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    Ich brauche euren Rat

    Guten Tag liebe Forumsgemeinschaft!

    Ich habe schon vieles gelesen, aber ich komme nicht weiter und mache mir große Sorgen. Es geht um meinen Vater (73 Jahre), folgende Daten sind mir bekannt:

    Ende November 2018: Kam er wegen eines Knochenbruchs ins Krankenhaus -> PSA Wert lag bei 400 -> Oberschenkelknochen aufgrund von Metastasen gebrochen, Gleason Score 7a, zum Zeitpunkt der Diagnose sind auch kleine Metastasen an den Rippen vorhanden gewesen, Organe aber wohl nicht befallen.

    Seit Anfang Dezember 2019 bekommt er die Dreimonatsspritze - er hat sich von dem schlimmen Schock einigermaßen erholt, hat sich ins Lebens zurückgekämpft (macht sogar wieder Sport und arbeitet) und sieht wieder deutlich besser aus.
    Die PSA Werte gingen relativ schnell auf unter 1 im August 2019 zurück. Bei der letzten Überprüfung des PSA Wertes vor einer Woche war er aber wieder auf 8 gestiegen. Der Urologe hat zunächst nur Antibiotika verschrieben, da er Anzeichen für eine Harnwegsentzündung hat (Mein Vater hat auch starken Harndrang). Aber ich habe das Gefühl, dass das nicht alles ist, sondern die Hormonspritze vermutlich bereits seine Wirkung verliert. Ich habe auch Tabellen von der durchschnittlichen Dauer der Hormontherapie bei metastasierten Prostatakrebs gelesen und meine, dass diese bei ca. 11 Monaten liegt. Das würde in etwa hinkommen.

    Ich brauche dringend Rat wie es am besten weitergehen sollte, welche Behandlungen sollten jetzt gemacht werden? Kann man etwas zur Lebenserwartung sagen?
    Der Urologe ist immer frohen Mutes, was ich gut finde, aber mich auch verunsichert. Ich habe große Angst, dass alles auf einmal ganz schnell gehen könnte.

    Ich würde mich sehr über den einen oder anderen Rat freuen.

    Max

    #2
    Hallo Max,

    hier findest Du einen Text über die Dauer der Hormontherapie bis zur Resistenz: http://www.prostatakrebse.de/informa...er_der_ADT.pdf
    Durch die Knochenmetastasen kann durchaus nach 11 Monaten Resistenz eintreten.

    An sich ist seit neuerem "Stand der Technik" bei Knochenmetastasen sofort auch eine Chemotherapie mit Docetaxel durchzuführen oder dauerhaft Abirateron/Zytiga zu ergänzen. Eine Übersicht der Therapieoptionen nach eingetretener Resistenz dazu hier: https://www.martini-klinik.de/filead...om_Steuber.pdf Wenn Dein Vater nicht sehr viele Knochenmetastasen hat, wäre auch eine Bestrahlung der Prostata sinnvoll: https://www.martini-klinik.de/filead...18_Graefen.pdf

    Am besten ihr holt eine Zweitmeinung bei einer Uniklinik oder einem zertifizierten Prostatakrebszentrum ein.


    Georg

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      #3
      Hallo Georg,

      vielen Dank für deine Hilfe! Jetzt habe ich wenigstens Anhaltspunkte wie es weitergehen könnte. Der Urologe empfiehlt auch eine Chemotherapie. Jetzt wird zunächst abgewartet, wie die nächste PSA Kontrolle verläuft und inwieweit die Harnwegsentzündung etwas damit zu tun hatte.

      Max

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        #4
        Hallo Max,

        vielleicht bin ich nicht deutlich rübergekommen. Nur Hormontherapie war zu wenig, heute hätte der Arzt diese Hormontherapie bei Knochenmetastasen mit einer Chemotherapie oder Abirateron/Zytiga Tabletten ergänzen sollen bevor Resistenz eintritt. Daher mein Rat, eine Zweitmeinung bei einem zertifizierten Prostatakrebszentrum einzuholen. Da dort auch mit Wartezeiten zu rechnen ist, solltet Ihr Euch schon jetzt darum kümmern.

        Georg

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          #5
          Hallo Georg,

          danke! Ich hoffe es ist nicht zu spät. Der Urologe macht meinem Vater viel Mut und redet von einigen Jahren Lebenszeit. Ich hoffe sehr, dass es keine leeren Worte sein werden. Ich habe bereits ein Prostatakrebszentrum herausgesucht, um eine Zweitmeinung einzuholen. Ich hoffe sehr, mein Vater lässt sich darauf ein.

          Max

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            #6
            Hallo Max,

            Ja, Mut machen ist das eine was sicher auch gut ist, aber die möglichst wirksame Therapien empfehlen und durchführen, ist das andere. Und da scheint der Urologe wirklich nicht mehr ganz up-to-date zu sein.

            Einige Jahre Lebenszeit liegen sicher drin, aber mit einer optimaleren Therapie (+ Chemotherapie oder + Abirateron/Zytiga) möglichst sofort, liegen zusätzlich noch ein paar Jahre länger drin. Die nächste PSA Messung oder den möglichen Einfluss einer Harnwegentzündung darauf abzuwarten, ist völlig irrelevant für die weitere Therapie des Krebses bei dieser Ausgangslage.
            Eine Chemo ist nicht jedermanns Sache, aber eine Zweitlinien ADT, wie zusätzlich Abirateron ist vielleicht weniger beängstigend.
            Ja, versuche Deinen Vater zu überzeugen, dass baldmöglichst gehandelt werden soll.

            Tritus
            Meine PCa-Geschichte:
            https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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              #7
              Hallo Tritus,
              vielen Dank für deine Hilfe und deinen Rat. Mein Vater scheute zu Beginn eine Chemo, aber er scheint nun offen dafür zu sein. Ob ihm die andere Möglichkeit mit Abirateron/Zytiga bekannt war, weiß ich noch nicht.

              Max

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