Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Vorstellung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Vorstellung

    Guten Tag,

    auch ich möchte mich vorstellen, weil ich seit dieser Woche Mittwoch nun auch Betroffener bin. Martin, 54 Jahre, Vater mit 64 an Prostata Krebs erkrankt und mit 70 an der Erkrankung gestorben. Seit 14 Jahren zur Vorsorge gegangen und diese Woche die durch Biopsie gesicherte Diagnose erhalten. 1/12, G1 und Gleason 7a. Mein PSA ist 3,88 und Volumen der Prostata 34 ml. Nächste Woche Dienstag habe ich einen Termin gemeinsam mit meiner Frau bei meinem Urologen, um über die verschiedenen Optionen zu sprechen. Ich habe die letzten Monate hier immer mitgelesen, habe "Erste Hilfe" schon gelesen und mir eigentlich auch schon eine Meinung gebildet Trotzdem freue ich mich über eine Rückmeldung zu möglichen Optionen in meinem Fall.
    In den letzten 6 Monaten habe ich viel mit meinem Urologen diskutiert und mich oft über seine zwar freundliche aber irgendwie auch unerbittliche Art bei mir "dran zu bleiben" geärgert. Begrüßt hatte er mich "gut dass wir dran geblieben sind", recht hat er.
    beste Grüße

    #2
    Hallo Martin,
    lass Dich bitte nicht davon verunsichern, wenn ich jetzt schreibe, dass Du in einer "beneidenswerten" Situation bist. Das ist nur meine subjektive Einschätzung als "Fortgeschrittener". Da Du Dir schon eine Meinung gebildet hast, nach Lektüre hier im Forum, werde ich mich mit Vorschlägen zurückhalten. Ich kann Dir aber sagen, dass Du wirklich alle Chancen hast, diesen Krebs zu besiegen! Viel Glück.
    Arnold
    Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

    Kommentar


      #3
      Hallo Martin,
      ich finde es gut, dass dein Urologe bei dir "dran bleiben" will. Klar, das kann auch nerven.
      Ich denke, er wird Dir eine Prostataentfernung a la da Vinci empfehlen, nerverhaltend natürlich. Da hast Du bestimmt sehr, sehr grosse Chancen auf vollständige Heilung
      Ich habe es natürlich schon bereut, in den letzten Jahren keine Prostata-Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch genommen zu haben. Normalen Gesundheitscheck, Hautkrebsvorsorge, halbjährliches AsthmaScreening, Zahnkontrollen,... Alles brav gemacht. Bloss die Prostata- Vorsorgeuntersuchungen nicht. Und jetzt hab ich den Salat.
      Lutz
      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

      Kommentar


        #4
        Danke für die aufmunternden Worte. Was ich in meinem ersten Beitrag so locker runter geschrieben habe sind Erfahrungen, die mit sehr vielen Ängsten verbunden gemacht wurden. Warten auf die Ergebnisse mit Puls 180 beim Urologen, große Enttäuschung, dass ich doch Betroffener bin usw usw. Möglicherweise habe ich ganz gute Chancen "geheilt" zu werden, ganz glauben kann ich aber nicht daran und ich denke, dass mich die Erkrankung lange Zeit begleiten wird, möglicherweise mein ganzen Leben. Nach Einholung einer Zweitmeinung habe ich mich nun um einen OP Termin bemüht und bin als Nachrücker bereits in 2 Wochen dran. Staging Untersuchung konnte ich auch mit einem Tag Vorlauf schon hinter mich bringen. Auch das war anstrengend, nicht körperlich aber die Psyche leidet, warten auf die Ergebnisse, sich zu fragen, was wäre denn wenn man nun doch was finden würde usw usw.
        Ich habe nun aber noch eine konkrete Frage: Meine Biopsie wurde mit einem 29 MHZ Ultraschall gemacht, nachdem auf meinem MRT nichts zu sehen war. Von 12 Stanzen (Länge 1.5 cm) war eine Stanze mit 6% positiv. Ich suche nun seit ewiger Zeit nach Literatur aus der ich ersehen kann, ob es Anhaltspunkte gibt aus der ich errechnen kann, wir groß der Tumor tatsächlich ist. Wenn ich linear rechne und man davon ausgeht, dass die Stanze quasi durch die längste Stelle gegangen ist, dann wäre die Größe des Tumors gerade mal 1 mm. Da es gefühlt bei der Prostata für alles irgendwelche Tabelle und Studien gibt, wollte ich mal fragen, ob sich dazu auch irgendwas finden lässt.
        besten Grüße

        Kommentar


          #5
          Die Biopsie ist doch nur eine "Stichprobe". Es gibt noch mehr Tumor in der Prostata, der ist bei der Biopsie nicht gefunden worden. Nach der Operation wird die ganze Prostata untersucht, da bekommt man ein genaueres Ergebnis. Also jetzt auf Grund der Stanzen zu rechnen halte ich für müßig.

          Kommentar


            #6
            Hallo Martin,
            ich kann Deine Situation gut nachempfinden mit Puls 180, Zweifel, Enttäuschung,...
            Ich war sogar nicht mal in der Lage, mich selber um OP-Ort und -Termin zu kümmern und hatte mich da voll auf meinen Urologen verlassen. Und ich habe es nicht bereut. Für mich mit meinen schwachen Nerven war es so genau richtig. Versuche, etwas weniger herumzugrübeln.
            LG Lutz
            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

            Kommentar


              #7
              Zitat von martcu Beitrag anzeigen
              Von 12 Stanzen (Länge 1.5 cm) war eine Stanze mit 6% positiv.
              Hallo Martin,

              Über Studien, welche genau Deiner Situation entsprechen, wirst Du kaum etwas finden.

              Aber, seit Deiner definitiven Diagnose sind ja kaum 3 Wochen rum. Wie auch hier im Forum schon mehrfach angemerkt, ist es sehr wichtig, dass wenn schon operiert, dann in einem Prostatazentrum, das mehr als 100 OP's pro Jahr vorweisen kann. Also lass Dich auf keinen Fall von einem lokalen Urologen drängen, diese OP durchzuführen, nur weil es grad in 2 Wochen grad möglich wäre. Kühlen Kopf bewahren, sich informieren. Die Zeit drängt nicht bei Dir. Früher oder später wäre dann auch an eine genetische Analyse zu denken. da auch Dein Vater relativ früh an Prostatakrebs erkrankt ist. Dies ermöglicht dann später wieder andere Therapieoptionen.

              Tritus
              Meine PCa-Geschichte:
              https://myprostate.eu/?req=user&id=864

              Kommentar


                #8
                Lieber Titus, niemand drängt mich zu einer OP auch nicht mein "lokaler" Urologe. Durch die Erkrankung meines Vaters habe ich mir schon früh ein Meinung gebildet und mir war immer klar, dass wenn ich selbst Betroffener bin, ich mich sehr eng an den Leitlinien orientieren werde. Alles was ich zu fokal gelesen habe, hat mich nicht überzeugt. AS scheidet bei mir aus und somit bleibt Bestrahlung oder Ektomie. Da ist für mich die logisch Reihenfolge, Ektomie und bei Rezidiv Bestrahlung. Selbst wenn die Ergebnisse bei beiden in etwas gleich wären. Die OP wird von einem mit sehr erfahrenen Operateur vorgenommen. Meinen Urologen hatte ich auch auf das Thema Gentest angesprochen, er hat mir keine eindeutige Antwort gegeben. Infos dazu sind willkommen.

                beste grüße

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Martin,

                  Tritus schrieb „früher oder später“, Du solltest erst mal die Operation hinter Dich bringen.

                  Man hat festgestellt, dass es Gendefekte gibt, die auf eine bestimmte Variante der Tumorerkrankung hinweisen und diese dann mit dafür geeigneten Medikamenten behandelt werden kann. Durch die Erkrankung Deines Vaters wäre es möglich, dass ein Gendefekt in Deinem Fall vererblich ist. Beim Brustkrebs werden solche Gentests häufiger durchgeführt, bei Prostatakrebs steht man noch ganz am Anfang. Daher kannst Du nicht zum Urologen gehen und sagen, ich hätte gern einen PSA Test und eine Genuntersuchung.

                  Es gibt die Möglichkeit, dass der Gendefekt vererbt ist (Keimbahn-Mutation) oder durch Mutationen des Tumors im Laufe der Erkrankung entstanden ist (somatische Mutation). Bei einem vererbten Gendefekt kann durch eine Blutabnahme oder eine Speichelprobe die Genuntersuchung durchgeführt werden. Bei einer somatischen Mutation sollte man am besten aktuell eine Metastase biopsieren. Meist ist das jedoch schwierig und daher wird dann Gewebe untersucht, dass bei der Operation oder Biopsie entnommen wurde. Dieses Gewebe wird vom Pathologen in Paraffin viele Jahre für weitere Untersuchungen aufbewahrt. Da bei Dir aber ein vererblicher Defekt wahrscheinlicher ist, würde eine Blut- oder Speichelprobe ausreichen. Man hat derzeit nur für die Gendefekte BRCA1, BRCA2 und ATM geeignete Medikamente zur Verfügung. Deshalb kann man nur mit diesen Gendefekten praktisch etwas anfangen. Am häufigsten ist der BRCA2 Defekt, BRCA1 und ATM sind seltener.

                  Diese Genuntersuchung kann man an Unikliniken machen lassen oder Laboren für Humangenetik, z.B.:



                  Georg

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Martin,

                    Entschuldige bitte das "früher oder später", das ist bei Dir fehl am Platz. Am wahrscheinlichsten ist es, wie Lutz und Arnold oben geschrieben haben, dass Du mit der OP den Krebs ganz los wirst und Genanalysen gar nicht mehr brauchst.
                    Meine PCa-Geschichte:
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=864

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von martcu Beitrag anzeigen
                      Lieber Titus, niemand drängt mich zu einer OP auch nicht mein "lokaler" Urologe. Durch die Erkrankung meines Vaters habe ich mir schon früh ein Meinung gebildet und mir war immer klar, dass wenn ich selbst Betroffener bin, ich mich sehr eng an den Leitlinien orientieren werde. Alles was ich zu fokal gelesen habe, hat mich nicht überzeugt. AS scheidet bei mir aus und somit bleibt Bestrahlung oder Ektomie. Da ist für mich die logisch Reihenfolge, Ektomie und bei Rezidiv Bestrahlung. Selbst wenn die Ergebnisse bei beiden in etwas gleich wären. Die OP wird von einem mit sehr erfahrenen Operateur vorgenommen. Meinen Urologen hatte ich auch auf das Thema Gentest angesprochen, er hat mir keine eindeutige Antwort gegeben. Infos dazu sind willkommen.

                      beste grüße
                      Ist das so? Deine Meinung scheint ja manifestiert zu sein! Ist das Vorgehen aber tatsächlich so nötig? Du hast nach der ersten Begutachtung deiner Biopsate eine positive Stanze mit einem Gleason 7a und greifst nach der stärksten Waffe. Als Unfallchirurg und Endoprothetiker bin ich es normalerweise gewohnt Organe und Körperteile zu erhalten so lange es geht. Es widerspricht meiner Auffassung von naturwissenschaftlichen Denken sich hier gleich radikal festzulegen. Warum?

                      Bei so einer Entscheidung und einem extremen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit fehlt mir die Zweitbegutachtung der Stanzen und eine Zweitmeinung zur Diagnose. In meinem Fachgebiet sind Zweitbegutachtungen mittlerweile Tagesgeschäft und das aus gutem Grund. Der medizinische Tagesbetrieb besitzt keine Unfehlbarkeit, jeder Patient sollte daher seine Diagnose kritisch hinterfragen und die Chance haben eine unabhängige Zweitmeinung zu bekommen. Es muss nicht, bezogen auf meine Fachrichtung, immer gleich das Knieimplantat sein, eine neue Hüfte oder die Wirbelkörper versteift werden. Es sind die "simplen Dinge" der Medizin die manchmal zum Ziel führen. Diese zu Erkennen ist auch Sinn der Zweitbegutachtung bzw. -meinung. Danach haben Patienten oftmals ganz neue Perspektiven. Dies gilt auch für die Urologie.

                      Der Prostatakrebs deines Vaters ist mittlerweile Jahre her. Dazwischen liegen Welten zu deiner Diagnose. Mittlerweile sind auch sehr gute fokale Therapien am Markt. "Simple Dinge" die auch zum Ziel führen können. Therapien die es auch verdienen sich mit ihnen zu beschäftigen.

                      Verstehe mich nicht falsch. Mit diesen Zeilen will ich zum Nachdenken anregen und keinesfalls eine Entscheidung beeinflussen. Aber Sinn eines Forums kann es auch sein Denkanstöße zu geben und hier mitlesenden Ratsuchenden Alternativen zu zeigen. Ab und an auch mit drastischen Worten.

                      Viel Glück mit deiner Entscheidung den richtigen Weg gefunden zu haben!

                      Matthias

                      Kommentar


                        #12
                        Habe gerade gesehen, der BPS hat hierzu ja auch schon eine entsprechende Empfehlung parat :



                        Matthias

                        Kommentar


                          #13
                          Nach einer hier erfolgten offebnbar systematischen 12-Stanzenbiopsie nach vorherigem MRT (ohne Befund, was hieß das in PiRADS? War das ein mpMRT?) ist ein Upgrading kaum denkbar (d.h. größere übersehene Stellen). Das PCa hat 1mm Durchmesser, zum größeren Teil Gleason 3 (prozentuales Verhältnis wurde nicht angegeben?). Es sind also nur einzelne Zellen, vielleicht nur eine Drüse, mit Gleason 4 erkannt worden. Eine Zweitbegutachtung (sofern bei den wenigen Zellen überhaupt möglich) sieht vielleicht etwas anderes. Der PSA-Wert ist zudem im normalen Bereich. Die Verdoppelungszeit ist leider nicht angegeben. Wenn der Gleason 4 nicht wäre, würde man von einem "insignifikanten" PCa sprechen: https://link.springer.com/article/10...092-015-0759-1

                          Es sind alle Optionen offen. Abwarten, oder wenn man das nicht will, den erkannten Tumor schonend entfernen, und weiter beobachten; oder wenn Ausfallzeit und mögliche Nebenwirkungen kein Thema sind: Skalpell.

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Martin,
                            eine Zweitmeinung zur Diagnose hattest Du doch schon eingeholt, oder doch nicht?
                            Eine Zweitbegutachtung der Stanzen aber noch nicht?
                            Ich persönlich finde es immer schwierig, die Empfehlungen zur Zweitmeinung u.ä. zu realisieren, wenn ich selber schon mit den Nerven am Ende bin.
                            Vom Prinzip her finde ich das natürlich Alles richtig.
                            Lutz
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                            Kommentar


                              #15
                              Danke für die Antworten und die Anregungen.
                              PSA: 07/2019 3.88. 09/2019 3.9 (9 Wochen)
                              MRT: war mpMRT (Kontrastmittel) mit Pirads 2 eine Läsion, die im 29 MHZ wie ich vermutet hatte als BHP Konten identifiziert wurde, sonst kein Befund im MRT
                              29 MHZ hat in der Prostata eine Stelle gezeigt die während der Biopsie (systematisch) ebenfalls gestanzt wurde
                              Länge der Stanzen 1,5 cm, 6% Anteil Tumorgewebe, 11 Stanzen frei und apikal rechts einen Treffer (60% Gleason 3 und 40% Gleason 4)
                              Zweitmeinung zur Diagnose in Urologischer Klinik von ltd. Oberarzt eingeholt (O-Ton: "Sie machen alles richtig und sind für Da Vinci der geeigneste Patient,
                              groß, sportlich und schlank")
                              Zum einen ist das Forum eine gute Gelegenheit sich auszutauschen und eben auch andere Meinungen zu bekommen. Ich weiß, dass es Studien gibt,
                              die zum Ergebnis kommen, dass sich Erst - und Zeitbegutachtung nicht decken und häufig zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Es gibt eine Studie in
                              den US die herausgefunden hat, dass klinisch und pathologisch der Gleason 7 zu 75% stabil ist, eher nach der OP ein downgrading stattfindet (7a -> b und 7b auf 6),
                              was in meinem Fall auch starke Indizien für AS sein könnte oder eben für eine fokale Therapie. Für mich ist es aber so, dass ich auch bei Gleason 6 keine AS machen
                              würde.
                              Ich schreibe nun etwas was möglicherweise ethisch verwerflich klingen mag aber die Prostata hat schon so viel Leid über unsere Familie gebracht, dass ich in meinem
                              Alter keinen Grund sehe dieses Organ zu erhalten, daher die Operation.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X