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Zytiga wirkt nicht mehr - Alternative zu Xtandi?

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    Zytiga wirkt nicht mehr - Alternative zu Xtandi?

    Hallo und guten Morgen,
    die Einzelheiten meiner 20 jährigen Krankheitsgeschichte habe ich bei meinem Profil eingestellt.
    Leider steigt mein PSA-Wert gerade wieder rasant an von 0,49 auf 1,0 in vier Wochen. Das PSMA in der Uniklinik Homburg hat einige kleine Metastasen im Bereich der Lymphabflusswege gezeigt. Organe und Knochen sind nicht betroffen. Der Befund hat sich im Vergleich zum PSMA vor 12 Monaten nur unwesentlich verschlechtert.
    Therapieempfehlung geht jetzt dahin, zunächst Xtandi zu nehmen, dann - wenn Xtandi nicht wirken sollte - auf Chemo umzusteigen. Dann erst käme Lu 177 in Frage.

    Ich habe schon viele Empfehlungen hier im Forum gelesen, u. a. auch den Hinweis, dass die Bestrahlung der Prostataloge etwas bringen kann. Das wurde bei mir schon vor vielen Jahren gemacht. Wäre eine weitere Bestrahlung dennoch möglich? Oder HIFU eine Option, die kleine Mets in den Griff zu bekommen und die Tumorlast zu verringern? Hat hier jemand Erfahrung?

    Gibt es vielleicht noch andere Therapieoptionen, die ich in Erwägung ziehen könnte? Ich habe im Laufe meiner Krankheitsgeschichte vieles ausprobiert und bin damit gut gefahren. Es geht ja darum, Zeit zu gewinnen und da bin ich für jeden Hinweis dankbar.

    Ohne das Forum würde ich heute wahrscheinlich nicht mehr leben. Und deshalb bin ich allen Mitstreitern für ihre Unterstützung und den Austausch sehr sehr dankbar.

    Es grüßt herzlich
    Helmut

    #2
    Hallo Helmut,

    zwischen Zytiga und Xtandi besteht eine Kreuzresistenz. Dadurch wird Xtandi jetzt nur wenige Monate wirken. Eine Chemo könnte man daher auch jetzt durchführen.

    Ich würde aber, bevor ich größere Therapieänderungen mache, noch einen weiteren PSA Wert abwarten. Es gibt Laborfehler und vielleicht sind die 1,0 einer.

    So wie Du schreibst, wurde bei Dir nur die Prostataloge in Nordhausen bestrahlt. Dann könnten sie dort noch ergänzend die Lymphabflusswege, also wo die erkannten Metastasen liegen, bestrahlen. Dies mit einem ergänzenden Brachytherapie Boost auf die sichtbaren Metatasen. Am besten in Nordhausen, da liegen ihnen die alten Bestrahlungpläne vor.

    Georg

    P.S. Wenn Du experimentell unterwegs bist, könntest Du versuchen die Resistenz gegen Abirateron mit Niclosamid wieder aufzuheben:

    Kommentar


      #3
      Georg,
      Brachytherapie Boost auf Metastasen, das habe ich in Zusammenhang mit Prostatakrebs noch nie gehört (beweist natürlich nicht, dass es eine solche nicht gibt).

      Helmut,
      Gemäss Deinem Profil hattest Du schon 2 externe Bestrahlungen. Eine im Jahr 2004 und eine in 2009. Eine wird dann wohl die P-Loge und die andere die Lymphabflusswege gewesen sein !? Dann wurden wohl die gefundenen paraaortalen LK weggestrahlt (nur diese, oder die gesamten Lymphabflusswege ?)

      Aber das müssten die Strahlenärzte ja wohl besser wissen, ob nicht die jetzt übriggebliebeben bestrahlt werden können.

      Tritus
      Meine PCa-Geschichte:
      https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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        #4
        Hallo, Georg, hallo, Tritus,
        vielen Dank für Eure schnelle Reaktion und die Einschätzung meiner Therapieoptionen. An Bestrahlung hatte ich auch schon gedacht, aber mein Urologe ist der Meinung, dass durch die beiden Bestrahlungen, die ich schon hatte, die maximale Bestrahlungsdosis erreicht ist und Bestrahlung deshalb nicht mehr in Frage kommt. Deshalb dachte ich ja, HIFU könnte vielleicht eine Option sein, aber dazu habe ich nur wenige Informationen bei Anwendung in meinem Krankheitsstadium gefunden.
        Was mich auch beschäftigt, ist die Frage, in welcher Reihenfolge die Therapieoptionen sinnvollerweise eingesetzt werden sollen. Leitliniengerecht käme nun Xtandi, dann Chemo, dann Lu 177. Aber wäre es nicht besser, jetzt Lu 177 zu machen - bei der noch sehr geringen Tumorlast? Es gibt dazu wohl leider noch keine aussagekräftigen Studien.
        Die Option, die Resistenz durch Niclosamid rückgängig zu machen, werde ich prüfen. Das ist auf jeden Fall eine bedenkenswerte Option.
        Einen schönen Sonntag und nochmals herzlichen Dank für die Unterstützung.
        Helmut

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          #5
          Helmut,

          kannst Du uns bitte erklären, wie Dein Profil zu verstehen ist:

          Externe Bestrahlung 07/2004 mit einer Gesamtdosis von 66 Gy + Trenantone;
          im Anschluß an Ext. Bestrahlung: 2 Enantone-Spritzen

          Das war wohl eine Bestrahlung der Prostataloge mit anschließend sechs Monaten Hormontherapie?

          08/2009 Intensitätsmodulierte perkutane Strahlentherapie im Südharzkrankenhaus in Nordhausen mit einer Gesamtdosis von 70,2 Gy
          Was wurde denn da bestrahlt? Um die Lymphabflusswege zu bestrahlen wäre 70,2 Gy sehr hoch. Oder wurde hier das Becken mit einer niedrigeren Dosis bestrahlt und einzelne Lymphknoten mit 70,2 Gy?

          25.5.2011 PET-CT Cholin F - Knochenmetastasen im Lendenwirbelbereich
          In den folgenden Untersuchungen wurden diese Knochenmetastasen nicht mehr entdeckt. Was ist damit geworden?

          23.03.2015 PSMA Uniklinik Aachen, Diagnose: Die Tracer-Mehranreicherung tief iliacal rechts ist hochgradig auf eine solitäre Lymphknotenmetastase bei Prostatakarzinom. Therapievorschlag: operative Entfernung der Lymphknotemetastase
          Es wurden fünf Lymphknoten entfernt, von denen drei befallen waren. Mein PSA-Wert ging nach der OP von 1,6 auf 0,5 zurück.

          Prof. Heidenreich wäre das zuzutrauen, aber eine Lymphadenektomie nach Bestrahlung der Lymphabflusswege in Nordhausen wäre sehr selten.

          11/18 PSMA Uniklinik Homburg - Befund: 5 kleine Lymphknoten an den Lymphabflusswegen sind befallen.
          PSMA bei Prof. Ezzedin in Homburg, Lediglich einige kleine Lymphknoten an den Lymphabflusswegen sind dazu gekommen.

          Im November 2018 warst Du noch oligometastastisch - fünf Lymphknoten. Jetzt sind noch weitere dazugekommen, da wirst Du normalerweise keine Bestrahlung oder Operation mehr bekommen.

          Leitliniengerecht käme nun Xtandi, dann Chemo, dann Lu 177.
          Wie ich schrieb, Xtandi nach Zytiga gibt die Leitlinie nicht vor. Du "kannst" jetzt Chemo machen.

          Leitliniengerecht ist eine Chemo vor Lu177, deshalb empfiehlt Prof. Ezziddin erst die Chemo. Wenn Du aber einen "gelben Schein" von Deinem Urologen beibringst, dass Du eine Chemo nicht verträgst, kannst Du auch sofort eine Lu177 bekommen.

          Georg

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            #6
            Georg,
            danke für Deine ausführliche Befassung mit meiner PK-Historie. Der Einfachheit halber füge ich meine Antworten in Deine Ausführungen ein:

            Externe Bestrahlung 07/2004 mit einer Gesamtdosis von 66 Gy + Trenantone;
            im Anschluß an Ext. Bestrahlung: 2 Enantone-Spritzen

            Das war wohl eine Bestrahlung der Prostataloge mit anschließend sechs Monaten Hormontherapie? Genau.

            08/2009 Intensitätsmodulierte perkutane Strahlentherapie im Südharzkrankenhaus in Nordhausen mit einer Gesamtdosis von 70,2 Gy
            Was wurde denn da bestrahlt? Um die Lymphabflusswege zu bestrahlen wäre 70,2 Gy sehr hoch. Oder wurde hier das Becken mit einer niedrigeren Dosis bestrahlt und einzelne Lymphknoten mit 70,2 Gy? Im Befund steht: Bestrahlung des Lymphabflussgebietes einschließlich der paranormalen Lymphknoten mit Einzeldosen von 1,8 Gy bis zu einer Gesamtdosis von 45,0 Gy unter Beachtung der Vorbestrahlung im Bereich der Postataloge. Kleinräumige Aufsättigung der megastatisch befallenen Lymphknote paraaortal links ED von 1,8 Gy bis zu einer Gesamtdosis von 70,2 Gy.

            25.5.2011 PET-CT Cholin F - Knochenmetastasen im Lendenwirbelbereich
            In den folgenden Untersuchungen wurden diese Knochenmetastasen nicht mehr entdeckt. Was ist damit geworden? Das fragen wir uns auch. Und auch Herr Prof. Ezzedin, der die Aufnahmen letzte Woche noch einmal anschaute, war unsicher. Er meinte, er hätte das genauso diagnostiziert, aber da die Knochenmetatstasen seitdem nicht mehr aufgetreten sind, könnte es auch eine falsche Beurteilung gewesen sein.

            23.03.2015 PSMA Uniklinik Aachen, Diagnose: Die Tracer-Mehranreicherung tief iliacal rechts ist hochgradig auf eine solitäre Lymphknotenmetastase bei Prostatakarzinom. Therapievorschlag: operative Entfernung der Lymphknotemetastase
            Es wurden fünf Lymphknoten entfernt, von denen drei befallen waren. Mein PSA-Wert ging nach der OP von 1,6 auf 0,5 zurück.
            Prof. Heidenreich wäre das zuzutrauen, aber eine Lymphadenektomie nach Bestrahlung der Lymphabflusswege in Nordhausen wäre sehr selten. Er hat die OP bei mir durchgeführt. Danach habe ich ein Jahr lang keinerlei Medikamente genommen. Der PSA-Wert war stabil.
            Leitliniengerecht käme nun Xtandi, dann Chemo, dann Lu 177.
            Wie ich schrieb, Xtandi nach Zytiga gibt die Leitlinie nicht vor. Du "kannst" jetzt Chemo machen. Es stellt sich nur die Frage, ob das einen Vorteil für den weiteren Krankheitsverlauf hat. Ich diskutiere das morgen ausführlich mit meinem Urologen.

            Noch einmal ganz herzlichen Dank für Deine Mühe und die Unterstützung. Ich bin gerade etwas überfordert, weil ich total unsicher bin, ob es nicht doch eine andere Option gibt, die ich vor der Chemo noch probieren kann. Ich habe nämlich ziemlichen Horror vor der Chemo wegen der möglichen Nebenwirkungen.

            Ich bitte um Entschuldigung, dass das Zitieren heute bei mir irgendwie nicht richtig funktioniert oder ich auf dem Schlauch stehe. Sorry!

            Einen schönen Abend!
            Helmut

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              #7
              Helmut,

              auf Grund der Bestrahlung in Nordhausen und den "vielen" Lymphknotenmetastasen scheidet eine weiter Bestrahlung aus. Du hast folgende Alternativen:
              a) 3 Monate Xtandi, Chemo, Lu177
              b) Chemo, Lu177
              c) Dein Urologe schreibt Dir, dass Du keine Chemo verträgst, anschließend Lu177
              d) 3 Monate Xtandi, Dein Urologe schreibt Dir, dass Du keine Chemo verträgst, anschließend Lu177

              Ich würde c) oder d) favorisieren. Ca. 50% der Urologen haben kein Problem zu bestätigen, dass man keine Chemo verträgt um dem Patienten statt dessen eine Lu177 Therapie zu ermöglichen.

              Georg

              P.S. ergänze bitte in Deinem Profil die Bestrahlung in Nordhausen wie jetzt geschildert. Sonst stolpert man/ich in einem Jahr wieder darüber.

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                #8
                Helmut,
                dem Rat von Georg ist nichts hinzuzufügen. Was die Chemo anbetrifft empfehle ich Dir diesen Link: https://de.myprostate.eu/?req=user&id=889&page=report und bezüglich PRLT mit 177Lu kannst Du meinen Bericht (Link unten) lesen.

                Arnold
                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                  #9
                  Hallo, Georg, hallo, Arnold,
                  die Einzelheiten zu meiner Bestrahlung in Nordhausen habe ich ergänzt, um zukünftig Fragen auszuschließen. Danke für den Hinweis und danke auch für Eure Therapieempfehlungen, denen ich - nach Diskussion mit meinem Urologen - in der einen oder anderen Form (c oder d) folgen werde. Denn das klingt gut und vernünftig für mich.
                  Alles Gute für Euch und vor allem stabile, niedrige PSA-Werte.
                  Es grüßt Euch
                  Helmut

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