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PSA-Anstieg nach 15 Jahren

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    PSA-Anstieg nach 15 Jahren

    Im September 2000 (damaliges Alter 52) Prostatovesikulektomie pT2b, pNo, Mo, G2b, Gleason 6, pR1. innerhalb des ersten Jahres stieg der PSA auf 0,55, von 12/2001 - 01/2002 37 Bestrahlungen 66,6 Gy, anschliessender PSA-Abfall bis auf nicht messbare Werte (bis 12/2014 war der halbjährlich gemessene PSA-Wert unter 0,05). Ab 06/2015 Anstieg bis jetzt aktuell im Juli auf 0,49. Mein Urologe meint, man sollte abwarten, bis der PSA innerhalb 12 Monate sich verdoppelt und dann mit einer Hormonbehandlung reagieren. PET-Untersuchung bringt seiner Meinung nach evtl. nichts, da die Lymphknoten bei der OP nicht befallen waren, er vermutet, dass im OP-Bereich sich etwas befindet, was nach OP und Bestrahlung nicht mehr operativ entfernt werden kann. Er findet den Anstieg nach so langer Zeit auch ungewöhnlich. Ich bin ratlos, soll ich die Verdoppelungszeit abwarten oder erst bei einem Wert von 2,00 reagieren? Auch die Nebenwirkungen einer Hormontherapie schrecken mich momentan ab. Was ist zu tun? Grüsse von Gerhard

    #2
    Hallo Gerhard

    In der Tat ein interessanter Fall, den es so hier noch nicht gegeben hat.

    Dein Urologe dürfte mit seiner Einschätzung richtig liegen, dass hier vermutlich ein erneutes Lokalrezidiv im vorbestrahlten Bereich vorliegt, eine LK-Beteiligung ist eher unwahrscheinlich.
    Deshalb kann man aber trotzdem eine Bildgebung veranlassen, die Klarheit bringen dürfte, wo sich genau das Rezidiv befindet.
    Ein CT ist immer dann sinnvoll, wenn sich daraus eine therapeutische Konsequenz ergeben könnte.

    Im Übrigen habe ich genau die gleiche Fragestellung in der letzten Woche mit meinem Urologen erörtert, da ich mich möglicherweise ebenfalls irgendwann mit dieser Problematik konftrontiert sehe.

    Meine OP 2005, Bestrahlung 2009, Abfall in den nicht messbaren Bereich, danach Anstieg bis 0,12 ng/ml, dieser Wert seit 6-8 Jahren mit kleinen Schwankungen ungefähr stabil. Bis jetzt......

    Du hast nun die 70 überschritten, und der Anstieg seit 2015 ist sehr moderat, was allerdings nicht zwangsläufig bedeutet, dass dies in gleicher Verdopplungszeit bzw. Velocity so weitergeht. Die Rechnerei in die Zukunft ist daher reinste Kaffeesatzleserei und wenig hilfreich !

    Ob die Hormontherapie die einzige Alternative wäre, falls es sich tatsächlich um ein Lokalrezidiv im vorbestrahlten Gebiet der Prostataloge handelt, müsste allerdings hinterfragt werden. Um genau dies zu beurteilen bedarf es eines PSMA/PET-CT, was in deinem Fall schon bei einem Wert um die 0,8 ng/ml durchgeführt werden sollte, da es sich mit ganz grosser Wahrscheinlichkeit um eine singuläre Metastase handelt, die bei diesem Wert eigentlich schon sichtbar sein dürfte.

    Ich würde in deinem konkreten Fall Dr. Muacevic, München, kontaktieren, den Fall schildern und anfragen, ob in deinem Fall die Möglichkeit einer Cyberknife Bestrahlung bestünde, auch dann, wenn das vermeintliche Übel an der Anastomose bzw. am Blasenboden sitzt.

    Zu dieser Fragestellung habe ich bisher keine gesicherten Erkenntnisse.

    Keinesfalls ist deine Situation ein Grund, nun in Panik zu geraten, zumal die Hormontherapie als letztes Mittel zwar mit Nebenwirkungen verbunden ist, aber wegen der äußerst geringen Tumorlast sehr lange wirksam sein dürfte.

    LG

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      #3
      Hallo Gerhard,

      Zitat von spertel
      "..In der Tat ein interessanter Fall, den es so hier noch nicht gegeben hat.."

      Dem kann ich nur beipflichten..

      Hättest Du was dagegen, Deine PK-Historie in myprostate.eu einzustellen? (Dort findest Du jede Menge Fallbeispiele) , das wäre klasse!

      Beste Gruesse und viel Glück!

      Gruss
      dillinger

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        #4
        Hallo spertel und wolfjanz,

        danke für Eure rasschen Antworten und Tipps. Werde mich demnächst mit dem Thema Cyberknife-Bestrahlung gefassen und demnächst auch meinen PK-Verlauf in myprostate.eu einstellen. Ansonsten warte ich die nächse Messung Anfang Oktober ab. Behandelt Dr. Muacevic in München nur Privatpatienten oder kann ich auch als Kassenpatient vorstellig werden?

        Grüsse von Gerhard

        Kommentar


          #5
          Moin....

          Hier dürftest du Antworten auf deine Fragen finden.



          Schönen Tag

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            #6
            Zitat von Gerhard Beitrag anzeigen
            Im September 2000 (damaliges Alter 52) Prostatovesikulektomie pT2b, pNo, Mo, G2b, Gleason 6, pR1. innerhalb des ersten Jahres stieg der PSA auf 0,55, von 12/2001 - 01/2002 37 Bestrahlungen 66,6 Gy, anschliessender PSA-Abfall bis auf nicht messbare Werte (bis 12/2014 war der halbjährlich gemessene PSA-Wert unter 0,05). Ab 06/2015 Anstieg bis jetzt aktuell im Juli auf 0,49. Mein Urologe meint, man sollte abwarten, bis der PSA innerhalb 12 Monate sich verdoppelt und dann mit einer Hormonbehandlung reagieren. PET-Untersuchung bringt seiner Meinung nach evtl. nichts, da die Lymphknoten bei der OP nicht befallen waren, er vermutet, dass im OP-Bereich sich etwas befindet, was nach OP und Bestrahlung nicht mehr operativ entfernt werden kann. Er findet den Anstieg nach so langer Zeit auch ungewöhnlich. Ich bin ratlos, soll ich die Verdoppelungszeit abwarten oder erst bei einem Wert von 2,00 reagieren? Auch die Nebenwirkungen einer Hormontherapie schrecken mich momentan ab. Was ist zu tun? Grüsse von Gerhard
            Ich habe so etwas auch schon nach 16 Jahren gesehen ...
            wir haben dann weiter abgewartet bis PSA 1.5 - 2.0 und dann eine PSMA-PET durchgeführt
            und einen Herd im Bereich der ehemaligen Anastomose gefunden. Dort wurde dann ein
            Golddraht (Fiducial) eingesetzt und der Herd mit dem Cyberknife nochmals bestrahlt.
            Danach fiel der PSA dann wieder unter die Nachweisgrenze und blieb dort.

            Für einfach Hormontherapie gibt es in Ihrem Falle keine Rationale in den Leitlinien - erst bei Beschwerden.

            Auch hierfür habe ich einen Fall. Dieser Patient wollte erst wieder eine Therapie bei Beschwerden.
            Weitere 17 Jahre SPÄTER war der PSA > 700, aber immer noch keine Beschwerden und KEINE Therapie!!!
            ----------------------------------------------------------
            Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
            sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
            wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
            vor Ort ersetzen

            Gruss
            fs
            ----------------------------------------------------------

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              #7
              Zitat von Urologe
              Für einfach Hormontherapie gibt es in Ihrem Falle keine Rationale in den Leitlinien - erst bei Beschwerden.

              Auch hierfür habe ich einen Fall. Dieser Patient wollte erst wieder eine Therapie bei Beschwerden.
              Weitere 17 Jahre SPÄTER war der PSA > 700, aber immer noch keine Beschwerden und KEINE Therapie!!!
              Lieber fs,

              das Nervenkostüm dieses Patienten ist zu bewundern. Ich hoffe, dass es auch mir gelingt, erst bei Schmerzen wieder aktiv zu werden. Dennoch werde ich, wenn der nächste PSA-Wert, den ich am 16.7.2019 wieder in meinem Stammlabor ermitteln lassen werde, erneut über 10.00 ng/ml ansteigt, eine PSMA/PET/MRT über mich ergehen lassen, um zumindest zu wissen, wo sich da was abzeichnet und um was es sich handelt.

              Beste Grüße

              Harald

              und alles Gute für Gerhard.

              Meine PKH: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=112&page=report

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                #8
                Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
                wir haben dann weiter abgewartet bis PSA 1.5 - 2.0 und dann eine PSMA-PET durchgeführt
                und einen Herd im Bereich der ehemaligen Anastomose gefunden. Dort wurde dann ein
                Golddraht (Fiducial) eingesetzt und der Herd mit dem Cyberknife nochmals bestrahlt.
                Danach fiel der PSA dann wieder unter die Nachweisgrenze und blieb dort.

                Für einfach Hormontherapie gibt es in Ihrem Falle keine Rationale in den Leitlinien - erst bei Beschwerden.
                Gerhard sollte wie hier beschrieben vorgehen, ich halte dies für genau richtig. Man kann auch schon eher mit Hormontherapie beginnen, z.B. bei einem PSA Wert um die 10. Nach der Cyberknife Bestrahlung ist dies aber wahrscheinlich nicht nötig.

                Kommentar


                  #9
                  ich danke Euch allen für Eure Antworten. Ich werde Anfang Oktober die nächste Messung machen lassen und bis dahin (hoffentlich) Ruhe bewahren.
                  Grüsse von Gerhard

                  Kommentar


                    #10
                    Vielen Dank, werter fs, für diese Auskunft, die mich nun wirklich beruhigt und weitere Nachfragen überflüssig macht.

                    Könnten Sie noch mitteilen, wo diese Goldmarker/Cyberknife-Behandlung durchgeführt worden ist ?

                    Mfg

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Reinhard,

                      fs ist tagsüber sicher in der Praxis, daher vorab mein Hinweis.

                      Unter Charitè Berlin habe ich gefunden:

                      Wann ist die Implantation eines Goldmarkers erforderlich?

                      Bei der Behandlung von atemverschieblichen Tumoren ist vor Therapiebeginn in der Regel die minimal-invasive Implantation eines Goldmarkers notwendig. Dieser etwa 5 mm lange Stift aus Gold wird dem Patienten in örtlicher Betäubung eingesetzt, da er aufgrund seines sehr guten Röntgenkontrastes immer die exakte Lage des Tumors erkennen lässt.

                      Gruß Harald

                      Kommentar


                        #12
                        Danke, Harry...

                        Mir war das im Prinzip schon klar, allerdings wusste ich nicht, ob dies wegen der vermeintlichen Empfindlichkeit der Harnröhre auch an der Anastomose möglich wäre.
                        Mir scheint, dass solche Möglichkeiten in den meisten urologischen Praxen nicht bekannt sind; mein Doc weiss das garantiert nicht !

                        Nun wissen wir es !

                        Auch dir alles Glück der Welt......

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                          #13
                          Zitat von spertel Beitrag anzeigen
                          Vielen Dank, werter fs, für diese Auskunft, die mich nun wirklich beruhigt und weitere Nachfragen überflüssig macht.

                          Könnten Sie noch mitteilen, wo diese Goldmarker/Cyberknife-Behandlung durchgeführt worden ist ?

                          Mfg
                          Die Fiducials hae ich gesetzt und die CyberKnife-Bestrahlung hat das Strahlen-(CbyerKnife)-Zentrum Hamburg, Langenhorner Chaussee 369 durchgeführt
                          ----------------------------------------------------------
                          Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                          sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                          wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                          vor Ort ersetzen

                          Gruss
                          fs
                          ----------------------------------------------------------

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo an alle,

                            habe heute meinen aktuellen PSA-Wert erhalten: 0,67! Mein nächster Untersuchungstermin ist im November, dann werde ich hören, was mein Urologe vorschlägt. Habe heute auch meine PKHistorie eingestellt, vielleicht kann der eine oder andere von Euch mir raten.
                            Grüsse von Gerhard

                            Kommentar


                              #15
                              Gerhard,

                              an unserer Empfehlung ändert sich dadurch nichts: ".... wir haben dann weiter abgewartet bis PSA 1.5 - 2.0 und dann eine PSMA-PET durchgeführt". Dein Urologe wird wahrscheinlich Hormontherapie empfehlen.

                              Georg

                              Kommentar

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