Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wege zur Selbstheilung - auch bei Prostatakrebs möglich?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
    Lieber Urs,
    ich bin seit 13 Jahren im Forum. Ich kann dir nichts Derartiges berichten. Was soll man auch berichten können?

    Von mir kann ich nur das vortragen:
    Bei meiner intermittierenden ADT hatte ich nach dem zweiten Zyklus einen deutlich langsameren PSA-Anstieg (Verdopplungszeit 23 Tage) als nach dem ersten Zyklus (VZ 38 Tage). Dies ist immerhin eine Differenz von 40 %. Erreicht vor allen durch Grüne-Tee-Kapseln in Kombination mit Celebrex, einem COX2-Hemmer, den man sonst bei Entzündungen einsetzt. Da gibt es auch eine Studie, die eine Verlangsamung belegen kann.

    Aber mal im Klartext:
    Von den aktiven Usern im Forum sind es vielleicht keine 5%, die ihre Krankheit proaktiv als selbstbestimmter Patient angehen. Nahezu alle melden sich hier, weil sie ein Diagnoseergebnis erläutert haben wollen, eine Aussage oder Medikation, eine Therapiewahl ihres Arztes geprüft bzw. bestätigt sehen wollen. Sie wollen einfach Bestätigung finden, dass alles richtig läuft oder auch nicht. Hier im Forum gibt es Laien mit hervorragenden Kenntnissen rund um den Prostatakrebs, weil sie die Leitlinien und die aktuellen Diskussionen in etablierten Kreisen bestens kennen. Der Georg fällt mir da ein. Macht super Beratung, aber eben auf Grundlage der Leitlinien. Das ist okay so. Das wollen die allermeisten User so und man begibt sich leicht aufs Glatteis, wenn man die Leitlinien verläßt.

    Andere haben einen Standpunkt, der über die Leitlinien hinausgeht. Sie sagen, was Evidenz nachweisen kann, findet nicht immer Niederschlag in den Leitlinien, auch weil diese bisweilen neuesten Unteruchungsergebnissen hinterherhinken. Unser „Low Road“ (Andi9 bei myProstate) ist so einer. Deswegen gefällt er mir. Aber da wollen schon nur noch wenige mitgehen. Das geht ohne eigene Aktivität, interessiertes Reinknien in das Thema, mit wachem Geist die Forschungslandschaft beobachten, also ohne selbstbestimmter Patient zu sein, gar nicht. Da muß man auch seinem Arzt was vorschlagen und ihn überzeugen können. Und man muß einen Arzt finden, der den Weg mitgeht. Dass das für die eigene Krankheitsentwicklung mehr Chancen eröffnet, davon bin ich überzeugt. Aber wieviele machen oder können das?

    Nach Schätzungen nehmen 30 – 70% der Patienten komlementäre Mittel nebenher, meistens ohne Abstimmung mit ihrem Arzt, der i.d.R. sagt „schaden kann’s nicht.“ Sie hoffen, dass es irgendwie vielleicht hilft. Jetzt frag ich dich, Urs, wie soll man das feststellen, ob es hilft, ob sich meine Progression deswegen verlangsamt hat? Obwohl soviele zu Nutriotherapeutika oder anderen Komplementärmaßnahmen greifen und viel Geld ausgeben, meint unser Gesundheitssystem, dem nicht näher nachgehen zu müssen und schiebt notwendige Untersuchungen und Studien beiseite. Zugegeben, einfach ist das nicht, aber es fehlt auch der Wille.

    Schau mal bei myProstate nach und selektiere Patienten mit AS bzw. WW. Da sind viele, deren PSA seit Jahren stabil ist oder mit nur geringer, noch nicht beunruhigender Steigerung. Sie alle nehmen sicherlich auch irgendetwas. Ziemlich sicher aber ohne Analysedaten-basiertes Konzept. D.h. ohne gezielte Intervention. Aber letztlich kann man hier auch nur vermuten, dass die Komplementärmaßnahmen geholfen haben. Totsicher bewiesen ist da gar nichts, denn es wurde keine Periode mit und ohne Supplemente verglichen, was eine Wirkung evtl. belegen hätte können.

    Ich fürchte, an der unbefriedigenden Lage mangelnder „letzter Gewißheit“ wird sich auch nichts ändern.
    O vielen Dank Hartmut, das ist mal eine echt super Erklärung. Aber bitte schätze mich nicht all zu falsch ein. Ich bin überzeugt, dass die Meisten etwas von den zusätzlichen
    Komplementärmaßnahmen profitieren. Ich glaube auch dass allein der feste Wille nützlich sein kann. Es geht ja dabei zuerst mal nicht um Heilung. Wenn die beschissene Situation damit besser zu ertragen ist, hat die Mühe doch gelohnt.
    Aber wie gesagt, ich selber kann damit Garnichts anfangen. Aber es liegt mir fern irgendjemand mit meiner Ablehnung zu nerven.
    Ich danke Dir für Deine sehr verstänliche Erklärung.
    LG
    Urs
    https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

    Kommentar


      #62
      Übrigens, sehe ich grade neben mir eine Dose mit BIO CURCUMA Kapseln. Wenn die jemand haben will, schick ich sie gerne zu. Natürlich kostenlos.
      Gruss
      Urs
      https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

      Kommentar


        #63
        Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
        Nach Schätzungen nehmen 30 – 70% der Patienten komlementäre Mittel nebenher, meistens ohne Abstimmung mit ihrem Arzt, der i.d.R. sagt „schaden kann’s nicht.“ Sie hoffen, dass es irgendwie vielleicht hilft.
        Mit meinem früheren Hausarzt, der sich zwischenzeitlich in den Ruhestand verabschiedet hat, konnte ich über komplementäre Methoden sprechen. Er war über Teile der komplementären Thematik gut informiert und gab mir etliche Tipps zu NEM, immer mit kritischen Anmerkungen versehen, mit auf meinen Weg.
        Nebenbei machte er mich auf vertiefende Literatur zum Thema aufmerksam (z.B. Prostata-Krebskompass von Dr. Jacob).
        Das Forum habe ich erst ein halbes Jahr später, eher zufällig gefunden.

        Franz

        Kommentar


          #64
          Zitat von Optimist Beitrag anzeigen
          Mit meinem früheren Hausarzt, der sich zwischenzeitlich in den Ruhestand verabschiedet hat, konnte ich über komplementäre Methoden sprechen. Er war über Teile der komplementären Thematik gut informiert und gab mir etliche Tipps zu NEM, immer mit kritischen Anmerkungen versehen, mit auf meinen Weg.
          Nebenbei machte er mich auf vertiefende Literatur zum Thema aufmerksam (z.B. Prostata-Krebskompass von Dr. Jacob).
          Das Forum habe ich erst ein halbes Jahr später, eher zufällig gefunden.
          Hallo Franz,
          ich habe meinen Freund mit Lymphknotenkrebs mal nach Stuttgart gefahren zu einer 70-Jährigen Ärtzin, engagiert und hochmotiviert. Sie hat notwendige MRT-Termine z.B.in Krankenhäusern durchgeboxt. Ich war von ihr begeistert und höchst überrascht, als sie meinem Freund u.a. auch noch Vitamin D3 verschrieb. Alte Schule noch mit ganzheitlichem Denken.
          Ich würde mal vermuten, im heutigen Medizinstudium werden komplemetäre Ansätze und ihre Begründung allenfalls in Nebentutorien behandelt. Das hat zumindest kein Gewicht in der medizinischen Ausbildung und deshalb auch nicht in der Praxis. Technisch-physikalisches Denken ist auch in der Humanmedizin prägend. Medizin ist Reparaturbetrieb. Ich will’s mal überspitzt so formulieren, aber so arbeitet der mainstream.
          Grüße
          Hartmut

          Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

          Kommentar


            #65
            Hier eine umfangreiche Veröffentlichung der Uni Heidelberg über „Entzündungen und Krebs“:



            Ein Thema befasst sich mit Asperin.

            Lothar

            Kommentar


              #66
              Hallo Lothar,

              der Artikel über Aspirin beschäftigt sich mit dem möglichen Nutzen, aber auch den Gefahren von Aspiringaben zur Vorbeugung einer Krebserkrankung. Ein wichtiger, interessanter Text, hat aber nichts mit dem Thema Selbstheilung zu tun.

              Franz

              Kommentar


                #67
                Was mich daran stört ist das vor jeder Zahnbehandlung oder OP gefragt wird ob man Aspirin eingenommen hat. Wird das Blut durch Aspirin dünner oder gerinnt es nicht?
                Immer positiv denken!!!

                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

                Kommentar


                  #68
                  Zitat von Lothar M Beitrag anzeigen
                  Hier eine umfangreiche Veröffentlichung der Uni Heidelberg über „Entzündungen und Krebs“: https://www.uni-heidelberg.de/md/jou...ick_1_2017.pdf
                  Seit etwa 20 Jahren ist bekannt, dass NSAR - wie Aspirin - die Angiogenese hemmen und damit das Wachstum von Krebszellen aber vor allen Dingen die Metastasierung verringern können.
                  Bekannt wurde die Tatsache, weil bei Rheumapatienten, die ständig Schmerzmittel einnehmen, das Tumorwachstum und die Metastasierung langsamer voran schritt.
                  2015 haben dänische Forscher diesen Umstand weiter spezifiziert, weil niedrig dosierte NSAR (z.B. ASS 100) oder nur gelegentliche Einnahmen die Angiogenese nicht beeinflussten.

                  Heribert

                  Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                  myProstate.eu
                  Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                  Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                  (Luciano de Crescenzo)

                  Kommentar


                    #69
                    Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
                    Was mich daran stört ist das vor jeder Zahnbehandlung oder OP gefragt wird ob man Aspirin eingenommen hat. Wird das Blut durch Aspirin dünner oder gerinnt es nicht?

                    Aspirin (Thrombozytenaggregationshemmer) ist kein Blutverdünner, es verringert lediglich die Verklumpung der Blutplättchen und damit die Thrombose Gefahr. Damit wird bei der Zahnextraktion durch ASS die Blutgerinnung verlangsamt

                    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                    myProstate.eu
                    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                    (Luciano de Crescenzo)

                    Kommentar


                      #70
                      In der Reha wurden uns von den Onkologen Asperin und Vitamin D3 zur Prophylaxe eines Rezidivs empfohlen.

                      Kommentar


                        #71
                        Zitat von Lothar M Beitrag anzeigen
                        In der Reha wurden uns von den Onkologen Asperin und Vitamin D3 zur Prophylaxe eines Rezidivs empfohlen.
                        Sag ich doch. Wichtig ist, dass ASS 100 viel zu niedrig dosiert wäre, um einen Einfluss auf die Angiogenese zu bewirken, wie dänische Forscher 2015 ermittelt haben. Die Antwort auf Michis Einwand hat damit nichts zu tun.

                        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                        myProstate.eu
                        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                        (Luciano de Crescenzo)

                        Kommentar


                          #72
                          Ich habe in Erinnerung, daß 300 ausreicht. Aber Protekt, um den Magen zu schützen.
                          Ist auch wirksam gegen Herzinfarkt und Gehirnschlag.

                          Kommentar


                            #73
                            Hallo Lothar,
                            in der oben von dir verlinkten dkfz-Zeitschrift steht auf einer der Folgeseiten eine Kurzmitteilung aus der dkfz-Forschung: „Krebszellen programmieren Gefäßzellen um“. Es heißt dort weiter, „Um sich über die Blutbahn im Körper auszubreiten, müssen Krebszellen die Gefäßwand passieren. Dazu nutzen sie einen Trick.“ Das Forscherteam fand heraus, dass die Krebszellen –also einzelne zirkulierende CTCs - selbst Signale aussenden, die die Gefäßwandzellen veranlassen, ihrerseits wiederum Kontaktmoleküle zu produzieren, an denen die Krebszellen dann andocken können.
                            Es sind wahre Teufel, diese Krebszellen, mit unheimlicher, grausamer Intelligenz ausgestattet. Sie zeigen einen unbändigen Überlebenswillen, auch wenn es z.B. darum geht auf Androgenentzug zu reagieren.
                            Weil es hier auch um Wege zur Metastasierung geht, sei auch nochmals auf den Artikel von mir in den KISP-Texten hingewiesen „Über CTCs und DCTs“. Obiges ergänzt meine dortigen Ausführungen.
                            Gehört zwar nicht zum thread-Thema, hat aber doch irgendwie was „Wundersames“ an sich.
                            Grüße
                            Hartmut

                            Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

                            Kommentar


                              #74
                              [QUOTE = Lothar M; 123204] Exercise, physical activity and sport increase the chances of recovery in cancer patients.

                              Here is a medical journal article:

                              "Sport is as important as a cancer drug."

                              Https://www.aerzteblatt.de/archiv/63...rebsmedikament

                              Excerpt from the content: Physical activity is associated with a lower risk of malignancies in cancer patients Fatigue and cachexia improve. But too little movement is integrated into the therapy. The World Cancer Research Fund (WCRF, London, www.wcrf.org



                              ) on the preventive effects of physical exercise on the development of malignancies reads as if a court had given a judgment: “The expert panel comes to the conclusion that regular physical activity can prevent the formation of malignant tumors. The evidence for protective effects is very high, especially for colon carcinomas and for hormone-dependent tumors of the female mammary gland in postmenopause . ”The statement is in the current report of the WCRF, including the basis for recommendations of the World Health Organization on health prevention. The most important published studies on the question of how lifestyle factors influence the risk of developing cancer were systematically evaluated.

                              "The importance that regular physical exercise has for primary prevention of malignancies, but probably also for the prevention of recurrences, i.e. for tertiary prevention, has so far been underestimated in Germany, and above all, the message has not reached the general public in concrete terms" says Dr. Holger Krakowski-Roosen, Head of the Sports and Cancer Working Group at the German Cancer Research Center Heidelberg (DKFZ).

                              Here is an article by the Cancer Information Service about sport and exercise in cancer:

                              https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-bewegung-bei-nach-krebs.pdf

                              Introduction:

                              Experts agree: in many illnesses, cancer patients benefit from being physically active or exercising. Studies show: The risk of possible consequences of illness and treatment decreases. Those who are physically active feel less exhausted, are more productive and remain more flexible. The quality of life can also improve. In addition, some studies show the positive impact on the psyche: exercise and sport can help in coping with the disease and prevent or alleviate depression.


                              Here is a detailed article from the Swiss Cancer League on exercise and sports therapy in oncological rehabilitation:

                              https://shop.krebsliga.ch/files/kls/webshop/PDFs/deutsch/fakteblatt-bewegung-und-sporttherapie-011234953141.pdf

                              Introduction:

                              Numerous scientific studies have shown the positive effects of exercise and sport in a whole range of cancer diseases (cf. Courneya & Friedenreich, 2011). There is an improvement in physical performance, a reduction in chronic fatigue (fatigue), a strengthening of the immune system, a decrease in fears, depression and pain and in general an improved quality of life. The importance of exercise and sport with the goal of tertiary prevention (preventing relapse of the disease) has been scientifically proven.


                              Lothar [/ QUOTE]

                              Danke für deine nette Erklärung. Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, dass körperliche Aktivität und Sport helfen werden. Die Studie sollte jedoch durchgeführt werden, um herauszufinden, in welchem ​​Umfang. Wiederum geht es bei einer von mir empfohlenen Simultanstudie um die Auswirkung der geistigen Zufriedenheit oder des geistigen Glücks des Patienten. Einige junge Krebspatienten fühlen sich glücklich, wenn sie Computerspiele oder Konsolenspiele spielen oder Zeit mit Telefonen verbringen. Dieses Mal bleiben sie geistig fröhlich, aber dies ist weder ein Sport noch körperliche Aktivitäten. Wir müssen die Auswirkungen und Ergebnisse solcher Situationen finden.
                              Zuletzt geändert von RalfDm; 28.02.2020, 17:09. Grund: Überflüssigen leerrum gelöscht

                              Kommentar


                                #75
                                Hier ein interessanter Artikel in „Spektrum der Wissenschaften“ über Psychoonkologie: „Das Leben nach dem Krebs“

                                https://www.spektrum.de/news/wie-kre...lastet/1692612

                                Lothar

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X