Hallo!
Aufgrund verschiedener E-Mail-Anfragen über ein anderes Forum, bezüglich der Bestrahlung mit dem Cyberknife und den kaum vorhandenen, konkrete Informationen von tatsächlich therapierten Betroffenen, möchte ich hier gerne entsprechende Informationen zur Verfügung stellen.
Dankenswerter Weise hat mir der Forum-Moderator gestattet, explizit auf meine detaillierten, ausführlichen Berichte zu verweisen, und zwar bei:
Nachfolgend die verkürzten Fakten. Möglicherweise werden einige Betroffene gewisse Parallelen erkennen können und für weitere Informationen kann man mich sehr gerne per EMail kontaktieren, ggf. auch mit anschließendem Telefonat.
Zur Historie:
Bereits 2003 sollte, bei einem PSA-Wert von 4,72 und PCA-Verdacht, "vorsichtshalber" eine radikale Prostatektomie durchgeführt werden, die ich jedoch ablehnte. Stattdessen entschloß ich mich für eine Beobachtung der PSA-Werte, die sich dann auch seit 15 Jahren stetig erhöhten. Bei einem PSA-Wert von 10,1, Mitte 2016, entschloss ich mich dann zu einer Prostata-MRT-Untersuchung, deren Ergebnis PIRADS 4 ergab.
(Ich blieb weiterhin entspannt und beobachtete weiter. Diese Verfahrensweise ist aber nicht für jeden etwas, denn man muss mit dem PCA-Verdacht auch psychisch umgehen können, zumal meine Familie bis zum Biopsie-Termin 2018 absolut keinerlei Informationen darüber hatte!)
Zwischenzeitlich war der PSA-Wert auch einmal wieder auf Werte um 7 gesunken, aber aufgrund einer erneuten Erhöhung auf 10,12, Mitte 2018, unterzog ich mich dann einer weiteren Prostata-MRT-Untersuchung, deren Einstufung nunmehr auf PIRADS 5 lautete.
Die danach erfolgte MRT-Prostata-Biopsie in der ALTA-Klinik Bielefeld (wg. der neuartigen und empfehlenwerten, MRT-gestützten Technik durch den Gesäßbereich!) ergab diverse Zellveränderungen, die im Rahmen der pathologischen Untersuchung mit einem Gleason-Score von 6 (3+3), sowie 7a und 7b, bewertet wurden. (T1cN0M0)
Da Knochen-Szinti und Abdomen-CT negativ waren, wurde ein lokal bregenztes, mittel-aggressives PCA diagnostiziert.
Als nunmehr MRT und PSA-Werte die Alarmstufe "Orange" vermeldeten, und auch die Biopsie den PCA-Verdacht bestätigten, kam die Frage des weiteren Vorgehens auf.
Neben der Option, weiterhin zu beobachten, erfolgten diverse Vorschlägen der beteiligten Urologen und Radiologen, wie z. B. manuelle oder robotergesteuert radikale Prostatektomie mit DaVinci oder der tradionellen Betrahlungen, gem. der damals aktuellen S3-Studien. Da dies mich wg. der zu erwartenden Nebenwirkungen alles nicht "beglückte", zog ich auch alternative fokale Therapien, wie z. B. Hifu, Tulsa-Pro, IRE, etc. in Betracht.
Neben der auch hier ggf. zu erwartenden Nebenwirkungen, sowie auch teilweise erheblicher Vorbeitungen (z. B. Abhobeln der Prostata vor der eigentlichen Hifu-Behandlung!!!), stellte sich natürlich auch das Problem der Kostenübernahme, da auch bei mir, als Privatpatient, von der Kasse nicht unbedingt alles hätte übernommen werden können, wenn denn überhaupt...
Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile entschied ich mich dann für die Strahlenbehandlung mit dem Cyber-Knife, die 2018 in nur in wenigen Kliniken in der BRD (mit PCA-Erfahrung!) durchgeführt wurde und für mich das momentan modernste Verfahren war/ist, mit den geringsten Nebenwirkung, bei gleichzeitig nahezu 98%-iger Erfolgs-/Überlebensquote (In den USA bereits seit Jahren Standard und weltweit bereits über 200.000 Behandlungen - näheres bei WIKIPEDIA)
Zum Therapieverlauf:
Nach der Entscheidung für Cyber-Knife, dessen Behandlungskosten meine PKV (DBV) und die Beihilfe übernahmen, konnte ich den letzten Platz in der Hypostat-Studie I von 2018, betreut vom UKSH, erhalten, da ich sämtliche Kriterien erfüllte und in der Studie die nächsten zwei Jahre laufend kontrolliert und betreut werde. (Mittlerweile gibt es die Hypostat-Studie II mit Platz für 500 Probanden)
Ich entschied mich als Behandlungsort für die Saphir-Radiochirurgie in FFM, auch wenn ich 500km pro einfache Strecke fahren muss (wohne an der westlichen Nordseeküste und hatte nicht viel Auswahl...)
Vor der eigentlichen Bestrahlung wurden mir vier "Goldmarker" in die Prostata eingesetzt (Verfahren war wohl ähnlich wie eine "normale" Biopsie und bei mir recht schmerzhaft, trotz 5-facher Dosis von Lidocain!), anhand derer der computergesteuerte Roboter exakt seine mm-genaue Position bezieht.
Eine Woche später wurden MRT und CT für die Planung gemacht, damit der Roboter (Cyberknife) entsprechend programmiert werden konnte und so auch nur die PCA-betroffenen Stellen ganz gezielt bestrahlte.
Insgesamt fanden nur fünf Bestrahlungen zu je 7gry statt, alle zwei Tage, Gesamtdauer also max. zwei Wochen. Jede Sitzung -nicht die reine Bestrahlungszeit, die dauert jeweils nur wenige Sekunden- dauert ca. 60 Minuten, da der Roboter aus Sicherheitsgründen nur langsam seine jeweilige Postion beziehen kann - anders als in der Industrie, wo das z. B. beim Fahrzeugbau, alles in wenigen Sekunden abgehandelt werden würde...
Über die Nebenwirkungen während und unmittelbar nach der Behandlung bei mir, verweise ich auf meine o. a. Berichte, da diese bei jedem anders aussehen. Einige Patienten habe kaum Auswirkungen, andere, wie ich, haben nach dem Ende der Bestrahlungen mehr oder weniger (ich mehr) Beschwerden/Schmerzen im Bereich der "beleidigten" Blase, Prostata, Harnröhre und Darm. Dank Buscopan-Plus, ca. alle 6 Std., hielt sich die Sache aber in aushaltbaren Grenzen (hätte vorher Aktien des Herstellers kaufen sollen...) und Anti-Durchfall-Tabletten (z. B. Immodium) verhinderten, dass man wegen "Kleinigkeiten" oder auch absolut Nichts, den Afterbereich unnötig reizt...
Höhepunkt der Nebenwirkungen war ca. 10 Tagen nach der letzten Bestrahlung, danach zunehmend weniger Beschwerden und ca. vier Wochen später war ich dann wieder beschwerdefrei - und dies bis heute. (Inkontinez hatte ich weder damals, noch bis heute)
Ansonsten ist das Leben nach der eigentlichen Therapie und, bei mir nach auch den ca. vier Wochen andauernden "Nachwehen", wieder wie zuvor auch - als hätte man eine schwere Grippe überstanden! Bislang habe ich keinerlei Beschwerden, etc. mehr bekommen und der PSA-Wert ist konstant gesunken - momentan bei 1,97!
Deshalb würde ich mich jederzeit wieder für diese Behandlungweise, wegen der kurzen Therapiezeit, der hohen Erfolgsrate und des geringen Risikos für Inkontinez, Erektionsstörungen, etc., entscheiden. Auch kann ich sie in durchaus jedem ähnlich gelagerten Fall empfehlen, als Alternative für eine radikale Prostatektomie, entweder manuell, bzw. auch mit dem daVinci-Roboter, oder aber einer mehrwöchigen/monatelangen "normalen" Bestrahlungstherapie.
(Die eigentlichen Cyberknife-Kosten liegen ab. ca. 10.000€ und werden mittlerweile auch von vielen gesetzlichen, sowie den meisten privaten Krankenkassen übernommen.)
Ansonsten wünsche ich allen Betroffenen viel Glück und Erfolg bei der jeweiligen Behandlung!!!!
Aufgrund verschiedener E-Mail-Anfragen über ein anderes Forum, bezüglich der Bestrahlung mit dem Cyberknife und den kaum vorhandenen, konkrete Informationen von tatsächlich therapierten Betroffenen, möchte ich hier gerne entsprechende Informationen zur Verfügung stellen.
Dankenswerter Weise hat mir der Forum-Moderator gestattet, explizit auf meine detaillierten, ausführlichen Berichte zu verweisen, und zwar bei:
Nachfolgend die verkürzten Fakten. Möglicherweise werden einige Betroffene gewisse Parallelen erkennen können und für weitere Informationen kann man mich sehr gerne per EMail kontaktieren, ggf. auch mit anschließendem Telefonat.
Zur Historie:
Bereits 2003 sollte, bei einem PSA-Wert von 4,72 und PCA-Verdacht, "vorsichtshalber" eine radikale Prostatektomie durchgeführt werden, die ich jedoch ablehnte. Stattdessen entschloß ich mich für eine Beobachtung der PSA-Werte, die sich dann auch seit 15 Jahren stetig erhöhten. Bei einem PSA-Wert von 10,1, Mitte 2016, entschloss ich mich dann zu einer Prostata-MRT-Untersuchung, deren Ergebnis PIRADS 4 ergab.
(Ich blieb weiterhin entspannt und beobachtete weiter. Diese Verfahrensweise ist aber nicht für jeden etwas, denn man muss mit dem PCA-Verdacht auch psychisch umgehen können, zumal meine Familie bis zum Biopsie-Termin 2018 absolut keinerlei Informationen darüber hatte!)
Zwischenzeitlich war der PSA-Wert auch einmal wieder auf Werte um 7 gesunken, aber aufgrund einer erneuten Erhöhung auf 10,12, Mitte 2018, unterzog ich mich dann einer weiteren Prostata-MRT-Untersuchung, deren Einstufung nunmehr auf PIRADS 5 lautete.
Die danach erfolgte MRT-Prostata-Biopsie in der ALTA-Klinik Bielefeld (wg. der neuartigen und empfehlenwerten, MRT-gestützten Technik durch den Gesäßbereich!) ergab diverse Zellveränderungen, die im Rahmen der pathologischen Untersuchung mit einem Gleason-Score von 6 (3+3), sowie 7a und 7b, bewertet wurden. (T1cN0M0)
Da Knochen-Szinti und Abdomen-CT negativ waren, wurde ein lokal bregenztes, mittel-aggressives PCA diagnostiziert.
Als nunmehr MRT und PSA-Werte die Alarmstufe "Orange" vermeldeten, und auch die Biopsie den PCA-Verdacht bestätigten, kam die Frage des weiteren Vorgehens auf.
Neben der Option, weiterhin zu beobachten, erfolgten diverse Vorschlägen der beteiligten Urologen und Radiologen, wie z. B. manuelle oder robotergesteuert radikale Prostatektomie mit DaVinci oder der tradionellen Betrahlungen, gem. der damals aktuellen S3-Studien. Da dies mich wg. der zu erwartenden Nebenwirkungen alles nicht "beglückte", zog ich auch alternative fokale Therapien, wie z. B. Hifu, Tulsa-Pro, IRE, etc. in Betracht.
Neben der auch hier ggf. zu erwartenden Nebenwirkungen, sowie auch teilweise erheblicher Vorbeitungen (z. B. Abhobeln der Prostata vor der eigentlichen Hifu-Behandlung!!!), stellte sich natürlich auch das Problem der Kostenübernahme, da auch bei mir, als Privatpatient, von der Kasse nicht unbedingt alles hätte übernommen werden können, wenn denn überhaupt...
Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile entschied ich mich dann für die Strahlenbehandlung mit dem Cyber-Knife, die 2018 in nur in wenigen Kliniken in der BRD (mit PCA-Erfahrung!) durchgeführt wurde und für mich das momentan modernste Verfahren war/ist, mit den geringsten Nebenwirkung, bei gleichzeitig nahezu 98%-iger Erfolgs-/Überlebensquote (In den USA bereits seit Jahren Standard und weltweit bereits über 200.000 Behandlungen - näheres bei WIKIPEDIA)
Zum Therapieverlauf:
Nach der Entscheidung für Cyber-Knife, dessen Behandlungskosten meine PKV (DBV) und die Beihilfe übernahmen, konnte ich den letzten Platz in der Hypostat-Studie I von 2018, betreut vom UKSH, erhalten, da ich sämtliche Kriterien erfüllte und in der Studie die nächsten zwei Jahre laufend kontrolliert und betreut werde. (Mittlerweile gibt es die Hypostat-Studie II mit Platz für 500 Probanden)
Ich entschied mich als Behandlungsort für die Saphir-Radiochirurgie in FFM, auch wenn ich 500km pro einfache Strecke fahren muss (wohne an der westlichen Nordseeküste und hatte nicht viel Auswahl...)
Vor der eigentlichen Bestrahlung wurden mir vier "Goldmarker" in die Prostata eingesetzt (Verfahren war wohl ähnlich wie eine "normale" Biopsie und bei mir recht schmerzhaft, trotz 5-facher Dosis von Lidocain!), anhand derer der computergesteuerte Roboter exakt seine mm-genaue Position bezieht.
Eine Woche später wurden MRT und CT für die Planung gemacht, damit der Roboter (Cyberknife) entsprechend programmiert werden konnte und so auch nur die PCA-betroffenen Stellen ganz gezielt bestrahlte.
Insgesamt fanden nur fünf Bestrahlungen zu je 7gry statt, alle zwei Tage, Gesamtdauer also max. zwei Wochen. Jede Sitzung -nicht die reine Bestrahlungszeit, die dauert jeweils nur wenige Sekunden- dauert ca. 60 Minuten, da der Roboter aus Sicherheitsgründen nur langsam seine jeweilige Postion beziehen kann - anders als in der Industrie, wo das z. B. beim Fahrzeugbau, alles in wenigen Sekunden abgehandelt werden würde...
Über die Nebenwirkungen während und unmittelbar nach der Behandlung bei mir, verweise ich auf meine o. a. Berichte, da diese bei jedem anders aussehen. Einige Patienten habe kaum Auswirkungen, andere, wie ich, haben nach dem Ende der Bestrahlungen mehr oder weniger (ich mehr) Beschwerden/Schmerzen im Bereich der "beleidigten" Blase, Prostata, Harnröhre und Darm. Dank Buscopan-Plus, ca. alle 6 Std., hielt sich die Sache aber in aushaltbaren Grenzen (hätte vorher Aktien des Herstellers kaufen sollen...) und Anti-Durchfall-Tabletten (z. B. Immodium) verhinderten, dass man wegen "Kleinigkeiten" oder auch absolut Nichts, den Afterbereich unnötig reizt...
Höhepunkt der Nebenwirkungen war ca. 10 Tagen nach der letzten Bestrahlung, danach zunehmend weniger Beschwerden und ca. vier Wochen später war ich dann wieder beschwerdefrei - und dies bis heute. (Inkontinez hatte ich weder damals, noch bis heute)
Ansonsten ist das Leben nach der eigentlichen Therapie und, bei mir nach auch den ca. vier Wochen andauernden "Nachwehen", wieder wie zuvor auch - als hätte man eine schwere Grippe überstanden! Bislang habe ich keinerlei Beschwerden, etc. mehr bekommen und der PSA-Wert ist konstant gesunken - momentan bei 1,97!
Deshalb würde ich mich jederzeit wieder für diese Behandlungweise, wegen der kurzen Therapiezeit, der hohen Erfolgsrate und des geringen Risikos für Inkontinez, Erektionsstörungen, etc., entscheiden. Auch kann ich sie in durchaus jedem ähnlich gelagerten Fall empfehlen, als Alternative für eine radikale Prostatektomie, entweder manuell, bzw. auch mit dem daVinci-Roboter, oder aber einer mehrwöchigen/monatelangen "normalen" Bestrahlungstherapie.
(Die eigentlichen Cyberknife-Kosten liegen ab. ca. 10.000€ und werden mittlerweile auch von vielen gesetzlichen, sowie den meisten privaten Krankenkassen übernommen.)
Ansonsten wünsche ich allen Betroffenen viel Glück und Erfolg bei der jeweiligen Behandlung!!!!
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