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5.11.18---Der Tag der mein Leben veränderte

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    5.11.18---Der Tag der mein Leben veränderte

    Hallo liebe Gemeinde,
    heute am 5.11. ist es genau 1 jahr her, dass ich meine gesichterte Diagnose PCa erhielt. Ein Tag, der mein Leben grundtief veränderte, doch trotzdem möchte ich mit dem nachfolgenden Bericht mir nicht nur meine Geschichte von der Seele schreiben, sondern damit auch vllt neu Betroffenen Mut machen.

    Nie werde ich den 5.11.2018 vergessen, als ich im Büro meines Uro saß und er mir und meiner Frau erklärte, was ich seit ein paar Tagen anhand der durchgeführten Biopsie befürchtet hatte.

    PCA von der Sorte GL 7b. !!! Aggressives Karzinom in der Prostata und beide Lappen befallen, aber alles noch innerhalb der Kapsel


    Wir waren geschockt und ich wusste zunächst nicht wohin mit meinen Gefühlen/Ängsten/Sorgen. Ich war zu gelähmt, um auch nur irgendein Gefühlsausbruch zu zeigen.
    Die einzige Frage, die ich hatte, war: Was für eine Lösung gibt es für dieses Problem?

    An dieser Stelle sei gesagt, ich war schon immer einer derer, der Lösungsorientiert seine Probleme angegangen ist, ohne sich zu sehr von Gefühlen leiten zu lassen und Dinge, die ich nicht ändern konnte, hinzunehmen und das Beste draus zu machen.

    Diese Einstellung und die Einschätzung des Uro anhand der Biopsiedaten, dass der Krebs noch nicht gestreut hatte und höchstwahrscheinlich vollständig entfernt werden könnte, haben mich (das glaube ich ganz fest) vor den schlimmsten Seelenqualen behütet...vorerst jedenfalls.

    Also hörte ich auf meinen Uro, besorgte mir schnellstmöglich einen OP-Termin und hab mich von Dr. Google etc absolut fern gehalten. (Damals kannte ich auch dieses Forum noch nicht)

    Wie gesagt, ich wollte ne "schnelle Lösung" und hab (ohne nachdenken) alles an Terminen abgearbeitet, die da nun kamen. Die Aussage des Uro , ich könne nach der OP wieder mit ner "normalen Lebenserwartung" weiter leben, bewahrte mich vor schlimmeren Gefühlsausbrüchen und liess mich zunächst positiv an die Sache rangehen.

    Bereits zweieinhalb Wochen später fand ich mich im KHS wieder und wurde für die OP vorbereitet, für die ich ein "Chefarzt-upgrading" aus eigener Tasche dazu bezahlt hatte. Ich wollte wenigstens hier etwas Einfluss nehmen und für die OP die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen.

    Alles verlief super und nach ein paar Tagen war ich (mit Katheder) wieder zuhause. Die Wunden heilten schnell, ich erholte mich gut.
    Meine Frau und ich guckten nicht zu weit in die Zukunft, sondern konzentrierten uns immer nur darauf, den nächsten Schritt abzuarbeiten.

    Also, erstmal der Katheder raus und das pathologische Gutachten abwarten. Gut 1o Tage nach Entlassung aus dem KHS war es dann soweit.

    Dichtigkeitsprüfung der Verbindung von der Harnröhre zur Blase---Alles Top !!--Erleicherung---Gleichzeitig bekam ich das pathologische Ergebnis----ALLES TOP---Krebs hat NICHT gestreut !!!

    In dieser Sekunde kamen mir das erste Mal die Tränen und die Ärztin, die mir den Katheder gezogen hatte und mir die Nachricht überbrachte, musste sich erstmal meinem Gefühlsausbruch hingeben.

    An dem Tag hab ich (glaube ich) das erste mal so richtig kapiert, dass ich schwer krank war , aber vllt nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen bin.

    Der nächste Schritt war nun, erstmal wieder "dicht" werden und ab in die AHB.

    In der AHB brauchte ich die erste Woche noch viel Ruhe...der Körper war echt erschöpft und die Seele musste verarbeiten...aber lief es von Tag zu Tag besser...die AHB tat mir sehr gut.
    Nach 3 Wochen war ich nahezu dicht und mein Körper hatte sich bis hierhin gut erholt.

    Ich blieb dann noch 6 Wochen zuhause und fing langsam wieder an zu arbeiten....

    Etwa einen weiteren Monat später habe ich dann zum ersten Mal "kopfmässig" das ganze Ausmaß der vergangenen Monate realisiert und bin in ein tiefes Loch gefallen.

    Habe mich hier im Forum angemeldet und beim Lesen so mancher Tipps und Berichte hier an meiner Entscheidung zur OP gezweifelt...auch, weil sich die Potenz einfach nicht wieder einstellen wollte..egal was ich auch unternahm

    Jetzt ist ein Jahr seit der Diagnose vergangen. Ein Jahr mit Up and Downs. Was mich immer positiv beeinflusst hat, ist meine Musik. Im musizieren fand und finde ich Ablenkung und die nötige positive Energie.

    Mittlerweile führe ich wieder ein (fast) normales Leben (wenn man mal von der noch anhaltenden ED und den 3-monatigen Nachuntersuchungen absieht)

    Bis jetzt sind alle Nachuntersuchungen im absolut GRÜNEN BEREICH und körperlich geht es mir hervorragend. Auch die Inkontinenz ist kein Thema mehr...auch bei Belastungen nicht.

    Das mich das Thema PCA nie ganz loslassen wird, zeigt sich auch darin, dass ich hier viel im Forum mitlese/schreibe. Aber es ist nicht mein Lebensinhalt.

    An manchen Tagen kann ich es kaum glauben, dass das alles letztes Jahr wirklich passiert ist und es vllt doch nur ein böser Traum war.

    Aber im Großen und Ganzen bin ich mit meiner körperlichen Verfassung zufrieden und freue mich, dass es mir so gut geht.

    Klar , ich bin sensibler geworden, was meinen Körper angeht und gucke bei Veränderungen schon mal genauer hin. Aber ich lasse mich nicht von der Angst leiten, da könnte wieder irgendwas schlimmes sein.

    Und was die ED betrifft...Auch da hab ich mittlerweile meinen Frieden mit gemacht. Logo, ich bin mit 56 noch relativ jung und würde gerne mal wieder so richtig vö...Aber meine Frau und ich haben auch andere Wege gefunden unsere Sexualität auszuleben und ganz hab ich die Hoffnung ja auch noch nicht aufgegeben, dass sich vllt irgendwann der "kleine" mal wieder rührt.

    Doch alles in allem bin ich dankbar, dass ich lebe.

    Allen, die diesen Weg noch vor sich haben wünsche ich hiermit viel Kraft und positive Energie.

    PCA MUSS KEIN TODESURTEIL SEIN !!!

    LG
    Berema

    #2
    Hallo Berema, super dass du so offen damit umgehst und Kraft aus der Diagnose ziehen kannst.
    Mein Vater hatte ebenfalls PK, im Endeffekt hat er es überstanden.
    Wie stehst du zu Nahrungsergänzungsmitteln die gegen PK helfen sollen?
    Ich denke da zB an Erdburzeldorn und Co:

    Oder verlässt du dich ausschließlich auf die Schulmedizin? Wie sieht es mit Cannabnis aus?

    Greifen die Menschen oft zu solchen Naturprodukten, weil sie verzweifelt sind, oder ist etwas an der Wirkungsweise?

    Kommentar


      #3
      Zitat von Liaata Beitrag anzeigen
      Hallo Berema, super dass du so offen damit umgehst und Kraft aus der Diagnose ziehen kannst.
      Mein Vater hatte ebenfalls PK, im Endeffekt hat er es überstanden.
      Wie stehst du zu Nahrungsergänzungsmitteln die gegen PK helfen sollen?
      Ich denke da zB an Erdburzeldorn und Co:

      Oder verlässt du dich ausschließlich auf die Schulmedizin? Wie sieht es mit Cannabnis aus?

      Greifen die Menschen oft zu solchen Naturprodukten, weil sie verzweifelt sind, oder ist etwas an der Wirkungsweise?
      Schön, dass Dein Vater die Sache auch gut überstanden hat.
      Von Nahrungsergänzungsmitteln halte ich wenig...ich muss allerdings auch gestehen, dass ich in der Hinsicht ne "faule Socke " bin. Hab nicht wirklich Lust mich damit zu beschäftigen.
      Mal abgesehen davon, sie regelmässig zu nehmen..Das bekomme ich bei Medikamenten schon schwer hin...Gott sei dank brauch ich derzeit keine Medikamente.

      Ab und zu gibt`s ne Tüte ;-) (soviel zu Deiner Cannabis-Frage) und ich hab (bis auf kleine Veränderungen) meine alten Lebensgewohnheiten wieder angenommen, um wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können.
      Nach wie vor feiere ich sehr gerne und gut....Das vielleicht ein wenig bewusster als vorher.
      Auch reisen wir mehr als vor der Diagnose

      Halt alles Dinge, die der Seele guttun ;-)

      LG

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        #4
        Berema, habe deinen Bericht gelesen. Super find ich das du bis jetzt alles so gut überstanden hast. Bei mir ist es jetzt fast 5 Jahre her, mit Höhen und Tiefen aber ich hab mich nie unterkriegen und mach es wie du, keine Medikamente, die 3 Monatsspritze zähle ich nicht dazu da ich keine Nebenwirkungen habe, und ich verreise mit meiner Frau auch gerne. Zur Zeit sind mehrtägige Städtereisen angesagt. Morgen früh gehts wieder los. Sonst habe ich meine alten Gewohnheiten beibehalten und z.B. beim Essen und Trinken nichts verändert. Das Weizenbier gabs bei mir schon ein paar Tage nach der Op schon wieder.
        Immer positiv denken!!!

        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

        Kommentar


          #5
          Hallo Berema,
          es gefällt mir gut wie Du mit deinem PCA umgehst. Ich kann alles sehr gut nachvollziehen. Bei mir kam der Einschlag im April letzten Jahres.
          Aber auch ich, selbst als HighRisk-Kandidat, fühle mich schon wieder recht gut und blicke optimistisch nach vorne.
          Insgeheim hoffe ich sogar noch auf verschiedene Wunder wie "vollständige Heilung" oder "Nachwachsen der Erektionsnerven" und Ähnliches. So ein bisschen Rumspinnen tut mir jedenfalls ganz gut
          Liebe Grüße
          Lutz
          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

          Kommentar


            #6
            Zitat Lutz:
            es gefällt mir gut wie Du mit deinem PCA umgehst.
            Mir auch!


            von Nahrungsergänzungsmitteln halte ich wenig
            Davon halte ich auch nicht so viel.

            Es gab hier mal einen User, der sogar die giftige Substanz eines Aprikosenkerns geschluckt hat.
            Wie schlecht muss man da drauf sein? Gift gegen Zellen wirkt immer.
            Dabei werden aber auch die guten Zellen zerstört.
            Anzumerken ist noch, das der Jenige zurzeit eine Hormontherapie vor 2 Jahren begonnen hat.

            Na ja . . . .

            Dazu passt auch ein negatives Beispiel:


            Oder hier, von mir, ein relatives positives Beispiel, wie ein Anfänger das Forum entdeckt hatte.

            Wenn du alles liest, wirst du erkennen, dass ich mit der Krankheit „fast“ sehr gut klar komme.

            Hier noch ein paar Sätze aus 2013 von mir:
            „Es ist leider so, dass viele Krankheiten nicht geheilt werden können.
            Ich habe mindestens 2 davon:
            Cluster-Kopfschmerz (bing-horton-syndrom) und die Retroperitoneale Fibrose.
            Vielleicht kommt nun der PK hinzu, wenn er bei mir unheilbar ist.
            Nein, - ich leide nicht mehr so oft.
            Dank der "Modernen Medizin!“

            Lieber Berema, danke, dass du mal auf die schnelle dein „neues Leben“ presäntiert hast.
            Ich bin zwar kein Psychiater, sage dir aber, dass du gut davor bist, diese blöde Erkrankung zu bewältigen.

            Gruss
            hartmut
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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              #7
              Hi Berema,
              sehr schöner Bericht, vielen Dank dafür! Da hast Du nochmal Glück gehabt und hast die Kurve gerade nochmal gekriegt. Das Problem mit dem vö .. kenn ich auch aber GsD hab ich durch die Hormontherapie auch kein Verlangen danach. Aber ich kann mir vorstellen wie es ist, wenn der Kopf will und der Körper kann nicht. Schön, wenn man dann eine verständnisvolle Frau hat.

              Meine Hormontherapie läuft seit 10 Jahren und jetzt bin ich austherapiert. Ich nehme die letzte Chemo in Angriff und hoffe mal, dass sie Wirkung zeigt. Sonst bleibt mir nur das letzte Medikament - FMJ :-)

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                #8
                Moin Berema

                Nicht nur dieser Bericht, sondern auch dein erster Thread nach OP geben doch Zuversicht (zumindest für diejenigen von uns, die es mit der Erstdiagnose nicht ganz so schwer getroffen hat).
                Auch wenn der erste Thread von Zweifeln ausgelöst wurde (verständlicherweise).
                Bei mir steht jetzt die OP an und ich hoffe, dass ich meine Situation nach einem Jahr (und dann hoffentlich auch nach vielen weiteren) so angehe wie du.
                Ich bin da aber recht zuversichtlich was die psychische Seite angeht.
                Ich wünsche dir weiterhin einen guten Verlauf!

                VG

                Ulli

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Berema,
                  Auch ich musste meine Erfahrung aufschreiben. Ich kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
                  Jetzt nach 12 Jahren bin ich immer noch mit dem Thema beschäftigt. Du schreibst. „Doch alles in allem bin ich dankbar, dass ich lebe. Allen, die diesen Weg noch vor sich haben wünsche ich hiermit viel Kraft und positive Energie. PCA MUSS KEIN TODESURTEIL SEIN !!!“
                  Ich werde nicht müde. diese Nachricht zu verbreiten:

                  Ich wünsche Dir alles Gute. Das Leben ist schön!
                  Willi-39

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Ulli68 Beitrag anzeigen
                    Moin Berema

                    Nicht nur dieser Bericht, sondern auch dein erster Thread nach OP geben doch Zuversicht (zumindest für diejenigen von uns, die es mit der Erstdiagnose nicht ganz so schwer getroffen hat).
                    Auch wenn der erste Thread von Zweifeln ausgelöst wurde (verständlicherweise).
                    Bei mir steht jetzt die OP an und ich hoffe, dass ich meine Situation nach einem Jahr (und dann hoffentlich auch nach vielen weiteren) so angehe wie du.
                    Ich bin da aber recht zuversichtlich was die psychische Seite angeht.
                    Ich wünsche dir weiterhin einen guten Verlauf!

                    VG

                    Ulli
                    Moin Ulli,
                    danke für Deine positive Reaktion auf meinen Bericht. Du bist ja noch jünger als ich und bei Deinem Biopsieergebnis lässt sich auch vermuten, dass Du vllt sogar beidseitig nerverhaltend operiert werden kannst und schnell alles gut überstehst.
                    Die psychische Seite ist wirklich nicht zu unterschätzen.....Ich dachte Anfangs auch erst, das stecke ich so weg...zumal die Aussichten auf Heilung und schneller Genesung ja nicht schlecht für mich standen.

                    Ich muss zugeben, dass mich die ED doch im nachhinein stärker belastet hat, als der Krebs selbst...Vom Kopf her fühle ich mich "vom Krebs geheilt" weil er ja raus ist aus dem Körper. Aber die ED ist nach wie vor vorhanden und man fühlt sich nicht mehr als "richtiger Mann". An manchen Tagen kann ich gut damit umgehen, an manchen Tagen eben auch nicht.
                    Und da kommt auch die Psyche ins Spiel.....ein täglicher kampf, bei dem ich aber bisher noch gut im Rennen liege, weil es mir (bis auf die ED) ja super geht.

                    da muss man sich dann auch motivieren und einreden, dass eine Erektion nicht alles im Leben ist und das ja (im Gesamtpaket des PCA) nur einen kleinen Teil der Lebensqualität nach PCA ausmacht.

                    Ich wünsche Dir alles Gute für Deine OP und einen besseren Genesungsverlauf wie bei mir (obwohl der ja schon recht gut ist)

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Willi-39 Beitrag anzeigen
                      Hallo Berema,
                      Auch ich musste meine Erfahrung aufschreiben. Ich kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
                      Jetzt nach 12 Jahren bin ich immer noch mit dem Thema beschäftigt. Du schreibst. „Doch alles in allem bin ich dankbar, dass ich lebe. Allen, die diesen Weg noch vor sich haben wünsche ich hiermit viel Kraft und positive Energie. PCA MUSS KEIN TODESURTEIL SEIN !!!“
                      Ich werde nicht müde. diese Nachricht zu verbreiten:

                      Ich wünsche Dir alles Gute. Das Leben ist schön!
                      Willi-39
                      Hallo Willy,
                      auch Dir danke ich für Deinen positive Reaktion auf meinen Bericht.

                      Habe mir Deinen Bericht bei Focus Online durchgelesen und finde die Stelle mit der PARTNERIn/ FAMILE sehr interessant.

                      In der Tat ist es wirklich sehr hilfreich, eine Partnerin zu haben, die einen in dieser Situation auffängt und die nach der OP auftretenden Unannehmlichkeiten wie selbstverständlich und ohne Murren mitträgt.

                      Das Man(n ) erstmal Vorlagen/windeln etc tragen muss , (Man(n) eine ED hat, ist für den Betroffenen schon sehr unangenehm und mit sehr viel Scham und mangelndem Selbstwertgefühl behaftet.

                      Wenn dann die Partnerin das so mitträgt und so tut als sei es das normalste der Welt, hilft das dem Betroffenen wirklich sehr. Das war auch bei mir Gott sei dank der Fall. Das hat den Umgang mit der Erkrankung etwas leichter gemacht

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Berema,
                        wenn Du eine Partnerin/einen Partner hast, dann ist die Zeit danach meistens erträglicher, weil Du Dich aussprechen kannst.
                        Ärzte haben oft zu wenig Zeit für die Nachsorge. Aber, es gibt sie. Du kannst Deinen Urologen/in bitten, Dir eine Überweisung zum Verhaltenstherapeuten auszustellen.
                        REDEN hilft! Mir hat ein Sexual/Paartherapeut sehr geholfen.
                        Beste Grüße
                        Willi

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                          #13
                          05.11.2020-------und wieder ist ein Jahr vorbei

                          Ein Jahr ist nun vergangen, seit ich diesen Ursprungs-Post "5.11.18---Der Tag der mein Leben veränderte" veröffentlichte und geschildert habe, wie es mir seit der Diagnose ergangen ist.

                          Eigentlich wollte ich das Thema PCa für mich abhaken, denke aber, dass ich mit einem weiteren Bericht --jetzt 2 Jahre "danach", den ganzen "Neubetroffenen" , die eine ähnliche Diagnose und Krankheitsverlauf wie ich haben, vllt auch etwas Mut machen kann.....

                          Wie geht es mir also "2 Jahre danach" ?

                          Im Großen Ganzen geht es mir nicht schlechter oder besser als noch vor einem Jahr. Die Wunden sind längst verheilt, das "normale Leben" hat mich fest im Griff und ich habe neue Hobbys für mich entdeckt.

                          Nach wie vor wollen sich meine, durch die RPE beschädigten Nerven nicht auf einen Deal einlassen und sind immer noch beleidigt, sodass der GV nur mit Hilfe einer SKAT Spritze möglich ist.
                          Meine Frau und ich haben uns damit arrangiert und wir leben bisher ganz gut damit. Außerdem sind wir beide auch älter geworden und müssen nicht mehr 3-4* die Woche vö....wir haben auch so viel Spaß zusammen und setzen uns bzgl Sex nicht mehr unter Druck.

                          Da jetzt 24 Monate seit der OP vergangen sind, denke ich auch, dass sich die Nerven nicht mehr erholen werden und versuche mich damit abzufinden.

                          Dazu hatte ich in anderen Posts ja schon genügend geschrieben, sodass ich das Thema hier nicht weiter ausbreiten will.

                          Die Gute Nachricht aber ist:

                          DAS SIND DIE EINZIGEN EINSCHRÄNKUNGEN DIE ICH SEIT DER OP HABE !!!

                          Bisher sind sämtliche Nachuntersuchungen im Grünen Bereich, ich brauche weiterhin keine Medikamente nehmen und mein PCa ist damit aus meinem täglichen Leben so gut wie verschwunden .

                          Nach wie vor arbeite ich in Teilzeit (was enorme Lebensqualität gebracht hat) und will diese auch 2021 weiterhin fortsetzen...ggf sogar bis zur Rente und dafür KEINE Altersteilzeit machen, denn Freizeit hab ich durch die Teilzeit genug.
                          Bisher klappt das auch finanziell recht super, sodass ich nichts vermisse und wir weiterhin ein recht sorgenfreies (zumindest finanziell) Leben führen können.

                          Seit März arbeite ich wegen Corona (und als Risikopatient) ausschließlich im Homeoffice, was natürlich auch bzgl der Lebensqualität u finanziell gewisse Vorteile bringt (Sprit- und Zeitersparnis), denn der tägliche Arbeitsweg mit dem Auto von 50 KM entfällt.

                          Aber wir haben auch allerdings keine großen Ansprüche und waren auch noch nie Luxusmenschen...1* im Jahr in den Urlaub und ab und zu ein Wochenendtrip...das wars.

                          Die zusätzliche Freizeit, die sich durch die Teilzeit ergibt, nutze ich um intensiv meine Projekte voranzutreiben, Haus und Garten in Schuss zu halten und meinen Hobbys zu frönen.

                          Mitte diesen Jahres habe ich mir einen Wunschtraum erfüllt und ein Album mit eigener Musik auf den Markt gebracht (welches sogar ganz gut ankommt ;-) )
                          Auch das war eine Folge der Krankheit, denn ich habe mir gesagt, wenn nicht jetzt, wann dann.

                          Also mache und produziere ich viel Musik, engagiere mich für Hilfsbedürftige in dem ich Benefizkonzerte spiele und organisiere und habe diesen Sommer mit dem STAND UP PADDELN ein neues Hobby entdeckt, das sehr viel Spaß macht und zudem noch gut für Körper und Geist ist.

                          Alles in Allem---ICH HAB KEINE ZEIT MEHR FÜR PCa !!! UND DAS IST AUCH GUT SO !!

                          Nächsten Monat steht die nächste Nachuntersuchung an und ich gehe mal davon aus, das immer noch alles OK ist.

                          Körperlich und Geistig bin ich fit und genieße das Leben in vollen Zügen.

                          Auch wenn ich nach der RPE damals in ein Loch gefallen bin, voller Zweifel und Ängste war, so kann ich den ganzen Neubetroffenen sagen:

                          Das Leben geht weiter---man muss nur das Beste draus machen und IMMER POSITIV bleiben.

                          Ich hoffe, ich konnte Euch mit meinem Bericht, etwas die Angst nehmen und Zuversicht vermitteln

                          In diesem Sinne:
                          Euch allen weiterhin alles Gute

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von Berema
                            Auch wenn ich nach der RPE damals in ein Loch gefallen bin, voller Zweifel und Ängste war, so kann ich den ganzen Neubetroffenen sagen:

                            Das Leben geht weiter---man muss nur das Beste draus machen und IMMER POSITIV bleiben.
                            Berema,

                            das liest sich alles ganz gut. Aber Dein Tumor war doch postoperativ mit GL 3+3 ganz gut behandelbar gewesen.

                            Ich wünsche Dir, dass die PSA 0,01 Phase noch lange anhält.

                            "Angst ist kein guter Ratgeber"

                            Gruß Harald

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Unverwüstlicher Beitrag anzeigen
                              Berema,

                              das liest sich alles ganz gut. Aber Dein Tumor war doch postoperativ mit GL 3+3 ganz gut behandelbar gewesen.
                              Ja mit solchen Diagnosen und Verläufe könnte ich auch etwas positiver an die Sache ran gehen.
                              Bringt doch bitte mal eine Empfehlung für die GS 9 mit ossären Metastasen und befallenen Lymphen
                              Ich möchte niemandem zu nahe treten. Aber ich kann das bald nicht mehr hören (Du musst das Beste draus machen und das Leben geht weiter......welches???)
                              https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

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