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Wege zur Selbstheilung - auch bei Prostatakrebs möglich?

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    #46
    Zitat von Lothar M Beitrag anzeigen
    Hier ein Link auf die Broschüre der NDS-Krebsgesellschaft

    „Komplementäre Behandlungsmethoden bei Krebserkrankungen“.

    Sehr lesens- und empfehlenswert!



    Lothar
    Hallo Lothar,

    beim Lesen in der Broschüre wurde mir wieder bewusst, was mal ein Proktologe zu mir gesagt hatte. Ich hatte ihn vor 15 Jahren wegen Hämorrhoiden-Beschwerden, die dann noch mit der Gummiband-Ligatur-Behandlung erfolgreich behandelt werden konnten, aufgesucht. Vor der Behandlung wurde ich genauestens über meinen Stuhlgang und meine Ernährungsgewohnheiten befragt. Damals versuchte ich, mich "vollwertig" nach der Lehre von Dr. Bruker zu ernähren, wovon mich meine Verwandtschaft überzeugt hatte. Das hieß damals: Viel Vollkornprodukte, Müsli, Frischkornbrei... Das zog ich also vor dem Arztbesuch jahrelang durch. Ich hatte durch diese Ernährung immer einen aufgeblähten Bauch, oft Durchfall und fühlte mich eigentlich nie richtig wohl. Und geschmeckt hat es mir auch nie richtig.

    Der Proktologe erklärte mir, dass die Verdauung nicht bei allen Menschen gleich funktioniert. Jeder muss herausfinden, was er am besten verträgt und ich wäre wohl nicht der "Vollkorntyp". Dieser Arzt hatte mir damals die Augen geöffnet, dass ich wohl wieder neu lernen sollte, besser auf meinen Körper zu hören und mich nicht von strengen Ernährungsregeln terrorisieren lassen sollte.

    Ich denke, dass es bei unserem Thema sehr wichtig für unsere Lebensqualität ist, auch hinsichtlich leider recht unwahrscheinlicher Selbstheilung, dass wir mit Allem, was wir da unternehmen, sehr achtsam vorgehen und immer wieder in uns reinhorchen und nicht irgendwelche gewaltsamen Programme durchziehen.

    Diese individuelle Behandlung der Patienten klappt in unserem Gesundheitssystem ja leider auch noch nicht so gut.

    Lutz

    P.S.: Sorry! Durch Hin- und Herkopieren sind leider die Umlaute flöten gegangen.
    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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      #47
      Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
      Sicher werden von den Skeptikern wieder Einwände kommen. Der PSA sei doch nicht alles. Es fehle ein bildgebender Nachweis einer tatsächlichen Remission. Die Studie sei möglicherweise so unabhängig nicht usf. Forget it. Selbst wenn einer dabei sein sollte, bei dem der PSA nur kaschiert ist, was ändert es am Ergebnis: Gezielte Nahrungsergänzung kann antikanzeriös wirken in einem Ausmaß, dass es nahezu töricht ist, dies nicht zu tun. Aber bitte: Nicht einfach reinwerfen. Dies besser mit dem Arzt besprechen. Und auch keine Wunder erwarten.
      Mein lieber Hartmut,


      hab Dank für Dein Posting, aber noch viel mehr Dank für Deine ausführliche PCa-Historie bei myprostate. Ich habe dort schon viele Berichte gelesen, aber so wie die Deine hat mich noch keine fasziniert. Das muss man erstmal bringen, die vom Prof. vorgeschlagene (und mit "Ihr einzige Chance" untermauerte) Therapie abzulehnen und einen anderen Weg einzuschlagen. Und dann noch erfolgreich damit zu sein! Ich dachte, ich hätte mir im Laufe der Jahre etwas Wissen angeeignet, aber das was in Deinem Bericht zu lesen ist, das werde ich niemals geistig vorweisen können. Ein prima Beispiel für das, was unser Konrad immer mit "Ich werde zum Manager meiner Krankheit" umschrieben hat.


      Danke!
      Mikael

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        #48
        Hallo Lutz
        Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
        P.S.: Sorry! Durch Hin- und Herkopieren sind leider die Umlaute flöten gegangen.
        Das Hin- und Herkopieren solltest Du mit dem Windows-Editor machen. Dann werden die Sonderzeichen richtig übertragen.

        Weiterhin viel Spaß im Forum
        LG Heribert

        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
        myProstate.eu
        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



        (Luciano de Crescenzo)

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          #49
          Lieber Mikael, du schreibst:
          Mein lieber Hartmut,
          hab Dank für Dein Posting, aber noch viel mehr Dank für Deine ausführliche PCa-Historie bei myprostate. Ich habe dort schon viele Berichte gelesen, aber so wie die Deine hat mich noch keine fasziniert. Das muss man erstmal bringen, die vom Prof. vorgeschlagene (und mit "Ihr einzige Chance" untermauerte) Therapie abzulehnen und einen anderen Weg einzuschlagen. Und dann noch erfolgreich damit zu sein! Ich dachte, ich hätte mir im Laufe der Jahre etwas Wissen angeeignet, aber das was in Deinem Bericht zu lesen ist, das werde ich niemals geistig vorweisen können. Ein prima Beispiel für das, was unser Konrad immer mit "Ich werde zum Manager meiner Krankheit" umschrieben hat.
          Puuhh, soviel Lob, da werde ich immer ganz verlegen. Aber danke, danke.
          Meine Gedanken waren damals: Bei PSA 50 steckt ein großes Tumorvolumen dahinter, entweder ziemlich geballt in der Prostata oder viel in Form von Mikrometastasen außerhalb oder auch beides. Ein kuratives Ergebnis bei einer lokalen Therapie konnte ich mir da nicht vorstellen und war überzeugt, auf jeden Fall systemisch herangehen zu müssen, und das möglichst schlagkräftig. Deshalb auch die HB3. Mein Weg ist ungewöhnlich und ich kann niemandem das so vorschlagen. Man muß neben der Ausschöpfung des Optimalen auch Glück dabei haben.
          Grüße
          Hartmut

          Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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            #50
            Hallo Hartmut, noch eine Frage: was wurde aus dem Verdacht auf Metastasen im Becken?

            Bx 12.3.2010; PET/CT: Verdacht auf Metastase imBeckenknochenbereich

            https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

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              #51
              Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
              Ein kuratives Ergebnis bei einer lokalen Therapie konnte ich mir da nicht vorstellen und war überzeugt, auf jeden Fall systemisch herangehen zu müssen, und das möglichst schlagkräftig. Deshalb auch die HB3. Mein Weg ist ungewöhnlich und ich kann niemandem das so vorschlagen. Man muß neben der Ausschöpfung des Optimalen auch Glück dabei haben.
              Die Unwegbarkeit bei der Behandlung von Individuen halt. Bei solch einer erfolgreichen Geschichte stellt man sich aber tatsächlich gleich mehrere Fragen, zumindest mir geht das so. Zu allererst, wo Du das unglaubliche Selbstbewusstsein hergenommen hast, die Therapie abzulehnen. Das macht man ja nicht aus dem Affekt, sondern Du machst den Eindruck, dass Du Dir Dein Wissen angelesen hast. Quasi das Gegenbeispiel von Michi1 (den ich für seine Gelassenheit absolut bewundere!), der von alledem nichts wissen will und blind seinem Arzt folgt. Kann man machen. Jeder hat da wohl seinen eigenen Weg, mit seiner Geschichte klarzukommen. Individuen bedingen halt auch individuelle Ansätze.

              Natürlich wäre ein Sprung ins Paralleluniversum interessant, um mal nachzuschauen wo Du jetzt stündest, wenn Du Dich hättest operieren lassen. Interessant, aber angesichts Deines Therapieerfolges auch egal. Dir wünsche ich nur das Beste!

              Kommentar


                #52
                Mikael, ich kann auch sagen, dass es mir nicht schlecht geht, nach ca. 5 Jahren. Ich will halt, auch wenn möglich keine Tabletten schlucken. Und bis jetzt ist das so.
                Immer positiv denken!!!

                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                  #53
                  Zitat von Mikael Beitrag anzeigen
                  Natürlich wäre ein Sprung ins Paralleluniversum interessant, um mal nachzuschauen wo Du jetzt stündest, wenn Du Dich hättest operieren lassen. Interessant, aber angesichts Deines Therapieerfolges auch egal. Dir wünsche ich nur das Beste!
                  Das wäre echt interessant. Aber wie es ja leider (oder Gott sei Dank) immer so ist den anderen Weg kennt man nur wenn man ihn gegangen ist.
                  Ich habe 2 Bekannte, die in unterschiedlichen Krankenhäuser operiert wurden und danach weder HB noch Bestrahlung bekamen.
                  Leider kenne ich die Biopsie Ergebnisse nicht.
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

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                    #54
                    Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
                    Mikael, ich kann auch sagen, dass es mir nicht schlecht geht, nach ca. 5 Jahren.
                    Ich glaube Dir das aufs Wort und meinte das durchaus ehrlich und nicht ironisch, als ich sagte dass ich Dich für Deinen Umgang mit der Krankheit bewundere! Du lebst das von Dir vorgetragene "Immer positiv denken" ja vor. Nur könnte ich das persönlich halt nicht. Nicht, weil ich schlauer sein will als mein Urologe. Das werde ich eh nie. Aber weil schon allein hier im Forum ein unglaubliches Wissen vorzufinden ist. Nenn es Schwarmintelligenz. Sowas würde ich mir zunutze machen wollen, gleichermaßen gilt das für myprostate.eu. Ist doch toll, wenn man dort so viele verschiedene Fälle dokumentiert hat.

                    Ist unterm Strich natürlich viel Info. Wo man den eigenen Filter ansetzt, das wird jeder für sich entscheiden. Bei mir gilt das, wenn gewisse Therapien noch vor der Studienphase als allein seligmachend angepriesen werden. Natürlich werden die meisten hier die von ihnen gewählte Therapie bis aufs Blut verteidigen. Ist nur menschlich. Führt aber auch jetzt in diesem Thread zu weit...

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                      #55
                      Spontanremission schon ab vier Wochen deutlicher Besserung ?

                      Vor einem Jahr habe ich schon mal etwas zum Thema im „Treffpunkt der Metastasierten“ geschrieben und wieder vergessen.
                      Interessant das Zitat von Dr. Kappauf, der sich mit Spontanremissionen beschäftigt.



                      Zitat:
                      "Zu einer dauerhaften Heilung kommt es nur bei jedem zehnten der seltenen Fälle, schätzt Kappauf, denn meist werden auch vorübergehende, mindestens vier Wochen andauernde deutliche Besserungen zu den Spontanremissionen gerechnet."

                      Vier Wochen, im Einzelfall sicher eine große Erleichterung, um wichtige letzte Dinge zu erledigen, aber von einer Heilung weit entfernt.

                      Franz

                      PS: Habe sein Buch: "Wunder sind möglich ....." bestellt und werde, wenn es mir interessant erscheint berichten.

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                        #56
                        Hallo Franz,
                        den Artikel vom dkfz, den du im „Metastasierten-Thread“ verlinkt hast, finde ich sehr gut. Sachlich, durchaus bejahend, dass es Spontanheilungen geben kann, aber eben stets zu hinterfragend. Vieles an geschilderten Fällen sind in der Tat häufig Spontanremissionen, bei denen sich zudem erst erweisen muß, wielange dies anhält. Deine kritische Frage, „Spontanremission schon nach vier Wochen Besserung?“, ist von daher mehr als berechtigt.

                        Dies gilt auch bei der von mir weiter oben dokumentierten Studie. Dort waren unzählige Remissionen nach 6 Monaten nachweisbar, die mit Sicherheit bei nicht wenigen auch ein oder vielleicht mehrere Jahre andauerten. Ich glaube aber nicht, dass es Sinn macht, nach 6 Monaten einfach eine bleibende Remission anzunehmen und die therapeutischen Aktivitäten einzustellen ohne bildgebende Absicherungen mit einem mpMRT. Aber das wäre eben interessant zu wissen.
                        Ob Spontanheilung oder Spontanremission, ohne Aktivität, die hier induzierend wirkt, welche auch immer, tut sich da nichts. Deshalb ist der Begriff auch irreführend.

                        Normalerweise erkennt unser Immunsystem defekte Körperzellen und stößt die Reparatur an oder mistet sie aus, wenn nicht reparabel. Dies geschieht täglich, millionenfach, vor allem während dem Schlaf. Bei Krebs versagt dieser Mechanismus und die Krebszelle kann sich unbehelligt teilen und der Tumor entstehen und wachsen. Für mich hat das Immunsystem, haben die Stoffwechselvorgänge eine herausragende Bedeutung in der Krebsprävention und -bekämpfung. Die Immunologie schafft hier mit faszinierenden Tricks, damit das Immunsystem die Krebszelle als „Müll“ erkennt und entsorgt. Eines ist auch offensichtlich: Je aggressiver die Krebszellen, umso hartnäckiger werden sie sich gegen Interventionen wehren. Man kann dies auch an obiger Studie feststellen. Die Neudiagnostizierten mit der AS-Strategie (Stichwort "Haustierkrebs") hatten in der Summe bessere Ergebnisse als die bereits Vortherapierten mit Rezidiv.
                        Grüße
                        Hartmut

                        Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                          #57
                          Hallo Leute, ich denke Manche sind schon in dem Forum seit Beginn. Kann irgend Jemand von einer Spontanheilung oder Selbstheilung berichten? Das wär doch mal was.
                          Damit meine ich nicht aus dem TV sondern hier. Man sollte wissen, ein Bericht in TV zu verfassen und zu senden kostet sicher eine Menge. Dazu gibt es Sponsoren. Und wie es in der Mrktwirtschaft so ist,"wer die Musi bezahlt, der bestimmt was sie spielt!"
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

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                            #58
                            Die Deutsche Krebshilfe hat eine zur Psychoonkologie eine Patientenleitlinie herausgegeben:

                            „Psychoonkologie: Psychosoziale Unterstützung für Krebspatienten und Angehörige“

                            Hier der Link:




                            Lothar

                            Kommentar


                              #59
                              Zitat von ursus47 Beitrag anzeigen
                              Hallo Leute, ich denke Manche sind schon in dem Forum seit Beginn. Kann irgend Jemand von einer Spontanheilung oder Selbstheilung berichten? Das wär doch mal was.
                              Damit meine ich nicht aus dem TV sondern hier. Man sollte wissen, ein Bericht in TV zu verfassen und zu senden kostet sicher eine Menge. Dazu gibt es Sponsoren. Und wie es in der Mrktwirtschaft so ist,"wer die Musi bezahlt, der bestimmt was sie spielt!"
                              Lieber Urs,
                              ich bin seit 13 Jahren im Forum. Ich kann dir nichts Derartiges berichten. Was soll man auch berichten können?

                              Von mir kann ich nur das vortragen:
                              Bei meiner intermittierenden ADT hatte ich nach dem zweiten Zyklus einen deutlich langsameren PSA-Anstieg (Verdopplungszeit 23 Tage) als nach dem ersten Zyklus (VZ 38 Tage). Dies ist immerhin eine Differenz von 40 %. Erreicht vor allen durch Grüne-Tee-Kapseln in Kombination mit Celebrex, einem COX2-Hemmer, den man sonst bei Entzündungen einsetzt. Da gibt es auch eine Studie, die eine Verlangsamung belegen kann.

                              Aber mal im Klartext:
                              Von den aktiven Usern im Forum sind es vielleicht keine 5%, die ihre Krankheit proaktiv als selbstbestimmter Patient angehen. Nahezu alle melden sich hier, weil sie ein Diagnoseergebnis erläutert haben wollen, eine Aussage oder Medikation, eine Therapiewahl ihres Arztes geprüft bzw. bestätigt sehen wollen. Sie wollen einfach Bestätigung finden, dass alles richtig läuft oder auch nicht. Hier im Forum gibt es Laien mit hervorragenden Kenntnissen rund um den Prostatakrebs, weil sie die Leitlinien und die aktuellen Diskussionen in etablierten Kreisen bestens kennen. Der Georg fällt mir da ein. Macht super Beratung, aber eben auf Grundlage der Leitlinien. Das ist okay so. Das wollen die allermeisten User so und man begibt sich leicht aufs Glatteis, wenn man die Leitlinien verläßt.

                              Andere haben einen Standpunkt, der über die Leitlinien hinausgeht. Sie sagen, was Evidenz nachweisen kann, findet nicht immer Niederschlag in den Leitlinien, auch weil diese bisweilen neuesten Unteruchungsergebnissen hinterherhinken. Unser „Low Road“ (Andi9 bei myProstate) ist so einer. Deswegen gefällt er mir. Aber da wollen schon nur noch wenige mitgehen. Das geht ohne eigene Aktivität, interessiertes Reinknien in das Thema, mit wachem Geist die Forschungslandschaft beobachten, also ohne selbstbestimmter Patient zu sein, gar nicht. Da muß man auch seinem Arzt was vorschlagen und ihn überzeugen können. Und man muß einen Arzt finden, der den Weg mitgeht. Dass das für die eigene Krankheitsentwicklung mehr Chancen eröffnet, davon bin ich überzeugt. Aber wieviele machen oder können das?

                              Nach Schätzungen nehmen 30 – 70% der Patienten komlementäre Mittel nebenher, meistens ohne Abstimmung mit ihrem Arzt, der i.d.R. sagt „schaden kann’s nicht.“ Sie hoffen, dass es irgendwie vielleicht hilft. Jetzt frag ich dich, Urs, wie soll man das feststellen, ob es hilft, ob sich meine Progression deswegen verlangsamt hat? Obwohl soviele zu Nutriotherapeutika oder anderen Komplementärmaßnahmen greifen und viel Geld ausgeben, meint unser Gesundheitssystem, dem nicht näher nachgehen zu müssen und schiebt notwendige Untersuchungen und Studien beiseite. Zugegeben, einfach ist das nicht, aber es fehlt auch der Wille.

                              Schau mal bei myProstate nach und selektiere Patienten mit AS bzw. WW. Da sind viele, deren PSA seit Jahren stabil ist oder mit nur geringer, noch nicht beunruhigender Steigerung. Sie alle nehmen sicherlich auch irgendetwas. Ziemlich sicher aber ohne Analysedaten-basiertes Konzept. D.h. ohne gezielte Intervention. Aber letztlich kann man hier auch nur vermuten, dass die Komplementärmaßnahmen geholfen haben. Totsicher bewiesen ist da gar nichts, denn es wurde keine Periode mit und ohne Supplemente verglichen, was eine Wirkung evtl. belegen hätte können.

                              Ich fürchte, an der unbefriedigenden Lage mangelnder „letzter Gewißheit“ wird sich auch nichts ändern.
                              Grüße
                              Hartmut

                              Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

                              Kommentar


                                #60
                                Hallo Interessierte,

                                will mal ein Fallbeispiel anführen. Der Bericht ist ein Auszug aus einem von Dr. Eichhorns Patientenbriefen. Die Älteren im Forum kennen Dr. Eichhorn und auch Dr. Strum, ein anerkannter amerikanischer Protatakrebsforscher und Freund von Dr. Eichhorn. Den ganzen Bericht wiederzugeben wäre zu umfangreich. Von daher nur einige Passagen, die auch darauf abzielen zu zeigen, dass eigentlich eine eingehende pathologische Analyse des Biopsats, gezielter Bestimmungen im Blutserum und des Fettspiegels mit dem Ziel individuell abgestimmter Intervention und Beobachtung Voraussetzung für Erfolge bei komplementären oder auch alternativem Vorgehen sein muß.

                                (…)
                                Knochenabbau, LDL, Fettsäure Indikatoren die eine überschießende Entzündungsreaktion anzeigen, Vit D und Glukosetoleranz. Wegen des signifikanten Zusammenhangs von Osteoporose, Osteopenie und Prostatakrebs empfiehlt Dr. Strum immer eine quanitative Computertomografie ( QCT ) . Die Untersuchung ergab eine Knochendichte von 121 Gramm/cm3 bei einem T-score von -2,03 in den lumbalen Wirbelkörpern L1 bis L3. Das entspricht einer ausgeprägten Osteopenie. Wenn man die Verbindungen von Prostatakrebs wie allen Karzinomen zu anderen gesundheitlichen Störungen ernst nimmt und die Biologie von Krebs versteht werden solche Assoziationen verständlich. Krebszellen benötigen Energie – oder Treibstoff zur Proliferation, Wachstum, Invasion und Metastasierung. Zu diesen Treibstoffen gehören Glucose, Omega – 6 Fettsäuren, Low Density Lipoprotein ( LDL ) und Glutamin. Andy bekam den Rat ein NMR Lipoprofil von LipoScience anfertigen zu lassen dass anders als das Standard „ Cholesterol Panel“ oder „Lipid Panel“ die verschiedenen Lipidpartikel quantitativ anzeigt ( in Deutschland leider noch nicht erhältlich ).
                                Das Ergebnis zeigte ein LDL von 122 mg/dl ( optimal < 100 mg/dl ) und einen gesamt LDL Wert von 1115 ( optimal < 1000 nmol/l ). Ein Abbauprodukt von Vit D3 ( 25-OH ) D3 ist ein antiproliferatives Vitamin und einige Studien haben gezeigt dass die ( 25-OH ) D3 Einnahme einen Anti – Prostatakarzinom Effekt hat. Andy’s Vit D3 – Spiegel war sehr niedrig – 23,5 ng/ml. Der Optimale Blutspiegel liegt bei 80 ng/ml. Andy bekam 5000 IU Vit D3 täglich und sollte den Blutspiegel in 2-3 Monaten kontrollieren. Homocystein ist ein Entzündungsparameter der – wie sich gezeigt hat – proportional zum Krebsvolumen ansteigt. Andy‘s Homocysteinspiegel war normal. Sein Testosteronspiegel war etwas erniedrigt – aber akzeptabel. Der Serumprolaktinspiegel von 9,4 ng/ml. war nicht optimal. Prolaktin stimuliert die Angiogenese und sensibilisiert den Androgenrezeptor der Krebszelle für die Effekte von Testosteron und Dihydrotestosteron. Es wurde deshalb eine Therapie mit Cabergolin ( Dostinex ) 2,5 mg 3x/Woche empfohlen um den Prolaktinspiegel zu senken.
                                Das war erst der Anfang von Untersuchungen die zeigen sollen wie Abnormalitäten im Gesundheitszustand eines Patienten entdeckt werden können die – unbehandelt zu Gesundheitsproblemen führen die eventuell dem Prostatakarzinom zugeschrieben werden könnten . Und - die Untersuchungsergebnisse eröffnen die Möglichkeit die Behandlung des Prostatakarzinom Patienten fein zu regulieren ( fine tuning ). Ein umfangreiches Fettsäureprofil wurde von den Mayo Medical Labs angefertigt um die verschiedenen Omega - 3 und Omega - 6 Fettsäuren zu bewerten. Arachidonsäure und Linolsäure sind 2 Omega - 6 Fettsäuren die pro – inflammatorisch wirken und das Prostatakrebswachstum stimulieren. Die wichtigen Omega 3 Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure gleichen die negativen Effekte von Omega 6 Fettsäuren aus. Das Verhältnis von AA/EPA war bei Andy mit 2,44 fast optimal – unter der Einnahme von Fischöl 1400 mg EPA und 1000 mg DHA täglich. Es wurden weitere Untersuchungen am gewonnen Prostatagewebe durchgeführt. Prof. Bonkhoff fertigte verschiedene immunhistochemische Färbungen an um festzustellen ob der Prostatakrebs von bestimmten Enzym-Stoffwechselwegen ( Gen – Produkten ) die solche onkogene Signale verstärken die für das Krebswachstum und – ausbreitung von Bedeutung sind, abhängig ist
                                Abnormale Gewebeexpressionen wurden gefunden für Cyclooxigenase ( COX-2 ), Fettsäuresynthetase ( FAS ) heat shock protein ( HSP ) und vasular endothelial growth factor ( VEGF ). Basierend auf Ergebnissen von wissenschaftlichen Untersuchungen stellte Dr. Strum eine Liste von Nahrungsmittelergänzungen ( supplements ) und Medikamenten zusammen um die Effekte dieser Genprodukte zu reduzieren ( down regulate ).

                                (…)

                                Der Vitaminn D3 Spiegel war bei Kontrolle noch nicht im erwünschten Bereich. Deshalb folgte die Empfehlung zur Einnahme einer etwas höheren Dosis von 7000IU/Tag. Dazu: EGCG 472 mg/Tag; Silibinin 85 mg/Tag, Ginger 10 mg/Tag, Rosmarinextrakt 800 ug/Tag und eine höhere Dosis von EPA+DHA von 3.600 mg/Tag. Dazu ein natürlicher COX-2 Hemmer in Form eines Mischproduktes mit Namen Zyflamed. Dazu: Dostinex mit 2,5 mg 3x/Woche um den Serum Prolaktinspiegel zu senken. Andy beschloss mehr Sport zu machen und absolvierte ein abgestimmtes Trainingsprogramm um seine Knochendichte zu verbessern. Dr. Strum hat Andy empfohlen die bildgebende Diagnostik zu verfeinern. Es wurde eine endorektale Kernspinuntersuchung in der UCSF San Franzisko durchgeführt. Ergebnis: Verdächtige Bezirke im linken Apex der Prostata, in der linken Basis und in der zentralen Zone. Die Spektroskopie zeigt nur in der linken Basis und in der zentralen Zone Auffälligkeiten. Keine Zeichen der Samenblaseninfiltration – keine Lymphknotenvergrößerungen - kein kapselüberschreitendes Wachstum. Andy nahm seine Medikamente regelmäßig und zuverlässig ein. Anfang September 2009 zeigte ein Kontroll MRI in San Franzisko eine deutliche Besserung mit abnormen Signalen nur noch im linken Anteil der zentralen Zone. Eine weitere Kontrolle im Juli 2010 ergab keinerlei auffällige Befunde mehr. Hier die PSA Werte von Andy nach der Prostatakrebsdiagnose:

                                Datum PSA
                                12/07 2,6
                                12/08 5,1
                                1/09 4,3
                                2/09 3,9
                                6/09 4,3
                                10/09 3,6
                                4/10 3,8
                                7/10 3,7
                                10/10 3,6
                                2/11 3,8
                                6/11 3,6

                                Wie Sie sehen ist der kontinuierliche Aufwärtstrend gestoppt. Zusammen mit den Befunden der modernen Bildgebung darf man davon ausgehen dass keine fortschreitende Erkrankung vorliegt – vielleicht sogar eine Regression. Andy ist jetzt 62 Jahre alt. Er wurde nicht zu irgendeiner Form der lokalen Prostatatherapie überredet. Aus Andy wurde ein selbstbestimmter Patient der die Bedeutung von baseline – Werten sowie biologischen Endpunkten erkannt hat und weiß wie wichtig es ist eine individuelle Strategie nach dem ganz persönlichen Krankheitsstatus zu verfolgen.
                                (…)
                                Grüße
                                Hartmut

                                Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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