Hallo Forumsteilnehmer und andere, die so viel Interesse an der DHB in dem Thread unter "Therapienund Co" bekundet haben. Das Thema gehört aber eher hier hin. Seit dem Aufbau des BPS ging und geht es uns immer darum unsere Mitbetroffenen zu unterstützen, Hilfestellungen zu geben, bestmögliche Strukturen in der Organisation für die Selbsthilfe zu schaffen und Informationen zur Verfügung zu stellen. Bei einigen Wenigen der sowieso statistisch sehr geringen Anzahl der Forumsschreiber sieht es leider manchmal so aus, als ginge es Ihnen um viel „Ego“. Jeder weiß natürlich, dass das Forum von viel mehr Menschen gelesen wird, als darin schreiben. Zunächst eine sachliche Analyse zu: Die DHB-Lastigkeit des BPS. Wer in unserer Homepage unter „Medizinisches“ weiter die Maske „Schwerpunkt Therapie“ öffnet, kommt auf zwei weitere Masken, nämlich
1. Therapie
2. Dreifache Hormonblockade
Da könnte man vielleicht annehmen, dass hier eine Gleichgewichtigkeit zwischen „Therapie“ und „Dreifache Hormonblockade“ zugeordnet wurde. Das ist natürlich völlig falsch, es ist eine Lay-out-Entscheidung des Webmasters und hat überhaupt keine symbolische Bedeutung. Nur wer entweder keine Zeit hat, weiter zu vergleichen, an einer Stimmungsmache interessiert ist oder einfach nur stänkern will, kann allein hieraus die falschen Schüsse ziehen. Vielleicht hat das auch gar keiner gemacht.
Aber hier darf ich gleich den so heftig an der DHB „Desinteressierten“ eine freudige Mitteilung machen: Wir, Ralf Rainer Damm und ich haben useren Webmaster Holger gebeten, bis auf einige grundsätzliche Informationen alle weiterführenden Berichte zur DHB aus der BPS Homepage zu entfernen. Es wird eine Website unter dem Namen
www.Dreifache.Hormonblockade.de
in Kürze aufgebaut, die dann mit der BPS-Webpage nur verlinkt ist, diese Domain ist nicht mehr dem BPS zugeordnet. Die darf dann jeder anklicken wer will oder es auch seinlassen. Eigentlich wie jetzt auch. Wenn wir uns den derzeitigen Sachstand der DHB-Lastigkeit weiterhin etwas sachlicher anschauen kommen wir zu folgendem Ergebnis: Es ist richtig, dass sich eine Vielzahl von übersetzten Berichten und Informationen öffnet, wenn man die Maske „Dreifache Hormonblockade“ öffnet. Als ich vor 8 Jahren mich mit aller damaligen Unsicherheit für die DHB entschieden habe, habe ich kurz danach nichts anderes getan, als alle Berichte von Dr. Leibowitz ins Deutsche übersetzt, um zunächst für mich Klarheit zu schaffen. Das war in 1999. Später, als wir, der BPS, einige Jahre später eine eigene Wesite gestalteten, habe ich diese Berichte in die Website stellen lassen. Deswegen sind es zunächst ziemlich viele Berichte. Ich fühle mich immer nur als ein Transporteur von Informationen. Ich habe keinerlei Interesse daran, ob jemand die DHB macht oder nicht.
Haben wir andere Therapien vernachlässigt? Doch wohl kaum. Wir haben einen ziemlich breiten und auch sehr sachlichen Überblick über alle anderen Therapien gegeben, dabei haben wir nicht selbst die Berichte geschrieben, sondern sie von renommierten Spezialisten übernommen. Wenn ich nur mal aufzeige, wo wir über die radiakle Prostataketomie geschrieben haben, ergibt sich folgendes Bild:
Maske: Medizinisches
1.Maske: Grundlegende Informationen
1. 1 Titel: Wie soll ich mich entscheiden
Sowohl mit der Strahlentherapie als auch der operativen Entfernung der Prostata kann bei entsprechenden Voraussetzungen häufig eine Heilung des Prostatakarzinoms erreicht werden.
1.2 Titel: Therapieformen
Radikale Prostatektomie
Ist der Krebs auf die Vorsteherdrüse beschränkt, lässt sich die Prostata und somit auch der Krebs vollständig entfernen. Zusätzlich werden bei dieser Operation – der radikalen Prostatektomie – die Lymphknoten, die ersten Filterstationen der Metastasen, entnommen. Nach Entfernung der Prostata wird die Harnröhre mit der Blase wieder vernäht, so daß das Wasserlassen normal erfolgen kann. Allerdings kann es nach der Operation in Einzelfällen, und dann meist nur vorübergehend, zu einem unwillkürlichen Harnverlust kommen. Der Schließmuskel muss wieder trainiert werden. Zusätzliche Maßnahmen sind nur in Ausnahmefällen notwendig. Weitere unerwünschte Nebenwirkungen wie Störungen der Gliedversteifung (so genannte erektile Dysfunktion), versucht man durch Erhaltung der entsprechenden Nerven zu vermeiden. 1.3 Titel: Wie kann man Prostatakrebs behandeln?
Alle Therapieformen kurz erwähnt
2. Maske: Therapie
2.1 Maske: Übersicht über Therapieformen
Operation der Prostata
Es folgt eine lange, ausfürhliche Erläuterung aller Aspekte einer radiaklen Prostatektomie
2.2 Titel: Mögliche Gruppierung von Therapieformen
Gruppe I: Operative Therapien
Prostataausschabung
Prostatektomie
Bauchschnitt
Dammschnitt
Laparoskopie
Laserentfernung
Roboter-Entfernung
Hodenentfernung (Orchiektomie)
Entfernung der Prostata: (Prostatektomie)
3. Titel: Aufsätze und Studien
3.1 Titel: Neu diagnostizierter Prostatakrebs - Das Abschätzen der Wahlmöglichkeiten (1/3)
Radikale Lokale Therapien werden als mögliche Heilungschancen erwähnt
3.2 Titel: Neu diagnostizierter Prostatakrebs - Das Abschätzen der Wahlmöglichkeiten (2/3)
Unter Punkt 4. Chirurgischer Eingriff: ausführliche Erläuterung der radikalen Prostatektomie mit Vor- und Nachteilen.
3.3 Titel: Ein beispielhafter Krankheitsverlauf
Es handelt sich um einen Patienten mit radiakler Prostatektomie
3.4 Titel: Stern – Das heimliche Leiden
Zitat…..“Ob wirklich ein Krebs wächst, kann er durch eine Biopsie klären. Was nun geschieht, hängt ganz vom Stadium der Erkrankung ab. Ist der Tumor auf seine Kapsel beschränkt und sind die Lymphknoten in der Nachbarschaft noch frei von bösen Zellen, heißt es in der Regel: Operation. Dann schneidet der Chirurg die ganze Drüse heraus und näht anschließend die Harnröhre direkt an die Blase – ein großer Eingriff.“
3.5 Titel: Bessere Chancen im Kampf gegen Prostatakrebs (1)
Zitat: ..“ In der Regel sollte ein Tumor in Stadium T1 oder T2, der ja auf die Prostata beschränkt ist, durch Entfernen des nicht lebenswichtigen Organs heilbar sein.“
3.6 Titel: Bessere Chancen im Kampf gegen Prostatakrebs (2)
Zitat: „Beobachtung, operative Entfernung der Prostata (Prostatektomie) oder örtliche Bestrahlung“, auch „Operation oder Bestrahlung, eventuell kombiniert mit einer Hormontherapie (sie soll die Aktivität männlicher Hormone unterbinden, die das Tumorwachstum fördern)“
Weiterhin darf ich darauf hinweisen, dass unsere kleine Broschüre „Ich habe Prostatakrebs – Was nun? “ sehr ausführlich über die radikale Prostatektomie informiert. Wir haben diese Broschüre zusammen mit Prof. Ebert erstellt und darum gerungen, was in einer modernen Informationsbroschüre stehen sollte, was nicht. Es ist nach Meinung vieler Ärzte immer noch die Beste Information für einen Neudiagnostizierten, der sich einen Überblick verschaffen will. Diese wurden allen niedergelassenen Urologen in die Praxen geschickt. Ob sie sie auslegen oder nicht liegt natürlich bei den Ärzten.
Insgesamt werden die Begriffe "Operation", Prostatektomie" und "Chirurgischer Eingriff" 104 mal in unserer Homepage an unterschiedlichen Stellen erwähnt, die Begriffe "Dreifach" 30 mal und "DHB" 13 mal, trotz der vielen Berichte, die kein Mensch lesen muß, wenn er sich für die DHB nicht interessiert. So DHB-Lastig können wir gar nicht sein. So viel zu einer schnellen Vergleichsrecherche.
Wir haben in ausreichender Breite und notwendiger Kürze unter der Maske „Therapien“ auch über alle anderen Therapiemöglichkeiten informiert, auch über andere experimentelle Therapien, wie HIFU, Brachy in den verschiedenen Formen etc. Dass noch immer nicht Alles optimal ist, dass wir noch mehr Arbeit in die Gestaltung hineinstecken müssen und unser Internet-Redaktionsteam trotz zeitlicher Überlastung nach der Umstellung der Website immer noch viel zu tun hat, versteht sich von selbst. Ich darf jeden der hier so schwungvoll schreibenden Kritiker bitten, konstruktiv sich in die Arbeit des Redaktionsteams vertrauensvoll einzubringen und am Aufbau mitzuhelfen. Ein stolzer Hinweis: Wir haben von mehreren berufenen Beobachtern ein großes Lob für unsere Arbeit an der Website bekommen. Das wurde in einem der vorigen BPS Magazine veröffentlich. Auch das BPS-Magazin hat ein großes Lob erhalten. Wir alle sind ehrenamtlich arbeitende Vorstandsmitglieder, die Ihre Zeit für unsere Mitbetroffenen einsetzen. Wir brauchten in der Vergangenheit und brauchen jetzt nach dem Tode von Wolfgang umso mehr Helfer und Mitarbeiter, die konstruktiv weiter am Aufbau unserer inzwischen sehr groß gewordenen Organisation auf allen „Kanälen“ der Hilfsbereitschaft für andere Mitbetroffene mitwirken.
So viel zum Dauerbrenner DHB-Lastigkeit des BPS von meiner Seite. In der Diskussion hat Rudolf Stratmann eine Beitrag geschrieben, der mich sehr gefreut hat: er hat größere Zusammenhänge aufgezeigt und Mitmenschlichkeit gezeigt. Danke Rustra.
Es gäbe noch viel zu der Sinnhaftigkeit der DHB zu berichten in einer Zeit, in der die Anzahl der Neudiagnostizierten innerhalb von zwei Jahren von 36 000 auf 48 000 angestiegen ist und in der ein Zwischenbericht zur europäischen randomisierten Studie zum PSA-Screening, also mit Vergleichsgruppen, belegt hat, dass ca. die Hälfte aller Neudiagnostizierten nicht sofort eine Therapie benötigen und etwa ein Drittel niemals in Ihrer Lebenszeit (darüber gibt es einen Vortrag beim Patiententag der EAU am 24.März in Berlin). Als Patientenvertreter dürfen wir nicht untätig sein, wenn wir erkennen, dass durch Übertherapie großer Schaden angerichtet werden kann. Dass alle diese Patienten hochattraktive Patienten für jeden Therapeuten sind, weil Heilung garantiert ist, welche Therapie auch immer angewendet wird. Das ist aus Gründen der Erfolgsstatistik verständlich. Auch ist die Option der aktiven Überwachung für viele dieser Patienten von ihrer Psyche her einfach unerträglich: sie wissen es gibt Krebszellen in der Prostata und sie brauchten eigentlich nichts zu machen. Das sind die eigentlichen Probleme, mit denen sich der BPS befassen muß, weil er angetreten ist, sich für Patienten einzusetzen.
Hier kann die DHB einen kleinen Ausweg bieten, weil nach Absetzen der DHB nach 13 Monaten die üblichen moderaten Nebenwirkungen (natürlich gibt es Ausnahmen, wie überall in Beipackzetteln nachzulesen ist) wieder verschwinden. Wir, der BPS, die wir den PSA-Test ab dem 40. Lebensjahr für notwendig erachten, um die jungen Männer mit aggressivem Tumor rechtzeitig zu erkennen, weil sie anderenfalls realtiv schnell sterben dürften (12 000 Tote pro Jahr), dürfen aber auch nicht zusehen, wie durch radikale Übertherapien vielen Patienten Schaden zugefügt wird.
Hier liegt eines unserer ganz großen Probleme für die zukünftige Arbeit zum Wohle der Patienten im BPS
Diese unsere Einstellung gefällt nur einigen Ärzten, denen das Schicksal der Patienten wirklich am Herzen liegt. Andere Ärzte, die eher das wirtschaftliche Wohlergehen ihrer Praxen im Sinn haben, fahren alle Stacheln dagegen aus, insbesondere gegen die DHB, bei der man ja nur ein Rezept auszustellen braucht.
Noch etwas: wer glaubt, dass die DHB eine Art Wundertherapie sei, die dann versagt hat, wenn nach Absetzen der PSA-Wert wieder ansteigt, hat nichts von dem großen Einfluß der Tumor-Ausgangssituation auf jede der bestehenden Therapien verstanden und hat auch nicht verstanden, dass es sich immer, besonders aber bei den Tumoren mit höheren Risikokomponenten, um den Beginn eines permanenten Kampfes um eine Langzeitkontrolle des Tumors als eine chronische Erkrankung handelt, die medikamentös unter Kontrolle gehalten werden kann. Das ist eine sehr individuelle schulmedizinische Therapie von internistischen Onkologen/Hämatologen/Endokrinologen, die medikamentös abgefedert, auf die Reaktion des Patienten abgestimmt sein muß. Urologen sind Organspezialisten, die Biologie der Prostatakrebstumorzellen war für diese Ärzte kein Thema bei ihrer universitären Ausbildung. Doch ohne Urologen geht es auch nicht. Wir brauchen dringend interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Noch ein Hinweis: Dr. Leibowitz hat einen Rückstau von über 100 Patienten aus den USA in seiner Praxis in Los Angeles. Ich bin zurzeit einer der ganz wenigen internationalen Patienten, die noch von ihm behandelt werden. Seit 8 Jahren. Mehr als 7 Jahre nach Absetzen der DHB mit mehreren Faktoren des Tumors im höheren Risiko bin ich immer noch heilfroh, die Entscheidung vor 8 Jahren für die DHB getroffen zu haben. Ein zweiter Zyklus steht mir noch bevor, antiangiogene Medikamente sind mein „täglich Brot“. Die letzten Jahre guter Lebensqualität kann mir aber keiner mehr nehmen. Ich bin unglücklich darüber, dass auch die Krankenkassensituation (gesetzlich) und gegebenenfalls auch die Möglichkeit, einige private Mittel einsetzen zu können, eine Beschränkung für viele Patienten darstellt, die sich entsprechend entscheiden wollen. Wie können wir gegen die Zweiklassenmedizin vorgehen? Noch ein ganz dickes Brett für den BPS mit seinem in diesem Bezug sehr kleinen Bohrer.
Kluge Männer braucht das Land.
Grüße
Christian
1. Therapie
2. Dreifache Hormonblockade
Da könnte man vielleicht annehmen, dass hier eine Gleichgewichtigkeit zwischen „Therapie“ und „Dreifache Hormonblockade“ zugeordnet wurde. Das ist natürlich völlig falsch, es ist eine Lay-out-Entscheidung des Webmasters und hat überhaupt keine symbolische Bedeutung. Nur wer entweder keine Zeit hat, weiter zu vergleichen, an einer Stimmungsmache interessiert ist oder einfach nur stänkern will, kann allein hieraus die falschen Schüsse ziehen. Vielleicht hat das auch gar keiner gemacht.
www.Dreifache.Hormonblockade.de
in Kürze aufgebaut, die dann mit der BPS-Webpage nur verlinkt ist, diese Domain ist nicht mehr dem BPS zugeordnet. Die darf dann jeder anklicken wer will oder es auch seinlassen. Eigentlich wie jetzt auch.
1.Maske: Grundlegende Informationen
1. 1 Titel: Wie soll ich mich entscheiden
Sowohl mit der Strahlentherapie als auch der operativen Entfernung der Prostata kann bei entsprechenden Voraussetzungen häufig eine Heilung des Prostatakarzinoms erreicht werden.
Radikale Prostatektomie
Ist der Krebs auf die Vorsteherdrüse beschränkt, lässt sich die Prostata und somit auch der Krebs vollständig entfernen. Zusätzlich werden bei dieser Operation – der radikalen Prostatektomie – die Lymphknoten, die ersten Filterstationen der Metastasen, entnommen. Nach Entfernung der Prostata wird die Harnröhre mit der Blase wieder vernäht, so daß das Wasserlassen normal erfolgen kann. Allerdings kann es nach der Operation in Einzelfällen, und dann meist nur vorübergehend, zu einem unwillkürlichen Harnverlust kommen. Der Schließmuskel muss wieder trainiert werden. Zusätzliche Maßnahmen sind nur in Ausnahmefällen notwendig. Weitere unerwünschte Nebenwirkungen wie Störungen der Gliedversteifung (so genannte erektile Dysfunktion), versucht man durch Erhaltung der entsprechenden Nerven zu vermeiden.
Alle Therapieformen kurz erwähnt
2. Maske: Therapie
Operation der Prostata
Es folgt eine lange, ausfürhliche Erläuterung aller Aspekte einer radiaklen Prostatektomie
2.2 Titel: Mögliche Gruppierung von Therapieformen
Gruppe I: Operative Therapien
Prostataausschabung
Prostatektomie
Bauchschnitt
Dammschnitt
Laparoskopie
Laserentfernung
Roboter-Entfernung
Hodenentfernung (Orchiektomie)
Entfernung der Prostata: (Prostatektomie)
3. Titel: Aufsätze und Studien
Radikale Lokale Therapien werden als mögliche Heilungschancen erwähnt
3.2 Titel: Neu diagnostizierter Prostatakrebs - Das Abschätzen der Wahlmöglichkeiten (2/3)
Unter Punkt 4. Chirurgischer Eingriff: ausführliche Erläuterung der radikalen Prostatektomie mit Vor- und Nachteilen.
3.3 Titel: Ein beispielhafter Krankheitsverlauf
Es handelt sich um einen Patienten mit radiakler Prostatektomie
3.4 Titel: Stern – Das heimliche Leiden
Zitat…..“Ob wirklich ein Krebs wächst, kann er durch eine Biopsie klären. Was nun geschieht, hängt ganz vom Stadium der Erkrankung ab. Ist der Tumor auf seine Kapsel beschränkt und sind die Lymphknoten in der Nachbarschaft noch frei von bösen Zellen, heißt es in der Regel: Operation. Dann schneidet der Chirurg die ganze Drüse heraus und näht anschließend die Harnröhre direkt an die Blase – ein großer Eingriff.“
3.5 Titel: Bessere Chancen im Kampf gegen Prostatakrebs (1)
Zitat: ..“ In der Regel sollte ein Tumor in Stadium T1 oder T2, der ja auf die Prostata beschränkt ist, durch Entfernen des nicht lebenswichtigen Organs heilbar sein.“
Zitat: „Beobachtung, operative Entfernung der Prostata (Prostatektomie) oder örtliche Bestrahlung“, auch „Operation oder Bestrahlung, eventuell kombiniert mit einer Hormontherapie (sie soll die Aktivität männlicher Hormone unterbinden, die das Tumorwachstum fördern)“
Weiterhin darf ich darauf hinweisen, dass unsere kleine Broschüre „Ich habe Prostatakrebs – Was nun? “ sehr ausführlich über die radikale Prostatektomie informiert. Wir haben diese Broschüre zusammen mit Prof. Ebert erstellt und darum gerungen, was in einer modernen Informationsbroschüre stehen sollte, was nicht. Es ist nach Meinung vieler Ärzte immer noch die Beste Information für einen Neudiagnostizierten, der sich einen Überblick verschaffen will. Diese wurden allen niedergelassenen Urologen in die Praxen geschickt. Ob sie sie auslegen oder nicht liegt natürlich bei den Ärzten.
Insgesamt werden die Begriffe "Operation", Prostatektomie" und "Chirurgischer Eingriff" 104 mal in unserer Homepage an unterschiedlichen Stellen erwähnt, die Begriffe "Dreifach" 30 mal und "DHB" 13 mal, trotz der vielen Berichte, die kein Mensch lesen muß, wenn er sich für die DHB nicht interessiert. So DHB-Lastig können wir gar nicht sein. So viel zu einer schnellen Vergleichsrecherche.
Wir haben in ausreichender Breite und notwendiger Kürze unter der Maske „Therapien“ auch über alle anderen Therapiemöglichkeiten informiert, auch über andere experimentelle Therapien, wie HIFU, Brachy in den verschiedenen Formen etc. Dass noch immer nicht Alles optimal ist, dass wir noch mehr Arbeit in die Gestaltung hineinstecken müssen und unser Internet-Redaktionsteam trotz zeitlicher Überlastung nach der Umstellung der Website immer noch viel zu tun hat, versteht sich von selbst. Ich darf jeden der hier so schwungvoll schreibenden Kritiker bitten, konstruktiv sich in die Arbeit des Redaktionsteams vertrauensvoll einzubringen und am Aufbau mitzuhelfen. Ein stolzer Hinweis: Wir haben von mehreren berufenen Beobachtern ein großes Lob für unsere Arbeit an der Website bekommen. Das wurde in einem der vorigen BPS Magazine veröffentlich. Auch das BPS-Magazin hat ein großes Lob erhalten. Wir alle sind ehrenamtlich arbeitende Vorstandsmitglieder, die Ihre Zeit für unsere Mitbetroffenen einsetzen. Wir brauchten in der Vergangenheit und brauchen jetzt nach dem Tode von Wolfgang umso mehr Helfer und Mitarbeiter, die konstruktiv weiter am Aufbau unserer inzwischen sehr groß gewordenen Organisation auf allen „Kanälen“ der Hilfsbereitschaft für andere Mitbetroffene mitwirken.
So viel zum Dauerbrenner DHB-Lastigkeit des BPS von meiner Seite. In der Diskussion hat Rudolf Stratmann eine Beitrag geschrieben, der mich sehr gefreut hat: er hat größere Zusammenhänge aufgezeigt und Mitmenschlichkeit gezeigt. Danke Rustra.
Es gäbe noch viel zu der Sinnhaftigkeit der DHB zu berichten in einer Zeit, in der die Anzahl der Neudiagnostizierten innerhalb von zwei Jahren von 36 000 auf 48 000 angestiegen ist und in der ein Zwischenbericht zur europäischen randomisierten Studie zum PSA-Screening, also mit Vergleichsgruppen, belegt hat, dass ca. die Hälfte aller Neudiagnostizierten nicht sofort eine Therapie benötigen und etwa ein Drittel niemals in Ihrer Lebenszeit (darüber gibt es einen Vortrag beim Patiententag der EAU am 24.März in Berlin). Als Patientenvertreter dürfen wir nicht untätig sein, wenn wir erkennen, dass durch Übertherapie großer Schaden angerichtet werden kann. Dass alle diese Patienten hochattraktive Patienten für jeden Therapeuten sind, weil Heilung garantiert ist, welche Therapie auch immer angewendet wird. Das ist aus Gründen der Erfolgsstatistik verständlich. Auch ist die Option der aktiven Überwachung für viele dieser Patienten von ihrer Psyche her einfach unerträglich: sie wissen es gibt Krebszellen in der Prostata und sie brauchten eigentlich nichts zu machen. Das sind die eigentlichen Probleme, mit denen sich der BPS befassen muß, weil er angetreten ist, sich für Patienten einzusetzen.
Hier kann die DHB einen kleinen Ausweg bieten, weil nach Absetzen der DHB nach 13 Monaten die üblichen moderaten Nebenwirkungen (natürlich gibt es Ausnahmen, wie überall in Beipackzetteln nachzulesen ist) wieder verschwinden. Wir, der BPS, die wir den PSA-Test ab dem 40. Lebensjahr für notwendig erachten, um die jungen Männer mit aggressivem Tumor rechtzeitig zu erkennen, weil sie anderenfalls realtiv schnell sterben dürften (12 000 Tote pro Jahr), dürfen aber auch nicht zusehen, wie durch radikale Übertherapien vielen Patienten Schaden zugefügt wird.
Hier liegt eines unserer ganz großen Probleme für die zukünftige Arbeit zum Wohle der Patienten im BPS
Diese unsere Einstellung gefällt nur einigen Ärzten, denen das Schicksal der Patienten wirklich am Herzen liegt. Andere Ärzte, die eher das wirtschaftliche Wohlergehen ihrer Praxen im Sinn haben, fahren alle Stacheln dagegen aus, insbesondere gegen die DHB, bei der man ja nur ein Rezept auszustellen braucht.
Noch etwas: wer glaubt, dass die DHB eine Art Wundertherapie sei, die dann versagt hat, wenn nach Absetzen der PSA-Wert wieder ansteigt, hat nichts von dem großen Einfluß der Tumor-Ausgangssituation auf jede der bestehenden Therapien verstanden und hat auch nicht verstanden, dass es sich immer, besonders aber bei den Tumoren mit höheren Risikokomponenten, um den Beginn eines permanenten Kampfes um eine Langzeitkontrolle des Tumors als eine chronische Erkrankung handelt, die medikamentös unter Kontrolle gehalten werden kann. Das ist eine sehr individuelle schulmedizinische Therapie von internistischen Onkologen/Hämatologen/Endokrinologen, die medikamentös abgefedert, auf die Reaktion des Patienten abgestimmt sein muß. Urologen sind Organspezialisten, die Biologie der Prostatakrebstumorzellen war für diese Ärzte kein Thema bei ihrer universitären Ausbildung. Doch ohne Urologen geht es auch nicht. Wir brauchen dringend interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Noch ein Hinweis: Dr. Leibowitz hat einen Rückstau von über 100 Patienten aus den USA in seiner Praxis in Los Angeles. Ich bin zurzeit einer der ganz wenigen internationalen Patienten, die noch von ihm behandelt werden. Seit 8 Jahren. Mehr als 7 Jahre nach Absetzen der DHB mit mehreren Faktoren des Tumors im höheren Risiko bin ich immer noch heilfroh, die Entscheidung vor 8 Jahren für die DHB getroffen zu haben. Ein zweiter Zyklus steht mir noch bevor, antiangiogene Medikamente sind mein „täglich Brot“. Die letzten Jahre guter Lebensqualität kann mir aber keiner mehr nehmen. Ich bin unglücklich darüber, dass auch die Krankenkassensituation (gesetzlich) und gegebenenfalls auch die Möglichkeit, einige private Mittel einsetzen zu können, eine Beschränkung für viele Patienten darstellt, die sich entsprechend entscheiden wollen. Wie können wir gegen die Zweiklassenmedizin vorgehen? Noch ein ganz dickes Brett für den BPS mit seinem in diesem Bezug sehr kleinen Bohrer.
Kluge Männer braucht das Land.
Grüße
Christian
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