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PSA-Wert im Grenzbereich, aber nahezu Verdopplung zum Vorjahr

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    #46
    Hmm, ich habe gerade einmal hier im Forum uter der Rubrik "Die Radikale Prostatektomie (RP)" ein wenig gelesen. Die OP scheint ja wirklich nicht ohne zu sein. Interessant aber auch wenig Mutmachend empfand ich den Schlußsatz des "Horrorberichtes"

    "Erfolgsaussichten
    Einer der besten Prostata-Operateure der Welt und Vater der nervschonenden Prostatektomie, Dr. Patrick Walsh in Baltimore/USA gibt eine Heilungsrate von etwa 65 % an. Dabei sucht sich Dr. Walsh seine Patienten sorgfältig aus: Der PSA-Wert darf nicht über 10 ng/ml, die Gleason-Summe nicht über 3 + 3 und das klinische Stadium nicht schlechter als T2a sein, nur dann ist er zu dem Eingriff bereit. Bei ungünstigeren Voraussetzungen ist die Wahrscheinlichkeit entsprechend höher, dass der Eingriff nicht kurativ sein kann und dass sich irgendwann ein Rezidiv (ein Wiederaufflammen der Erkrankung) bemerkbar macht. Die Folgebehandlung der Wahl ist dann meistens die externe Bestrahlung.
    Wie hoch das statistische Risiko für eine Ausbreitung der Erkrankung über die Prostata hinaus ist, kann den Partin-Tabellen entnommen werden."

    Na, dann gehen die Erfolgsaussichten bei schlechteren Werten wohl gegen Null!

    Das Video bzgl. der Da-Vinci-Technik wollte ich mir nach dem Lesen wirklich nicht mehr antun. Alles sehr ernüchternd. Kliniken, die diese Operationstechnik anwenden gibt es einige, sogar hier bei uns im kleinen Saarland.

    Gibt es eigentlich auch Biopsien, bei dem es überhaupt kein Befund/Befall gibt oder hat jeder Mann im Alter über 50 bereits PCas in unterschiedlicher Klassifizierung in sich?

    Ich bin nach den ersten Informationen, die ich in den letzten Tagen mir hier durchlesen konnte am Überlegen, eine Biopsie machen zu lassen. Dabei liest man auch immer etwas von der MRT-gesteuerten Biopsie. Aber auch dort, genau wie im gesamten Themengebiet Prostata, ist man sich nicht sicher, ob diese genauer ist, wie dir normale Stanzbiopsie? Interessant finde ich, dass man alles mit seinem Arzt besprechen sollte. Hier scheine ich wohl den falschen erwischt zu haben, da dieser gebetsmühlenartig mir sagt, dass ich die Entscheidung treffen müsse, er alles mittrage. Leider kein Wort von Empfehlungen etc..



    https://myprostate.eu/?req=user&id=1019

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      #47
      Zitat von peruzzi Beitrag anzeigen
      Erstaunlich, wenn man ständig lesen muss, dass Prostatakrebs in seltenen Fällen zum Tod führt, sondern man meist an anderen Erkrankungen im Alter sterben soll. Wie vereinbart sich solche Zahlen mit den Aussagen diverser Fachforen/Ärzte?
      Das sollte man in Relation sehen. Im Jahre 2017 starben in Deutschland fast eine halbe Million Männer, ca. 14000 an PCa bei etwa 70000 neu aufgetrenenen Fällen.

      Jedes Jahr treten ca. 50000 Bronchialkarzinome auf, bei beiden Geschlechtern. Im Jahre 2017 starben 45000 Menschen an Broncialkarzinom (29000 Männer und 16000 Frauen).

      Die häufigste Todesursahe sind die Krankheiten des Kreislaufsystems (Hypertonie, Myokardinfarkt, Zerebrovaskuläre Erkrankungen).
      2017 starben daran 156000 Männer und 188000 Frauen
      Internetangebot des Statistischen Bundesamtes mit aktuellen Informationen, Publikationen, Zahlen und Fakten der amtlichen Statistik.

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        #48
        Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
        ...aber ein nennenswerter Teil der Patienten Jahr für Jahr auch noch 10 Jahre und später Rezidive und Metastasen erleiden - ohne dass die Kurve abfällt.
        Martin,
        das Thema ist kompliziert, aber ich halte eine rechtzeitige radikale Therapie mit kurativer Intention schon in vielen Fällen für ausreichend um im weiteren Leben Therapiefreiheit zu geniessen. Das gelingt natürlich besser, wenn man keine Hochrisikoerkrankung hat. Und natürlich sinkt die Rezidivwahrscheinlichkeit von Jahr zu Jahr nach entsprechender Therapie:



        Risk of biochemical recurrence by the following year after radical prostatectomy (%)
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

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          #49
          Zitat von peruzzi Beitrag anzeigen
          ...Interessant finde ich, dass man alles mit seinem Arzt besprechen sollte. Hier scheine ich wohl den falschen erwischt zu haben, da dieser gebetsmühlenartig mir sagt, dass ich die Entscheidung treffen müsse, er alles mittrage. Leider kein Wort von Empfehlungen etc..
          Ein guter Arzt, Glückwunsch!
          Who'll survive and who will die?
          Up to Kriegsglück to decide

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            #50
            LowRoad, diese Studie bezog nur Hochrisikopatienten ein. Die entwickeln demnach schnell ein BCR (was man erwarten kann) und nachdem binnen 3 Jahren 40% ein BCR haben, werden die Fallzahlen sehr gering. Warum? Der Median der Nachbeobachtung beträgt 64 Monate: die Prozentzahlen beziehen sich aber immer auf die ursprüngliche Teilnehmerzahl. Man hätte stattdessen auf "Teilnehmerjahre" umrechnen müssen.

            Fig. 3B in PROTECT zeigt "Freedom from disease progression", und das sind für RPE und RT absteigende Geraden. PROTECT beinhaltet einen zufälligen Querschnitt der Risikoklassen und damit hautpsächlich Gleason 6 und cT1.


            Das unterstützt auch Fig. 3 in "Outcomes in Localized Prostate Cancer: National Prostate Cancer Register of Sweden Follow-up Study": die Kurve für PCa-spezifische Mortailität steigt linear an.

            Fig. 1 in SPCG-4 zeigt für alle 3 Endpunkte (Gesamtüberleben, PCA-spezifisches Überleben, metastasenfreies Überleben) Kurven mit linearem Anstieg. SPCG-4 ist, nebenbei gesagt, die einzige Evidenz für die "1+" Empfehlung zur möglichst frühen RPE für alle neu diagnostizierten PCa. Die deutsche Leitlinie erwähnt noch PROTECT mit dem Hinweis, dass diese keinen signfikanten Vorteil für RPE ergeben habe.

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              #51
              Ja, kann Martins Einwand auch verstehen. Mich würde für eine bessere Einschätzung die "Number at Risk" interessieren, dann könnten die Anzahl BCR's besser eingeschätzt werden, als die Prozentzahlen bezogen auf die Anfangspopulation.

              Heinrich
              Meine PCa-Geschichte:
              https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                #52
                Zitat von peruzzi Beitrag anzeigen
                Einer der besten Prostata-Operateure der Welt und Vater der nervschonenden Prostatektomie, Dr. Patrick Walsh in Baltimore/USA gibt eine Heilungsrate von etwa 65 % an
                Hallo Peruzzi,

                die Martini-Klinik Hamburg publiziert Daten, die deutlich mehr Hoffnung stiften: "Von den Patienten, die zwischen 1992 und 1997 von den Ärzten der Martini-Klinik mit einer Prostataentfernung behandelt wurden und deren Tumor nur innerhalb der Prostata gewachsen war (sogenannter pT2-Tumor), haben mehr als 87 % in den zehn Jahren nach dem Eingriff kein biochemisches Rezidiv erlitten."

                Und das bezieht sich auf RPEs Mitte der Neunziger! Die Qualität dürfte in den letzten 25 Jahren nochmal zugenommen haben. Auch unterscheidet die Martini-Klinik hier nicht zwischen den einzelnen T2-Stadien. Selbst bei T3-Stadien liegt die Rezidivfreiheit in den zehn Jahren nach OP dort immer noch bei über 50%.

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                  #53
                  Hallo Ursus
                  Wie kann ein Arzt, so wie der von Bosbach, eine Lebenserwartung von 23 Jahren vorhersagen. Hat der eine Glaskugel? Wenn ich alles glaube aber das?
                  Immer positiv denken!!!

                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                    #54
                    Die Martinigrafik zeigt, dass die pT4-Fälle das Rezidiv gleich am Anfang erlitten, während pT2 und pT3 gleichmäßig fallende Kurven aufweisen - entsprechend so wie in den Grafiken von LowRoad und mir zitiert.
                    (Mal sehen, ob die Grafik wieder von der Forumssoftware aufgeblasen wird)


                    Einen nicht ganz kleinen Unterschied kann übrigens die Klassifizierung nach cT oder pT in solchen Studien ausmachen. cT ist das, was man vor der Behandlung weiß, pT der Befund nach RPE, falls eine gemacht wurde. Studien, die RPE mit anderen Verfahren vergleichen, sind zwangsläufig auf cT angewiesen, welches weniger genau ist.

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                      #55
                      Martin,

                      kannst Du den Link zu der Seite angeben, aus der Du die Graphik hast?

                      Georg

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                        #56
                        https://www.martini-klinik.de/resultate/biochemische-rezidivfreiheit/

                        Viele Grüße
                        Martin

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                          #57
                          Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
                          Hallo Ursus
                          Wie kann ein Arzt, so wie der von Bosbach, eine Lebenserwartung von 23 Jahren vorhersagen. Hat der eine Glaskugel? Wenn ich alles glaube aber das?
                          Hallo Michi,

                          Hier kannst du deine Lebensrwartung berechnen:
                          http://www.gesundheit.ch/test/fragen.html

                          Hier hast du die durchschnittliche Lebenserwartung.

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                            #58
                            martcu, vielen Dank, dass du mir die Mühe erspart hast!

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                              #59
                              kleiner Scherz, war mir schon klar, dass nicht ich gemeint war

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                                #60
                                Danke, Martin, für die interessante Grafik!

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