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Fortschreitende Metastasierung nach Zytiga: Chemo der PSMA Ligandentherapie

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    Fortschreitende Metastasierung nach Zytiga: Chemo der PSMA Ligandentherapie

    Guten Tag miteinander,

    wenn es hier Männer in ähnlicher Situation mit konkreten eigenen Erfahrungen oder Kenntnissen gibt, bin ich für Rat dankbar und auch gerne bereit, meine Erfahrungen, hier zu teilen. Alter 74 Jhr.

    Status: Metastasiertes Prostata-Ca, trotz Zytiga fortschreitender PSA-Verlauf.
    Akute Beschwerden: Erstmalig seit Op zeitweise metastasenbedingte Schmerzen im Brustbein, Hüfte, Lendenwirbelbereich, Rücken.

    Meine Frage an die Mitleser:
    Leitliniengemäß sollte ich jetzt eine Chemo machen, bin aber von den Antihormontherapien ziemlich geschlaucht: Diabetes verstärkt, Füße geschwollen, Fatigue, Schwankschwindel. und mehr. Also doch eher eine PSMA-Liganden Therapie? Für die Diagnostik haben die Liganden immerhin schon mal sehr gut funktioniert und mehr gezeigt, als mir lieb war. Ich lebe im Rhein-Neckar-Raum. Heidelberg quasi vor der Tür. Gibt es Alternativen?

    Meine Karriere in Stichworten (für Medikamente Handelsnamen)

    6/2013 Radikal Prostata OP bei PSA 16,7 Gleason 8(3+5), pT2c, N0, L0, V0, Pn0
    10/2015 Bestrahlung paraaortaler/iliakaler Lymphknotenregion in Höhe LWK4
    12/2016 Beginn AHT Firmagon
    10 /2018 Casodex /Trenantone
    12/2018 Umstieg auf Xtandi statt Casodex wegen Blutzuckerentgleisung
    12/2019 Umstieg auf Zytiga bis heute
    Nach jeder Therapie stieg der PSA exponentiell wieder an, außer bei Zytiga, da ging er zwar nicht runter, stieg aber „nur“ linear von 13, im Dez 19, auf z. Zt. > 30
    Aktuelles Szintigramm zeigt ca. 1 Dtzd. Metas im knöchernen Bereich. Ein PSMA PET CT von Anfang 2019 zeigte auch schon ca. 4 Lymphknotenmetastasen.

    Mit freundlichem Gruß,
    Paul Em

    #2
    Ich hatte gestern von einer Studie berichtet, die zeigte, dass die PSMA Therapie mit Lu177 besser als Cabazitaxel wirkt: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...074#post127074
    Also muss man nicht leitliniengerecht bleiben, sondern kann die offenbar bessere Therapie wählen. Allerdings würde ich bei Knochenmetastastasen die Kombination Ac225-Lu177 machen. Die wird in Heidelberg angeboten, oder München und Homberg/Saar. Ich glaube es gibt keinen Grund, es nicht in Heidelberg machen zu lassen.

    Ich würde aber an Deiner Stelle auch eine Gen-Untersuchung machen lassen. Die Entwicklung ist zu rapide für einen Gleason 8, meine ich. Vielleicht kann Olaparib oder Pembroluzimab helfen. Die Ac225-Lu177 Therapie würde ich aber in jedem Fall angehen.

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      #3
      Vielen Dank für diese prompte Antwort, die mir überaus hilfreich ist. Ich werde dem Link gleich nachgehen.
      Herzlichen Dank

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        #4
        Diese Studienergebnisse sind aber mit einem starken 'selection Bias' gewonnen worden! Grundlage für die recht positiven Ergebnisse ist eine deutliche PSMA Anreicherung im entsprechenden PET-Scan, sowie, und das ist der Punkt, keine Diskordanz bei einem parallel durchgeführten FDG PET! Paul, erst wenn Du diese Diagnostik hinter Dir hast, könnte man seriös zu einer Lu177-PSMA Therapie statt einer Caba-Chemo anraten. Warten wir diese Ergebnisse ab…
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

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          #5
          Ein FDG PET/CT ist sicher hilfreich.
          Diskordanz zum FDG PET/CT bedeutet in der Studie, dass das FDG PET/CT durchaus weniger anzeigen darf, aber nicht mehr. Sonst liegen mindestens 2 verschiedene Zellvarianten vor. Allerdings ist das FDG PET/CT nicht so empfindlich wie das PSMA PET/CT und könnte das übersehen, dann gehörte man zu den Prozenten der Studie, die keinen Vorteil hatten.
          Georg hat dazu weitere Untersuchungen angeregt. Eine FDG-positive Stelle kann auch biopsiert werden: denn eine neuroendokrine Variante wird von Cabazitaxel alleine nicht bekämpft: da braucht es Cisplatin.
          Bei bestehender Komorbidität könnte es je nach Lokalisation und Menge/Größe Sinn machen, erst eine Ligandentherapie durchzuführen.

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            #6
            vielen Dank an alle für diese sehr informativen Beiträge.
            Würde eine Chemo im Gegensatz zur Ligandentherapie unterschiedslos alle Zellvarianten angehen? Dann wäre ja die Chemo klar im Vorteil.
            Liege ich falsch, wenn ich das, in praktisches Handeln umgesetzt, so verkürze:
            Ich mache erst eine Ligandtherapie, speziell für die Knochenmetas (denn die machen mir derzeit konkrete Beschwerden), vorzugsweise mit Ac225. Die Lymphknotenmetas ließen sich dann evtl, sofern noch vorhanden, per fluoreszensgeleiteter Op, cyberknife, IMRT o. ä. eliminieren.
            Meine Sorge ist natürlich, ob die Lymphknotenmetas nicht eher als die Knochenmetas für neue Absiedlungen verantwortlich sind.
            Ich sehe schon, dass hier Teilnehmer mit hohem Kenntnisstand sind. Bitte also um Entschuldigung, wenn das etwas sehr laienhaft rüberkommt.
            Aber nach dem, was ich schon hinter mir habe, und im Hinblick auf meine Lebenserwartung, schiele ich natürlich auch auf die „Ökonomie“ des Ganzen.

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              #7
              Ich sprach nicht von einer Ac225 Therapie sondern von einer Ac225/Lu177 Kombinationstherapie! Eine reine Ac225 Therapie hat erhebliche Nebenwirkungen und die würde ich daher in Deinem Fall nicht empfehlen. Diese Kombinationstherapie wird alle Metastasen bekämpfen, die auf dem PSMA PET/CT sichtbar sind. Ich denke damit wärst Du zufrieden. Das FDG PET/CT würde eventuell noch weiteren Tumor anzeigen, der auf dem PSMA PET/CT nicht sichtbar war.

              Das wäre für mich kein Grund statt dessen eine Chemo zu machen. Nach der von mir erwähnten Studie wirkt Lu177 fast doppelt so gut wie eine Chemo.

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                #8
                @Georg,


                Ich würde aber an Deiner Stelle auch eine Gen-Untersuchung machen lassen. Die Entwicklung ist zu rapide für einen Gleason 8, meine ich. Vielleicht kann Olaparib oder Pembroluzimab helfen.
                guter Gedanke, aber leider beim PROSTATAKARZINOM wenig oder gar keine Aussicht auf Erfolg. Komme gerade aus dem Tumorboard.
                PD1/ L1 und BRACA 1/2 kaum oder keine Reaktion. Selbst bei geringem Ansprechen eine äußerst bescheidene Ansprechrate, oder keine.
                Wir haben die falsche Entität.
                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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