Ausstieg aus der Antibiotikaforschung
Eine für mich überraschende und bestürzende Meldung:
Mit Antibiotika lässt sich kaum Geld verdienen, deshalb steigen viele Konzerne aus der Antibiotikaforschung und –Entwicklung aus.
Zu sehen heute am 12. September, um 21.45 Uhr in der ARD.
„Resistente Bakterien breiten sich weiter aus. "Wir sehen, dass mehr und mehr Antibiotika ihre Wirkung verlieren", sagt Peter Beyer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). "Wir brauchen mehr Antibiotikaentwicklung, damit wir nicht irgendwann einfach dastehen und nicht mehr wissen, wie wir die Infektionen behandeln sollen".
Doch fast alle großen Pharmakonzerne haben ihre Antibiotikaforschung gestoppt - 2016 AstraZeneca, zwei Jahre später Sanofi und Novartis. Und nun hat auch der weltgrößte Gesundheitskonzern Johnson & Johnson dem NDR auf Nachfrage bestätigt, dass er derzeit keine Antibiotika entwickelt. Dabei hatte das Unternehmen noch 2017 eine kleine Firma gekauft, die an Antibiotika forscht. Doch dieses Programm wurde offensichtlich gestoppt.
Der Grund für den Ausstieg dürften wohl finanzielle Erwägungen gewesen sein. Ein Medikament zu entwickeln ist aufwändig und teuer. Es dauert mindestens zehn Jahre und kostet Hunderte Millionen Euro - egal, ob die Firma ein Krebsmittel oder ein Antibiotikum auf den Markt bringen will. Doch die Aussichten auf Einnahmen unterscheiden sich massiv. Einige Medikamente erzielen Jahresumsätze von mehreren Milliarden Euro. Neuere Antibiotika dagegen liegen häufig unter 100 Millionen Euro. Das heißt, die Firmen haben bei vergleichbarem Risiko die Aussicht auf vielfach höhere Einnahmen, wenn sie auf Krebsmittel statt auf Antibiotika setzen.“
Zum Thema ein Kommentar von vielen: Antibiotika-Forschung darf keine Pause machen
Anmerkung:
Was nutzt es, wenn wir bei der Behandlung von Krebserkrankungen Erfolge erzielen und gleichzeitig die Zahl der Patienten die sich an Krankenhauskeimen, auch im Rahmen einer Krebsbehandlung infiziert, zunimmt und aufgrund fehlender oder kaum wirksamer Antibiotika geschädigt wird oder stirbt?
Franz
Eine für mich überraschende und bestürzende Meldung:
Mit Antibiotika lässt sich kaum Geld verdienen, deshalb steigen viele Konzerne aus der Antibiotikaforschung und –Entwicklung aus.
Zu sehen heute am 12. September, um 21.45 Uhr in der ARD.
„Resistente Bakterien breiten sich weiter aus. "Wir sehen, dass mehr und mehr Antibiotika ihre Wirkung verlieren", sagt Peter Beyer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). "Wir brauchen mehr Antibiotikaentwicklung, damit wir nicht irgendwann einfach dastehen und nicht mehr wissen, wie wir die Infektionen behandeln sollen".
Doch fast alle großen Pharmakonzerne haben ihre Antibiotikaforschung gestoppt - 2016 AstraZeneca, zwei Jahre später Sanofi und Novartis. Und nun hat auch der weltgrößte Gesundheitskonzern Johnson & Johnson dem NDR auf Nachfrage bestätigt, dass er derzeit keine Antibiotika entwickelt. Dabei hatte das Unternehmen noch 2017 eine kleine Firma gekauft, die an Antibiotika forscht. Doch dieses Programm wurde offensichtlich gestoppt.
Der Grund für den Ausstieg dürften wohl finanzielle Erwägungen gewesen sein. Ein Medikament zu entwickeln ist aufwändig und teuer. Es dauert mindestens zehn Jahre und kostet Hunderte Millionen Euro - egal, ob die Firma ein Krebsmittel oder ein Antibiotikum auf den Markt bringen will. Doch die Aussichten auf Einnahmen unterscheiden sich massiv. Einige Medikamente erzielen Jahresumsätze von mehreren Milliarden Euro. Neuere Antibiotika dagegen liegen häufig unter 100 Millionen Euro. Das heißt, die Firmen haben bei vergleichbarem Risiko die Aussicht auf vielfach höhere Einnahmen, wenn sie auf Krebsmittel statt auf Antibiotika setzen.“
Zum Thema ein Kommentar von vielen: Antibiotika-Forschung darf keine Pause machen
Anmerkung:
Was nutzt es, wenn wir bei der Behandlung von Krebserkrankungen Erfolge erzielen und gleichzeitig die Zahl der Patienten die sich an Krankenhauskeimen, auch im Rahmen einer Krebsbehandlung infiziert, zunimmt und aufgrund fehlender oder kaum wirksamer Antibiotika geschädigt wird oder stirbt?
Franz
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