Liebe Foren-Teilnehmer, am letzten Montag erhielt ich nach einer MRT-TRUS-Fusionsbiopsie leider die Diagnose Prostatakrebs, Score 7. Leider liegt mir der schriftliche Befund noch nicht vor, diese Daten stelle ich dann alle hier noch ein im Profil.
Kurz zu mir: Jahrgang 1967, 1994 chronische Niereninsuffizienz mit Hämodialyse, seit 2000 transplantiert mit stabilen Blut- und Nierenwerten.
In urologischer Betreuung bin ich wegen meiner Transplant-Situation als reine Vorsorgemaßnahme schon seit einigen Jahren (leichte Probleme bei der Miktion waren über die Jahre immer einer Blasenhalsstenose bei der transplantierten Niere geschuldet, ansonsten waren bislang keine Symptome spürbar), und auffällig war bis letztes Jahr nur ein erhöhter, aber relativ stabiler PSA-Wert von um die 4. Kommentiert hat dies der Urologe stets mit dem Hinweis: Jeder Mann hat seinen individuellen PSA Wert, und solange kein dynamischer Anstieg erfolgt, ist mehr oder weniger alles ok.
Eine MRT-Untersuchung aufgrund des erhöhten PSA-Werts im Jahr 2019 blieb ohne Befund. Auch regelmäßige Tastbefunde haben bis zuletzt immer nur eine leicht vergrößerte Prostata ergeben. Im letzten Jahr sind dann die PSA-Werte dynamisch nach oben gegangen (die ich in eigener Regie bei der regelmäßigen Blutkontrolle wegen der Transplant-Niere habe abnehmen lassen, ärztlicherseits kam da keine Aufforderung, dies in relativ kurzen Abständen zu tun) und schwankten zuletzt zwischen 6 und 7,x. Daraufhin habe ich dann nochmal Ende November das Gespräch mit dem Urologen (Chefarzt der Urologie am Klinikum Offenburg) gesucht, der dann für den 19.12. ein MRT veranlasst hat.
Dabei wurde dann ein 2,1cm großer "Tumor" in der Prostata entdeckt und entsprechend die oben erwähnte Biopsie veranlasst, mit dem leider schlechten Ergebnis. Laut Arzt handelt es sich um Krebs an mehreren Stellen in der Prostata. Aktuell ist der Krebs nur in der Kapsel nachweisbar (kein Befall der umliegenden Lymphknoten oder Knochen beim MRT am 19.12. nachweisbar), ein Kontroll-MRT der umliegenden Knochen folgt nochmalig am kommenden Montag (30.1.2023). Der Arzt ist aber optimistisch, dass da nichts gefunden wird.
Seine Empfehlung für die "Therapie" ist eindeutig die RPE, die wohl im März durchgeführt werden soll. Bei einem ansonsten gesunden Patienten in meinem Jahrgang ist diese Empfehlung vermutlich richtig, aufgrund meiner jahrzehntelangen Grunderkrankung und der Nierentransplantation im Jahr 2000 habe ich aber realistischerweise - auch wenn mein Gesundheitszustand insgesamt nach 23 Jahren Immunsuppression mit aktuell 4mg Tacrolimus und 5mg Prednisolon - noch ganz gut ist (bis auf die "üblichen" Gebrechen von langjährig Transplantierten wie weißer Hautkrebs. Pergamenthaut und einer chronischen Speiseröhrenentzündung), eine geringere Lebenserwartung, weshalb ich mich eigentlich innerlich gegen eine RPE sträube, da ich in meinen mir verbleibenden Jahren nicht mit einer solchen Einschränkung der Lebensqualität leben möchte.
Die RPE ist für mich nach allem, was ich hier und anderswo gelesen habe, eine Horrorvorstellung. Ich möchte deswegen auch noch eine Zweitmeinung von der Uniklinik in Heidelberg einholen.
Die auch hier im Forum genannte Protonentherapie ist eigentlich nach Studium der diversen Möglichkeiten mein Favorit (die hatte mir der Urologe nicht genannt als Alternative - vielleicht weil Offenburg zur Uniklinik Freiburg gehört und diese im Gegensatz zu Heidelberg die Protonentherapie nicht anbieten).
Deshalb jetzt schonmal die ersten wichtigen Fragen für mich:
Danke an Alle für Eure Antworten, ich bin als "Neuling" bei diesem Thema für jede Info dankbar. Ich bitte um Nachsicht, wenn meine verwendeten "Fachbegriffe" vielleicht nicht ganz korrekt sind.
Schön, dass es dieses Forum gibt!
Kurz zu mir: Jahrgang 1967, 1994 chronische Niereninsuffizienz mit Hämodialyse, seit 2000 transplantiert mit stabilen Blut- und Nierenwerten.
In urologischer Betreuung bin ich wegen meiner Transplant-Situation als reine Vorsorgemaßnahme schon seit einigen Jahren (leichte Probleme bei der Miktion waren über die Jahre immer einer Blasenhalsstenose bei der transplantierten Niere geschuldet, ansonsten waren bislang keine Symptome spürbar), und auffällig war bis letztes Jahr nur ein erhöhter, aber relativ stabiler PSA-Wert von um die 4. Kommentiert hat dies der Urologe stets mit dem Hinweis: Jeder Mann hat seinen individuellen PSA Wert, und solange kein dynamischer Anstieg erfolgt, ist mehr oder weniger alles ok.
Eine MRT-Untersuchung aufgrund des erhöhten PSA-Werts im Jahr 2019 blieb ohne Befund. Auch regelmäßige Tastbefunde haben bis zuletzt immer nur eine leicht vergrößerte Prostata ergeben. Im letzten Jahr sind dann die PSA-Werte dynamisch nach oben gegangen (die ich in eigener Regie bei der regelmäßigen Blutkontrolle wegen der Transplant-Niere habe abnehmen lassen, ärztlicherseits kam da keine Aufforderung, dies in relativ kurzen Abständen zu tun) und schwankten zuletzt zwischen 6 und 7,x. Daraufhin habe ich dann nochmal Ende November das Gespräch mit dem Urologen (Chefarzt der Urologie am Klinikum Offenburg) gesucht, der dann für den 19.12. ein MRT veranlasst hat.
Dabei wurde dann ein 2,1cm großer "Tumor" in der Prostata entdeckt und entsprechend die oben erwähnte Biopsie veranlasst, mit dem leider schlechten Ergebnis. Laut Arzt handelt es sich um Krebs an mehreren Stellen in der Prostata. Aktuell ist der Krebs nur in der Kapsel nachweisbar (kein Befall der umliegenden Lymphknoten oder Knochen beim MRT am 19.12. nachweisbar), ein Kontroll-MRT der umliegenden Knochen folgt nochmalig am kommenden Montag (30.1.2023). Der Arzt ist aber optimistisch, dass da nichts gefunden wird.
Seine Empfehlung für die "Therapie" ist eindeutig die RPE, die wohl im März durchgeführt werden soll. Bei einem ansonsten gesunden Patienten in meinem Jahrgang ist diese Empfehlung vermutlich richtig, aufgrund meiner jahrzehntelangen Grunderkrankung und der Nierentransplantation im Jahr 2000 habe ich aber realistischerweise - auch wenn mein Gesundheitszustand insgesamt nach 23 Jahren Immunsuppression mit aktuell 4mg Tacrolimus und 5mg Prednisolon - noch ganz gut ist (bis auf die "üblichen" Gebrechen von langjährig Transplantierten wie weißer Hautkrebs. Pergamenthaut und einer chronischen Speiseröhrenentzündung), eine geringere Lebenserwartung, weshalb ich mich eigentlich innerlich gegen eine RPE sträube, da ich in meinen mir verbleibenden Jahren nicht mit einer solchen Einschränkung der Lebensqualität leben möchte.
Die RPE ist für mich nach allem, was ich hier und anderswo gelesen habe, eine Horrorvorstellung. Ich möchte deswegen auch noch eine Zweitmeinung von der Uniklinik in Heidelberg einholen.
Die auch hier im Forum genannte Protonentherapie ist eigentlich nach Studium der diversen Möglichkeiten mein Favorit (die hatte mir der Urologe nicht genannt als Alternative - vielleicht weil Offenburg zur Uniklinik Freiburg gehört und diese im Gegensatz zu Heidelberg die Protonentherapie nicht anbieten).
Deshalb jetzt schonmal die ersten wichtigen Fragen für mich:
- Ist bei multifokalen Tumoren in der Prostata eine Protonentherapie theoretisch möglich oder ist diese Therapie nur bei einem fokalen Tumor möglich (ich hoffe, ich habe mit fokal und multifokal die richtigen Begriffe verwendet). Ich bin überrascht, das nur sehr wenige Nutzer hier im Forum die Protonentherapie gemacht haben - aber die Wenigen, die sich hier melden, scheinen ja bislang gut damit gefahren zu sein?!
- Ist eine Nierentransplantation mit Immunsuppression ein Ausschlusskriterium für die Protonentherapie?
- Gibt es hier Nutzer, welche die Protonentherapie in Anspruch genommen haben und negative Erfahrungen gemacht haben?
- Gibt es hier andere Nierentransplantierte, die mir von Ihren Erfahrungen erzählen können (das wäre für mich sehr wichtig und interessant)
Danke an Alle für Eure Antworten, ich bin als "Neuling" bei diesem Thema für jede Info dankbar. Ich bitte um Nachsicht, wenn meine verwendeten "Fachbegriffe" vielleicht nicht ganz korrekt sind.
Schön, dass es dieses Forum gibt!
Kommentar