger zu behandeln ist. Dieser Gedanke, einer fixen Zeit der Wirksamkeit, hat sich aber in den Köpfen der Patienten fest verankert, weshalb sie die ADT gerne soweit wie möglich verzögern möchten. Wird das bis ins Extreme getrieben, bis hohe PSA Werte und symptomatische Metastasierung existiert, hat man zwar ein paar Jahre therapiefreie Zeit gewonnen, aber viele Jahre Wirksamkeit der ADT verschenkt. Ich will weder den einen noch den anderen Ansatz irgendwie in Frage stellen, das muss individuell passen. Was aber leider nicht geht, ist das Beste aus beiden Welten zu genießen, also lange therapiefreie Zeit und lange Wirksamkeit der ADT. Soviel Ehrlichkeit sollte man schon aushalten können, bzw. als Arzt auch kommunizieren.
if nothing's fails, it's not real life