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    #91
    "Der Gleason Grad kann viel besser an der entnommenen Prostata festgestellt werden als mit einer Biopsie"
    Georg, eine Diagnose nach Therapie ist nur gerechtfertigt, wenn entweder die Therapie nebenwirkungsfrei oder die Diagnose die Therapie ziemlich sicher nicht geändert hätte. Eine RPE ist ein schwerer Eingriff und hat in diesem Fall zu dauernder Inkontinenz geführt. Eine "radikale" Entfernung wird man bei erwarteter lokaler Streuung oder Invasion bzw. Kapselüberschreitung kaum erreichen, daher kam auch eine Strahlentherapie (mit adjuvanter ADT) in Frage oder eben nur die ADT. Ein ordentliches Staging hätte übrigens auch einen fokalen 7a ergeben können, mit erst recht anderen Optionen bis hin zu AS; der PSA-Wert hätte auch durch den Stau und/oder eine Entzündung so hoch sein können. Hier sollte nicht das Wissen nachher zur Rechtfertigung der Maßnahme vorher herangezogen werden.

    Bei alledem sind auch immer die dauerhaften Nebenwirkungen aufzurechnen. G-RAMPP wollte diese auch vergleichen, aber Ergebnisse dazu wird es wohl nicht geben, weil die Studie nicht ordentlich beendet wurde.
    Im Falle eines 73-Jährigen kann die Inkontinenz unangenehmer sein als die Nachteile der ADT. Hinzu kommen die anderen Risiken der RPE.

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      #92
      Guten Abend und vielen Dank für eure Informationen und Anmerkungen.
      Sicher kann man nichts rückgängig machen, ich denke nur mit Aufklärung in alle Richtungen und genauerer Diagnostik wäre die Entscheidung sicher nicht RPE gewesen. Mein Vater leidet unheimlich unter seiner Inkontinenz. Das ist für ihn fast schlimmer als die Erkeankung selbst. Ich mache mir da schon Vorwürfe, wenn ich ihn so leiden sehe. Aber anders herum haben wir nach Empfehlung der Ärzte gehandelt. Vielleicht zu vorschnell. Wir waren aber in einem zertifizierten Prostatakrebszentrum. Da war die Rede eben direkt von der OP. Nun ist es wie es ist, aber die Gedanken, dass es anderes sein könnte, sind schwer. Tröstlich ist der Gedanke der Tumormasdereduktion. Ich verstehe auch nicht, warum ein PSMA Pet nicht die anderen bildgebenden Verfahren ersetzen kann. Sind das die Kosten?
      Im Oktober wird der neue PSA Wert bestimmt. Hoffentlich ist er noch etwas gefallen und die Bestrahlung zeigt ihre Wirkung. Da der Urologe den Testostetonwert nicht mitbestimmt weiß man doch gar nicht ob das Profact noch wirkt? Danke für alle Informationen und einen schönen Abend für euch
      Martina

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        #93
        Kontinenz kann man z.B. mit einem AdVance Band wiederherstellen. Laßt Euch beraten.

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          #94
          Hallo Georg, das ist nach einem Jahr ganz sicher eine Option .
          Liebe Grüße

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            #95
            Ich habe damit keine guten Erfahrungen gemacht. Hat überhaupt nichts gebracht. 8 Wochen später wurde mir dann ein AMS 800 inplantiert. Erst das hat mir geholfen. Musste die alte Narbe wieder geöffnet werden. Das Band blieb drinnen.
            Immer positiv denken!!!

            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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              #96
              Leitlinie 4.25 (2018): "Die Rolle der PET Hybrid-Bildgebung mit radioaktiv markierten PSMA-Liganden im Rahmen des primären Stagings ist unklar, sie sollte daher innerhalb kontrollierter klinischer Studien erfolgen."
              Dazu ein Auszug aus den Gründen: "Die Daten aus Primärstudien mit histologischer Verifikation der PSMA-PET-Ergebnisse deuten auf vergleichsweise hohe Spezifität und Sensitivität hin."
              Aber: "...allerdings ist unklar, ob Patienten von der Änderung des Therapieregimes auch hinsichtlich patientenrelevanter Endpunkte profitierten."
              Das kennzeichnet sehr gut die allgemeine Positionierung der S3-Leitlinie. Aus der Sicht des einzelnen Patienten ist sie nicht optimal. Denn
              1. solche Endpunkte sind primär nicht Inkontinenz, Impotenz oder anderes Leiden;
              2. wenn eine Untergruppe von Patienten von etwas profitiert, geht das häufig in Studien unter, außer diese Gruppe wird getrennt betrachtet (bei neuen Verfahren weiß man aber häufig vorher nicht, wie diese Unterteilungen aussehen);
              3. das Argument "Therapierelevanz" blockiert das Gewinnen von diagnostischen Erkenntnissen vor Therapie.
              Ein Privatversicherter oder Selbstzahler kann das Verfahren allerdings fast "auf Wunsch" bekommen, denn jeder Arzt weiß, dass (a) Wissen besser ist als Unwissen und (b) er selbst alles tun würde, um sich zu heilen (und als privat Versicherter und beruflich vernetzter Kollege auch optimal versorgt werden wird).
              Wenn dann mit einiger Verzögerung das Verfahren "Stand der Schulmedizin" ist, kommt es irgendwann in den Gemeinsamen Bundesausschuß, der prüft Kosten gegen Nutzen und sagt, ob die GKV das bezahlen wird. Erst danach wird das gesetzlich Versicherten auf breiter Front angeboten. Natürlich kann man das als Selbstzahler vorher erzwingen, aber das ist ziemlich außerhalb des Systems.
              Ein zertifiziertes Zentrum hält sich vermutlich eher strenger an die Regeln und könnte daher vor der Aufnahme in den schulmedizinischen Kanon weniger aufgeschlossen sein für Neues; es wird danach vielleicht das Verfahren schneller anbieten - allerdings könnten das bürokratische Hürden aufgrund der Zertifizierung auch verlangsamen.

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                #97
                Ich melde mich mit einer Frage zurück: Wie haltet ihr das mit der Bestimmung des Testosterons? Der Urologe meines Vaters sagt, dass muss nicht mitbestimmt werden. Der PSA fällt und alles ist gut. Aber kann der Wert nicht nur durch die Bestrahlung bis Mai fallen und der Hormonentzug wirkt nicht? Wie sind eure Erfahrungen?
                Danke euch
                Martina

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                  #98
                  Hallo Martina,
                  Zitat von Martina1701 Beitrag anzeigen
                  Ich melde mich mit einer Frage zurück: Wie haltet ihr das mit der Bestimmung des Testosterons? Der Urologe meines Vaters sagt, dass muss nicht mitbestimmt werden. Der PSA fällt und alles ist gut. Aber kann der Wert nicht nur durch die Bestrahlung bis Mai fallen und der Hormonentzug wirkt nicht? Wie sind eure Erfahrungen?
                  Danke euch
                  Martina
                  Bei jeder PSA-Wert-Erhöhung unter laufender Therapie mit GnRH-Analogon oder GnRH-Antagonist MUSS der Testosteronwert gemessen werden!“
                  Prof. Dr. Axel Heidenreich, Direktor der Klinik für Urologie und Leiter des Prostatakrebs*zentrums am Universitätsklinikum Köln


                  Prof. Heidenreich ist einer der renommiertesten Urologen in Deutschland.

                  Für den Zustand einer ADT ohne PSA-Anstieg oder des Beginns einer ADT gibt es in der Leitlinie immer noch keine Vorgabe. Ich selbst habe kein Problem, bei meinem Urologen gelegentlich eine Testosteron-Messung zu erbitten, oder er macht es von sich aus, aber ich bin Privatpatient.
                  Es gibt Ärzte, die der Meinung sind, dass zumindest beim Beginn einer ADT die T-Messung unerlässlich ist, damit ggf. das Präparat gewechselt wird, wenn der Kastrationsbereich von 0,2 ng/ml (0,69 nmol/l) nicht erreicht wird, das passiert in immerhin ca. 30 % der Fälle.

                  Ralf




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                    #99
                    Danke für deine Rückmeldung.
                    Meinst du, wir sollen es lassen, wenn der PSA weiterhin abfällt? Das wäre ja in Folge der Bestrahlung immer noch möglich? Bestrahlungsende war im Mai.
                    Es fällt uns zunehmend schwer um alles zu bitten, ständig hat man das Gefühl zu nerven.
                    Martina

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                      Moins Martina,

                      mein Urologe läßt IMMER den Testosteronwert mitbestimmen, automatisch von ihm selbst, ich brauche nicht darum bitten,
                      und das seit über 3 jahren.
                      Selbst ich möchte den Testosteronwert alle 3 Monate wissen.
                      Liebe Grüße
                      Stefan


                      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=802&page=graphic

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                        Hallo Martina,

                        ich muß mich Stefan anschließen. Mein Urologe (ist das wirklich meiner? ;-)) läßt immer den Testosteronwert mitbestimmen, obwohl ich seit 04.2018 keine AHD-Implantation bekomme (Zoladex), außerdem ein kleines Blutbild (wenn die Leberwerte etwas erhöht sind, schaut er mich immer von oben und kritisch an und sagt "Zuviel Alkohol!"). Der Testosteronwert liegt bei 2,49 ng/ml - wichtiger der PSA-Wert ist unter der Nachweisgrenze. Trotzdem lasse ich den PSA-Wert und das Testosteron monatlich ermitteln - bin nun mal kritisch (oder ein Pessimist?) IGEL Leistung 39 €.

                        Viele Grüße

                        Dirk

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                          Vielen Dank euch
                          Sind wir vielleicht übervorsichtig? Mit welchen Argumenten kann man den Urologen denn dazu bringen, den Wert zu kontrollieren? Oder kann man sich nur auf den PSA verlassen?
                          Danke für eure Hilfe
                          Martina

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                            Den Testosteronwert kann man auch beim Hausarzt bestimmen lassen. Mein Urologe hat ein eigenes Labor und kann dort den Testosteronwert nicht bestimmen lassen. Daher muss ich es immer beim Hausarzt machen lassen.

                            Für Euch geht das Problem ja weiter, wenn Ihr den Testosteronwert habt, und er ist nicht niedrig genug, muss man das Medikament wechseln. Wie wollt Ihr das dann bei Eurem Urologen erreichen? Ihr müsstet beim Urologen den Testosteronwert besprechen und der Arzt muss auch der Meinung sein, dass er nicht niedrig genug sei und bereit sein, ein anderes Medikament einzusetzen.
                            Ralf hat richtig von 0,2 ng/ml (0,69 nmol/l) geschrieben. Die alte Auffassung ist aber höher: 0,5 ng/ml. Wenn Euer Urologe diese Meinung vertritt kommt Ihr nicht weiter. Außerdem setzt er wahrscheinlich seit Jahren das gleiche Medikament ein und hat keine Lust auf ein anderes zu wechseln.

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                              Der Witz ist, dass erst die Spritze verabreicht wird und dann wird Blut abgenommen. Bisher war das nicht so. Den Arzt sieht man ab jetzt nur noch alle 6 Monate, wenn der Wert nicht in Ordnung ist, wird angerufen. Damit kann ich mich nicht anfreunden und habe wie bisher um Blutabnahme eine Woche vorher gebeten.

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                                Blutabnahme eine Woche vorher sollte eigentlich Standard sein. Das macht am meisten Sinn.
                                Lutz
                                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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