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    Hallo ich bin der Neue

    Hallo miteinander, ich danke für die Aufnahme. Gestern war mein persönlicher Tiefpunkt. Ich bin 57. Jahrelang bin ich zum Urologen zwecks Untersuchung. Im Januar kam der Anruf der PSA Wert während zu hoch, nach 6 Wochen Nachkontrolle wieder bei 4.5. Deshalb wurde ich zur Prostata-Biopsie geschickt. Gestern war die Auswertung. 3 von 18 Nadeln waren positiv. Der Urologe hat mich an die Uniklinik Dresden überwiesen. Da meine Prostata noch nicht so groß ist, empfahl er mir eine rad. Prostatatektomie da Vinci. 6 monatige Nachkontrollen per Biopsie oder Bestrahlung empfahl er nicht. Am Gesundheitstelefon der Central wurde aufgrund meiner noch relativ kleinen Prostata auch die OP empfohlen. Was sagt ihr? Meine Angst bezieht sich vor allem auf das Problem der entstehenden Inkontinenz. Und aufgrund meines ehemaligen Herzinfarkts darf ich mein ASS nicht absetzen. Ich würde mich auf Eure Hinweise freuen. MfG Karsten Wolf

    #2
    Hallo, kannst du mal das Ergebnis der Biopsie posten? Dies ist wichtig um sich eine Meinung bilden zu können. Das Risiko zur Inkontinenz besteht in der Tat bei einer RPE, kann muss aber nicht. Martin

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      #3
      Zitat von martcu Beitrag anzeigen
      Hallo, kannst du mal das Ergebnis der Biopsie posten? Dies ist wichtig um sich eine Meinung bilden zu können. Das Risiko zur Inkontinenz besteht in der Tat bei einer RPE, kann muss aber nicht. Martin
      Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Leider habe ich den Arztbrief abgegeben. In der Diagnose des Urologen für die Uniklinik steht. Low riskieren Prostatakarzinom C61, Z n. Coronastent 2013 2017, Z.n. Prostatabiopsie UKD Adenokarzinom Gleasom 3+3=6 (2/17)Stanzen. Digital-rectale Untersuchung: Prostata palp. asuspekt, mäßig vergrößert. Vielleicht hilft es.

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        #4
        Moin,
        würde mir den genauen Biopsiebefund noch mal besorgen. Sollten die beiden befallenen Stanzen nur geringe Gleason 6 - Anteile haben, käme auch Aktive Überwachung in Frage (sofern Du persönlich kein Problem damit hättest). Ich würde jetzt nichts überstürzen und den Befund auch Mal mit einem anderen Urologen besprechen (Zweitmeinung)....und erst dann entscheiden...

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          #5
          ich würde mich an deiner Stelle einmal in das Thema einlesen. Dazu gibt es unter "Erste Hilfe" ein gutes Nachschlage Werk, dort werden die üblichen Begriffe erläutert und auch detaillierte Kenntnisse vermittelt. Damit kannst Du auch Deinen Befund einordnen und dir Gedanken zu einer Behandlung machen. Nach Leitlinie würdest Du auch die Kriterien für ein AS (aktive Überwachung) erfüllen. Ob man mit Gleason 6 und relativ niedrigen PSA gleich eine RPE machen muss, denke ich eher nicht. Warum die Größe der Prostata ein guter Indikator zur OP sein soll, wird wohl das Geheimnis der Central KV bleiben oder wurde dies erläutert?

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            #6
            Hallo Karsten,

            "willkommen im Club" zu sagen wäre zynisch, Du bist ihm sicher nicht freiwillig beigetreten.
            Meine beiden Vorschreiber haben die Aktive Überwachung (active surveillance, AS) als denkbare Option für Dich angesprochen. Dazu gibt es eine kleine Unstimmigkeit in Deinen Angaben: Du schreibst in Deinem ersten Beitrag "3 von 18 Nadeln waren positiv", im zweiten Beitrag "Prostatabiopsie UKD Adenokarzinom Gleasom 3+3=6 (2/17)Stanzen". Das mag unwesentlich erscheinen, gemäß der ärztlichen Leitlinie sind die

            Voraussetzungen für eine Active-Surveillance-Strategie:

            - PSA-Wert ≤ 10 ng/ml
            - Gleason-Score ≤ 6
            - Tumorstadien T1c oder T2a
            - Tumor in ≤ 2 Stanzproben

            - ≤ 50 % Tumor in einer Stanze.

            Damit würde Du herausfallen. Bitte kläre das. Bei nur zwei befallenen Stanzen wärst Du ein Kandidat für AS, Du brauchst aber starke Nerven dafür.

            Der Link für die genannte "Erste Hilfe" (korrekter Name: "Erster Rat", häufig auch "Basiswissen" genannt lautet http://www.prostatakrebse.de/informa...ster%20Rat.pdf.

            Bei Dir besteht kein Grund zur Eile, Du hast Zeit genug, Dich über Deine Optionen kundig zu machen. Dazu kann auch die "internetbasierte Entscheidungshilfe" beitragen. Du kannst bei der Geschäftsstelle des BPS anrufen und um Zusenden der Zugangsunterlagen dafür bitten.

            Ralf

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              #7
              Wenn's um die Frage AS oder RP geht, koenntest du deine Prostata-Stanzen auch von einem zweiten Pathologen begutachten lassen. Da kann es bei der Klassifizierung des Gewebes schon mal Unterschiede geben.
              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                #8
                Karsten, AS wurde von der "Entscheidungshilfe" auch schon für mehr befallene Stanzen empfohlen: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...288#post118288
                Die Leitlinie ist eben nur eine Richtschnur, die nicht jeden Fall angemessen erfaßt.

                Als erstes werde Manager deiner Krankheit: dazu gehört, dass du alle Befunde und sonstigen Dokumente sammelst und bei jedem Arztbesuch verfügbar hast. Du hast Anspruch auf Auskunft über alle von Ärzten erfaßten persönlichen und medizinischen Daten, z. B. Inhalte der Patientenkartei, schriftliche Befunde, Bilder, Datensätze. Dazu hatte ich hier die Regierungsbroschüre verlinkt: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...675#post123675

                57 Jahre und ein Gleason 3+3 wird jeder 2. Mann haben, wenn man ihn nur genau genug biopsiert (Erkenntnis aus Autopsien). Es ist sehr wahrscheinlich, dass hier der häufige Fall vorliegt, der von den meisten Experten als Einwand gegen das PSA-Screening gesehen wird, und der zu Übertherapie führt. Dass die Ärzte eine Operation empfehlen, ist keineswegs ein individuell angepaßter Vorschlag, sondern einfach Routine. So hat man das immer schon gemacht (es gab allerdings auch nichts anderes), und das reicht als Begründung. Zwar hat die SPCG-4-Studie hat vor 20 Jahren festgestellt, dass die unter 65-Jährigen einen geringen Überlebensvorteil nach Operation haben, nur waren die meisten Patienten dort schwere Fälle und nicht Gleason 3+3. Spätere Studien haben das für die leichteren Fälle nicht bestätigt.

                Manchmal wird ein Befund nach Op upgegradet, denn die Biopsie trifft nicht alles (ist nur eine "Stich"-Probe). 18 Stanzen bei kleiner Prostata ist fast eine Sättigungsbiopsie, so daß ich dem Befund vertrauen würde. Zur Absicherung vor AS oder einer anderen Therapie als die Operation empfiehlt sich ein multiparametrisches MRT durch einen spezialisierten Radiologen, dabei kann auch eine extraprostatische Ausbreitung gesehen werden.

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                  #9
                  Ich weise in diesem Zusammenhang immer auf die ProtecT Studie hin: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...ProtecT-Studie Danach ergab sich nach 10 Jahren kein Unterschied im Überleben zwischen Operation, Bestrahlung und nur Abwarten für Patienten mit niedrigem Risiko. Du kannst das Abwarten ja jederzeit abbrechen und eine OP machen lassen, wenn Dich das nervös macht. Jedenfalls kannst Du Dir die Sache in Ruhe noch ein paar Jahre überlegen, auch wenn der Urologe gerne operieren will.

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                    #10
                    Hallo Karsten,
                    vor ca. 10 Monate (im gleichen Alter) hatte ich ein ähnliches Ergebnis wie du. Ich kann dir nur empfehlen eine 2. Meinung in einem zertifizierten Prostatakrebszentrum einzuholen und ggf. eine mpMRT und falls notwendig eine Fusionsbiopsie machen lassen. Ich hatte anschließend die Covid-19 Monate 02-05.2020 genutzt um mich selbst zu informieren. Wie MartinWK schreibt werde Manager deiner Krankheit. Die ersten 3 Empfehlungen waren auch RPE via DaVinci, mittlerweile habe ich nach einigen Gesprächen, E-Mails und Telefonaten mit Urologen und Radiologen einen alternative zur RPE für meine primäre Behandlung gefunden. Gruß Bernd
                    Gruß
                    Bernd

                    Nicht überstürzen und sachlich abwägen !

                    https://myprostate.eu/?req=user&id=980&page=report

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                      #11
                      hatte ähnliche Schadensklasse, was wird es denn nun, bin gespannt. Macht meine OP nicht mehr rückgängig aber evtl. können wir ja eine 2 Mann Langzeit Vergleichsstudie starten. Martin

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                        #12
                        Seit über 20 Jahren in diesem Forum/Vorgängerforum aktiv habe ich zu diesen Fragen öfter festgestellt: "Las Vegas lässt grüssen".
                        Man muss sich klarmachen: Die Antworten für all diese Fragen können nur auf Wahrscheinlichkeiten basieren und nie auf Fakten. Man muss sich gründlich informieren und dann halt dann Entscheidungen treffen und hoffen....

                        Ich sage das aus persönlichen Erfahrungen.
                        Ich wurde Anfang 1996 operiert mit dem Ergebnis: Gleason 3+3, PK auf Prostata begrenzt (Schnittränder frei) --- habe nach OP mit dem Prof. Sekt getrunken, er meinte "prima gelaufen, das war's.

                        PSA praktisch null für 4 Jahre, fast 9 Jahre (Ende 2004)später bei PSA von nur 1,2 Knochenmetastase festgestellt.....usw, usw....

                        Über 25 Jahre rückblickend, meine ich, dass die OP damals richtig war und dass ich auch irgendwie Glück gehabt habe.
                        Hätte aber auch sehr viel anders ausgehen können: Sorry, aber "Las Vegas lässt grüssen".

                        Wünsche Dir eine glückliche Entscheidung, Karsten!

                        Klaus
                        -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                        Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

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                          #13
                          Klaus,
                          es ist schon etwas unheimlich, dass bei Gleason 6 auch schon Micrometastasen in Lymphknoten und Knochen abgewandert sein und später dann da ihr Unwesen treiben können. Aber nach 25 Jahren im stolzen Alter von 80 siehst Du wahrscheinlich Alles etwas gelassener.
                          Viele Grüße
                          Lutz
                          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                            #14
                            17 Stanzen bei einer nicht extrem vergrößerten Prostata sind relativ gut aussagekräftig. Dass bei einer Biopsie auch etwas übersehen (nicht erwischt) werden kann, liegt in der Natur der Sache.

                            Bei Interesse an AS bzw. zur grundsätzlichen, ergänzenden Information, evtl. auch mein Profil nachlesen. Montag bin ich selbst wieder beim Urologen wegen dem regelmäßigen Tastbefund etc.. Mein PSA-Wert ist zwischenzeitlich auf 6,0 gestiegen. Mal sehen, wie lange ich AS noch durchhalten kann? Persönlich möchte ich nicht bis zum PSA-Wert 10 warten, sondern lieber etwas Luft lassen.

                            @Karsten; ohne den kompletten Biopsiebefund werden wir hier kaum weiterkommen.
                            VG
                            Jens
                            https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

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                              #15
                              Hallo Klaus,

                              über Deinen Gleason 6 mit Knochenmetastasen habe ich oft nachgedacht. Ich glaube man muss dabei berücksichtigen, dass heute ein Gleason 6 anders beurteilt wird als 1995, als Dein Tumor vom Pathologen beurteilt wurde. Die Vorgaben, wie hier zu beurteilen ist, wurden im Jahre 2005 und 2010 geändert. Das bedeutet, dass Dein Tumor heute als 3+4 oder im Extremfall als 4+4 beurteilt werden könnte. Folgende Folie habe ich aus einem Vortrag von Prof. Studer, den wir in diesem Thread diskutiert hatten: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...ghlight=studer

                              Hier in dieser Folie sieht man recht gut, dass ein Tumor, der früher als Gleason 6 zu klassifizieren war heute als 3+4, 4+3 oder gar 4+4 beurteilt werden könnte:



                              Georg

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