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    Ich brauche Rat

    Hallo,
    mein Name ist Michael,bin 48 Jahre und habe am Montag die Diagnose Prostatakrebs erhalten.
    Ich würde mich freuen,wenn mir jemand den Befund erklären kann.
    Routineuntersuchung PSA 5,8 freies PSA 0,4. Stanze bekommen und jetzt den Befund erhalten.
    In den Proben zur linken Seite zeigt sich in drei Stanzen ein Infiltrat eines Adenocarzinoms der Prostata mit acinärem Baumuster und teils solitär,teils voneinandergetrennt
    aber auch fusioniertl liegende Drüsen.Die Drüsen zeigen eine Positivität für Racemase in der PIN Cocktail Färbung.Die Myoepiththelzelllagen markieren sich in der p63 Färbung nicht.In den übrigen Stanzzylindern gehöriges Farbmuster in der PIN CocktailFärbung. Auch in den Proben zur rechten Seite lassen sich überall Myoepithelien abgrenzen. Am vorliegenden Material kein Nachweis einer Perineuralscheideninfiltration.
    Unter Berücksichtigung der Schnittstufen und der makroskopischen Befunde zeigt sich somit ein acinäres Adenocarcinomder Prostata, Gleason 3 + 4 = 7a in den Proben zur linken Seite.
    Beurteilung:
    I. bis XII
    T1c, GS 3+4=7a WHO-Gruppe, Infiltrierte Stanzflächen I 3+4, 5%; IV 3+4, 15%; VI 3+3, 5%.Kann mir das Bitte jemand erklären ? Urologe meinte recht zügig eine radikale Prostataentfernung.Ich bin noch so jung. Liebe grüße Michael

    #2
    Michael,

    Deine Fragen werden im Basiswissen eingehend erklärt, hier ist der Link: http://www.prostatakrebse.de/informa...ster%20Rat.pdf Der Titel ist "Bei mir wurde Prostatakrebsfestgestellt – was nun?". Inzwischen ist die Arbeit so stark gewachsen, dass ich sie eher als Enzyklopädie bezeichnen würde. Aber schau Dir das mal an und lies Dir die betreffenden Kapitel durch.

    Dort steht auch auf Seite 35: "Wenn Ihr Arzt Ihnen weismachen will, dass Sie auf einer Skala von 1 bis 10 mit Ihrem Krebsschon bei 6 lägen und dass darum höchste Eilegeboten sei („zufällig habe ich in dem Krankenhaus (in dem der betreffende Herr Belegarzt ist),am Dienstag noch ein Bett frei...“), dann sollten bei Ihnen die Alarmglocken schrillen – der Mann will Sie möglicherweise zu etwas überreden, wovon er mehr profitiert als Sie." Du liegst mit 7a einen Schritt über der 6, aber trotzdem kannst Du Dir das in Ruhe überlegen.

    Georg

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      #3
      Hallo Mike,
      ich kann dir jetzt nichts konkretes zu deinem Befund sagen.
      Aber nur soviel. Der Prostatakrebs ist, solange noch in der Prostata eingekapselt soweit gut, weil er dann mit einer radikalen Entfernung auch weg ist. In der Regel versteht sich. Also nach der OP ist der Krebs auch besiegt. Ausnahmen kann es natürlich geben.
      Die OP´s werden heute auch in einer Top Qualität gemacht. Wenn man vergleicht zu vor einigen Jahren.
      Aus welcher Ecke bist du den? Vielleicht gibts in deiner Nähe einen guten Operateur?

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        #4
        Hallo Michael,

        eine GS7a Diagnose ist erstmal eine böse Nachricht, schwierig zu verdauen. Diese Erfahrung haben fast alle hier im Forum gemacht. Ob die Prostata entfernt werden muss oder als Alternative bestrahlt werden kann, musst du demnächst mit deinem Arzt diskutieren, besser noch mit den Ärzten in einem Prostatazentrum. (Du wirst mit Sicherheit von den Mitgliedern im Forum dazu noch Informationen bekommen)
        GS 7 erlaubt eine Wahl zwischen unterschiedlichen Therapien - und ist nicht das Ende aller Tage.Der nächste Schritt wird wohl eine Untersuchung mit einem bildgebenden Verfahren sein, um Hinweise auf eventuelle Metastasen zu finden oder auszuschliessen.
        Falls das ein Trost ist - viele hier wünschten sich sie hätten NUR eine Diagnose GS7b (Ich übrigens auch) und wir alle gehen von einem noch hoffentlich langen Leben aus.

        Also mach dich nicht verrückt, hätte schlimmer kommen können. Mir hatte vor zwei Jahren der Radiologe bei der Besprechung des Befundes gesagt und natürlich hatte er meine Betroffenheit bemerkt:
        Sie haben eine Sch... Diagnose bekommen, aber wenn ich Ihnen jetzt ein Pankreas Karzinom attestieren müsste, wäre das eine ganz andere Nummer. Sie haben jetzt sehr viele erfolgversprechende Therapieoptionen"

        Wolfgang


        https://de.myprostate.eu/?req=user&id=977&page=data
        https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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          #5
          Ich bedanke mich bei euch, für die Antworten,wenn ich es richtig verstanden habe,ist es noch kein Todesurteil. Ich habe mir über die verschiedene GS noch keine Gedanken gemacht.Nachdem ich mich durch die Links gelesen habe,verstehe ich es. Vielen Dank nochmal und einfach klasse das ihr euch die Zeit nimmt, so etwas zu erklären.
          Bin im Prostatazentrum angemeldet. Gucken wie es dort weitergeht.
          Georg,danke für den Link

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            #6
            Mike ,

            definitiv kein Todesurteil. Allerdings wirst du dich darauf einstellen müssen, daß du aus der Nummer nicht rauskommst ohne Federn zu lassen.Ein wahrscheinlich lokal fortgeschrittenes Karzenom ist auch, wenn nicht tödlich, so doch eine schwere Erkrankung und die Therapie ist nicht ohne,besser man weiss das vorher. Aber man muss kein Held sein um das durchzustehen und auch nicht die Leidensfähigkeit eines Märthyrers besitzen.Die Krankenschichten auf "MyProstate.eu sind da eine hilfreiche Lektüre.Du bist noch jung und wirst deswegen wahrscheinlich mit den Nebenwirkungen der Therapie besser zurechtkommen als die meisten im Forum, die altersbedingt nicht mehr ganz so fit sind.(Sorry Leute - ich weiss ihr seid alle verhinderte Zehnkämpfer... )
            Möglicherweise besteht bei GS7 sogar eine Chance auf Heilung. Wenn nicht, läuft es mit ziemlicher Sicherheit auf die Behandlung einer chronischen Krankheit raus. Du kann also weiter Langspielplatten kaufen.. :-)


            Wolfgang
            https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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              #7
              hallo nein, das ist weder jetzt noch in Zukunft ein Todesurteil. In erster Linie bist Du jetzt mit einem Thema konfrontiert welches dich in den nächsten Monaten begleiten und fordern wird. Ich habe (54) letztes Jahr im September auch einen 7a diagnostiziert bekommen. Ich habe mich dann operieren lassen aber nicht weil es mein Urologe wollte sondern weil ich es als die beste Alternative angesehen habe. Jeder geht anders mit diesem Thema um und um zu einer eigenständigen und selbstbestimmte Meinung zu kommen, solltest Du dir nun Wissen aneignen (telefonische Beratung hier/Selbsthilfe Gruppen, die Leiter freuen sich über Kontaktaufnahme/Leitlinien usw.) Viel Erfolg

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                #8
                Hallo Michael,

                auch ein Tip von mir. Ich weis nicht in welchem Prostatazentrum du einen Termin hast. Ich war damals sehr verzweifelt, bin dann aber durch nachhaken und durch Glück zu einem sehr erfahrenen Operateur gekommen.
                Im nachhinein habe ich dann auch hier im Forum durch Lesen der Berichte mitbekommen, wie wichtig es war den richtigen Arzt ( er sollte wirklich sehr viele Prostata OP s durchgeführt haben , egal ob offen oder DaVinci ) getroffen zu haben.
                Du hast noch Zeit, entscheidest Du Dich für eine OP informiere Dich gründlich.

                Reiner
                PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

                Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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                  #9
                  Reiner,
                  vielen Dank,werde mich in der Klinik informieren.

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                    #10
                    Hallo martcu,
                    vielen Dank für die Information. Ich will mich auch operieren lassen. Der Doc meinte,ich sei noch so jung,deshalb die Prostata raus. Für die äktive Überwachung (musste ich auch erst lesen) komme ich nicht in Frage, da es ein GS 7a . Das könnte mein Kopf auch nicht überstehen,wenn ich wüsste da unten schlummert und wächst der Krebs.
                    Vielleicht könntest du mir noch eine Frage beantworten. Du hattest ja auch ein 7a ,ist das ein schnell wachsender Krebs? Das interessiert mich sehr.

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                      #11
                      Hallo Michael,
                      ich an Deiner Stelle würde mich auch operieren lassen. Dann wäre die größte Tumorlast, am besten natürlich die komplette Tumorlast, aus Deinem Körper raus.
                      Außerdem bist Du mit 48 als PCa-Kandidat ja auch ganz schön jung. Meistens sollen Krebszellen ja schneller wachsen, um so jünger man ist.
                      Klar gibt es bei OP blöde Nebenwirkungen, aber die sind bei allen Behandlungen vorhanden. Und es ist auch unwahrscheinlich, dass man alle auf einmal kriegt.
                      Alles Gute
                      Lutz
                      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                        #12
                        Mike, du scheinst dich für die Operation entschlossen zu haben, aber laß dir Zeit, nach gründlicher Beratung selbstverständlich, ob nicht eventuell auch eine Bestrahlung mit Hormonentzugstherapie für dich eine Option wäre.
                        Operation wie Bestrahlung haben spezifische Vor- und Nachteile. Ein Vorteil der Operation ist, daß man die Prostata und ihre Umgebung genau untersuchen kann, was bei einer Biopsie nicht möglich ist. So kann es sein, daß der Krebs agressiver ist als angenommen, aber auch das Gegenteil ist möglich.Bei der Operation wird man auch eine Reihe von Lymphknoten entnehmen, um festzustellen, ob der Krebs in die Lymphbahnen gestreut hat. (Bei mir wurde damals GS7 nach Biopsie diagnostiziert, nachoperativer Befund war leider GS9)
                        Die Op gibt also die größtmögliche Gewissheit über Ausbreitung und Agressivität des Karzinoms und hat noch einen weiteren Vorteil gegenüber der Bestrahlung - Sollte bei "nur" Bestrahlung später ein Rezidiv auftauchen ist ein Operieren im vormals bestrahlten Gewebe schwierig. Ausserdem fällt der PSA Wert bei Bestrahlung nie völlig unter die Nachweisgrenze. Bei der RPE sollte der PSA Wert nach einiger Zeit unter der Nachweisgrenze liegen und ein erneutes Ansteigen zeigt, daß es eine Tumoraktivität gibt und man schnell genug therapeutisch intervenieren kann.
                        Noch ein Tip : Bei der Besprechung der Vor und Nachteile der unterschiedlichen Therapiewege - Operation oder Bestrahlung - in einer zur Behandlung ausgewählten Klinik solltest du eine wählen, die sowohl RPE wie Bestrahlung anbieten. (War ein Hinweis von Professor Heidenreich, Chef der Urologie der Uniklinik Köln, der mich operiert hat)

                        Letztendlich wirst du irgendwann eine Entscheidung treffen müssen, wobei es kein schlechter oder besser gibt.

                        Wolfgang
                        https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                          #13
                          also es gibt ganz viel Literatur zu diesem Thema, 7a ist eine Kombination aus 3 und 4 (Gleason) mit einem 4er Verhältnis weniger als 50% sonst wäre es 7b. Im allgemeinen wird dieser Gleason als mittleres Risiko eingeschätzt. Schnell wachsen, das kann ich nicht sagen, mit wenigen Ausnahmen ist der PSA Wert und dessen Anstieg ein sicheres Indiz, wie stark der Krebs sich ausbreitet. Aktives Beobachten ist eigentlich für Gleason 6 vorgesehen, in Studien auch bei 7a. Was bei der Beurteilung der Prognose ebenfalls ein Rolle spielt ist das Tumorvolumen im Verhältnis zur Prostata, kleine Volumina haben eine gute Prognose z.B. was das Erleiden eines Rezidivs angeht. Ich sag mal, es hätte schlimmer kommen können.

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                            #14
                            Einen 7a mit 48 würd ich operieren lassen.
                            Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                              #15
                              martcu,
                              vielen Dank für deine Information. Du machst mir mut !!!!!

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