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Hormonbehandlung

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    #16
    Ich hatte schon so viele Unannehmlichkeiten und OP´s da darf es ja auch mal sein das ich Glück habe. (keine NW)
    Immer positiv denken!!!

    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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      #17
      Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
      Michi, der
      Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
      männliche Körper benötigt Östrogen um Knochenmaterial zu bilden, wenn dieses Hormon fehlt, so kommt es zum Knochenabbau. Nun benötigt der Mann aber Testosteron, um daraus Östrogen zu bilden. Wenn das Testosteron durch die Hormontherapie gesenkt wird, so kann er auch kein Östrogen bilden und es kommt zu Knochenabbau, der irgendwann zu Knochenbrüchen führt. Die Krebszellen interessieren sich aber nicht für Östrogen, sondern nur für Testosteron. Man kann also unbedenklich das Östrogen während einer Hormontherapie ergänzen, ohne damit das Tumorwachstum zu fördern. Wenn man das Östrogen ergänzt, vermeidet man vor allem Knochenabbau und Hitzewallungen. Der stärkste Knochenabbau erfolgt übrigens im ersten Jahr der Hormontherapie.

      Georg
      Oh je, ich bin ja auch schon seit Januar dabei mit dem Hormonentzug. Und vorher hatte ich auch schon über 5 Monate Bicalutamid genommen.
      Im Oktober hatte ich meine 4. Dreimonatsspritze bekommen und die Urologin, die an dem Tag gerade meinen Lieblingsurologen vertreten hatte, noch gefragt, ob ich noch was für meine Knochen bräuchte. Sie sagte nur: "Das ist noch nicht notwendig. Die Behandlung läuft gut. Wir gucken später mal."
      Jetzt fühle ich mich von ihr nicht so gut beraten. Ich glaub, ich muss noch mal mit meinem Uro über Knochenschutz sprechen. Letztens war ich erst mit meinem Fahrrad schwer gestürzt. Jeder der das gesehen hatte, wunderte sich, warum ich keine einzige Verletzung hatte. Ich selbst wunderte mich auch. Das war dann bestimmt sehr großes Glück.
      Lutz
      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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        #18
        Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
        Danke Harald und Stefan! Harald, ich habe aber keinen Ehrgeiz, was die Anzahl der Beiträge angeht, Dich zu überholen.

        Diese Reaktion hatte ich von Dir erwartet und ich nehme Dir das auch ab.

        Gruß Harald

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          #19
          Lutz,

          diese Pflaster sind nur für Frauen in den Wechseljahren oder bei Brustkrebs zugelassen, daher wird Deine Urologin die nicht von sich aus ansprechen. Die zugelassenen Präparate zur Knochenstärkung wie Biophosphonate und Denosumab/Xgeva, siehe 8.11.10 im Basiswissen, sind meiner Meinung nach mit Vorsicht zu genießen. Vor allem wenn die Hormontherapie viele Jahre angewendet werden soll. Ich halte es für besser, das fehlende Östrogen zu ergänzen als den durch das fehlende Östrogen verursachten "Schaden" durch andere Mittel zu bekämpfen. Bei Frauen setzt man Biophosphonate ein, wenn man mit Östrogenpflastern keine ausreichende Wirkung erzielen konnte. Z.B. wenn die Pflaster in der Packung verblieben sind?

          Georg

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            #20
            Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
            Lutz,

            diese Pflaster sind nur für Frauen in den Wechseljahren oder bei Brustkrebs zugelassen, daher wird Deine Urologin die nicht von sich aus ansprechen. Die zugelassenen Präparate zur Knochenstärkung wie Biophosphonate und Denosumab/Xgeva, siehe 8.11.10 im Basiswissen, sind meiner Meinung nach mit Vorsicht zu genießen. Vor allem wenn die Hormontherapie viele Jahre angewendet werden soll.

            Georg
            Dank Georg,
            ich werde demnächst mal abpassen, wenn mein Urologe wieder da ist und das mit ihm besprechen. Die Vertretung beim letzten Termin kannte ich noch gar nicht und sie mich auch nicht. Sie fragte mich sogar, wo ich operiert worden war, obwohl ja alles auf ihrem Monitor angezeigt wurde. Sie hatte wohl gar keine Zeit gehabt, da mal zu lesen.
            Lutz
            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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              #21
              Hallo Georg
              Wie sieht es denn mit der Studie über Sinn einer Östradiol-Therapie bei Prostatacarzinom aus? Ich habe leider das Original der Arbeit nicht gefunden (vom Weill Cornell Medical College). Es wird darin wohl abgeraten.
              Aber Du wirst diese Veröffentlichung und hoffentlich andere kennen. Literaturhinweis dazu wäre schön.
              Vor der Aktion: Beachte den "Dunning-Kruger-Effekt"
              (Man glaubt immer, alles kapiert zu haben, wenn man wirklich keine Ahnung hat!)

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                #22
                Hallo,
                auch ich muss wahrscheinlich März nächsten Jahres mit einer Hormontherapie beginnen.

                Über den Knochenabbau mache ich mir natürlich auch Gedanken,und sehe die Einnahme
                von Biophosphaten wie Georg äusserst kritisch.Gerade ich , der ein dutzend Zahnimplantate im Mund
                hat , hat ein höheres Risiko an einer Kiefernekrose zu erkranken, die äusserst schwer behandelbar ist.

                Mein Urologe , sieht den Einsatz der Biophosphate natürlich lockerer. Östrogenplaster verschreibt er mir nicht ,
                auch meine beiden Hausärzte sind dagegen.

                Jetzt natürlich meine Frage , wie kommt man an diese Plaster ?

                Richard

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                  #23
                  Lieber Herr Wulff,

                  man kann diese Pflaster einsetzen um die Nebenwirkungen der Hormontherapie zu lindern oder, mit deutlich höherer Dosis, um damit eine mit Leuprorelin vergleichbare Hormontherapie durchzuführen. Letzteres wird jetzt in einem STAMPEDE Arm unter Federführung von Frau Dr. Langley untersucht: http://www.stampedetrial.org/media/1...ernational.pdf
                  Und über den Einfluss auf die Knochendichte bei einer solchen Therapie wird in diesem Artikel berichtet: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4854173/

                  Was ich aber meinte, sind geringer dosierte Pflaster, die im Rahmen einer Hormontherapie mit Leuprorelin den Östrogenspiegel ergänzen sollen um die Nebenwirkungen zu lindern. Dies wird z.B. in diesem Artikel diskutiert: https://erc.bioscientifica.com/view/...RC-17-0153.xml
                  Erwähnt wird darin, dass in der Studie von Scherr https://www.sciencedirect.com/scienc...22534701690803 1 mg Östradiol pro Tag zur Therapie von Knochenschwund bei Hormontherapie eingesetzt wurde.

                  Es kann aber offensichtlich noch niedriger dosiert werden, in diesem Artikel wird erwähnt, dass bereits eine Dosis von 0,014 mg ausreicht, um Knochenschwund bei Frauen zu verhindern: https://www.mdedge.com/obgyn/article...vent-bone-loss http://www.saegre.org.ar/biblioteca/...col_443_51.pdf Dies entspricht etwa der Empfehlung von LowRoad in diesem Beitrag (100 µg = 0,1 mg): https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...gen#post109177

                  Wie sieht so ein Pflaster konkret aus? Solche Pflaster werden hier beschrieben:




                  Wie bekommt man nun diese Pflaster? LowRoad hat bei seinen Ärzten einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so dass diese sich nicht wehren, diese Pflaster zu verschreiben. Wenn sich ansonsten alle bekannten Ärzte weigern, könnte sich vielleicht Eure Frau diese Pflaster bei ihrem Frauenarzt verschreiben lassen.

                  Georg

                  P.S. Bitte die mühsam herausgesuchten Links anklicken und ansehen, vor allem wenn ergänzende Fragen auftreten

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                    #24
                    Zum Thema Estradiol- oder einfach Östrogen-Ergänzung unter Androgen-Entzug ist relativ viel geforscht und publiziert worden. Trotzdem hat sich das noch nicht als allgemeiner Behandlungsstandard durchgesetzt, obwohl damit einige der unangenehmsten Nebenwirkungen des Testosteron Entzuges kompensiert werden könnte. Bei den Ärzten hat sich fest ins Hirn eingegraben, dass Östrogene Herz-Kreislaufprobleme verursachen. Spricht man sie auf die PATCH Studie an, dann blicken sie etwas ratlos, und ziehen sich dann auf die fehlende Würdigung in den Leitlinien zurück. Offener kann man Unwissen kaum kundtun.

                    Zwei Nebenwirkungen des Testosteronentzugs will die Östrogen-Ergänzung kompensieren:
                    1. Hitzewallungen (Hot-Flushes)
                    2. Knochendichteverlust (bone resorption)

                    Daneben gibt es noch weitere Bereiche, die durch einen Erhalt des natürlichen Östrogens verbessert werden könnten, die aber eher im schwierig objektiv zu beurteilbarem mentalen Bereich liegen.

                    Natürlich werden immer wieder Reviews publiziert, die sich diesem Thema annehmen, beispielsweise von Nicholas Russell: "Estradiol for the mitigation of adverse effects of androgen deprivation therapy"[1] oder Dr. Weber in seinem Blog "PCa Commentary #126: ESTROGEN — OUR SISTER HORMONE: Addressing the Dark Side of Androgen Deprivation Therapy (ADT)"[2]. Beide Artikel bieten Quellen für weitere Forschungen. Zum Thema 'Hot Flushes' beispielsweise das Review von Gerber: "Transdermal estrogen in the treatment of hot flushes in men with prostate cancer"[6], und Knochendichte betreffend wieder eines von Russel: "Short-term effects of transdermal estradiol in men undergoing androgen deprivation therapy for prostate cancer: a randomized placebo-controlled trial"[3]. Natürlich könnte man dann auch gleich ganz auf das GnRH-Analoga (aka Depotspritze) verzichten, und komplett auf eine Östrogenpflaster basierte Hormontherapie setzen, wie beispielsweise hier beschrieben: "TRANSDERMAL ESTRADIOL IMPROVES BONE DENSITY WHEN USED AS SINGLE AGENT THERAPY FOR PROSTATE CANCER"[4]. Problematisch dabei wäre allerdings die Compliance (aka Regeltreue oder 'Bereitschaft eines Patienten zur aktiven Mitwirkung an therapeutischen Maßnahmen'). Ein Erfahrungsbericht (ADT bei biochemischem Rezidiv nach Operation) wird ganz unterhaltsam in [5] geschildert.

                    Leider hat aber die Östrogen basierte ADT und auch die Östrogen Ergänzung Nebenwirkungen. Diese beziehen sich besonders auf die männliche Brust, d.h. sie kann zu wachsen und zu schmerzen beginnen – von der Entwicklung von Brustkrebs mal abgesehen. Medikamentös wäre das durch ein SERM (Tamoxifen, Raloxifen, …) kompensierbar, aber dann kommt noch ein weiteres Medikament ins Spiel, und die Bereitschaft der Docs schwindet ins unterirdische. Ich habe mir auch deshalb schon zu Beginn der palliativen Behandlung die Brustdrüsen operativ entfernen lassen. Ein kleiner ambulanter Eingriff, der dauerhaft Ruhe an dieser Front schafft.

                    Nun denn, viel Freude beim Erkenntnisgewinn!

                    ----------------------------------------------------------------------------------
                    [1]: Nicholas Russell; Estradiol for the mitigation of adverse effects of androgen deprivation therapy
                    [2]: Weber; PCa Commentary #126: ESTROGEN — OUR SISTER HORMONE: Addressing the Dark Side of Androgen Deprivation Therapy (ADT)
                    [3]: Russel; Short-term effects of transdermal estradiol in men undergoing androgen deprivation therapy for prostate cancer: a randomized placebo-controlled trial
                    [4]: Ockrim; TRANSDERMAL ESTRADIOL IMPROVES BONE DENSITY WHEN USED AS SINGLE AGENT THERAPY FOR PROSTATE CANCER
                    [5]: ronronHU; Surprising tE2 (transdermal estradiol) results...fifth update
                    [6]: Gerber; Transdermal estrogen in the treatment of hot flushes in men with prostate cancer
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      #25
                      Hallo LowRoad,

                      eine Frage, bei welchem Arzt kann man sich die Brustdrüsen operativ entfernen lassen?
                      Das Tamoxifen bekomme ich von meinem Urologen verschrieben, nachdem ich ihm die Erwähnung in der Leitlinie gezeigt habe. Er hat dann zur Sicherheit vorher noch in der Uniklinik angerufen. Der von Dir erwähnte ronronHU verwendet Östrogen-Gel, was mir auch praktischer erscheint als Pflaster.

                      Georg

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                        #26
                        Georg,
                        bei mir wurde das in einem ambulanten Operationszentrum gemacht. Der Hausarzt oder ggf. auch der Urologe kann einem da Hinweise geben.

                        Das Procedere war, wie schon öfters geschrieben: morgens nüchtern hin, Vollnarkose, und um 14:00 wieder abholen lassen. Nächsten Tag bisschen Ausruhen, und dann wieder ins Büro. Nach einer Woche Drainage raus, nach 2 Wochen Fäden ziehen. Insgesamt lästig aber praktisch schmerzfrei und effektiv. Optisch völlig unauffällig!

                        Bei Östrogen Gel ist halt immer die Dosierung das Problem. Pflaster sind da sicherer, aber wer mit Gel klar kommt – auch gut. Wesentlich ist die Einstellung der Behandlung auf das gewünschte Niveau, was Laboruntersuchungen bedarf!
                        Who'll survive and who will die?
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                          #27
                          Likes kann man hier ja nicht vergeben, also Danke für die Antwort!

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