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Überraschungsdiagnose - Wie einzuordnen, was tun ?

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    #61
    Martin,

    mit meinem Beitrag, der wohl die ganze Diskussion ausgelöst hatte, wollte ich Christel beruhigen. Wenn ihr Mann derzeit einen PSA Wert unter der Nachweisgrenze hat und man mit dem Beginn der Hormontherapie warten kann bis der PSA Wert 10 ng/ml erreicht hat, so kann man beruhigt abwarten. Es wird viele Jahre dauern bis der PSA Wert auf 10 ng/ml steigt, wenn überhaupt natürlich. Daher schrieb ich auch:
    „Christel, ich glaube Dein Mann kann beruhigt abwarten, es dauert sicher noch "ewig" bis er einen PSA Wert von 10 ng/ml erreicht. „

    Selbstverständlich würde ich versuchen mit lokalen Therapien zu vermeiden, dass der PSA Wert überhaupt auf 10 ng/ml steigt. Aber darauf musste ich nicht eingehen, solange der PSA Wert unter der Nachweisgrenze liegt.

    Grundsätzlich gelten die 10 ng/ml nur, solange keine Metastasen erkennbar sind. Die Studien, in denen mit dieser Grenze gearbeitet wurde, verwendeten CT/Knochenszinitgramm als Nachweis für Metastasen und begannen mit ADT sobald damit Metastasen sichtbar wurden. Bei Metastasen, die nur mit einem PSMA PET/CT erkannt werden, besteht meiner persönlichen Meinung nach kein unmittelbarer Handlungsbedarf, ich würde mich eher dann um eine lokale Therapie kümmern. Wenn dies nicht möglich ist oder man damit den PSA Wert nicht wieder senken kann, sollte man dann aber mit Hormontherapie beginnen, auch wenn der PSA Wert noch unter 10 ng/ml liegt.

    Georg

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      #62
      Tritus,

      Du hast recht, auch die Kombination aus TOAD und ELAAT gibt immer noch keine ausreichende Teilnehmerzahl für eine gesicherte Aussage. Es zeigt aber recht gut, dass man unsichere Studien für seine Entscheidung nicht verwenden sollte. Glaubt man nun der unsicheren Studie TOAD oder der unsicheren Kombination aus TOAD und ELAAT? Die Studien kommen ja nun zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

      Der Arzt muss dem Patienten also sagen, ich empfehle die frühe ADT auf der Basis der TOAD Studie. Ich muss aber dazusagen, dass das Ergebnis der Studie höchst fraglich ist.

      Georg

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        #63
        Die Nachteile und Nebenwirkungen einer frühen ADT sind sicher und zum längeren Gesamtüberleben fehlt statische Signifikanz. Wenn ich eine Strahlentherapie bräuchte, würde ich wohl eine ADT dazu nehmen. Sonst warten, solange es irgend geht.
        Nur der Wechsel ist bestaendig.

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          #64
          Ich habe mich immer für eine begleitende Hormontherapie bei einer Salvage-Bestrahlung ausgesprochen. Jetzt hat mich Dr. Spratt vom Gegenteil bei Patienten mit niedrigem Risko überzeugt:

          "ADT appears to be unnecessary for most men getting early SRT as most wont develop mets, and doesnt appear to increase cure rates but simply delay PSA rise"
          ADT scheint für die meisten Männer, die eine frühe Salvage-Bestrahlung bekommen, unnötig zu sein, da die meisten keine Metastasen entwickeln und die ADT die Heilungsraten nicht zu erhöhen scheint, sondern lediglich den PSA-Anstieg verzögert.

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            #65
            Zitat von KarlEmagne Beitrag anzeigen
            Die Nachteile und Nebenwirkungen einer frühen ADT sind sicher und zum längeren Gesamtüberleben fehlt statische Signifikanz. Wenn ich eine Strahlentherapie bräuchte, würde ich wohl eine ADT dazu nehmen. Sonst warten, solange es irgend geht.
            Auch wenn mein Vater nicht repräsentativ für die Statistik herhalten kann, wenn überhaupt, dann als Minibaustein, hat bei ihm die frühe ADT in Form einer Orchiektomie überhaupt keinen Erfolg gebracht, er starb knapp 2 Jahre nach Erstdiagnose .
            Bei Diagnose im Oktober 2010 > Gleason 7b /PSA 97 /kein Nachweis von Metastasen
            Schon ein Jahr nach der Orchiektomie stieg der PSA kontinuierlich an, also war wohl schon die Kastrationsresistenz erreicht.
            Mir stellt sich nachträglich schon die Frage wie lange das Gesamtüberleben mit OP oder Bestrahlung bzw. Kombination beider Verfahren mit ADT gewesen wäre,
            https://myprostate.eu/?req=user&id=974

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              #66
              Christel, ist bei deinem Vater nur eine Orchiektomie durchgeführt worden? Und.er ist dann 2 Jahre später an PCa gestorben? Dann muss der Krebs sehr aggressiv gewesen sein.
              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                #67
                Ja Karl, so war es, außer Orchiektomie erfolgte keine Behandlung.....und gestorben an PCa. LEIDER !
                https://myprostate.eu/?req=user&id=974

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                  #68
                  Christel,
                  vielleicht ist der PCa bei Deinem Vater auch einfach nur zu spät gefunden worden, so dass sich auch schon vom Testosteron unabhängige Tumorzellen ausbreiten konnten. Und das war dann auch nicht erkannt worden. So konnte der Hormonentzug durch die Orchiektomie dann nicht mehr so viel ausrichten.
                  Das wäre so meine Theorie.
                  Lutz
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                    #69
                    Ja Lutz, so wird es leider wohl gewesen sein. Verwunderlich aber doch, dass bei einer solch aggressiven Variante der Gleason bei Diagnosenstellung nur 7b war und die damals noch nicht feststellbaren Metastasen innerhalb kurzer Zeit so explodierten.
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=974

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                      #70
                      Christel, darüber habe ich mich auch schon oft gewundert, dass 7a- oder 7b-Diagnosen plötzlich im Verlauf so explodieren können. Bei myprostate, hier und von anderen Seiten habe ich schon oft davon gehört und bin dann besonders dankbar, dass ich als 9er noch leben darf und es mir doch trotz Hormonentzug noch recht gut dabei geht.
                      Ich versuche jedenfalls das "carpe diem" zu leben. Im Lateinunterricht in der Schule dachte ich früher, was der Quatsch soll. Jetzt habe ich es endlich begriffen
                      Alles Gute für Dich und Deinen Liebsten
                      Lutz
                      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                        #71
                        Wenn die Diagnose so überaschend für dich ist würde ich an deiner Stelle eine Zweite Meinung einholen. Damit du ganz sicher sein kannst ob die Diagnose auch wirklich stimmt.

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                          #72
                          Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
                          Christel, darüber habe ich mich auch schon oft gewundert, dass 7a- oder 7b-Diagnosen plötzlich im Verlauf so explodieren können. Bei myprostate, hier und von anderen Seiten habe ich schon oft davon gehört und bin dann besonders dankbar, dass ich als 9er noch leben darf und es mir doch trotz Hormonentzug noch recht gut dabei geht.
                          Ich versuche jedenfalls das "carpe diem" zu leben. Im Lateinunterricht in der Schule dachte ich früher, was der Quatsch soll. Jetzt habe ich es endlich begriffen
                          Alles Gute für Dich und Deinen Liebsten
                          Lutz
                          Vielen lieben Dank Lutz, auch dir alles erdenklich Gute.
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=974

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                            #73
                            Zitat von Marianne Trimmel Beitrag anzeigen
                            Wenn die Diagnose so überaschend für dich ist würde ich an deiner Stelle eine Zweite Meinung einholen. Damit du ganz sicher sein kannst ob die Diagnose auch wirklich stimmt.
                            Hallo Marianne,
                            du hast Recht. Was ist eigentlich mit einer Zweitmeinung für den Ersteller dieses Threads?
                            maulwurf, bitte melde dich!
                            Lutz
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                              #74
                              Hallo Lutz und Alle,
                              habe mir eine Zweitmeinung in HH geholt und mich dann auch dort für die roboterassistierte, NEUROsafe-basierte Prostatektomie entschieden. Soweit lief unterm Strich alles gut. Ergebnis danach besser als nach Biopsie, vermutlich aufgrund unterschiedicher Bewertungen des Gewebes. Nach OP: PCA (C61), pT2c, Gl. 3+4, pN0 (0/22), R0, L0, V0, Gleason 4 Anteil 17%. (Nach Biopsie war allerdings nur T2a). Dank Schnellschnitt konnten die Nerven links erhalten bleiben, rechts mussten die Nerven etwas entfernt werden, weil das Ca die Kapsel berührte. Bei den entnommenen Nervenstücken konnten dann aber - Gott sei Dank - keine Tumorzellen nachgewiesen werden. Über die augenscheinlich erstmal lokale Begrenzung hatte ich mich zunächst sehr gefreut. Nach nunmehr 3,5 Monate nach OP beunruhigen zwei Dinge ein wenig:
                              1.) Die Nachweisgrenze bei "meinem" Labor liegt laut Urologe bei 0,01. Ich habe nach beiden PSA-Messungen (ca. 7 Wo und 12 Wo nach OP) konstant 0,03. Laut Urologe sollte der Wert bei dem Labor nicht über 0,01 liegen. Vielleicht sei das noch Restgewebe. Nächste Blutentnahme darum in 4 Wochen.
                              2.) Seit OP laufe ich wie auf Eiern. Ich kann immer noch nicht Dauerlauf machen oder schnell die Treppen hochlaufen. Insbesondere das linke Bein "schleudert" beim Versuch eine Treppe hoch zu rennen oder schnell um die Kurve zu gehen nach aussen. Es ist so, als fehlten die im Schritt liegenden Muskeln oder Sehnen. Ich rede mir ein, dass es vielleicht an der extremen Lymphproblematik im Genital- und Oberschenkelbereich nach der OP lag. Obwohl alles wieder normal aussieht, muss ich mich beim Spazierengehen immer erst "einlaufen", bevor die Beinmotorik einigermaßen stimmig ist. Als ich mal über die Straße ging und plötzlich ein Auto kam, wollte ich laufen und hätte fast auf der Nase gelegen. Hoffe nicht, dass die Nerven einen mitbekommen haben.
                              3.) Kontinenz bessert sich stetig und ist inzwischen ganz ordentlich. Aber keine Erektionen nach nunmehr 3 Monaten trotz Tadalafil 5 mg.

                              Vielen Dank an alle für die höchst qualifizierten und hilfreichen Hinweise in diesem ausgezeichneten Forum (mit erfreulicherweise sachlichen Beiträgen) !!
                              Dirk

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                                #75
                                Hallo Dirk,
                                das hört sich ja Alles ganz gut an.
                                Der Krebs ist bei Dir jetzt bestimmt wegoperiert worden.
                                Für die Bewegungsprobleme könntest Du noch Physiotherapie gebrauchen.
                                Denk dran, das Schwellkörpertraining regelmäßig zu machen, damit sich keine Penisatrophie einstellt. Mit einer Vakuumpumpe kriegst Du zur Not immer eine Erektion hin.
                                LG
                                Lutz
                                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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