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    Bitte um Rat

    Hallo ihr Lieben,
    Ich habe schon viel im Forum gestöbert und viel gelernt, ich hoffe, ihr könnt mir auch so gut weiterhelfen. Ich bin Angehörige, mein Vater (69) ist im Frühjahr mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert worden und hat soeben die Radikal Op gehabt. Nun wurde noch eine Knochenszintigrafie gemacht und es wurden „Flecken“ auf Lunge und beim Rücken gefunden. Den genauen Befund haben wir noch nicht erhalten, der Primar hätte vor Weihnachten keine Zeit mehr und schaut es sich erst im neuen Jahr an. Ich habe nun das Gefühl, dass er uns etwas verschweigt, um uns noch ein „schönes Weihnachten“ zu ermöglichen. Ich hätte schon gerne Klarheit gehabt. Seine Werte nach der Op waren: Gleason 8 (4+4), pT3b, pN0, L1, V0, Pn1, R1.
    Es ist ein seltenes kribriformes Karzinom, darüber finde ich leider wenig außer dass es aggressiv zu sein scheint. Was ich nicht ganz verstehe: es gibt perineurale Lymphgefäßeinbrüche, aber die Lymphknoten sind nicht befallen. Kann es trotzdem schon zu Metastasen gekommen sein, wenn die Lymphen betroffen sind, die Knoten aber frei waren?

    #2
    Jetzt habe ich zu schnell abgeschickt. Danke für jeglichen Rat, danke. Alles Liebe, Michelle

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      #3
      Hallo Michell (oder Michelle?),

      wir können da auch nur spekulieren, aber wie Du schon schreibst, ist ein kribriformes ("siebförmiges") Karzinom eine aggressive Form, und dies drückt sich nun einmal durch frühes Metastasieren aus. Wegen der Lymphgefäße/Lymphknoten müsst Ihr den Arzt fragen, wie das zu verstehen ist. Ihr werdet Euch bis zum neuen Jahr gedulden müssen, um Klarheit zu bekommen, bis dahin wird aber nichts anbrennen.

      Ralf

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        #4
        Es werden bei dieser Operation nur einige Lymphknoten aufs Geratewohl entfernt. Wenn diese negativ sind, bekommt man pN0.

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          #5
          Danke für eure Antworten...
          An diese Warterei muss ich mich gewöhnen, nicht so einfach, die Ungeduld hab ich von meinem Vater. Der hat jetzt mit der Inkontinenz zu tun und ist noch etwas neben der Spur. Der Arzt meinte, es würde trotz R1 keine Bestrahlung gemacht werden da die letzten Studien gezeigt hätten, dass es keine Vorteile bringt Punkto Überlebenszeit. Ich hätte gemeint was anderes gelesen zu haben. Aber falls die Schatten beim Knochenscan Metastasen wären, würde sowieso Chemotherapie und keine Bestrahlung gemacht werden oder irre ich mich da?
          Lg Michelle (mit E

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            #6
            Hallo Michelle,

            Prostatakrebs wächst eigentlich immer sehr langsam, Das heisst, es gibt eigentlich nie einen Unterschied, ob eine Therapie jetzt gleich oder ein paar Wochen später startet. Von daher kann man wirklich nur zu Geduld raten, bis man mehr weiss. Von "perineuraler Lymphgefässeinbrüche" habe ich noch nie gehört im Rahmen einer Diagnose, vielleicht meintest Du Perineuralscheiden Invasion, was das Pn1 in der Diagnose ausdrückt. Dieses heisst aber noch lange nicht, dass Lymphknoten betroffen sein müssen.
            Ein pN0 ist ja schon mal ein sehr gutes Zeichen. Ich hatte zum Beispiel schon einen befallenen Lymphknoten zum Zeitpunkt der OP (auch kribriförmig). Mir geht es zwei Jahre nach der Diagnose sehr gut.

            Noch etwas: Ein Knochenscan oder auch die Knochenszintigrafie, kann nur veränderte Knochenstoffwechsel erkennen. Es kann eigentlich gar nichts in der Lunge oder in anderen Organe erkennen.

            Also erstmal abwarten und Geduld haben, so schwer es auch fällt. Man kann momentan wirklich nichts anderes tun, ausser die Weihnachtstage möglichst besinnlich zu verbringen, und auch zu geniessen. Auch mit dem Gedanken, dass unser allen Leben endlich ist, nicht nur für diejenigen, welche grad an Prostatakrebs erkrankt sind.

            Alles Gute Euch allen

            Heinrich
            Meine PCa-Geschichte:
            https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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              #7
              Michelle, nachdem bei mir 2 Jahre nach Op der PSA wieder angestiegen war, ich hatte auch R1, wurde eine Bestrahlung gemacht und mein Wert war 2 Jahre lang bei <0,07. Es hat also doch ein wenig gebracht.
              Immer positiv denken!!!

              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                #8
                Danke für eure mutmachenden Antworten!
                Das Spital halt wohl unabsichtlich den Befund per Post gesendet und so haben wir nun das Ergebnis vom Knochenscan schriftlich ohne ärztliche Erklärung (Arzt erst nach den Weihnachtferien zurück).
                Ergebnis:
                SBL- suspekte Tracer Uptake vom Beckenknochen links, 4. Rippe links und fraglich LWK 4.
                Verstehe ich das richtig, dass hier Metastasen gefunden wurden? Hab so fürchterliche Angst, dass ich meinen Vater bald verliere...er ist jetzt schon so hoffnungslos, innerhalb eines halben Jahres so eine Entwicklung...er redet nur mehr davon, dass er noch nicht sterben will 😢

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                  #9
                  Zitat von Michell Beitrag anzeigen
                  Verstehe ich das richtig, dass hier Metastasen gefunden wurden?
                  Diese Lokationen sind Metastasen-verdächtig, aber der Verdacht ist noch nicht bestätigt. Egal wie, Metastasen sind kein sofortiges Todesurteil. Ich kenne jemanden, der seit 20 Jahren mit Metastasen lebt.

                  Ralf

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                    #10
                    Danke dir für deine Antwort, das beruhigt mich sehr.
                    Liebe Grüße

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                      #11
                      Frohes Neues Jahr wünsche ich allen.
                      Hier ein Update. Der Urologe hat sich gemeldet, aber viel mehr wissen als davor haben wir nun auch nicht. Er sei sich mit dem Radiologen uneins, was das nun sei. Daher wird nochmal ein CT und MRT gemacht (das wurde vor einem knappen halben Jahr bereits gemacht). Kann sich denn in so „kurzer“ Zeit denn viel verändern? Im Sommer war jedenfalls noch kein Hinweis auf ossäre Läsionen da... ich dachte, die Knochenszintigrafie wäre das aussagekräftigste der drei? Jedenfalls schauen sie sich auch die Weichteile wie zb Lunge an...das macht mir etwas Sorgen. Und das Warten und die Ungewissheit geht weiter (mir schwant, dass wir uns daran gewöhnen müssen)

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                        #12
                        Guten Abend...
                        1 Monat nach der Knochenszintigrafie nun die Bestätigung: eine knapp 4 cm große Metastase im Becken und eine 5 mm große im Kreuzbein. Das weitere Vorgehen erfahren wir nächste Woche, aber es war die Rede von Bestrahlungen. Kann mir dazu jemand etwas sagen? Also wie sind da die „Erfolgsaussichten“? Können die Metastasen ganz zerstört werden oder nur zurück gedrängt? Mir geht das alles irgendwie zu schnell, innerhalb von weniger als 1 Jahr so eine Entwicklung... 😢

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                          #13
                          Hallo Michelle,

                          die Metastasen waren schon Jahre vor der Operation da, man hat nur vorher keine Knochenszinitgrafie gemacht. Im allgemeinen wird man die Metastasen bestrahlen wenn sie Schmerzen verursachen und jetzt mit einer Hormontherapie anfangen, damit sie nicht weiter wachsen.

                          Die Knochenszintigrafie wird von der Kasse bezahlt, es gibt aber heute genauere Untersuchungen, das PSMA PET/CT. Wenn man mit der Knochenszintigrafie Metastasen sieht, so sieht man leider in der Regel mit einem PSMA PET/CT noch mehr. Deshalb würde man nur die größten Metastasen zerstören, wenn man diese zwei zerstört. Daher wird man jetzt wohl nicht bestrahlen wollen.

                          Georg

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                            #14
                            Danke für die ernüchternde Antwort. D.h. Bestrahlung hätte eigentlich wenig Sinn jetzt. Merkwürdig, dass sie nur davon geredet und eine Hormontherapie garnicht erwähnt haben. Kann es sein dass bei der kribriformen Art die Hormontherapie nicht greift? Meine da mal was gelesen zu haben.

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                              #15
                              Michelle,

                              Bitte nicht grad an das Negativste denken. Dass die Ärzte noch keine Hormontherapie in Betracht ziehen, ist eigentlich ein gutes Zeichen. Mit einer Bestrahlung kann man Knochenmetastasen auch komplett entfernen. Es wird dennoch nicht auf eine komplette Heilung herauslaufen. Wie bei mir auch. Aber der Krebs kann wieder zurückgedrängt werden, was man dann auch am PSA Wert verfolgen kann. Deshalb macht auch die Bestrahlung sehr viel Sinn. Früher oder später wird dann auch die Hormontherapie kommen, kribriförmiges Karzinom hin-oder her.

                              Alles Gute euch
                              Heinrich
                              Meine PCa-Geschichte:
                              https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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