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    Hey Lothar,

    Manni lehnt jede lebensverlängernde Maßnahme ab, also keine Transfusion und keine Ernährung.
    Blutwerte habe ich aus dem Krankenhaus
    Natrium: 146; Kalium 3,5; Harnstoff 11,5; Kreatin 184
    Leukozyten 7,1; Haemoglobin 8,3; Haematokrit 0,24; Thrombozytenzahl 113 ; CRP 300; Basen-Excess -8,4!
    Die Werte sind vom 25.9. Ich weiß nicht, ob noch mal Blut abgenommen wird!
    Ich weiß auch nicht, ob Manni das noch will.
    Vor dem Krankenhaus am 10.09 wog er 71 kg, er hat bis dahin über 10 kg abgenommen.
    Gestern wurde er gewogen: 85 kg, seine Tochter meinte gleich das kann nicht stimmen, da er ja nichts zu sich nimmt. Ich glaube das ist das viele Wasser in Füssen, Beinen und Bauch.

    Folgendes steht noch im Bericht, das verstehe ich aber nicht ganz: CT Thorax: Verdichtung im linken Unterlappen dorsobasal, angrenzend an die Pleura bzw. dem Pleuraerguss, am ehesten einem Infiltrat entsprechend. Kein eindeutiger Anhalt für pulmonale Metastasen. Soweit im nativen Untersuchung beurteilbar, keine hiläre Lymphadenopathie. Bild einer Herzinsuffizienz mit beidseitigen Pleuraergüssen. Bekannte ossäre Metastasierung mit Beteiligung sämtlicher miterfasster Wirbelkörper und Rippen sowie des Sternums, der Scapulae und Claviculae beiderseits. Kein Anhalt für pathologische Fraktur

    Ob er mit offenen Mund schläft weiß ich nicht, wenn ich ging weil er schlafen wollte war der Mund normal geschlossen!

    Liebe Grüße
    Bianca

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      Hallo, den Blutwerten nach, besteht eine deutliche Anämie ( falls der Hb Wert nicht in SI Einheit angegeben ist, dagegen spricht der HK Wert). Wenn keine akute oder dauerhafte Blutung vorliegt, deutet dies, möglicherweise aufgrund eines massiven Knochenbefalls, auf eine Erschöpfung des Knochenmarks hin. Daran lässt sich leider nichts ändern, jedoch sollte eine wie auch immer geartete Blutungsquelle mit geringstmöglichem Aufwand ausgeschlossen werden (z. B. Magenblutung durch Stress und Medikamente =>Teerstuhl?). Und es sollte darüber Klarheit geschaffen werden, ob evtl. nicht funktionierende Harnableitungen (Harnleiterschiene, Harnverhalt in der Blase, welcher vielleicht durch Opiate keine Beschwerden macht) noch überprüft werden sollen (Wille des Patienten?), Apropos Opiate. Es besteht die Möglichkeit, das die Übelkeit hierdurch ausgelöst wird. MCP reicht da nicht immer. Also ggf. intensiver behandeln. Die Verdichtung im unteren linken Lungenfeld bedeutet wahrscheinlich eine beginnende Lungenentzündung. Je nach Wunsch des Patienten muss auch hier über evtl. bestehende Therapiemöglichkeiten der Herzinsuffizienz und der beginnenden Lungenentzündung nachgedacht werden. Und... Opiate sind nicht alles, oft bringt hier eine Begleitmedikation mit anderen Stoffklassen hervorragende Ergebnisse. Ist der Palliativmediziner an der Mediktion beteiligt? Und Flüssigkeit... da kollidieren die Herzschwäche ( Flüssigkeitszufuhr kann /wird diese verstärken, daher die Empfehlung zur Behandlung der Herzschwäche ) und Durst ( hat Manni ein Durstgefühl?). Ich wünsche Euch viel Kraft und einen guten, die weitere Behandlung an sich ziehenden Palliativmediziner (welcher ohne seit Team kaum etwas bewirken kann) bei weiter guter Gesamtbetreuung. Liebe Grüße

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        Hallo Partnerundzuhörer,

        die Lungenentzündung hat er im Krankenhaus bekommen. Dagegen wurde am Ende des Aufenthalts nichts mehr gemacht.
        Manni möchte keine Untersuchungen und Behandlungen mehr. Die Anämie war schon bekannt, da seine Knochenmarksfunktion gestört ist, denke ich das das daher kommt.
        Durst hat er, aber es bleibt nicht alles drin.
        Das Palliativteam leistet so wie ich das beurteilen kann, gute Arbeit.
        Manni geht es den Umständen entsprechend gut!
        Er hält sehr schlapp und müde, aber ich habe nicht den Eindruck,dass er Schmerzen hat.

        Danke für deine Antwort

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          Hallo Bianca,

          das viele Wasser in seinem Körper liegt auch an seiner Herzinsuffienz.
          CRP und Kreatin sind (zu) hoch.
          Ich hoffe er hat jetzt keine Schmerzen mehr.

          Ich denke an Manni und bin traurig.

          Liebe Grüße Lothar

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            Danke Lothar,

            das sind wir auch! Gestern saßen mein Mann, mein Schwägerin und ich lange bis in die Nacht und haben geredet und geweint.
            Wir sind zusammen für ihn da, mehr können wir im Moment nicht tun.

            Ich hoffe sein Weg wird zu lange dauern, davor hat er Angst!

            Liebe Grüße
            Bianca

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              Liebe Bianca,

              gestern Nacht bin ich auf deinen Thread gestoßen und habe ihn mit zunehmender Anteilnahme gelesen. Es berührt mich sehr, was und wie du über deinen Schwiegervater schreibst und wie sehr ihr euch bemüht, für ihn da zu sein. Gerade wollte ich dir schreiben, dass ihr unbedingt ein Palliativteam zur Betreuung heranziehen sollt, da lese ich zu meiner Erleichterung, dass ein ebensolches Team sich jetzt um deinen Vater kümmert. Ich hoffe und wünsche, dass das Team auch dir, deinem Mann und deiner Schwägerin Hilfe und Kraft geben kann.

              Mein Mann - 69, fortgeschrittenes metastasiertes PCa seit 14 Jahren - wird seit Januar dieses Jahres betreut von der SAPV (Spezialisierte ambulante Palliatv-Versorgung). Das Erstgespräch mit einem Arzt und einer Pflegekraft dauerte gute zwei Stunden. Alle Behandlungen, Medikamente und sonstige relevanten Informationen (z.B. auch die Patientenverfügung) wurden besprochen und aufgenommen. Der spezialisierte Arzt legte die Schmerzmedikation fest, die nach Bedarf immer wieder angepasst wird (derzeit Hydromorphon 16-0-16 und Ibu 600 mg 3-4 x täglich). Brauchen wir neue Rezepte, so genügt ein Anruf und sie werden in unsere Apotheke geschickt. Haben wir Fragen, können wir jederzeit anrufen. Und jederzeit heißt wirklich jederzeit! 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche. Du kannst dir vorstellen, was das für eine Erleichterung für uns beide ist. Wenn wir uns nicht melden, weil es meinem Mann zeitweise ganz gut geht, so meldet sich das Team selbst, um nachzufragen. Muss mein Mann ins Krankenhaus wie kürzlich zu einer Bluttransfusion, so muss er nicht über die Notaufnahme, sondern kann direkt auf die in unserem Krankenhaus vorhandene Palliativstation.

              Und keine Angst vor dem Wort "palliativ". Es bedeutet nichts anderes als "beschützend, umsorgend" und dient den Medizinern als Gegenstück zu einer "curativen", also heilenden Behandlung. (Uns wurde bereits im ersten gemeinsamen Gespräch beim Urologen gesagt, dass jegliche Behandlung für meinen Mann nicht curativ, sondern nur palliativ sein könnte. Das war 2005.)

              Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen
              Susann

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                Liebe Susan,

                Danke für dein Anteilnahme.
                Es tut gut verstanden zu werden.

                Ich bin durch dieses Forum und die Tipps auf den Begriff SAPV und palliativ gestoßen. Auch Freunde haben mir dazu geraten.
                Ich bin auch wirklich froh, dass es so etwas gibt. Auch unser Team hat gute Ärzte im Hintergrund und auch wir können jederzeit dort anrufen!

                Du hast recht, wir sind erleichtert, dass Manni endlich gut versorgt ist.
                Die Begriffe palliativ und auch Hospiz haben wir immer mal wieder besprochen und es jetzt gar nicht mehr abschreckend für uns.

                Ich wünsche dir deinem Mann alles Gute!
                Es ist gut zu wissen, dass ihr auch so ein tolles Team an eurer Seite habt.

                Ganz liebe Grüße
                Bianca

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                  Liebe Bianca,

                  ja, es ist gut, nicht allein zu sein. Zu wissen, dass es anderen ähnlich geht. Zu wissen, dass es gute Hilfe gibt.

                  Zu deiner Frage von gestern bezügl. Essen und Trinken: Aus meiner Hospizhelferausbildung weiß ich, dass die meisten Menschen am Lebensende weniger essen und dann auch weniger trinken. Das ist eine Form des Rückzügs und sie leiden nicht darunter. Allenfalls der trockene Mund und ein damit verbundenes Durstgefühl können unangenehm bis quälend sein. Für meine Mutter haben wir Orangensaft eingefroren, mein Schwiegervater hat sich zeitweise Bier gewünscht. In der Palliativstation hier verwenden sie dazu Urinpipetten (sehen so ähnlich aus wie Spritzen); da kann man das Eis leichter in kleineren Stücken portionieren. Zum Tupfen im Mund gibt es kleine Stäbchen mit so Schaumgummistücken dran, die man in warmes Wasser oder Tee tauchen kann. Sehr gut deine Idee mit der Honigmischung für die Lippen! Das tut Manni sicher gut!

                  Die Anämie ist bei Knochenmetastasen und bei den vielen Therapien (Chemo, Lutetium, etliche Medikamente) nicht überraschend. Bei meinem Mann bewegt sich der Hämoglobinwert schon seit Monaten zwischen 7 und 9 g/DL, und das nur, weil er inzwischen alle 1-2 Wochen eine Bluttransfusion erhält. Die ist für ihn auch ziemlich anstrengend und hält nicht lange vor. Verständlich, dass Manni das nicht mehr möchte. Viel wichtiger ist, dass ihr bei ihm seid, mit ihm redet, mit ihm schweigt, ihm die Hand haltet. Es ist eine ganz intensive Zeit. Schön, wenn ihr sie miteinander und mit Manni gemeinsam erleben könnt.

                  Alles Liebe
                  Susann

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                    Susan,

                    Ich möchte einfach nur Danke sagen für deine Worte!
                    Du bist wieder so ein lieber mitfühlender Mensch, wie auch die anderen, die uns hier begleiten und uns Tipps geben oder einfach nur mitlesen.

                    Du bist auch eine wichtige Unterstützung für deinen Mann, schön dass er dich hat!

                    Danke nochmal

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                      Hallo ihr Lieben,

                      Manni wird schwächer, das merkt man zum einen an der zunehmenden Schläfrigkeit und des weiteren sagte er es mir.
                      Manchmal versucht er mit dem Rollator zum Fenster zu rollen, um es zu öffnen oder zu schließen. Das war vor ein paar Tagen.
                      Ich habe ihn gebeten, solche Versuche nicht allein zu unternehmen, da ich Angst habe, dass er den Halt verliert.
                      Die Stimmung ist gedrückt, was natürlich verständlich ist, Manni spürt es und wir spüren es auch.
                      Vor ein paar Tagen konnte wir uns bei den Besuchen noch unterhalten, jetzt sind wir einfach nur bei ihm auch wenn er lieber schlafen will.

                      Heute bekam er noch eine Rückenmassage von mir bevor er dann schlafen wollte. Auf meine Frage, ob er Schmerzen hat versicherte er mir:" Nein überhaupt nicht, ich bin nur müde und schlapp!"

                      Ich bin so froh, dass das Drama mit den Schmerzen erst mal unter Kontrolle ist.
                      Dieses Nichtliegen und Nichtsitzen können im Krankenhaus, war für ihn unerträglich.

                      Jetzt sieht er so friedlich aus, wenn er schläft!

                      Liebe Grüße Bianca

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                        Ich noch mal!
                        Ich würde gerne noch etwas loswerden...
                        Dass ich hier so ausführlich über Manni und uns schreibe, über die Gefühle, die Ängste und Hilflosigkeit hat einen wichtigen Grund! Es geht da nicht um Mitleid oder Sucht nach Aufmerksamkeit.
                        Obwohl die tröstende Worte von euch gut tun und erwünscht sind.

                        Aber was mir wirklich wichtig ist, dass andere in ähnlicher Situation, vielleicht auch von meinen Beiträgen profitieren können.
                        Ich habe so oft Google gefragt: wie ist der Weg, wie lange hält ein schwerstkranker Mensch es aus, wenn nach 4 Wochen nichts mehr gegessen wurde, wenn seit 8 Tagen keine Flüssigkeit per Infusion gegeben wurde und nur Minischlucke möglich sind.
                        Im Grunde ist die Kernfrage: Wie lange dauert der Sterbeprozess.
                        Google konnte es mir nicht sagen...
                        Und auch im Forum habe ich noch keinen ähnlichen Verlauf lesen können.

                        Deshalb möchte ich hier so lange weiter schreiben bis wir zusammen am Ende des Weges angekommen sind.

                        Für andere Betroffene kann ich jetzt schon sagen:
                        Sobald alle, der Betroffene und die Angehörigen, Frieden mit der Realität geschlossen haben und akzeptiert wird, dass es nur diesen einen letzten Weg gibt.
                        Sobald eine liebevolle und palliative sehr gute Versorgung stattfindet, dann wird es leichter und friedlich.
                        Natürlich ist der Gedanke immer noch unerträglich, wenn Manni nicht mehr da ist, aber es tröstet uns dass er, wie er es wünscht, schlafen kann ohne die Schmerzen und hoffentlich dann auch "Einschlafen" kann ohne Schmerzen.

                        Der Weg ist schwer, aber es wäre schwerer für uns, wenn wir wüssten er muss noch lange leiden.
                        Wir sind in dieser Phase oft traurig, manchmal zusammen, manchmal jeder für sich. "Man" funktioniert zeitweise, sollte aber auch zeigen, wenn man selbst von allem erschöpft ist. Dann gibt es hoffentlich Freunde, die zuhören oder einfach da sind.
                        Man muss nicht immer reden...

                        Ich werde also weiter schreiben...


                        Liebe Grüße
                        Bianca

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                          Liebe Bianca,
                          so wie Du es machst ist es gut und hilft.
                          Weiterhin alles Gute
                          Lutz
                          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                            Danke Lutz!!!

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                              Liebe Bianca,

                              ihr seid eine sehr liebevolle Familie und Du bist eine großartige Frau, Schwiegertochter und Schwägerin.

                              Du hilfst damit vielen, die den Sterbeprozess ihres Mannes, Vaters ... zu begleiten und ihn als eine zutiefst menschliche Erfahrung zu empfinden.

                              In Demut meine Hochachtung

                              Lothar

                              Im Leiden Liebe und Dankbarkeit zu empfangen ist das größte Vermächtnis. (Lothar)

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                                Lieber Lothar,

                                Immer wenn du schreibst, bin ich sehr gerührt!
                                Danke für deine so lieben Worte.

                                Ganz liebe Grüße Bianca

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