Am 01.10.2018 wurde bei einem PSA Wert von 4,26 eine PSMA PET/CT in der Uniklinik Mannheim durchgeführt. Ergebnis: Im Verlauf weiterhin PSMA-positive kleinste Lymphknoten parailiakal li. sowie im Verlauf neu aufgetretene PSMA-positive Lymphknoten paraaortal.
Beurteilung Uniklinik Mannheim: Bei Vorbelastung präsakral und iliakal bds. bis 66 Gy 2010 sowie des LWK3 bis 30 Gy 2014 und der aktuellen PSA-Progredienz empfehlen wir die Wiederaufnahme einer ADT.
Beurteilung Cyberknife Zentrum München: Aufgrund der Zahl der Herde sowie der Strahlenvorbelastung empfehlen wir die Wiederaufnahme einer ADT.
Mein Urologe empfahl mir zur Hinauszögerung der ADT eine lokale Chemoperfusion/-embolisation auf Basis der PSMA PET/CT bei Prof. Vogl in der Uniklinik Frankfurt (als TACE – Trans-Arterielle perkutane Chemo-Embolisation* häufig bei Lebermetastasen eingesetzt).
Nach einer Voruntersuchung/Begutachtung durch Prof. Vogl (Lage der LK-Metastasen und Beurteilung der Gefäßarchitektur) wurde die Behandlung 4x vom 26.10.2018 bis 25.01.2019 in vierwöchigem Abstand (einmal mehr als vorausgesagt, da noch Krebsrestbestände im Beckenbereich erkennbar waren) durchgeführt; abschließend am 19.02.2019 wurde sie mit einer Thermoablation (Mikrowellen) abgeschlossen.
Die Behandlung verlief unspektakulär. Morgens (jeweils nach einer kurzen Bauch-MRT) erfolgte der ca. 20 minütige Eingriff (Katheder und Führungsdraht wird über die Oberschenkelarterie in der Leistenregion mit Hilfe lokaler CT-Überwachung und örtlicher Betäubung bis zur Metastase eingeführt, das Chemotherapeutikum dort lokal zugeführt und das Blutgefäß mittels Embolisat wieder verschlossen). Anschließend 3 stündige Ruhezeit im Tageszimmer, dann lokale Überprüfungs-CT und Besprechung mit Prof. Vogl und Heimfahrt.
Nebenwirkungen: Ein bisschen schlapp jeweils am ersten Tag nach der Behandlung. Da ich regelmäßig das Blutbild checken lassen musste, stellte ich fest, dass das Hämoglobin (und die Nebenwerte) im Laufe der Behandlung kontinuierlich abfielen (Hb auf 9,9 im Februar 2019). Rücksprache mit Prof. Vogl ergab: Dies sei auf die Chemobehandlung zurückzuführen und würde sich wieder erholen. Ich hatte allerdings schon früher untergrenzwertige Hb-Werte (genetisch bedingt), und in der Tat bewegen sich die Werte wieder in die richtige Richtung. Diese Absenkung hatte dann auch zur Folge, dass ich in den letzten Wochen der Behandlung manchmal kurze Schwindelgefühle hatte und ziemlich kurzatmig war. Das war es dann aber schon an Nebenwirkungen, also durchaus verschmerzbar.
Und die PSA Werte haben sich positiv entwickelt.
18.10.2018 5,78 unmittelbar vor Beginn der Behandlung
21.11.2018 6,90 zu früh gemessen lt. Prof. Vogl
18.12.2018 4,77
14.01.2019 5,16
13.02.2019 4,48
21.03.2019 3,60
08.04.2019 3,33
10.05.2019 3,53
03.06.2019 3,60
Prof. Vogl zeigte sich in der Nachkontrolle am 04.06.2019 sehr zufrieden und meinte, der PSA Wert dürfte sich noch einige Zeit relativ konstant halten. Die behandelten LK Metastasen seien alle nicht mehr aktiv.
Resümee für mich:
Eine abschließende Bitte:
Sollten sich unter den Forumteilnehmern weitere Mitstreiter befinden, die diese Behandlung durchgeführt (oder Kenntnis von Mitpatienten hierüber) haben, bitte ich um Information über den Verlauf der Erkrankung vor und nach der Behandlung. Dies kann auch persönlich an meine E-Mail Adresse im Forum erfolgen.
Werner
*) Das Therapieverfahren der TACE basiert auf der selektiv regionalen Applikation einer chemotherapeutischen Substanz mit anschließender Okklusion. Daher stellen die Zytostatikakonzentration innerhalb eines Tumors sowie die arterielle Hypervaskularisation des Tumors die entscheidenden Parameter dar, die das Ausmaß der Tumorzerstörung definieren. Zusätzlich erlaubt die Kombination der Chemotherapie und der Ischämie innerhalb des Tumors synergistische Effekte, um eine maximale Tumornekrose zu erzielen. Mittels TACE wird eine hohe Dosis des Chemotherapeutikums gezielt an die Tumorzellen herangebracht, wobei die Kontaktzeit zwischen den Zytostatika und den Tumorzellen verlängert wird. Damit ist auch das Ausmaß der Embolisateinlagerung ein wichtiger Parameter. Das gesunde Leberparenchym wird dabei geschont.
Beurteilung Uniklinik Mannheim: Bei Vorbelastung präsakral und iliakal bds. bis 66 Gy 2010 sowie des LWK3 bis 30 Gy 2014 und der aktuellen PSA-Progredienz empfehlen wir die Wiederaufnahme einer ADT.
Beurteilung Cyberknife Zentrum München: Aufgrund der Zahl der Herde sowie der Strahlenvorbelastung empfehlen wir die Wiederaufnahme einer ADT.
Mein Urologe empfahl mir zur Hinauszögerung der ADT eine lokale Chemoperfusion/-embolisation auf Basis der PSMA PET/CT bei Prof. Vogl in der Uniklinik Frankfurt (als TACE – Trans-Arterielle perkutane Chemo-Embolisation* häufig bei Lebermetastasen eingesetzt).
Nach einer Voruntersuchung/Begutachtung durch Prof. Vogl (Lage der LK-Metastasen und Beurteilung der Gefäßarchitektur) wurde die Behandlung 4x vom 26.10.2018 bis 25.01.2019 in vierwöchigem Abstand (einmal mehr als vorausgesagt, da noch Krebsrestbestände im Beckenbereich erkennbar waren) durchgeführt; abschließend am 19.02.2019 wurde sie mit einer Thermoablation (Mikrowellen) abgeschlossen.
Die Behandlung verlief unspektakulär. Morgens (jeweils nach einer kurzen Bauch-MRT) erfolgte der ca. 20 minütige Eingriff (Katheder und Führungsdraht wird über die Oberschenkelarterie in der Leistenregion mit Hilfe lokaler CT-Überwachung und örtlicher Betäubung bis zur Metastase eingeführt, das Chemotherapeutikum dort lokal zugeführt und das Blutgefäß mittels Embolisat wieder verschlossen). Anschließend 3 stündige Ruhezeit im Tageszimmer, dann lokale Überprüfungs-CT und Besprechung mit Prof. Vogl und Heimfahrt.
Nebenwirkungen: Ein bisschen schlapp jeweils am ersten Tag nach der Behandlung. Da ich regelmäßig das Blutbild checken lassen musste, stellte ich fest, dass das Hämoglobin (und die Nebenwerte) im Laufe der Behandlung kontinuierlich abfielen (Hb auf 9,9 im Februar 2019). Rücksprache mit Prof. Vogl ergab: Dies sei auf die Chemobehandlung zurückzuführen und würde sich wieder erholen. Ich hatte allerdings schon früher untergrenzwertige Hb-Werte (genetisch bedingt), und in der Tat bewegen sich die Werte wieder in die richtige Richtung. Diese Absenkung hatte dann auch zur Folge, dass ich in den letzten Wochen der Behandlung manchmal kurze Schwindelgefühle hatte und ziemlich kurzatmig war. Das war es dann aber schon an Nebenwirkungen, also durchaus verschmerzbar.
Und die PSA Werte haben sich positiv entwickelt.
18.10.2018 5,78 unmittelbar vor Beginn der Behandlung
21.11.2018 6,90 zu früh gemessen lt. Prof. Vogl
18.12.2018 4,77
14.01.2019 5,16
13.02.2019 4,48
21.03.2019 3,60
08.04.2019 3,33
10.05.2019 3,53
03.06.2019 3,60
Prof. Vogl zeigte sich in der Nachkontrolle am 04.06.2019 sehr zufrieden und meinte, der PSA Wert dürfte sich noch einige Zeit relativ konstant halten. Die behandelten LK Metastasen seien alle nicht mehr aktiv.
Resümee für mich:
- Immerhin habe ich mit dieser Behandlung mindestens ein dreiviertel Jahr Luft bis zum Beginn der nächsten ADT gewonnen. Dies natürlich immer (nur) mit Blick auf die PSA Entwicklung.
- Ich werde bei einem Anstieg des PSA >5 eine erneute PSMA PET/CT machen lassen und anschließend über das weitere Vorgehen entscheiden (eventuell sogar eine Wiederholung dieser TACE Behandlung).
- Diese doch noch sehr unbekannte Behandlung dürfte insbesondere – wie bei mir – für Patienten interessant sein, deren LK-Metastasen im vorbestrahlten Bereich liegen.
Eine abschließende Bitte:
Sollten sich unter den Forumteilnehmern weitere Mitstreiter befinden, die diese Behandlung durchgeführt (oder Kenntnis von Mitpatienten hierüber) haben, bitte ich um Information über den Verlauf der Erkrankung vor und nach der Behandlung. Dies kann auch persönlich an meine E-Mail Adresse im Forum erfolgen.
Werner
*) Das Therapieverfahren der TACE basiert auf der selektiv regionalen Applikation einer chemotherapeutischen Substanz mit anschließender Okklusion. Daher stellen die Zytostatikakonzentration innerhalb eines Tumors sowie die arterielle Hypervaskularisation des Tumors die entscheidenden Parameter dar, die das Ausmaß der Tumorzerstörung definieren. Zusätzlich erlaubt die Kombination der Chemotherapie und der Ischämie innerhalb des Tumors synergistische Effekte, um eine maximale Tumornekrose zu erzielen. Mittels TACE wird eine hohe Dosis des Chemotherapeutikums gezielt an die Tumorzellen herangebracht, wobei die Kontaktzeit zwischen den Zytostatika und den Tumorzellen verlängert wird. Damit ist auch das Ausmaß der Embolisateinlagerung ein wichtiger Parameter. Das gesunde Leberparenchym wird dabei geschont.
Kommentar