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Degarelix-Dosierung nach PSA/Testosteron steuern?

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    Degarelix-Dosierung nach PSA/Testosteron steuern?

    In der Zulassungsbeantragung für Degarelix wird u. a. erwähnt, dass dieses Medikament bei mehrmonatiger Anwendung den Testosteronwert oft bis über 100 Tage im erwünschten niedrigen Bereich hält.
    Da stellt sich die Frage, ob durch engmaschiges Messen der beiden Laborwerte eine Reduzierung der Anzahl der Degarelixanwendungen sinnvoll ermöglicht werden kann (also eigentlich eine intermitt. Therapieform).
    Bei mir wurden dadurch nur drei bis vier Injektionen statt 13 Anwendungen pro Jahr notwendig. Und das bei voller Erhaltung
    der gewünschten PSA-Werte zwischen 0,01 bis 0,02 ng/ml.
    Spricht irgend etwas dagegen, dies so weiter zu führen (mein bisheriger Verlauf ist unter https://myprostate.eu/?req=user&id=961) zu finden?
    Vor der Aktion: Beachte den "Dunning-Kruger-Effekt"
    (Man glaubt immer, alles kapiert zu haben, wenn man wirklich keine Ahnung hat!)

    #2
    Es gibt hier eine Studie, die das mit Leuprorelin gemacht hat:
    Testosterone-guided ADT reduces exposure to LHRH agonists, with reduction in cost and improvement in some symptoms from ADT. Testosterone-guided ADT should be considered an alternative to fixed schedule treatment by physicians and policy makers.


    Grundsätzlich werden die Nebenwirkungen nicht durch die Spritze sondern durch das abgesenkte Testosteron verursacht. Wenn Du wieder eine Spritze bekommst, sobald das Testosteron wieder ansteigt, wird sich bei den Nebenwirkungen nichts ändern. Bei Degarelix könnte der Vorteil darin bestehen, weniger Spritzen in den Bauch zu bekommen. Ansonsten ersparst Du nur der Krankenkasse die Kosten für die Spritze.

    Du musst aber nicht den PSA Wert, sondern den Testosteronwert überwachen. Dieser sollte unter 50 ng/dl, besser unter 20 ng/dl bleiben. Der gesunkene PSA Wert ist nur ein indirekter Erfolg der Hormontherapie. Wichtig ist, dass bei diesem Konzept der Testosteronwert nicht aus dem Kastrationsbereich läuft.

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      #3
      Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
      Du musst aber nicht den PSA Wert, sondern den Testosteronwert überwachen
      Georg,
      auch die Überwachung des PSA-Wertes ist sehr wichtig. Wenn der PSA-Wert bei niedrigem Testosteronwert nach kürzerer oder längerer Zeit deutlich ansteigt, ist die Kastrationsresistenz eingetreten. Da hilft, soweit ich weiß, Degarelix auch nicht mehr.

      Franz

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        #4
        Franz,

        ich hatte nicht sagen wollen, dass Dr.Wulff auf die PSA Messung verzichten soll. Nur, der Testosteronwert kann aus dem Kastrationsbereich kommen und beim PSA Wert merkt man erst mit einer Verzögerung einen Anstieg. Ein Anstieg aus dem Kastrationsbereich sollte vermieden werden, auch wenn der PSA Wert noch nicht ansteigt. Man muss bei diesem Konzept den Testosteronwert genau überwachen, ich würde sagen, alle vier Wochen.

        Den einzigen Vorteil bei diesem Konzept sehe ich darin, dass weniger Spritzen gesetzt werden müssen. Viele Ärzte schaffen es nicht, Degarelix schmerzfrei zu setzen. Außerdem verhärtet auf Dauer der Bereich, wo die monatlichen Spritzen gesetzt werden und es wird zunehmend unangenehm. Andererseits kann man dann auch auf Leuprorelin 6-Monats Depot wechseln.

        Georg

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          #5
          Leuprorelin ist für mich keine Alternative für Degarelix, da es ja eben kein Antagonist ist. Die hormonablative engmaschig kontrollierte Therapie muss natürlich auch die Messung des Testosteron beinhalten. Die Grenze setze ich hier bei 0,5 ng/ml.
          Es geht nicht darum Kosten zu sparen, schließlich kommen ja noch wöchentliche Laboruntersuchungen hinzu.
          Aber es erscheint mir unsinnig, wenn 10 Wochen nach eine Degarelixinjektion die Werte PSA 0,02 ng/ml und Testosteron 0,03 ng/ml betragen, ernsthaft über eine Injektion nachzudenken. Ist es da nicht klüger, diese auf den Zeitpunkt zu verschieben, wenn die Werte etwas angestiegen sind (eben auf die o.g. Grenzwerte)?
          Vor der Aktion: Beachte den "Dunning-Kruger-Effekt"
          (Man glaubt immer, alles kapiert zu haben, wenn man wirklich keine Ahnung hat!)

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            #6
            Wie ich in meinem Text "Wirkungsdauer von Androgendeprivationstherapien" dargestellt habe, wirkt eine Hormontherapie deutlich länger, wenn der Testosteronwert unter 0,2 ng/ml bleibt und nicht die veraltete 0,5 ng/ml Grenze angewendet wird.

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              #7
              Ja, Deine ausgezeichnete Arbeit kenne ich. Wahrscheinlich habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Angestrebt wird in jedem Fall die Grenze PSA 0,02 ng/ml und Testosteron 0,05 ng/ml. Die Laborwerte sollen möglichst auch immer darunter liegen.
              Dass ist zum Beispiel bei einer Therapielänge von Degarelix von 6 Monaten in der nachfolgenden therapiefreien Zeit für etwa 100 Tage gegeben. Bei einer einzelnen Degarelixanwendung dauert die Zeil bis zum Überschreiten der hier genannten Grenze zwischen 40-60 Tagen. Wenn danach die Werte darüber sind, wird wieder therapiert. Hierbei werden für den Zeitraum von max. 10 Tagen auch einmal die Grenzen für Testosteron von 0,5ng/ml akzeptiert. Der PSA geht dabei nie über 0,02ng/ml.
              Vor der Aktion: Beachte den "Dunning-Kruger-Effekt"
              (Man glaubt immer, alles kapiert zu haben, wenn man wirklich keine Ahnung hat!)

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