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    Hemmen Sonnencremes die Vitamin D Synthese?

    Die Teneriffa-Studie beweist, dass Sonnenschutz mit hohem LSF die Vitamin D Synthese nicht hemmt.

    Medscape vom 22.06.2019:
    "Immer wieder wird die Befürchtung geäußert, die Anwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohen Lichtschutzfaktoren könne die Bildung von Vitamin D beeinträchtigen. Doch dies ist nicht der Fall: Bei korrekter Anwendung von Sonnenschutzmitteln wird die Produktion von Vitamin D nicht gehemmt. Dies belegt eine Studie, in der die Teilnehmer den Sonnenschutzfaktor 15 während eines einwöchigen Urlaubs auf Teneriffa verwendeten."

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

    #2
    Heribert,

    die Kernaussage dieser kleinen Studie ist:

    "Hoher UV-A-Schutz bedeutet geringeren UV-B-Schutz, aber stimuliert die Vitamin-D-Produktion"
    Und
    "Ein Sonnenschutzfaktor 15 mit hohem UV-A-Schutz ermöglichte eine bessere Vitamin-D-Synthese als ein Produkt mit niedrigem UV-A-Schutz, da das erstere Mittel eine höhere UV-B-Transmission ermöglichte. „Dies dürfte sich positiv auf die Vitamin-D-Synthese auswirken“, schreiben die Autoren."

    Die Vitaminsynthese in der Haut wird durch geeignete Anwendung bestimmter Sonnenschutzmittel nicht gestört, eher gefördert, das ist eine wichtige Erkenntnis, da bei vielen Mitteleuropäern die Vitamin D-Werte zu niedrig liegen.

    Aber:
    Wenn bei hohen UV-A- Schutz der UV-B-Schutz niedriger ist, erhöht sich die Gefahr der Entstehung eines Hautkrebses. Zum Beispiel
    Aktuelle Informationen aus der Medizin - zu Krankheitsbildern, Therapien und Forschung. Das Themenportal rund um das Thema Gesundheit.


    "UVB-Strahlen dringen zwar nicht ganz so tief in die Haut ein, sind aber energiereicher als die UVA-Strahlen und können das Erbgut direkt schädigen. Diese Schäden können durch das körpereigene Reparatursystem wieder beseitigt werden, wenn dieses aber durch zu viel UV-Strahlung überbelastet ist, passieren Fehler. Und diese Fehler bedeuten dann, dass in den Zellen die Schäden bestehen bleiben und diese dann entarten können zu Krebszellen. Das ist die Ursache für Hautkrebs."

    Vieles hat eben mehrere Seiten.

    Franz

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      #3
      Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
      Die Teneriffa-Studie beweist, dass Sonnenschutz mit hohem LSF die Vitamin D Synthese nicht hemmt.
      Naja, dazu gibt es, wie zu erwarten, auch anders lautende Informationen:

      Mean serum 25-hydroxyvitamin D level was significantly lower in long-term sunscreen users (p < 0.001). Two long-term sunscreen users had absolute vitamin D deficiency, 25-hydroxyvitamin D level below 20 nmol/L



      Warum ist es denn so schwer den Vitamin D3 Serumlevel (25-Hydroxy-Vitamin-D) bestimmen zu lassen, und dann ggf. geeignete Maßnahmen zu ergreifen? Warum muss dieses Thema immer und überall mit so viel Ideologie überhäuft werden?

      ---------------------------------
      [1]: Holick; Sunlight and Vitamin D; Dermatoendocrinol. 2013
      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

      Kommentar


        #4
        Lieber Andi,

        eine wahrlich beeindruckende Zusammenfassung, aber bitte auch noch mal das:





        anklicken!

        Harald

        Kommentar


          #5
          Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
          Warum ist es denn so schwer den Vitamin D3 Serumlevel (25-Hydroxy-Vitamin-D) bestimmen zu lassen, und dann ggf. geeignete Maßnahmen zu ergreifen? Warum muss dieses Thema immer und überall mit so viel Ideologie überhäuft werden?
          Weil es ein sehr, sehr undurchsichtiges Thema ist, einiges ist unklar (1) und vor allem der Nutzen der Vit D- Ergänzung ist nicht bewiesen (2,3)

          1- Bestimmung des Vitamin D3 - Wertes.
          In der Literatur gibt es große Unterschiede. Habe bisher als untere Werte für einen Vit - D3-Mangel 10, 11, 20, 30, 40 ng/ml gefunden. Welcher solls denn sein?

          2 - Die VITAL-Studie sieht keinen Vorteil von Vit D-Einnahme
          VITAL-Studie
          "Fazit der Studie: Die tägliche Einnahme von Vitamin-D-Supplementen sowie der Omega-3-Fettsäuren (Fischöl) hat in dieser großen randomisierten Studie zur Primärprävention das Krebsrisiko und das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht verringert"
          Quelle: www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2018/fk28-vitamin-d-vital-studie-krebsrisiko-krebspraevention.php

          3 - Genetisch bedingter Vitamin D-Mangel, weitgehend unbekannt
          "Genetisch bedingte niedrige Vitamin-D-Spiegel haben eine höhere Gesamt- und auch Krebsmortalität zur Folge. Das Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu sterben, erhöht der Mangel aber offenbar nicht, wie eine aktuelle Studie zeigt.
          Allerdings betonen die dänischen Wissenschaftler, dass erst randomisierte Interventionsstudien den Nutzen einer Vitamin-D-Supplementation belegen müssen, bevor diese allgemein zur Reduktion der Sterberate bei Vitamin-D-Mangel empfohlen werden kann.
          Quelle:https://www.aerztezeitung.de/medizin...en-mangel.html

          Franz

          Kommentar


            #6
            Ergänzend zu #5 eine aktuelle Information zu Vitamin D und Forschung:

            Professor Dr. Dieter Steinhilber von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main über die Schwierigkeiten zur Forschung beim Vitamin D


            Zitat:
            "…. Vitamin D ist eine rätselhafte Substanz: Obwohl ein Mangel nachweislich mit einer Vielzahl von Krankheiten assoziiert ist, konnten Wissenschaftler bisher nicht belegen, dass die Substitution die Entstehung von Krebs, Herzleiden und Co. verhindert. Selbst die S3-Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose stufe einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel nicht als Risikofaktor für Frakturen ein berichtete Steinhilber. …."
            und
            ..." die Patienten reagieren völlig unterschiedlich auf die Substitution."

            Ausnahmen mit notwendiger Substitution:
            Eine Substitution sieht Prof. Steinhilber bei Babys, Bewohnern von Altenheimen, dunkelhäutigen Personen sowie bei Veganern und Patienten mit chronischen Leber- und Nierenerkrankungen als sinnvoll.

            Franz



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              #7
              Moin Franz,

              vielen Dank für Deine Recherchen. Wie auch immer, ich werde heute wegen der Hitze und besonders der Schwüle unser Haus nicht verlassen und habe auch meinen Rucksack fürs Training schon gepackt mit Wasserflasche und was zum Knabbern wieder ausgepackt. Mir ist das Risiko zu hoch, heute erneut einen Schwächeanfall zu erleiden. Diverse Tageszeitungen präsentieren wegen der Hitze 7 Tipps, nämlich: viel trinken mindestens 3 Liter, eher leichte Kost essen, an kühlen Orten aufhalten, leichte Kleidung tragen, nur morgens und abends lüften, Klimaanlage nicht zu kalt einstellen und auf andere achten.

              Harald

              Kommentar


                #8
                Harald, ich hoffe, dass ich mit 85 noch lebe und auch zum Training gehen kann. Beides bewundernswert. Lass' dich durch einen kleinen Schwächeanfall nicht aus der Bahn bringen!

                Kommentar


                  #9
                  Und noch zur Ergänzung vom ASCO 2019, Abstract 1534:
                  'Role of vitamin D supplementation for primary prevention of cancer: Meta-analysis of randomized controlled trials'


                  Conclusions: Our study highlights that the use of Vitamin D supplementation for primary prevention of cancer is important as it does decrease cancer-related mortality [by 13%] once cancer is diagnosed, however it has no role or effect on cancer incidence.
                  Schöne Grüße aus dem klimatisierten Büro. Ich denke mal, es wird heute auf Überstunden hinauslaufen
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                    #10
                    "...Vitamin D ist eine rätselhafte Substanz: Obwohl ein Mangel nachweislich mit einer Vielzahl von Krankheiten assoziiert ist, konnten Wissenschaftler bisher nicht belegen, dass die Substitution die Entstehung von Krebs, Herzleiden und Co. verhindert."
                    Es deutet vieles darauf hin, dass das selbst produzierte Vitamin-D wichtiger ist als das zugeführte. Insoweit könnten eher die die Synthese im Körper begünstigenden Faktoren wichtig sein als die Menge an Vitamin-D selbst.
                    Eine andere Erklärung für das "Rätsel" ist eine mögliche sehr große Schwankungsbreite des optimalen Wertes zwischen den Individuen. Dann wäre die Bedeutung des Vitamin-D-Meßwertes auf die jeweilige Person beschränkt.

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                      #11
                      Noch eine aktuelle Ergänzung zur Frage, ob Vitamin-D dem Knochenabbau entgegen wirkt. Die Antwort muss wohl verneint werden. In einer randomisierten Studie erhielten etwa jeweils 100 Teilnehmer ohne knochenrelevante Auffälligkeiten, entweder:

                      • 400 IU per day (n = 109)
                      • 4,000 IU per day (n = 100)
                      • 10,000 IU per day (n = 102)


                      Nach 3 Jahren hatte sich die Knochendichte in den 3 Gruppen wie folgt entwickelt:

                      • For patients randomized to 400 IU, the loss in BMD was -1.2 percent.
                      • For patients randomized to 4,000 IU, the loss was -2.4 percent.
                      • For patients randomized to 10,000 IU, the loss was -3.5 percent.


                      Das bestätigt die auch von mir für wahrscheinlich gehaltene Hypothese, dass Vitamin-D zwar für allerlei gute Eigenschaften steht, aber zumindest alleine keinen Knochenschwund verhindern kann.

                      --------------------------------------
                      [1]: High-dose vitamin D: negative results from a randomized clinical trial
                      Who'll survive and who will die?
                      Up to Kriegsglück to decide

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                        #12
                        Der Vitamin D-Stoffwechsel ist eine sehr komplizierte Angelegenheit, die ich bis heute noch nicht vollständig verstanden habe.
                        Jedenfalls hat die Studie gezeigt dass hohe Vitamin D-Gaben nicht zwangsläufig „gesund“ sind, sondern auch das Gegenteil bewirken können, wie sich beim Knochenstoffwechsel zeigt.

                        Etwas ausführlicher wird das Ergebnis der Studie hier dargestellt.
                        Surprise in randomized trial: a hint of actual adverse effect from supplementation


                        Zitat:
                        One possible explanation for these findings could be related to an increase in plasma marker of bone resorption (CTx) paired with suppression of parathyroid hormone. This was particularly true among the highest 10,000 IU/day group who saw sharp decline in parathyroid hormone levels, as well as a sharp increase in plasma CTx levels during the first 18 months of being on high-dose vitamin D, according to the authors.
                        „Eine mögliche Erklärung für diese Ergebnisse könnte mit einer Zunahme des Plasmamarkers der Knochenresorption (CTx) gepaart mit der Unterdrückung des Nebenschilddrüsenhormons zusammenhängen. Dies galt insbesondere für die höchste 10.000 IE/Tag-Gruppe, die einen starken Rückgang der Nebenschilddrüsenhormone sowie einen starken Anstieg der Plasma-CTx-Werte in den ersten 18 Monaten der Einnahme von hochdosiertem Vitamin D verzeichnete, so die Autoren.“


                        Study limitations included the exclusion of people with osteoporosis or with 25(OH)D levels of <30 nmol/L, who may respond differently to high-dose vitamin D supplementation. Also, the study did not include a placebo control group.
                        „Zu den Einschränkungen der Studie gehörte der Ausschluss von Menschen mit Osteoporose oder mit 25(OH)D-Spiegeln von <30 nmol/L, die auf eine hochdosierte Vitamin-D-Supplementierung unterschiedlich reagieren können. Auch beinhaltete die Studie keine Placebo-Kontrollgruppe.“


                        Anmerkung: Der Marker CTx zeigt den Knochenabbau (Knochenresorption) an.

                        Franz

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                          #13
                          Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                          ..dass Vitamin-D zwar für allerlei gute Eigenschaften steht, aber zumindest alleine keinen Knochenschwund verhindern kann.
                          Alleine wohl nicht, aber Supplementation von Vitamin D, Calcium und Phosphor, vor allem im höheren Alter sollte auch für die Knochengesundheit von Vorteil sein.

                          ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                          [1] Phosporous is essential to Life and Bone Health

                          Meine PCa-Geschichte:
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                            #14
                            Vorsicht, von Phosphat-Ergänzung ist abzuraten!

                            Wir nehmen viel zu viel davon über die Nahrung auf (hoher Fleischkonsum und Unmengen an zugesetzten Phosphaten bei der Lebensmittelverarbeitung).

                            z.B. in

                            Zitate:
                            Der Phosphorbedarf des Menschen liegt etwa gleichauf wie beim Calcium. Da aber Phosphor nicht nur in Milch und Milchprodukten, sondern auch in vielen anderen Lebensmitteln vorkommt, tritt ein Mangel dieses Mineralstoffs praktisch nicht auf. Im Gegenteil, durch den hohen Fleischkonsum und die hohe Verbreitung von Phosphor / Phosphat in Lebensmitteln ist der Bedarf mehr als gedeckt…..
                            … Zum einen erschwert Phosphat die Möglichkeit zur Aufnahme von Calcium über den Darm, zum anderen führen (zu) hohe Phosphat-Spiegel im Blut letztlich zur Ausschwemmung aus den Knochen. Der Schwerpunkt der Ernährung sollte so ausgerichtet sein, dass die Zusammenstellung reich an Calcium und gleichzeitig arm an Phosphat ist – so ist man auf der "knochensicheren" Seite. Phosphor und Phosphat behindern die Aufnahme im Darm. Aber mehr noch: Im Überschuss aufgenommener Phosphor löst das Calcium aus den Knochen, anschließend wird es über die Niere ausgeschieden und geht damit dem Körper verloren…..
                            … Aktuelle Studien zeigen, dass bereits eine kleine Erhöhung des Phosphatgehalts sogar bei gesunden Körpern für erhebliche Schäden sorgen kann: Die Innenwände der Blutgefäße verändern sich und verkalken, was zu Herzversagen und Schlaganfall führen kann. Außerdem wird das Kalzium aus den Knochen gelöst, dadurch werden sie brüchig und das Osteoporose-Risiko steigt. Ein zu hoher Phosphat-Spiegel sorgt außerdem für Muskelabbau und lässt die Haut deutlich schneller altern.“



                            Und schon vor einigen Jahren schrieb das Aerzteblatt dazu:



                            Franz

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                              #15
                              Zitat von Optimist Beitrag anzeigen
                              ...Auch beinhaltete die Studie keine Placebo-Kontrollgruppe.
                              Na doch, die "400 IU per day" Gruppe.

                              Und ob die Ergänzung von Vitamin-D mit Calcium, Phosphor oder Vitamin-K die Knochendichte verbessern könnte ist unbekannt. Was sicher wirkt ist aber niedrig dosiertes Östrogen, und natürlich die Holzhammermethode 'Teriparatid' wenn's sein muss.
                              Who'll survive and who will die?
                              Up to Kriegsglück to decide

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